11.Mai 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.47
Der wunderbare Strom aus dem Tempel.
1Und er führte mich wieder zu der Tür des Tempels. Und siehe, da floß ein Wasser heraus unter der Schwelle des Tempels gegen Morgen; denn die vordere Seite des Tempels war gegen Morgen. Und das Wasser lief an der rechten Seite des Tempels neben dem Altar hin gegen Mittag.
2Und er führte mich hinaus zum Tor gegen Mitternacht und brachte mich auswendig herum zum äußern Tor gegen Morgen; und siehe, das Wasser sprang heraus von der rechten Seite.
3Und der Mann ging heraus gegen Morgen und hatte die Meßschnur in der Hand; und er maß tausend Ellen und führte mich durchs Wasser, daß mir’s an die Knöchel ging.
4Und maß abermals tausend Ellen und führte mich durchs Wasser, daß mir’s an die Kniee ging. Und maß noch tausend Ellen und ließ mich dadurchgehen, daß es mir an die Lenden ging.
5Da maß er noch tausend Ellen, und es ward so tief, daß ich nicht mehr gründen konnte; denn das Wasser war zu hoch, daß man darüber schwimmen mußte und es nicht gründen konnte.
6Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das hast du ja gesehen. Und er führte mich wieder zurück am Ufer des Bachs.
7Und siehe, da standen sehr viel Bäume am Ufer auf beiden Seiten.
8Und er sprach zu mir: Dies Wasser, das da gegen Morgen herausfließt, wird durchs Blachfeld fließen ins Meer; und wenn’s dahin ins Meer kommt, da sollen desselben Wasser gesund werden.
9Ja alles, was darin lebt und webt, dahin diese Ströme kommen, das soll leben; und es soll sehr viel Fische haben; und soll alles gesund werden und leben, wo dieser Strom hin kommt.
10Und es werden die Fischer an demselben stehen; von Engedi bis zu En-Eglaim wird man die Fischgarne aufspannen; denn es werden daselbst sehr viel Fische von allerlei Art sein, gleichwie im großen Meer.
11Aber die Teiche und Lachen daneben werden nicht gesund werden, sondern gesalzen bleiben.
12Und an demselben Strom, am Ufer auf beiden Seiten, werden allerlei fruchtbare Bäume wachsen, und ihre Blätter werden nicht verwelken noch ihre Früchte ausgehen; und sie werden alle Monate neue Früchte bringen, denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre Frucht wird zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei.
Die Grenzen des Landes.
13So spricht der Herr Herr: Dies sind die Grenzen, nach denen ihr das Land sollt austeilen den zwölf Stämmen Israels; denn zwei Teile gehören dem Stamm Joseph.
14Und ihr sollt’s gleich austeilen, einem wie dem andern; denn ich habe meine Hand aufgehoben, das Land euren Vätern und euch zum Erbteil zu geben.
15Dies ist nun die Grenze des Landes gegen Mitternacht: von dem großen Meer an des Weges nach Hethlon gen Zedad, 16Hamath, Berotha, Sibraim, das an Damaskus und Hamath grenzt, und Hazar-Thichon, das an Hauran grenzt.
17Das soll die Grenze sein vom Meer an bis gen Hazar-Enon, und Damaskus und Hamath sollen das Ende sein. Das sei die Grenze gegen Mitternacht.
18Aber die Grenze gegen Morgen sollt ihr messen zwischen Hauran und Damaskus und zwischen Gilead und dem Lande Israel, am Jordan hinab bis ans Meer gegen Morgen. Das soll die Grenze gegen Morgen sein.
19Aber die Grenze gegen Mittag ist von Thamar bis ans Haderwasser zu Kades und den Bach hinab bis an das große Meer. Das soll die Grenze gegen Mittag sein.
20Und an der Seite gegen Abend ist das große Meer von der Grenze an bis gegenüber Hamath. Das sei die Grenze gegen Abend.
Die Verteilung des Landes.
21Also sollt ihr das Land austeilen unter die Stämme Israels.
22Und wenn ihr das Los werft, das Land unter euch zu teilen, so sollt ihr die Fremdlinge, die bei euch wohnen und Kinder unter euch zeugen, halten gleich wie die Einheimischen unter den Kindern Israel;
23und sie sollen auch ihren Teil am Lande haben, ein jeglicher unter dem Stamm, dabei er wohnt, spricht der Herr Herr.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Hesekiel Kapitel 47 präsentiert eine visionäre Darstellung von fließendem Wasser, das aus dem Tempel fließt und sich zu einem mächtigen Strom ausweitet. Diese Szene symbolisiert die heilbringende Kraft Gottes, die Leben und Fruchtbarkeit in das Land bringt.
Die symbolische Reise des Mannes durch das Wasser, das allmählich tiefer wird, verdeutlicht die fortschreitende Offenbarung Gottes und seine ständige Führung seines Volkes. Die Beschreibung der Bäume am Ufer, die unverwelkliche Blätter und fruchtbare Ernten tragen, veranschaulicht die Fülle und die lebensspendende Kraft Gottes, die aus seinem Heiligtum strömt.
Die Erklärung der Grenzen des Landes und die Verteilung unter den Stämmen Israels weisen auf Gottes Treue hin, seine Verheißungen zu erfüllen und das Erbe seines Volkes zu sichern. Die Integration der Fremden und ihre Gleichbehandlung bei der Verteilung des Landes betont Gottes Gerechtigkeit und seine Liebe für alle, die ihm dienen.
Insgesamt zeigt Hesekiel Kapitel 47 die Hoffnung auf eine erneuerte Schöpfung und eine Zeit der Fülle und des Friedens unter der Herrschaft Gottes. Es erinnert daran, dass Gottes Segen und sein Wirken weit über die Grenzen des Tempels hinausreichen und das ganze Land mit Leben erfüllen.