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5.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.23
Jesus vor Pilatus.
1Und der ganze Haufe stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus 2und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Diesen finden wir, daß er das Volk abwendet und verbietet, den Schoß dem Kaiser zu geben, und spricht, er sei Christus, ein König. 3Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es. 4Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Ursache an diesem Menschen. 5Sie aber hielten an und sprachen: Er hat das Volk erregt damit, daß er gelehrt hat hin und her im ganzen jüdischen Lande und hat in Galiläa angefangen bis hieher. 
Jesus vor Herodes.
6Da aber Pilatus Galiläa hörte, fragte er, ob er aus Galiläa wäre. 7Und als er vernahm, daß er unter des Herodes Obrigkeit gehörte, übersandte er ihn zu Herodes, welcher in den Tagen auch zu Jerusalem war. 8Da aber Herodes Jesum sah, ward er sehr froh; denn er hätte ihn längst gern gesehen – denn er hatte viel von ihm gehört – und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen. 9Und er fragte ihn mancherlei; er antwortete ihm aber nichts. 10Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen und verklagten ihn hart. 11Aber Herodes mit seinem Hofgesinde verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Kleid an und sandte ihn wieder zu Pilatus. 12Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie einander feind.
Jesu Verurteilung.
13Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen 14und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als der das Volk abwende, und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und finde an dem Menschen der Sachen keine, deren ihr ihn beschuldiget; 15Herodes auch nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt, und siehe, man hat nichts auf ihn gebracht, das des Todes wert sei. 16Darum will ich ihn züchtigen und loslassen. 17(Denn er mußte ihnen einen nach Gewohnheit des Festes losgeben.) 18Da schrie der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas los! 19(welcher war um eines Aufruhrs, so in der Stadt geschehen war, und um eines Mordes willen ins Gefängnis geworfen.) 20Da rief Pilatus abermals ihnen zu und wollte Jesum loslassen. 21Sie riefen aber und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! 22Er aber sprach zum drittenmal zu ihnen: Was hat denn dieser Übles getan? Ich finde keine Ursache des Todes an ihm; darum will ich ihn züchtigen und loslassen. 23Aber sie lagen ihm an mit großem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt würde. Und ihr und der Hohenpriester Geschrei nahm überhand. 24Pilatus aber urteilte, daß ihre Bitte geschähe, 25und ließ den los, der um Aufruhrs und Mordes willen war ins Gefängnis geworfen, um welchen sie baten; aber Jesum übergab er ihrem Willen.
Jesu Weg nach Golgatha.
26Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, der kam vom Felde, und legten das Kreuz auf ihn, daß er’s Jesu nachtrüge. 27Es folgte ihm aber nach ein großer Haufe Volks und Weiber, die beklagten und beweinten ihn. 28Jesus aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder. 29Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in welcher man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gesäugt haben! 30Dann werden sie anfangen, zu sagen zu den Bergen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Decket uns! 31Denn so man das tut am grünen Holz, was will am dürren werden? 
Jesu Kreuzigung und Tod.
32Es wurden aber auch hingeführt zwei andere, Übeltäter, daß sie mit ihm abgetan würden.
33Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn daselbst und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. 34Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum. 35Und das Volk stand und sah zu. Und die Obersten samt ihnen spotteten sein und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er Christus, der Auserwählte Gottes. 36Es verspotteten ihn auch die Kriegsknechte, traten zu ihm und brachten ihm Essig 37und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber! 38Es war aber auch oben über ihm geschrieben die Überschrift mit griechischen und lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dies ist der Juden König. 39Aber der Übeltäter einer, die da gehenkt waren, lästerte ihn und sprach: Bist du Christus, so hilf dir selbst und uns! 40Da antwortete der andere, strafte ihn und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? 41Und wir zwar sind billig darin, denn wir empfangen, was unsre Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeschicktes getan. 42Und er sprach zu Jesu: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. 44Und es war um die sechste Stunde, und es ward eine Finsternis über das ganze Land bis an die neunte Stunde, 45und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels zerriß mitten entzwei. 46Und Jesus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt, verschied er. 47Da aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen! 48Und alles Volk, das dabei war und zusah, da sie sahen, was da geschah, schlugen sich an ihre Brust und wandten wieder um. 49Es standen aber alle seine Bekannten von ferne und die Weiber, die ihm aus Galiläa waren nachgefolgt, und sahen das alles.
Jesu Grablegung.
50Und siehe, ein Mann mit Namen Joseph, ein Ratsherr, der war ein guter, frommer Mann 51und hatte nicht gewilligt in ihren Rat und Handel. Er war von Arimathia, der Stadt der Juden, einer, der auch auf das Reich Gottes wartete. 52Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu; 53und nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein gehauenes Grab, darin niemand je gelegen hatte. 54Und es war der Rüsttag, und der Sabbat brach an. 55Es folgten aber die Weiber nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib gelegt ward. 56Sie kehrten aber um und bereiteten Spezerei und Salben. Und den Sabbat über waren sie still nach dem Gesetz.

 

Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Lukas Kapitel 23 schildert die dramatischen und entscheidenden Ereignisse, die zur Kreuzigung Jesu führen, sowie seinen Tod und seine Beerdigung. Das Kapitel beginnt mit der Anklage Jesu vor Pilatus, einem römischen Statthalter, und seiner Verurteilung trotz mehrfacher Feststellung seiner Unschuld. Es endet mit dem Tod Jesu am Kreuz und seiner Beisetzung. Diese Erzählung ist ein zentraler Teil der Passionsgeschichte, der die letzten Momente im Leben Jesu beschreibt und die Vollendung seines irdischen Wirkens als das ultimative Opfer für die Menschheit darstellt. Die Bedeutung dieses Kapitels liegt in der Darstellung von Gerechtigkeit, Ungerechtigkeit, Barmherzigkeit und der Erfüllung göttlicher Verheißungen.
Kommentar:
Das Kapitel beginnt mit der Vorführung Jesu vor Pilatus, wo er der Volksverhetzung und des Aufstands gegen Rom beschuldigt wird. Die religiösen Führer versuchen, Pilatus zu überzeugen, Jesus hinrichten zu lassen, indem sie ihn als Bedrohung für die römische Autorität darstellen, insbesondere durch die Behauptung, Jesus habe sich als „König der Juden“ ausgegeben (Lk 23,2-3). Pilatus, der in dieser Geschichte eine zentrale Rolle als Richter spielt, hinterfragt diese Anklage und kommt mehrfach zu dem Schluss, dass Jesus keine Schuld auf sich geladen hat, die eine Todesstrafe rechtfertigen würde (Lk 23,4,14-15). Dies verdeutlicht die Unschuld Jesu und die Ungerechtigkeit des gesamten Prozesses.
Pilatus versucht, die Verantwortung an Herodes weiterzugeben, als er erfährt, dass Jesus aus Galiläa stammt (Lk 23,6-7). Herodes ist erfreut, Jesus zu sehen, da er von seinen Wundertaten gehört hat und ein Zeichen von ihm erwartet. Doch Jesus bleibt vor Herodes stumm und reagiert nicht auf dessen Fragen. Herodes verspottet Jesus, kleidet ihn in ein prächtiges Gewand und schickt ihn zurück zu Pilatus (Lk 23,8-11). Diese Episode betont die Unfähigkeit weltlicher Macht, die wahre Bedeutung Jesu zu erfassen. Herodes interessiert sich mehr für Sensationen als für Gerechtigkeit oder Wahrheit. Die Verspottung Jesu durch Herodes und seine Soldaten symbolisiert die Ablehnung des Messias durch die Menschen, sowohl von jüdischer als auch von römischer Seite.
Pilatus steht vor einem moralischen Dilemma. Er erkennt, dass Jesus unschuldig ist und versucht mehrmals, ihn freizulassen. Doch der Druck der religiösen Führer und der aufgebrachten Menge, die die Freilassung des Barabbas, eines verurteilten Mörders und Aufrührers, fordert, zwingt ihn schließlich dazu, gegen sein besseres Urteil zu handeln (Lk 23,18-25). Der Tausch zwischen Jesus und Barabbas hat eine tiefere theologische Bedeutung: Jesus, der Unschuldige, nimmt die Stelle des Schuldigen ein. Dies wird als Symbol für das stellvertretende Opfer Jesu für die Sünden der Menschheit gesehen. Pilatus‘ Schwäche und seine Kapitulation vor dem Willen des Volkes stehen in starkem Kontrast zu der Stärke und der moralischen Integrität Jesu, der sein Schicksal schweigend annimmt.
Auf dem Weg nach Golgatha wird Simon von Kyrene gezwungen, das Kreuz für Jesus zu tragen (Lk 23,26). Diese Episode zeigt die körperliche Schwäche Jesu nach den Misshandlungen, aber auch die Bereitschaft anderer, in sein Leiden einzutreten. Während des Marsches begegnet Jesus den weinenden Frauen von Jerusalem, denen er prophezeit, dass größere Leiden auf sie zukommen werden (Lk 23,27-31). Diese Worte verweisen auf das kommende Gericht über Jerusalem und die Zerstörung der Stadt im Jahr 70 n. Chr. Jesus fordert die Menschen auf, über ihre eigene Situation nachzudenken, anstatt über sein Leiden zu trauern. Dies zeigt, dass Jesus trotz seiner eigenen Schmerzen weiterhin als prophetischer Lehrer handelt.
Die Kreuzigung selbst, die an der Schädelstätte (Golgatha) stattfindet, ist der Höhepunkt der Erzählung (Lk 23,33-49). Jesus wird zwischen zwei Verbrechern gekreuzigt, was seine Demütigung und Identifikation mit den Schuldigen unterstreicht. Doch auch in dieser extremen Situation zeigt Jesus Barmherzigkeit und Vergebung, indem er für seine Peiniger betet: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34). Dieser Akt der Vergebung ist zentral für das Verständnis der christlichen Botschaft: Jesus vergibt selbst denen, die ihn kreuzigen, was die Tiefe seiner Liebe und Barmherzigkeit zeigt.
Die Szene mit den beiden Verbrechern, die mit Jesus gekreuzigt werden, verdeutlicht das Thema von Gnade und Vergebung noch weiter (Lk 23,39-43). Einer der Verbrecher verhöhnt Jesus, während der andere seine Schuld anerkennt und Jesus um Gnade bittet. Jesus antwortet ihm mit den Worten: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Diese Aussage zeigt, dass die Erlösung allen offensteht, die sich im Glauben an Jesus wenden, unabhängig von ihren vorherigen Taten. Der reuige Verbrecher wird so zu einem Beispiel für den Weg zur Erlösung durch Reue und Vertrauen in Jesus.
Die übernatürlichen Zeichen, die Jesu Tod begleiten – die Finsternis über das Land und das Zerreißen des Tempelvorhangs (Lk 23,44-45) – symbolisieren das kosmische und heilsgeschichtliche Ereignis, das sich vollzieht. Der Tempelvorhang, der den Bereich des Allerheiligsten abtrennte, wird zerrissen, was den Zugang zu Gott für alle Menschen durch Jesu Tod öffnet. Dieser Moment markiert das Ende des alten Bundes und den Beginn eines neuen Bundes, in dem der direkte Zugang zu Gott für alle Gläubigen möglich ist.
Der Tod Jesu wird schließlich von einem römischen Hauptmann, einem heidnischen Soldaten, als gerecht anerkannt: „Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen!“ (Lk 23,47). Dieses Bekenntnis eines Außenstehenden zeigt, dass die Wahrheit über Jesus auch von denen erkannt wird, die nicht Teil des jüdischen Volkes sind. Es ist ein Hinweis darauf, dass die Botschaft des Evangeliums über Israel hinaus zu den Nationen getragen wird.
Jesu Beerdigung wird von Joseph von Arimathäa, einem heimlichen Jünger Jesu, durchgeführt (Lk 23,50-53). Die Rolle der Frauen, die das Grab Jesu beobachten und später die ersten Zeugen seiner Auferstehung sein werden, zeigt ihre Treue und Hingabe. Diese Begebenheit bereitet den Weg für die kommenden Ereignisse der Auferstehung, die das Herzstück des christlichen Glaubens darstellen.
Zusammenfassung:
Lukas Kapitel 23 beschreibt die Anklage, Verurteilung, Kreuzigung und den Tod Jesu. Trotz mehrfacher Feststellung seiner Unschuld wird Jesus auf Druck des Volkes und der religiösen Führer zum Tode verurteilt, während der Mörder Barabbas freigelassen wird. Auf dem Weg zur Kreuzigung zeigt Jesus prophetische Worte gegenüber den Frauen Jerusalems und vergibt am Kreuz seinen Peinigern. Seine Kreuzigung wird von übernatürlichen Ereignissen begleitet, die die Bedeutung seines Opfers hervorheben. Der römische Hauptmann bekennt Jesu Unschuld, und Joseph von Arimathäa sorgt für seine ehrenvolle Beerdigung. Lukas 23 hebt die Themen von Ungerechtigkeit, Gnade und Vergebung hervor und bereitet den Weg für die kommende Auferstehung.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 66: Kampf
Auf der Grundlage von Matthäus 22,15-46; Markus 12,13-40; Lukas 20,20-47.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 66 beschreibt die zunehmende Konfrontation zwischen Jesus und den religiösen Führern seiner Zeit, basierend auf den Berichten in Matthäus 22, Markus 12 und Lukas 20. Diese Auseinandersetzungen zeigen die Versuche der Pharisäer, Herodianer und Sadduzäer, Jesus durch trickreiche Fragen in Verlegenheit zu bringen und ihn zu Fall zu bringen. Jesus begegnet diesen Herausforderungen mit Weisheit und Autorität und legt fundamentale Prinzipien für das Verhältnis von Mensch zu Gott und zur weltlichen Obrigkeit dar.
Kommentar:
In diesem Kapitel versuchen die Pharisäer und ihre Verbündeten, Jesus mit einer Frage zur Steuerpflicht gegenüber dem römischen Kaiser in eine Falle zu locken. Jesus entlarvt ihre Heuchelei und gibt eine tiefgründige Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“. Er trennt die weltlichen Pflichten von den göttlichen, ohne jedoch die Loyalität gegenüber Gott zu schmälern. Dies zeigt die Dualität der Verantwortungen eines Gläubigen in der Welt.
Danach greifen die Sadduzäer an, indem sie eine Frage über die Auferstehung stellen, die sie selbst leugnen. Jesu Antwort hebt die spirituelle Natur des ewigen Lebens hervor und widerlegt ihre materialistische Sichtweise. Er betont, dass im Reich Gottes andere Prinzipien gelten als in der irdischen Existenz. Der Disput verdeutlicht den Unterschied zwischen äußerlichem Ritus und wahrem geistlichem Verständnis.
Schließlich stellt ein Schriftgelehrter Jesus eine Frage über das höchste Gebot im Gesetz. Jesus fasst die Gebote Gottes in zwei zusammen: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Dies ist die Essenz der göttlichen Gebote, und es zeigt, dass alle Gebote auf Liebe basieren. Diese Aussage hebt den inneren Kern des Gesetzes hervor und betont, dass Gehorsam nur durch Liebe wirklich erfüllt werden kann.
Zusammenfassung:
Kapitel 66 schildert die Konflikte zwischen Jesus und den religiösen Führern, die versuchten, ihn durch hinterlistige Fragen zu Fall zu bringen. Jesus durchkreuzt ihre Pläne mit klaren, weisheitsvollen Antworten, die tiefere Wahrheiten offenbaren: die Balance zwischen weltlicher und göttlicher Autorität, die Realität der Auferstehung und die Essenz der göttlichen Gebote, die in der Liebe zu Gott und dem Nächsten wurzeln. Am Ende dieser Auseinandersetzungen bleiben die religiösen Führer sprachlos, während Jesu Lehren weiterhin von Wahrheit und Klarheit zeugen.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 67: “Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer …”
Auf der Grundlage von Matthäus 23; Markus 12,41-44; Lukas 20,45-47; Lukas 21,1-4.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 67 beschreibt Jesu letzten Tag, an dem er im Tempel lehrt, und seine kraftvolle Verurteilung der Heuchelei und Scheinheiligkeit der religiösen Führer. Jesus spricht mutige Worte aus, in denen er die Pharisäer und Schriftgelehrten wegen ihres falschen, selbstsüchtigen Glaubenslebens anprangert und gleichzeitig die Demut und wahre Frömmigkeit lobt. Die Menge, die ihn beobachtet, ist von seinen Worten bewegt, während die religiösen Führer bloßgestellt und gedemütigt werden.
Kommentar:
Jesu scharfe Worte gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten betonen ihre Heuchelei, ihren Machtmissbrauch und ihre egoistischen Motive. Obwohl sie äußerlich fromm wirken und religiöse Pflichten betonen, halten sie sich selbst nicht an diese Regeln. Jesus prangert ihre Liebe zu Titeln, Ehren und äußerlicher Anerkennung an und stellt die wahre Frömmigkeit in den Vordergrund, die sich durch Demut, Barmherzigkeit und das Dienen zeigt.
Die Episode der armen Witwe, die ihre letzten Münzen in den Tempel wirft, hebt die Bedeutung des selbstlosen Opfers hervor. Während die Reichen aus ihrem Überfluss spenden, gibt die Witwe alles, was sie hat. Dies zeigt, dass Gott nicht den materiellen Wert eines Opfers bewertet, sondern das Herz und die Absicht dahinter.
Am Ende warnt Jesus vor dem geistlichen Verfall der religiösen Führung, der zur Zerstörung Jerusalems führen wird. Seine Klage über Jerusalem zeigt die tiefe Trauer Gottes über die Verstocktheit seines Volkes, das seine Propheten und schließlich auch seinen Messias ablehnt.
Zusammenfassung:
Kapitel 67 offenbart die scharfe Kritik Jesu an den religiösen Führern seiner Zeit. Er verurteilt ihre Heuchelei und ihren Machtmissbrauch und stellt klar, dass wahre Größe im Dienen und in der Demut liegt. Die Geschichte der armen Witwe zeigt, dass Gott das Herz und die Opferbereitschaft seiner Anhänger wertschätzt, während Jesus das drohende Gericht über Jerusalem prophezeit. Dieses Kapitel ist ein eindringlicher Aufruf zur inneren Umkehr, zur echten Frömmigkeit und zur Erfüllung von Gottes Geboten mit Liebe und Barmherzigkeit.