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18.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.19
Von Ehe, Ehescheidung, Ehelosigkeit.
1Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, erhob er sich aus Galiläa und kam in das Gebiet des jüdischen Landes jenseit des Jordans; 
2und es folgte ihm viel Volks nach, und er heilte sie daselbst. 
3Da traten zu ihm die Pharisäer, und versuchten ihn und sprachen zu ihm: Ist’s auch recht, daß sich ein Mann scheide von seinem Weibe um irgend eine Ursache? 
4Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß, der im Anfang den Menschen gemacht hat, der machte, daß ein Mann und ein Weib sein sollte, 
5und sprach: »Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein«? 
6So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. 
7Da sprachen sie: Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden? 
8Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt zu scheiden von euren Weibern wegen eures Herzens Härtigkeit; von Anbeginn aber ist’s nicht also gewesen. 
9Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe. 
10Da sprachen die Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seinem Weibe also, so ist’s nicht gut, ehelich werden. 
11Er sprach aber zu ihnen: Das Wort faßt nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist. 
12Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus Mutterleibe also geboren; und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind; und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!
Die Segnung der Kinder.
13Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. 
14Aber Jesus sprach: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich. 
15Und legte die Hände auf sie und zog von dannen.
Die Gefahr des Reichtums.
16Und siehe, einer trat zu ihm und sprach: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben? 
17Er aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. 
18Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; 
19ehre Vater und Mutter«; und: »du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« 
20Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch? 
21Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach! 
22Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt von ihm; denn er hatte viele Güter. 
23Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen. 
24Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme. 
25Da das seine Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ja, wer kann denn selig werden? 
26Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. 
Der Lohn der Nachfolge.
27Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür? 
28Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Ihr, die ihr mir seid nachgefolgt, werdet in der Wiedergeburt, da des Menschen Sohn wird sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels. 
29Und wer verläßt Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen, der wird’s hundertfältig nehmen und das ewige Leben ererben. 
30Aber viele, die da sind die Ersten, werden die Letzten, und die Letzten werden die Ersten sein.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Matthäus Kapitel 19 behandelt einige der wichtigsten und herausforderndsten Themen im christlichen Glauben. Es beginnt mit einer Diskussion über die Ehe, Ehescheidung und Ehelosigkeit, in der Jesus die Heiligkeit und Beständigkeit der Ehe betont. Das Kapitel geht weiter mit der Segnung der Kinder, die die besondere Bedeutung der Kindlichkeit im Glauben unterstreicht. Schließlich behandelt Jesus die Gefahr des Reichtums und die Schwierigkeit, für Reiche in das Reich Gottes einzutreten, sowie den Lohn der Nachfolge, der den irdischen Verlust durch himmlische Belohnungen aufwiegt. Dieses Kapitel zeigt Jesu tiefgründige Lehren über die Werte und Prioritäten des Gottesreiches.
Kommentar:
In Matthäus 19 konfrontiert Jesus die Pharisäer und seine Jünger mit wichtigen Lehren über die Ehe und ihre Unauflöslichkeit. Er weist darauf hin, dass die Ehe von Gott eingesetzt wurde und nicht leichtfertig aufgelöst werden darf. Dies steht im Gegensatz zur damals verbreiteten Praxis, die Scheidung für geringfügige Gründe zu erlauben. Jesus hebt hervor, dass die Härte des menschlichen Herzens der Grund für diese Erlaubnis war, jedoch das göttliche Ideal die untrennbare Verbindung zwischen Mann und Frau ist.
Weiterhin wird die Bedeutung der Kindlichkeit im Glauben betont, indem Jesus die Kinder segnet und erklärt, dass das Himmelreich solchen wie ihnen gehört. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer demütigen und einfachen Hingabe an Gott.
Das Gespräch mit dem reichen jungen Mann verdeutlicht die Gefahr, die Reichtum für das geistliche Leben darstellt. Jesus fordert den jungen Mann auf, alles zu verkaufen und ihm nachzufolgen, was dieser jedoch nicht tun kann. Diese Szene illustriert, dass Reichtum oft ein Hindernis auf dem Weg zu Gott darstellt und dass wahre Nachfolge eine völlige Hingabe an Christus erfordert.
Abschließend spricht Jesus über den Lohn der Nachfolge und erklärt, dass diejenigen, die alles für ihn verlassen, im Himmelreich reich belohnt werden. Er betont auch, dass die weltlichen Maßstäbe von „Ersten“ und „Letzten“ im Reich Gottes umgekehrt werden.
Zusammenfassung:
Matthäus Kapitel 19 lehrt wichtige Prinzipien über die Ehe, den Glauben und die Nachfolge. Jesus betont die Heiligkeit der Ehe und warnt vor leichtfertiger Scheidung. Er segnet die Kinder und stellt sie als Vorbilder für den Glauben hin. Durch das Gespräch mit dem reichen jungen Mann zeigt Jesus die Herausforderung des Reichtums im Hinblick auf das Himmelreich und fordert zur völligen Hingabe auf. Schließlich versichert er den Jüngern, dass wahre Nachfolge im Himmelreich reich belohnt wird, selbst wenn es irdische Opfer erfordert. Das Kapitel schließt mit einer Ermahnung, dass die göttlichen Werte oft den weltlichen entgegengesetzt sind.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 56: Jesus segnet die Kinder
Auf der Grundlage von Matthäus 19,13-15; Markus 10,13-16; Lukas 18,15-17.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel „Jesus segnet die Kinder“ beleuchtet eine der bewegendsten Szenen im Leben Jesu, in der er seine besondere Liebe und Zuwendung gegenüber den Kleinsten unter uns zeigt. Diese Begebenheit ist nicht nur ein Ausdruck der Zuneigung Jesu zu den Kindern, sondern auch ein starkes Symbol für die Wertschätzung und den Platz, den sie im Reich Gottes einnehmen.
Im Kontext der damaligen jüdischen Gesellschaft, in der Kinder oft als Eigentum ihrer Eltern und nicht als eigenständige Individuen mit geistlicher Bedeutung betrachtet wurden, ist Jesu Handlung revolutionär. Die Jünger, die versuchten, die Mütter mit ihren Kindern wegzuschicken, handelten wahrscheinlich in dem Glauben, dass Jesu Mission zu wichtig sei, um von solch vermeintlich trivialen Anliegen unterbrochen zu werden. Doch Jesus machte klar, dass gerade diese „trivialen“ Anliegen für das Reich Gottes von größter Bedeutung sind. Seine Worte: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes“ (Lukas 18,16), spiegeln eine tiefe Wahrheit wider: Kinder verkörpern die Art von Unschuld, Offenheit und Vertrauen, die auch Erwachsene im Glauben anstreben sollten.
Der Vorfall verdeutlicht auch die weitreichende Bedeutung des Segens Jesu. Die Mütter, die ihre Kinder zu ihm brachten, taten dies in der Hoffnung auf göttliche Gnade und Schutz für ihre Kinder. Jesus enttäuschte diese Erwartungen nicht. Stattdessen segnete er die Kinder nicht nur körperlich, sondern auch geistlich, was den Müttern großen Trost und Hoffnung brachte. Dieser Segen war nicht nur eine einfache Geste, sondern eine tiefgreifende Bestätigung, dass ihre Kinder in Gottes Augen wertvoll sind und dass ihre Bemühungen, sie im Glauben zu erziehen, von Gott selbst unterstützt und gesegnet werden.
Der Kommentar hebt auch die Verantwortung der Eltern hervor, ihre Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. Diese Verantwortung wird nicht nur als eine elterliche Pflicht dargestellt, sondern als eine heilige Berufung, bei der Eltern als Werkzeuge Gottes fungieren. Indem sie ihre Kinder zu Christus führen, helfen sie, die Grundlage für ein Leben in Glauben und Gnade zu legen. Eltern sollen die Herzen ihrer Kinder für die Wahrheiten des Evangeliums öffnen und sie auf eine Weise lehren, die ihrem Verständnis entspricht. Das Bild von Eltern als „Gärtnern“, die die jungen Pflanzen ihrer Kinder mit Liebe und Fürsorge pflegen, ist ein kraftvolles Gleichnis, das die Zerbrechlichkeit und das Potenzial der kindlichen Seele beschreibt.
Jesus‘ Umgang mit den Kindern zeigt uns auch, wie wir in der heutigen Zeit Kindern begegnen sollten. Es ist eine Erinnerung daran, dass Kinder nicht nur als zukünftige Glieder der Kirche gesehen werden sollten, sondern als gegenwärtige, wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft Gottes. Ihre geistliche Bildung beginnt nicht erst, wenn sie das Erwachsenenalter erreichen, sondern von ihren ersten Lebensjahren an. Es ist daher die Aufgabe der Eltern, Lehrer und der ganzen christlichen Gemeinschaft, diese kleinen Herzen zu formen, sie zu ermutigen und ihnen den Weg zu Christus zu zeigen.
Darüber hinaus ist es ermutigend zu sehen, dass Jesu Fürsorge und Liebe für die Kinder über die damalige Zeit hinausgeht. Der Kommentar macht deutlich, dass auch heute noch Jesus die Sorgen und Nöte der Mütter kennt und ihnen in ihrer Aufgabe beisteht, ihre Kinder im Glauben zu erziehen. Seine Liebe und sein Verständnis für die Mühen und Herausforderungen des Elternseins sind ein tröstlicher Gedanke für alle, die in der Erziehung ihrer Kinder Unterstützung und Ermutigung suchen.
Insgesamt bietet dieses Kapitel eine tiefgründige Reflexion über die Bedeutung von Kindersegen im christlichen Glauben und die zentrale Rolle, die Kinder im Reich Gottes spielen. Es ist ein Aufruf an alle, die Verantwortung für Kinder tragen, sie in Liebe und mit dem Blick auf ihre geistliche Entwicklung zu erziehen, und es ist eine Erinnerung daran, dass Jesus auch heute noch dieselbe Liebe und Zuneigung für die Kleinsten unter uns empfindet wie damals.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 57: “Eines fehlt dir” …
Auf der Grundlage von Matthäus 19,16-22; Markus 10,17-22; Lukas 18,18-23.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Dieses Kapitel beschreibt die tief bewegende Begegnung zwischen Jesus und einem jungen Mann, der in den Evangelien als der reiche Jüngling bekannt ist. Es ist eine Geschichte, die nicht nur das Herz, sondern auch den Geist anspricht, da sie zentrale Fragen der Nachfolge, des Gehorsams und der Hingabe an Gott thematisiert. Die Begegnung offenbart die Schwierigkeit, vor die Jesus den jungen Mann stellt: den Ruf zur völligen Selbstaufgabe und Hingabe an Gott im Austausch für ewiges Leben.
Der reiche Jüngling ist ein Symbol für viele Menschen, die mit aufrichtigem Herzen nach spiritueller Erfüllung und dem Reich Gottes streben, aber von den weltlichen Dingen, die ihnen teuer sind, zurückgehalten werden. Sein Wunsch, das ewige Leben zu erlangen, ist echt und tief, was sich darin zeigt, dass er sich eilig zu Jesus begibt, vor ihm niederkniet und seine dringende Frage stellt. Doch als Jesus ihm den wahren Preis für das ewige Leben offenbart, wird die innere Zerreißprobe des jungen Mannes sichtbar.
Jesus fordert ihn auf, seinen Reichtum zu verkaufen und das Geld den Armen zu geben, um so einen Schatz im Himmel zu erlangen. Diese Aufforderung ist keine allgemeine Regel, die Jesus für alle Gläubigen festlegt, sondern eine spezifische Probe für diesen jungen Mann. Jesus erkennt in ihm einen Menschen, dessen Herz an seinen Besitztümern hängt, und zeigt ihm, dass die wahre Nachfolge das Loslassen aller weltlichen Sicherheiten und Bindungen erfordert. Es geht nicht nur um den Verzicht auf materiellen Besitz, sondern um die Bereitschaft, alles, was das Herz vom Dienst an Gott abhält, aufzugeben.
Die Tragik dieser Geschichte liegt in der Reaktion des Jünglings. Er ist traurig, weil er den hohen Preis, den Jesus verlangt, nicht bereit ist zu zahlen. Seine Reichtümer sind ihm zu kostbar, und so entscheidet er sich gegen die Nachfolge Jesu. Diese Entscheidung offenbart eine tiefe Wahrheit: Selbst die besten Absichten und das aufrichtigste Verlangen nach Gott können von der Liebe zu den Dingen dieser Welt überwältigt werden.
Die Aufforderung Jesu, alles aufzugeben und ihm nachzufolgen, ist eine Einladung, die wahre Freiheit in der völligen Hingabe an Gott zu finden. Es ist ein Ruf, der auch heute noch an jeden gerichtet ist, der nach dem ewigen Leben strebt. Die Geschichte des reichen Jünglings zeigt, dass der Weg zu Gott über das Kreuz der Selbstverleugnung führt, und dass wahre Erfüllung und ewiges Leben nur dann erlangt werden können, wenn man bereit ist, alles Irdische hinter sich zu lassen.
Diese Begebenheit dient als Mahnung, dass weltlicher Reichtum und irdische Sicherheiten nicht mit dem Schatz des Himmels zu vergleichen sind. Es ist ein Aufruf zur Reflexion über die Dinge, die uns möglicherweise von einer echten Nachfolge Jesu abhalten. Was auch immer unser „Eines, das uns fehlt“ sein mag, es steht zwischen uns und der vollkommenen Gemeinschaft mit Gott. Der reiche Jüngling hatte die Wahl, und diese Wahl steht auch uns bevor: Werden wir bereit sein, alles für Christus aufzugeben, oder werden wir wie er traurig davonziehen, weil uns die weltlichen Dinge zu wichtig sind?
Jesus‘ Verhalten in dieser Geschichte ist auch ein Lehrstück für alle, die in der Seelsorge tätig sind. Er begegnet dem Jüngling mit Liebe und Mitgefühl, obwohl er ihm eine harte Wahrheit vermittelt. Seine Liebe ist nicht sentimental, sondern fordert die Wahrheit und das Beste für den Menschen ein, auch wenn das bedeutet, dass der Weg schmerzhaft ist. Dieser Ansatz sollte auch heute Leitlinie für alle sein, die andere auf ihrem Weg zu Gott begleiten.
Letztlich zeigt die Geschichte des reichen Jünglings, dass die Nachfolge Jesu radikale Entscheidungen erfordert. Es ist ein Ruf zur völligen Hingabe, zur Aufgabe aller Götzen und zur Annahme des Kreuzes. Der Lohn jedoch, den Jesus verspricht, ist unvergleichlich: ewiges Leben und der Schatz im Himmel, der jede irdische Freude und Sicherheit bei weitem übertrifft.