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10.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Galater Kap.2
Die Anerkennung des Paulus durch die anderen Apostel
1Darnach über vierzehn Jahre zog ich abermals hinauf gen Jerusalem mit Barnabas und nahm Titus auch mit mir. 2Ich zog aber hinauf aus einer Offenbarung und besprach mich mit ihnen über das Evangelium, das ich predige unter den Heiden, besonders aber mit denen, die das Ansehen hatten, auf daß ich nicht vergeblich liefe oder gelaufen wäre. 3Aber es ward auch Titus nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen, der mit mir war, obwohl er ein Grieche war. 4Denn da etliche falsche Brüder sich mit eingedrängt hatten und neben eingeschlichen waren, auszukundschaften unsre Freiheit, die wir haben in Christo Jesu, daß sie uns gefangennähmen, 5wichen wir denselben nicht eine Stunde, ihnen untertan zu sein, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestünde. 
6Von denen aber, die das Ansehen hatten – welcherlei sie weiland gewesen sind, daran liegt mir nichts; denn Gott achtet das Ansehen der Menschen nicht –, mich haben die, so das Ansehen hatten, nichts anderes gelehrt; 7sondern dagegen, da sie sahen, daß mir vertraut war das Evangelium an die Heiden, gleichwie dem Petrus das Evangelium an die Juden 8(denn der mit Petrus kräftig gewesen ist zum Apostelamt unter den Juden, der ist mit mir auch kräftig gewesen unter den Heiden), 9und da sie erkannten die Gnade, die mir gegeben war, Jakobus und Kephas und Johannes, die für Säulen angesehen waren, gaben sie mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins, daß wir unter die Heiden, sie aber unter die Juden gingen, 10allein daß wir der Armen gedächten, welches ich auch fleißig bin gewesen zu tun.
Die Auseinandersetzung des Paulus mit Petrus in Antiochia
11Da aber Petrus gen Antiochien kam, widerstand ich ihm unter Augen; denn es war Klage über ihn gekommen. 12Denn zuvor, ehe etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; da sie aber kamen, entzog er sich und sonderte sich ab, darum daß er die aus den Juden fürchtete. 13Und mit ihm heuchelten die andern Juden, also daß auch Barnabas verführt ward, mit ihnen zu heucheln. 14Aber da ich sah, daß sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen öffentlich: So du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du denn die Heiden, jüdisch zu leben? 
15Wir sind von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heiden; 16doch weil wir wissen, daß der Mensch durch des Gesetzes Werke nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesum Christum, so glauben wir auch an Christum Jesum, auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum und nicht durch des Gesetzes Werke; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Fleisch gerecht. 17Sollten wir aber, die da suchen, durch Christum gerecht zu werden, auch selbst als Sünder erfunden werden, so wäre Christus ein Sündendiener. Das sei ferne! 18Wenn ich aber das, was ich zerbrochen habe, wiederum baue, so mache ich mich selbst zu einem Übertreter. 
19Ich bin aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf daß ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzigt. 20Ich lebe aber; doch nun nicht Ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben. 21Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn so durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Galater Kapitel 2 ist ein Schlüsselabschnitt, in dem der Apostel Paulus seine Anerkennung durch die anderen Apostel sowie seine Konfrontation mit Petrus in Antiochien beschreibt. Dieses Kapitel gibt uns einen tiefen Einblick in die Beziehung der frühen Kirche zur Wahrheit des Evangeliums und den Umgang mit kulturellen und gesetzlichen Herausforderungen. Es zeigt Paulus’ Entschlossenheit, die Freiheit in Christus zu verteidigen, und betont, dass die Gerechtigkeit allein durch den Glauben an Jesus Christus kommt. Dieses Kapitel erinnert uns an die zentrale Botschaft des Evangeliums und die Wichtigkeit, kompromisslos an der Wahrheit festzuhalten.
Kommentar:
Die Anerkennung des Paulus (Verse 1–10):
Paulus beschreibt, wie er nach einer Offenbarung nach Jerusalem ging, um sein Evangelium mit den führenden Aposteln zu besprechen. Er betont, dass selbst Titus, ein Grieche, nicht gezwungen wurde, sich beschneiden zu lassen, was die Freiheit in Christus unterstreicht. Trotz des Drucks falscher Brüder hielt Paulus an der Wahrheit des Evangeliums fest, und die führenden Apostel erkannten seine Berufung an, indem sie ihm die Hand der Gemeinschaft reichten. Dieses Ereignis unterstreicht die Einheit der Kirche in der Vielfalt ihrer Berufungen.
Die Konfrontation mit Petrus (Verse 11–14):
In Antiochien stellt Paulus Petrus öffentlich zur Rede, weil dieser aus Angst vor den judenchristlichen Besuchern heuchlerisch handelte und sich von den Heidenchristen distanzierte. Paulus macht deutlich, dass ein solcher Wandel im Verhalten der Wahrheit des Evangeliums widerspricht. Diese Episode zeigt die Bedeutung der Konsequenz und Aufrichtigkeit im Glauben.
Die Rechtfertigung durch den Glauben (Verse 15–21):
Paulus führt aus, dass die Gerechtigkeit nicht durch Gesetzeswerke, sondern durch den Glauben an Jesus Christus erlangt wird. Er betont, dass durch das Gesetz niemand gerecht wird, sondern nur durch den Glauben. Der Abschnitt gipfelt in der kraftvollen Aussage: „Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir“ (Vers 20). Diese Worte illustrieren das neue Leben in Christus, das durch die Gnade Gottes ermöglicht wird.
Zusammenfassung:
Galater 2 hebt hervor, dass die Wahrheit des Evangeliums kompromisslos verteidigt werden muss. Paulus zeigt, dass die Gerechtigkeit durch Glauben, nicht durch Gesetzeswerke, kommt. Er beschreibt die Anerkennung seines Dienstes durch die anderen Apostel und seine mutige Konfrontation mit Petrus, als dieser die Einheit des Evangeliums gefährdete. Dieses Kapitel ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass unser neues Leben in Christus nicht durch menschliche Leistung, sondern allein durch Gottes Gnade möglich ist. Es fordert uns auf, aufrichtig, mutig und in der Freiheit des Evangeliums zu leben.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 85: Noch einmal am See Genezareth
Auf der Grundlage von Johannes 21,1-22.

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Kommentar
Einleitung
Kapitel 85, basierend auf Johannes 21, beschreibt das erneute Zusammentreffen Jesu mit seinen Jüngern nach seiner Auferstehung am See Genezareth. In einer Zeit der Unsicherheit und inneren Kämpfe stärkt Jesus die Jünger, erinnert sie an ihre Berufung und setzt Petrus in seinem Dienst wieder ein. Diese Begegnung ist geprägt von Vergebung, Liebe und der Erneuerung des göttlichen Auftrags. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und eine Einladung, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten.
Kommentar
1. Das Wunder des Fischzugs – Erneuerung der Berufung:
Die erfolglose Nacht auf dem See symbolisiert die Grenzen menschlicher Bemühungen ohne göttliche Leitung. Erst durch Jesu Anweisung füllen sich die Netze der Jünger. Dieses Wunder erinnert an den ersten Fischzug bei ihrer Berufung und bestätigt, dass Jesus trotz seines Todes und seiner Auferstehung weiterhin für ihre Bedürfnisse sorgt. Es ist ein Bild dafür, dass Gottes Werk durch den Glauben und die Zusammenarbeit mit ihm erfolgreich ist.
2. Die Wiederherstellung von Petrus:
Dreimal fragt Jesus Petrus: „Hast du mich lieb?“, was Petrus’ dreifache Verleugnung spiegelt. Diese Prüfung dient dazu, Petrus öffentlich zu rehabilitieren und sein Apostelamt zu erneuern. Die dreifache Aufforderung „Weide meine Lämmer“ und „Weide meine Schafe“ verdeutlicht Petrus’ Verantwortung als geistlicher Hirte. Seine Reue und Demut bereiten ihn darauf vor, sowohl für junge Gläubige als auch für die gesamte Gemeinde zu sorgen.
3. Nachfolge und Vertrauen:
Jesus fordert Petrus auf, ihm zu folgen, unabhängig davon, was mit anderen geschieht. Diese Lehre unterstreicht die persönliche Verantwortung jedes Jüngers, Christus zu dienen, ohne sich von den Aufgaben anderer ablenken zu lassen. Jesus macht deutlich, dass jeder seinen eigenen Weg der Nachfolge hat, der in seinem göttlichen Plan verwurzelt ist.
Zusammenfassung
Kapitel 85 illustriert die Treue Jesu gegenüber seinen Jüngern und seine Bereitschaft, sie trotz ihres Versagens zu vergeben und zu erneuern. Das Wunder des Fischzugs erinnert die Jünger an ihre Berufung, während Petrus durch die dreifache Befragung seine Hingabe zu Jesus bezeugt und als Hirte der Gemeinde wieder eingesetzt wird. Die Aufforderung „Folge mir nach!“ ist ein universeller Ruf an alle Christen, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten, ohne sich mit anderen zu vergleichen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 86: “Gehet hin und lehret alle Völker!”
Auf der Grundlage von Matthäus 28,16-20.

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Kommentar
Einleitung
Kapitel 86, basierend auf den letzten Anweisungen Jesu, thematisiert den großen Missionsauftrag: „Gehet hin und lehret alle Völker“ (Matthäus 28:19). Dies ist nicht nur eine Aufforderung an die damaligen Jünger, sondern ein bleibender Auftrag an alle Christen. Es beschreibt die Ausrüstung der Jünger mit göttlicher Vollmacht, die universelle Reichweite der Frohbotschaft und die Verantwortung jedes Gläubigen, das Evangelium zu verkünden. Diese Botschaft ruft zu Hingabe, Zusammenarbeit und dem Glauben an Gottes Wirken auf.
Kommentar
1. Der Missionsauftrag – Göttliche Autorität und universelle Mission
Jesus begann seine Worte mit der Zusicherung: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28:18). Diese Zusicherung zeigt, dass die Verkündigung des Evangeliums nicht aus eigener Kraft geschieht, sondern unter seiner Autorität. Der Auftrag „Gehet hin in alle Welt“ betont die universelle Natur der Botschaft: Alle Nationen, Völker und Kulturen sollen das Evangelium hören. Diese globale Perspektive hebt die Liebe und den Heilswillen Gottes hervor, der keine Grenzen kennt.
2. Die Verantwortung der Gläubigen
Der Auftrag richtet sich nicht nur an die Apostel, sondern an alle Gläubigen. Die Gemeinde ist dazu berufen, aktiv an der Errettung von Seelen mitzuwirken. Der Dienst kann durch Predigt, persönliches Zeugnis oder praktische Hilfe erfolgen. Diese Arbeit erfordert Hingabe, Vertrauen auf Gott und die Bereitschaft, in Demut und Liebe zu dienen.
3. Verheißungen und Herausforderungen
Jesus versprach, seinen Nachfolgern beizustehen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28:20). Diese Zusicherung gibt den Gläubigen Mut, auch angesichts von Verfolgung und Herausforderungen. Die Verheißung des Heiligen Geistes als Quelle übernatürlicher Kraft war entscheidend für die Jünger und bleibt bis heute eine zentrale Unterstützung im Dienst. Der Missionsauftrag ist jedoch auch eine Prüfung von Glauben, Hingabe und Vertrauen.
Zusammenfassung
Kapitel 86 zeigt, dass der Missionsauftrag Jesu die Grundlage der christlichen Gemeinde ist. Dieser Auftrag ist umfassend, erfordert Glauben, Hingabe und die aktive Mitarbeit jedes Gläubigen. Die Verheißung göttlicher Unterstützung gibt Kraft und Mut, während die universelle Reichweite der Botschaft die allumfassende Liebe Gottes offenbart. Der Erfolg der Mission hängt davon ab, wie sehr Gläubige in ihrer Hingabe und Zusammenarbeit auf Jesus vertrauen.