1.Seht euch an, wie zentral die Theologie der Stellvertretung für Ellen White war (und für die Bibel, siehe z. B. Jes 53). Warum ist jede Theologie, die in irgendeiner Weise die zentrale Rolle der Stellvertretung und des Sterbens Christi an unserer Stelle herunterspielt (wobei er die Strafe für unsere Sünden mit seinem eigenen Leben bezahlte), eine falsche Theologie?
Die Theologie der Stellvertretung ist zentral für das Verständnis von Jesu Opfer, wie es sowohl in der Bibel (z. B. Jesaja 53) als auch im Werk von Ellen White betont wird. Sie unterstreicht, dass Jesus an unserer Stelle starb, um die Strafe für unsere Sünden auf sich zu nehmen und uns so die Erlösung zu ermöglichen. Jede Theologie, die diese zentrale Rolle der Stellvertretung herunterspielt oder relativiert, ist aus mehreren Gründen problematisch:
Biblische Grundlage: In Jesaja 53 und anderen Schriften des Neuen Testaments (z. B. 1. Petrus 2:24, 2. Korinther 5:21) wird klar, dass Jesus unsere Sünden getragen hat und für uns gestorben ist. Dies ist ein grundlegendes Konzept der christlichen Erlösung. Das Herunterspielen dieser Idee würde die klare Botschaft der Bibel über den Zweck und die Bedeutung des Todes Jesu verfälschen.
Gottes Gerechtigkeit und Gnade: Das Kreuz symbolisiert die perfekte Balance zwischen Gottes Gerechtigkeit und Gnade. Durch den Tod Jesu wurde Gottes gerechter Anspruch, dass Sünde bestraft werden muss, erfüllt, während gleichzeitig Gnade in Form der Vergebung angeboten wird. Ohne das Prinzip der Stellvertretung wird die Tiefe von Gottes Gnade und Gerechtigkeit verwässert.
Verantwortung der Sünde: Wenn die Stellvertretung Jesu abgelehnt oder abgeschwächt wird, wird die Schwere der Sünde und ihrer Konsequenzen unterschätzt. Die Sünde erfordert Strafe, und Jesus hat diese Strafe auf sich genommen. Ohne diese stellvertretende Rolle wird der Eindruck erweckt, dass Sünde keine ernsthafte Trennung von Gott bewirkt, was der biblischen Lehre widerspricht.
Kern des Evangeliums: Die zentrale Botschaft des Evangeliums ist, dass Jesus für uns gestorben ist, damit wir das ewige Leben erhalten können. Das Herunterspielen dieser Rolle Christi bedeutet, das Herzstück des christlichen Glaubens zu schwächen. Wenn Jesu Opfer nicht als stellvertretendes Sühneopfer betrachtet wird, verliert die Botschaft von Vergebung und Erlösung ihre fundamentale Bedeutung.
Ellen Whites Lehre: Ellen White hat die Stellvertretung als untrennbar mit der christlichen Theologie verbunden. Sie betonte immer wieder, dass Jesus der Ersatz für den Sünder ist und dass sein Tod das einzig ausreichende Mittel zur Versöhnung mit Gott ist. Jede Lehre, die diese Stellvertretung untergräbt, steht in Widerspruch zu ihren Schriften und der biblischen Grundlage, auf die sie sich beruft.
Fazit: Die Theologie der Stellvertretung ist grundlegend für das Verständnis von Gottes Plan zur Erlösung der Menschheit. Jede Lehre, die diesen Aspekt herunterspielt, verfälscht das Wesen von Gottes Gnade, Gerechtigkeit und dem Werk Christi. Jesu Tod als unser Stellvertreter ist nicht nur ein zentrales Element des Evangeliums, sondern auch der Schlüssel zu unserer Erlösung.
2.Wer oder was ist „Barabbas“ in der heutigen Welt, nach dem anstelle von Jesus gefragt wird?
„Barabbas“ symbolisiert in der heutigen Welt alles, was fälschlicherweise anstelle von Jesus gewählt oder bevorzugt wird. Die biblische Geschichte, in der die Menge Barabbas, einen verurteilten Verbrecher, anstelle von Jesus freilässt, steht für die menschliche Neigung, das Weltliche, das Bequeme oder das Falsche dem wahren Heil und der Wahrheit vorzuziehen. Im übertragenen Sinne könnte „Barabbas“ heute verschiedene Formen annehmen:
Materialismus und Wohlstand
In einer Welt, die von Konsum und materiellem Wohlstand geprägt ist, wird oft der Wert von Reichtum und Erfolg über die geistlichen Werte des Glaubens an Christus gestellt. Der „Barabbas“ des Materialismus lässt uns glauben, dass unser Glück und Erfüllung im Besitz von Dingen liegt, während die wahre Erfüllung in der Nachfolge Jesu und dem geistlichen Leben zu finden ist.
Relativer Moralismus und Selbstverwirklichung
Die moderne Gesellschaft betont oft individuelle Freiheit, Selbstverwirklichung und eine relative Moral, in der das persönliche Urteil über richtig und falsch wichtiger wird als biblische Maßstäbe. „Barabbas“ könnte also in Form von Lebensphilosophien auftauchen, die uns lehren, dass wir die höchste Autorität in unserem Leben sind, anstatt die Lehren Jesu und die Wahrheit Gottes anzuerkennen.
Popularität und gesellschaftliche Akzeptanz
Viele Menschen entscheiden sich, den Weg der breiten Masse zu gehen, um gesellschaftliche Akzeptanz, Anerkennung und Popularität zu erlangen. Der „Barabbas“ in diesem Fall steht für die Entscheidung, sich dem Druck der Menge oder der populären Meinung zu beugen, auch wenn dies bedeutet, den Glauben oder die Werte Jesu zu kompromittieren.
Macht und Kontrolle
In einer Welt, die nach Kontrolle und Einfluss strebt, wird oft Macht über Demut und Dienst gestellt, die Jesus vorgelebt hat. Der „Barabbas“ der Macht zeigt sich darin, dass Menschen den Ehrgeiz und die Kontrolle anstreben, anstatt die Hingabe, das Opfer und die Demut Christi nachzuahmen.
Vergnügungen und kurzfristige Befriedigung
In der heutigen schnelllebigen Welt wählen viele Menschen die kurzfristigen Vergnügungen, die die Welt bietet – von oberflächlichen Freuden bis hin zu exzessiven Lebensstilen – und übersehen dabei das tiefere, erfüllendere Leben, das Jesus anbietet. Dieser „Barabbas“ verführt uns dazu, uns auf das Jetzt und den Spaß zu konzentrieren, anstatt auf die Ewigkeit und den Plan Gottes.
Fazit: „Barabbas“ repräsentiert alles, was wir anstelle von Jesus wählen – alles, was uns kurzfristig Erfüllung, Anerkennung oder Macht verspricht, aber letztlich das wahre Heil, die Wahrheit und den Frieden, den Jesus bringt, verschleiert. Heute, wie damals, stehen wir vor der Entscheidung: Jesus zu wählen, der das ewige Leben schenkt, oder „Barabbas“, der uns nur eine trügerische Erfüllung gibt.
3.Was lehrt uns der Bericht über Josef von Arimathäa, nicht nach Äußer lichkeiten zu urteilen?
Der Bericht über Josef von Arimathäa lehrt uns eine wichtige Lektion darüber, warum wir nicht nach äußeren Erscheinungen oder Erwartungen urteilen sollten. Josef war ein Mitglied des Sanhedrins, des jüdischen Rates, der Jesus verurteilt hatte. Aufgrund seiner Position hätte man vielleicht angenommen, dass er zu den Gegnern Jesu gehörte oder ihn ablehnte. Doch überraschenderweise zeigt Josef Mut und Hingabe, indem er Jesus eine ehrenvolle Bestattung ermöglicht, während die Jünger Jesu aus Angst verschwunden sind.
Hier sind einige Lektionen, die wir aus seiner Geschichte lernen können:
Menschen sind mehr als ihre äußere Zugehörigkeit
Josef von Arimathäa gehörte zur jüdischen Führungsschicht, die an der Verurteilung Jesu beteiligt war. Dennoch war er ein geheimes Mitglied der Anhänger Jesu. Dies zeigt, dass wir Menschen nicht auf ihre äußeren Positionen, Rollen oder Gruppenzugehörigkeiten reduzieren sollten. Oft gibt es im Inneren eines Menschen eine tiefere Überzeugung oder einen Glauben, den wir nicht sehen können.
Mut und Glauben können von unerwarteten Menschen kommen
Während die Jünger, die Jesus am nächsten standen, aus Angst nicht handelten, trat Josef von Arimathäa mutig hervor, um für Jesus einzutreten. Dies zeigt, dass Mut und Glauben in schwierigen Situationen von Menschen kommen können, von denen wir es nicht erwarten. Äußere Stärke oder Nähe zu Jesus bedeutet nicht immer, dass jemand im entscheidenden Moment handeln wird.
Gott sieht das Herz, nicht das Äußere
Josef handelte nicht aus einer Notwendigkeit heraus, sondern aus tiefem Respekt und Glauben. Gott sieht das Herz der Menschen, und oft sind diejenigen, die im Verborgenen treu sind, in seinen Augen wertvoller als diejenigen, die äußerlich stark oder prominent erscheinen. Diese Lektion fordert uns heraus, den Wert eines Menschen nicht anhand von Äußerlichkeiten zu beurteilen, sondern nach dem, was in ihrem Herzen ist.
Die wahren Helden handeln oft im Verborgenen
Josef von Arimathäa war kein lauter Jünger, der öffentlich mit Jesus unterwegs war. Doch in einem entscheidenden Moment spielte er eine Schlüsselrolle. Diese Geschichte lehrt uns, dass wahre Hingabe und Mut oft im Verborgenen geschehen und dass Menschen, die im Hintergrund arbeiten, wichtige Akteure in Gottes Plan sein können.
Verurteile nicht nach dem äußeren Schein
Die Geschichte von Josef von Arimathäa zeigt uns, wie schnell wir dazu neigen, Menschen nach ihrer äußeren Erscheinung oder ihrer Rolle zu beurteilen. Doch Gottes Plan ist oft tiefer und komplexer, als wir es auf den ersten Blick erkennen können. Auch Menschen, die äußerlich „nicht passen“, können tiefgläubig und bereit sein, große Opfer zu bringen.
Fazit: Der Bericht über Josef von Arimathäa lehrt uns, nicht nach Äußerlichkeiten zu urteilen. Menschen können uns überraschen – ihre wahren Überzeugungen und ihren Mut sieht oft nur Gott. Wir sollten demütig und vorsichtig sein, wenn wir über andere urteilen, denn das Herz eines Menschen kann ganz anders sein, als es die äußeren Umstände vermuten lassen.
4.Überprüfe Daniel 9,24–27. Warum solltest du in der Lage sein, jemandem, der fragt, über diesen Abschnitt eine Bibelstunde zu geben? Kannst du das?
Daniel 9,24–27 ist ein zentraler Abschnitt der Bibel, der oft als „Prophezeiung der 70 Wochen“ bezeichnet wird. Dieser Text hat eine tiefe Bedeutung in der biblischen Prophetie, insbesondere in Bezug auf die Ankunft des Messias und die Heilsgeschichte Gottes. Es ist wichtig, dass du in der Lage bist, jemandem eine Bibelstunde über diesen Abschnitt zu geben, aus mehreren Gründen:
Messianische Prophezeiung: Daniel 9,24–27 enthält eine der klarsten und präzisesten Prophezeiungen über das Kommen des Messias. Es beschreibt die Zeitspanne von der Wiederherstellung Jerusalems bis zur Ankunft des „Gesalbten“ (Messias). Diese Prophezeiung zeigt Gottes Plan zur Erlösung und wie er sich durch Jesus Christus erfüllt hat. Das Verständnis dieser Prophezeiung stärkt den Glauben an die Bibel als zuverlässiges Wort Gottes.
Verständnis der Erlösungsgeschichte: Die Prophezeiung umfasst wichtige Ereignisse, darunter die Kreuzigung Jesu, die Beendigung des Opfersystems und das Kommen des „Endes“. Dieser Abschnitt hilft dabei, die Chronologie und den Zusammenhang zwischen alttestamentlichen Prophezeiungen und neutestamentlichen Erfüllungen zu verstehen. Es vertieft das Verständnis des göttlichen Plans zur Erlösung der Menschheit.
Verteidigung des Glaubens: Viele Menschen sind neugierig oder skeptisch gegenüber biblischer Prophetie. In der Lage zu sein, eine klare und nachvollziehbare Erklärung zu geben, wie sich diese Prophezeiung in der Geschichte erfüllt hat, gibt dir die Möglichkeit, anderen den Glauben an die Bibel und Jesus Christus zu vermitteln. Es ist ein kraftvolles Werkzeug zur Apologetik.
Eigenes Glaubenswachstum: Wenn du selbst in der Lage bist, diese Passage zu lehren, vertiefst du dein eigenes Verständnis und deine Überzeugung. Das Studium von Daniel 9,24–27 fordert dich heraus, dich mit der biblischen Chronologie, der Heilsgeschichte und den prophetischen Aussagen auseinanderzusetzen. Das wird dein Vertrauen in Gottes Plan stärken.
Kannst du das? Um diese Frage zu beantworten, solltest du dich fragen, ob du die historischen und prophetischen Elemente dieser Passage klar verstehen und erklären kannst. Hast du die Verbindung zwischen Daniel und dem Neuen Testament erkannt? Wenn nicht, könnte es eine wertvolle Gelegenheit sein, sich tiefer mit der Bibel auseinanderzusetzen, um dieses wichtige Thema besser zu verstehen und erklären zu können.