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16.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Epheser Kap.2
Das neue Leben als Geschenk der Gnade
1Und auch euch, da ihr tot waret durch Übertretungen und Sünden, 2in welchen ihr weiland gewandelt habt nach dem Lauf dieser Welt und nach dem Fürsten, der in der Luft herrscht, nämlich nach dem Geist, der zu dieser Zeit sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens, 3unter welchen auch wir alle weiland unsern Wandel gehabt haben in den Lüsten unsers Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren auch Kinder des Zorns von Natur, gleichwie auch die andern; 
4aber Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, – durch seine große Liebe, damit er uns geliebt hat, 5da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo lebendig gemacht (denn aus Gnade seid ihr selig geworden) 6und hat uns samt ihm auferweckt und samt ihm in das himmlische Wesen gesetzt in Christo Jesu, 7auf daß er erzeigte in den zukünftigen Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christo Jesu. 8Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben – und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es –, 9nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme. 10Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen.
Die Einheit der Gemeinde aus Juden und Heiden
11Darum gedenket daran, daß ihr, die ihr weiland nach dem Fleisch Heiden gewesen seid und die Unbeschnittenen genannt wurdet von denen, die genannt sind die Beschneidung nach dem Fleisch, die mit der Hand geschieht, 12daß ihr zu derselben Zeit waret ohne Christum, fremd und außer der Bürgerschaft Israels und fremd den Testamenten der Verheißung; daher ihr keine Hoffnung hattet und waret ohne Gott in der Welt. 13Nun aber seid ihr, die ihr in Christo Jesu seid und weiland ferne gewesen, nahe geworden durch das Blut Christi. 
14Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines hat gemacht und hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch wegnahm die Feindschaft, 15nämlich das Gesetz, so in Geboten gestellt war, auf daß er aus zweien einen neuen Menschen in ihm selber schüfe und Frieden machte, 16und daß er beide versöhnte mit Gott in einem Leibe durch das Kreuz und hat die Feindschaft getötet durch sich selbst. 17Und er ist gekommen, hat verkündigt im Evangelium den Frieden euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren; 18denn durch ihn haben wir den Zugang alle beide in einem Geiste zum Vater. 
19So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist21auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn, 22auf welchem auch ihr mit erbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Das zweite Kapitel des Epheserbriefes vertieft das Verständnis des neuen Lebens als Geschenk der Gnade Gottes und die Wiederherstellung der Einheit zwischen Juden und Heiden durch Jesus Christus. Paulus beschreibt eindringlich die frühere geistliche Totstellung der Gläubigen, die durch Sünden und Übertretungen von Gott getrennt waren, und wie sie durch die Barmherzigkeit und Liebe Gottes lebendig gemacht wurden. Dieses Kapitel hebt die transformative Kraft der Gnade Gottes hervor und betont, dass die Erlösung nicht durch menschliche Werke, sondern allein durch den Glauben an Christus empfangen wird. Zudem wird die Bedeutung der Einheit innerhalb der Kirche betont, die durch das Opfer Jesu Christi möglich gemacht wurde.
Kommentar
Paulus beginnt das Kapitel mit einer ernüchternden Darstellung der früheren Zustand der Gläubigen: „Ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden“ (Epheser 2,1). Diese Metapher des Todes unterstreicht die völlige Trennung von Gott und die Ohnmacht der Menschheit, sich selbst zu retten. Er beschreibt weiter, wie die Gläubigen nach den Begierden ihres Fleisches und des Geistes des jetzigen Weltwesens lebten, was sie zu „Kindern des Zorns“ machte (Epheser 2,3).
Die Wendung kommt in Vers 4, wo Paulus die reichhaltige Barmherzigkeit und große Liebe Gottes hervorhebt: „aber Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, hat uns durch seine große Liebe, mit der er uns geliebt hat“. Hier wird die fundamentale Botschaft der Gnade betont – die Rettung ist ein Geschenk Gottes, das nicht durch menschliche Anstrengungen verdient werden kann. „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben“ (Epheser 2,8).
Paulus fährt fort, die neue Identität der Gläubigen in Christus zu erläutern. Sie sind „mit Christus lebendig gemacht“ und „in das himmlische Wesen gesetzt“ (Epheser 2,5–6). Diese geistliche Wiedergeburt ist ein wesentlicher Bestandteil der christlichen Erfahrung und betont die enge Verbindung zwischen Gott und den Gläubigen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Einheit der Gemeinde, die sowohl Juden als auch Heiden umfasst. Vor der Erlösung waren die Heiden „ohne Christum, fremd und außer der Bürgerschaft Israels“ (Epheser 2,12). Durch das Werk Christi wurde diese Trennung überwunden: „Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat“ (Epheser 2,14). Christus hat die Feindschaft durch sein Fleisch abgebrochen und eine neue Menschheit geschaffen, die in Frieden zusammenlebt.
Paulus beschreibt die Kirche als den „Heiligen Tempel“ und betont, dass die Gläubigen „Erbauten“ auf dem Grund der Apostel und Propheten sind, mit Christus als Eckstein (Epheser 2,20–21). Diese Bildsprache verdeutlicht die Stabilität und Heiligkeit der Gemeinde sowie die zentrale Rolle Christi als Kopf der Kirche.
Zusammenfassung
Epheser Kapitel 2 vermittelt eine kraftvolle Botschaft der Erlösung und Einheit durch die Gnade Gottes. Paulus beschreibt die frühere geistliche Totstellung der Gläubigen und hebt hervor, wie sie durch Gottes Barmherzigkeit und die Liebe Christi lebendig gemacht wurden. Die Rettung erfolgt nicht durch menschliche Werke, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus. Dieses neue Leben in Christus führt zur Einheit der Kirche, die sowohl Juden als auch Heiden umfasst und in der Christus als Eckstein und Kopf der Gemeinde steht. Das Kapitel betont die transformative Kraft der Gnade Gottes und die Bedeutung der Einheit und Heiligkeit innerhalb der christlichen Gemeinschaft, die als heiliger Tempel Gottes fungiert.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 87: “Zu meinem Vater und zu eurem Vater”
Auf der Grundlage von Lukas 24,50-53; Apostelgeschichte 1,9-12.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 87 „Zu meinem Vater und zu eurem Vater“ erfahren wir von dem letzten Akt des irdischen Lebens Jesu und seiner Himmelfahrt. Jesus, der den Sieg über Tod und Sünde errungen hat, bereitet sich darauf vor, zu seinem Vater im Himmel aufzusteigen. Dies ist der Moment, in dem er seine Mission auf Erden abschließt und die Verheißung seiner Gegenwart für immer in den Herzen der Gläubigen zurücklässt. Der Ort seiner Himmelfahrt – der Ölberg – ist nicht nur ein geographischer Punkt, sondern ein Ort voller Erinnerungen an Jesu Leben, Gebete und das Ringen um die Rettung der Menschheit. Die Himmelfahrt markiert den Übergang von Jesus als einem leidenden Erlöser zu dem triumphierenden König, der in den Himmel auffährt.
Kommentar:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen Akt des Sieges und der Übergabe. Nachdem Jesus seine irdische Aufgabe erfüllt hat und sich als lebendiger Erlöser offenbart hat, zieht er in die himmlischen Höhlen ein. Dieser Moment ist für die Jünger einerseits voller Trauer, da sie ihren Meister zurücklassen müssen, andererseits auch voller Hoffnung, da sie nun die Bestätigung seines Sieges über den Tod haben. Auf dem Ölberg, der für Jesus ein Ort der Gebete und Kämpfe war, vollzieht sich nun der Abschied. Doch dieser Abschied ist kein endgültiges Verlassen; vielmehr ist es der Beginn einer neuen Ära der Hoffnung. Jesus verspricht, immer bei seinen Nachfolgern zu sein, und weist darauf hin, dass er eines Tages in seiner Herrlichkeit zurückkehren wird.
Die Engel bezeugen den Jüngern, dass Jesus nicht für immer von ihnen verschwunden ist, sondern eines Tages auf die gleiche Weise zurückkehren wird, wie sie ihn in den Himmel auffahren sahen. Das Bild der himmlischen Heerscharen, die ihren König begrüßen, ist ein Symbol für den kommenden Triumph Jesu bei seiner Wiederkunft. Doch bevor dieser Moment eintritt, hebt Jesus seine Hände segnend, was für die Jünger eine Bestätigung seiner Gegenwart und der fortwährenden Verbindung mit ihnen darstellt. Die Jünger erfahren eine geistliche Erhebung und Freude, die sie durch die Verheißung der Gegenwart Christi und seine Rolle als Fürsprecher für sie bekräftigt.
Zusammenfassung:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen bewegenden Moment der Erhebung und des Sieges. Der Ölberg, ein Ort von Jesu Gebeten und Kämpfen, wird nun zum Schauplatz seines triumphalen Aufstiegs in den Himmel. Nachdem Jesus seinen Jüngern noch einmal den Trost seiner Nähe und die Verheißung seines Wiederkommens gegeben hat, wird er von einer Wolke aufgenommen, die ihn vor ihren Augen verbirgt. Die Engel verkünden den Jüngern, dass dieser Jesus in gleicher Weise wiederkommen wird. Diese Episode vermittelt den Gläubigen eine doppelte Botschaft: Einerseits den Trost und die Gewissheit der Gegenwart Christi, andererseits die Hoffnung auf seine Rückkehr in Herrlichkeit. Die Jünger kehren mit einer neuen Freude und Siegesgewissheit nach Jerusalem zurück, und ihre Herzen sind erfüllt von Lob und Dank für den lebendigen Christus, der für sie lebt und für sie eintritt.