3 Minuten 18 Stunden

Der geheiligte Tag des Herrn
Eine poetische Betrachtung über den Sabbat als Zeichen göttlicher Ruhe und des Segens

In sechs Tagen schuf der Herr die Welt,
das Himmelszelt, das Meer, das Feld.
Er sprach, und Sterne brannten hell,
und Wasser rauschten, mächtig, schnell.

Die Erde füllte sich mit Leben,
die Lüfte sangen, Wälder beben.
Der Mensch entstand aus Gottes Hand,
zum Hüter ward er, Herz und Verstand.

Doch dann kam Ruh, der Tag der Ruhm,
ein heil’ger Klang im Weltenraum.
Der Schöpfer legte Werkzeug nieder,
und Stille klang in Lobgesang wieder.

„Gedenke!“ ruft die Stimme mild,
„Vergiss nicht, was der Herr erfüllt.
Der siebte Tag, so sanft, so rein,
soll ewig euch zum Frieden sein.“

Nicht deine Hände sollen schaffen,
kein Drängen, Jagen, Mühen, Raffen.
Dein Sohn, dein Knecht, selbst Vieh im Stall,
sie ruhen, schweigen allzumal.

Der Fremdling, der in deinen Toren weilt,
auch er in Gottes Frieden verweilt.
Kein Werk, kein Dienst, kein eitles Streben,
nur Gottes Nähe soll dich beleben.

Denn siehe, in sechs Tagen bloß,
entstand das große Himmelslos.
Doch ruhte Gott, der ewig lebt,
am siebten Tag, der Frieden webt.

Er segnete den Tag, so still,
der all unser Tun verweilen will.
Heilig sei er, fern vom Zwang,
erfüllt von Lob, von Preis und Klang.

Nicht starre Pflicht, nicht Last, nicht Mühen,
soll unser Herz zum Sabbat ziehen.
Er ist ein Bund, ein Zeichen rein,
dass Gott will unser Vater sein.

In Jesu Namen, tief und weit,
erklingt der Ruf nach Ewigkeit.
Der Sabbat, nicht für Gott allein,
für uns zum Leben, Licht und Sein.

Oh, Mensch, tritt ein in diese Ruh,
vergiss die Welt und komm zur Ruh!
Leg nieder all das Werk der Zeit,
Gott hält für dich den Frieden bereit.

So wandle still auf Gottes Spur,
im Einklang mit der Schöpfung pur.
Und halte fest, was ewig bleibt:
den Tag der Ruh, den Gott uns schreibt.

Er segnet dich, der Tag ist rein,
der Sabbat soll dein Frieden sein.

Milan Silberberg