9 Minuten 2 Monaten

3.2 Das Wort wurde Fleisch
Das Wort wurde Mensch: Gottes radikale Nähe zu uns
Lies Johannes 1,1–3.14. Was sagen uns diese Verse darüber, was ­Jesus, Gott selbst, tat – und warum ist diese Wahrheit die wichtigste Wahrheit, die wir je erkennen können?
Johannes 1,1–3.14 offenbart eine der tiefsten und bedeutendsten Wahrheiten des christlichen Glaubens: Gott selbst, das ewige Wort (Logos), wurde Mensch und lebte unter uns. Diese Wahrheit stellt die Grundlage unseres Glaubens dar, weil sie zeigt, dass Gott nicht fern und abstrakt ist, sondern nah und zugänglich. Jesus, der Logos, ist nicht nur die Schöpfungsmacht, durch die alles existiert, sondern auch derjenige, der Mensch wurde, um uns auf tiefste Weise zu begegnen.
Johannes macht deutlich, dass der Logos, den die Philosophen als abstrakte Idee betrachteten, keine unpersönliche Kraft ist, sondern eine lebendige Person: Jesus Christus. Indem er „Fleisch wurde und unter uns wohnte“, trat Gott selbst in unsere Welt ein. Dies erinnert an das Zelt der Begegnung im Alten Testament, wo Gott mitten unter seinem Volk lebte. Jesus ist die Erfüllung dieser Symbolik – er ist der Gott, der sich herabbeugt, um uns persönlich zu begegnen.
Diese Wahrheit ist die wichtigste, die wir erkennen können, weil sie die Grundlage unserer Beziehung zu Gott bildet. In Jesus sehen wir nicht nur den Schöpfer, sondern auch den Erlöser, der unsere menschliche Natur annimmt, um uns zu retten. Dies bedeutet, dass Gott unsere Kämpfe, Leiden und Begrenzungen versteht, weil er sie selbst erlebt hat. Er ist nicht nur unser Herr, sondern auch unser Mitfühlender, der uns in jeder Hinsicht kennt.
Durch die Menschwerdung Jesu zeigt Gott seine unendliche Liebe und Nähe, indem er selbst das menschliche Leben annimmt. Diese Wahrheit gibt uns Hoffnung, dass Gott uns nicht nur aus der Ferne erlöst, sondern uns nahe ist und mit uns geht – eine tiefe, persönliche Beziehung, die alles verändert.
Denke über die Bedeutung dessen nach, was Johannes hier schrieb. Gott selbst, der Schöpfer, wurde ein Mensch, einer von uns, und lebte hier unter uns. (Wir sind noch nicht einmal dazu gekommen, dass er für uns gestorben ist!) Was sagt uns das über die Realität der Liebe Gottes zu den Menschen? Warum sollten wir aus dieser erstaunlichen Wahrheit sehr viel Trost schöpfen?
Johannes’ Aussage, dass Gott selbst, der Schöpfer, Mensch wurde und unter uns lebte, offenbart die überwältigende Tiefe von Gottes Liebe zu uns. Die Tatsache, dass der unendliche, allmächtige Gott bereit war, seine Herrlichkeit zu verlassen, um die Begrenzungen, Schmerzen und Herausforderungen des menschlichen Lebens zu erfahren, zeigt eine Liebe, die jede menschliche Vorstellungskraft übersteigt. Diese Tat ist mehr als nur ein Akt göttlicher Herablassung – es ist die radikalste Form der Nähe und Solidarität, die Gott mit uns eingehen konnte.
Die Realität, dass Gott nicht nur aus der Ferne regiert, sondern Mensch wurde, um unser Leben von innen heraus zu verstehen, gibt uns tiefen Trost. Es bedeutet, dass Gott uns nicht nur als Schöpfer kennt, sondern auch als jemand, der unsere Erfahrungen teilt. Er kennt Hunger, Schmerz, Einsamkeit, Versuchung und Verlust, weil er sie selbst in Jesus Christus durchlebt hat. Diese Identifikation mit uns ist ein klares Zeichen seiner Liebe: Gott wollte nicht nur über uns herrschen, sondern uns in unserer gebrochenen und gefallenen Welt zur Seite stehen.
Diese Wahrheit gibt uns Trost, weil sie zeigt, dass wir niemals allein sind. In unseren dunkelsten Momenten, in Zeiten des Leidens oder der Verzweiflung, können wir darauf vertrauen, dass Gott nicht distanziert ist, sondern uns nah. Jesus hat selbst die tiefsten Tiefen des menschlichen Lebens durchlitten, und das macht seine Liebe real und greifbar. Wir können sicher sein, dass er versteht, was wir durchmachen, und dass er uns in unserer Not trösten und stärken will.
Zusätzlich offenbart diese Wahrheit, dass Gott nicht nur unsere Sünde erlöst, sondern auch unser Leben in all seinen Facetten wertschätzt. Er hat die menschliche Natur angenommen, um uns zu zeigen, dass unser Leben, unsere Kämpfe und unser Leiden wichtig sind. Das gibt uns die Gewissheit, dass unser Leben Bedeutung hat und dass wir in Gottes Augen unendlich wertvoll sind.
In der Menschwerdung Jesu sehen wir die ultimative Botschaft der Liebe: Gott war bereit, alles für uns zu geben, um uns zu retten und uns nah zu sein. Diese Liebe ist eine Quelle des Trostes und der Hoffnung, die uns jeden Tag stärkt und uns die Zuversicht gibt, dass Gott uns in allen Lebenslagen versteht und begleitet.
Die Menschwerdung Jesu, wie sie in Johannes 1,1–3.14 beschrieben wird, hat eine direkte und tiefgreifende Verbindung zu unserem Alltagsleben und unserem Glauben. Hier sind einige Aspekte, die zeigen, wie diese Wahrheit unseren täglichen Glauben prägt:
  1. Gott ist in unserer Nähe und versteht uns
Wenn wir im Alltag mit Herausforderungen, Sorgen oder Schmerzen konfrontiert werden, dürfen wir wissen, dass Gott uns nicht fern ist. Jesus, der Schöpfer des Universums, hat menschliches Fleisch angenommen und das Leben auf dieser Erde erfahren. Er versteht unsere Kämpfe aus erster Hand. Egal, ob wir Trauer, Einsamkeit oder Versuchungen erleben – Jesus hat diese Erfahrungen durchlebt und ist uns nahe in jeder Situation. Das Wissen, dass Gott uns auf so persönliche Weise versteht, gibt uns Trost und ermutigt uns, ihn in jeder Lebenslage um Hilfe zu bitten.
  1. Ein Vorbild der Liebe und Hingabe
Jesu Menschwerdung ist das größte Beispiel von Liebe und Hingabe. Er hat alles aufgegeben, um uns zu retten und mit uns in Beziehung zu treten. Diese Liebe ist ein Vorbild für unseren Alltag. Wir sind aufgerufen, in unseren Beziehungen zu anderen Menschen ebenso Liebe, Mitgefühl und Hingabe zu zeigen. Ob in der Familie, unter Freunden oder am Arbeitsplatz – wir können Gottes Liebe widerspiegeln, indem wir anderen so begegnen, wie Jesus uns begegnet ist: mit Geduld, Barmherzigkeit und Opferbereitschaft.
  1. Gott in den alltäglichen Dingen suchen
Jesus hat das irdische Leben in seiner Ganzheit angenommen, was bedeutet, dass auch unsere alltäglichen Erfahrungen für Gott wichtig sind. Nichts ist zu klein oder unbedeutend. Wir können in den gewöhnlichen Aspekten unseres Lebens – in der Arbeit, im Essen, in unseren Beziehungen – Gottes Gegenwart suchen und ihm diese Dinge anvertrauen. Der Glaube wird dadurch nicht nur ein spiritueller Aspekt, sondern durchdringt jeden Teil unseres Lebens.
  1. Hoffnung in Leiden und Herausforderungen
Weil Jesus das menschliche Leben in all seiner Zerbrechlichkeit annahm, wissen wir, dass unser Leiden und unsere Herausforderungen nicht bedeutungslos sind. Er hat selbst gelitten und zeigt uns, dass auch im Leid eine Hoffnung liegt. In Zeiten des Schmerzes oder der Unsicherheit dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott mit uns ist und unsere Not kennt. Diese Erkenntnis gibt uns Hoffnung und die Kraft, auch in schwierigen Momenten im Glauben stark zu bleiben.
  1. Ein lebendiger und persönlicher Glaube
Die Menschwerdung Jesu zeigt uns, dass Gott nicht nur abstrakte Theorien oder Lehren verlangt, sondern eine lebendige und persönliche Beziehung zu uns haben will. Unser Glaube ist nicht nur eine Sammlung von Regeln, sondern eine Einladung, in tiefer Gemeinschaft mit Gott zu leben. Diese tägliche Beziehung zu Gott gibt unserem Leben Sinn, Richtung und Frieden.
Fazit:
Die Tatsache, dass „das Wort Fleisch wurde“, gibt uns in unserem Alltagsleben einen tiefen Trost und eine klare Orientierung. Sie zeigt uns, dass Gott unsere Erfahrungen teilt, dass er uns in jeder Situation versteht und liebt. Diese Erkenntnis stärkt unseren Glauben, ermutigt uns in schwierigen Zeiten und inspiriert uns, in Liebe zu handeln – in dem Wissen, dass Gott uns nahe ist und unser Leben Bedeutung hat.

Die Menschwerdung Jesu zeigt uns, dass Gott uns so sehr liebt, dass Er selbst Mensch wurde, um uns nahe zu sein und uns zu retten.