Der Herrscher aus Davids Geschlecht wird aus Bethlehem kommen.
1Und du, Bethlehem Ephratha, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
2Indes läßt er sie plagen bis auf die Zeit, daß die, so gebären soll, geboren habe; da werden dann die übrigen seiner Brüder wiederkommen zu den Kindern Israel.
3Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des Herrn und im Sieg des Namens des Herrn, seines Gottes. Und sie werden wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, soweit die Welt ist.
4Und er wird unser Friede sein. Wenn Assur in unser Land fällt und in unsre Häuser bricht, so werden wir sieben Hirten und acht Fürsten wider ihn bestellen,
5die das Land Assur verderben mit dem Schwert und das Land Nimrods mit ihren bloßen Waffen. Also wird er uns von Assur erretten, wenn er in unser Land fallen und in unsre Grenzen brechen wird.
6Und es werden die übrigen aus Jakob unter vielen Völkern sein wie ein Tau vom Herrn und wie die Tröpflein aufs Gras, das auf niemand harrt noch auf Menschen wartet.
7Ja, die übrigen aus Jakob werden unter den Heiden bei vielen Völkern sein wie ein Löwe unter den Tieren im Walde, wie ein junger Löwe unter einer Herde Schafe, welchem niemand wehren kann, wenn er dadurchgeht, zertritt und zerreißt.
8Denn deine Hand wird siegen wider alle deine Widersacher, daß alle deine Feinde müssen ausgerottet werden.
9Zur selben Zeit, spricht der Herr, will ich deine Rosse von dir tun und deine Wagen zunichte machen
10und will die Städte deines Landes ausrotten und alle deine Festen zerbrechen.
11Und will die Zauberer bei dir ausrotten, daß keine Zeichendeuter bei dir bleiben sollen.
12Ich will deine Bilder und Götzen von dir ausrotten, daß du nicht mehr sollst anbeten deiner Hände Werk.
13Und will deine Ascherabilder zerbrechen und deine Städte vertilgen.
14Und ich will Rache üben mit Grimm und Zorn an allen Heiden, so nicht gehorchen wollen.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Vers 1:
Micha Kapitel 5 beginnt mit einer bemerkenswerten Prophezeiung: Der zukünftige Herrscher Israels wird aus Bethlehem Ephratha kommen, einer kleinen Stadt im Land Juda. Diese Ankündigung ist von großer Bedeutung, da Bethlehem der Geburtsort von König David ist und dieser zukünftige Herrscher in der Tradition und Linie Davids stehen wird. Micha betont die bescheidene Herkunft Bethlehems, was die Größe und Gnade Gottes unterstreicht, der aus kleinen Anfängen große Dinge hervorbringt.
Vers 2:
Der Prophet beschreibt eine Zeit des Leidens für Israel, die bis zur Geburt des verheißenen Herrschers andauern wird. Dies verweist auf die Erwartung und Vorbereitung, die dem Kommen des Messias vorausgeht. Nach dieser Geburt werden die übrigen Brüder Israels zurückkehren und sich wieder mit dem Volk vereinen.
Vers 3:
Dieser zukünftige Herrscher wird in der Kraft des Herrn auftreten und sein Volk weiden. Er wird in der Herrlichkeit und im Sieg des Namens Gottes handeln, und das Volk wird in Sicherheit und Frieden wohnen. Seine Herrschaft wird so weit reichen, wie die Welt ist, was die universelle und ewige Natur seiner Regentschaft betont.
Vers 4:
Der Herrscher wird der Inbegriff des Friedens sein. Wenn Feinde wie Assur (Assyrien) das Land angreifen, wird der Herrscher das Volk verteidigen und beschützen. Die „sieben Hirten und acht Fürsten“ symbolisieren eine ausreichende und überlegene Verteidigung gegen jeden Feind.
Vers 5-6:
Der Herrscher wird Assur und das Land Nimrod besiegen, was auf die historische Bedrohung durch diese Reiche hinweist. Diese Rettung zeigt Gottes Macht und die Souveränität des zukünftigen Herrschers. Die Übrigen aus Jakob werden unter vielen Völkern wie ein Tau und Tröpflein vom Herrn sein – eine erfrischende und segensreiche Präsenz, die nicht von menschlicher Hilfe abhängig ist.
Vers 7:
Die Übrigen aus Jakob werden unter den Heiden wie ein Löwe unter den Tieren im Wald sein, was ihre Stärke und Unbezwingbarkeit symbolisiert. Sie werden in der Lage sein, ihre Feinde zu überwinden und zu besiegen, was ihre göttliche Unterstützung und Macht unterstreicht.
Vers 8:
Gott verspricht, dass die Hand seines Volkes siegen wird über alle ihre Widersacher und Feinde ausgerottet werden. Dies zeigt den endgültigen Triumph Gottes über das Böse und die vollständige Errettung seines Volkes.
Verse 9-10:
Gott wird alle militärischen Mittel, auf die Israel sich verlassen hat, zunichte machen. Er wird die Pferde und Wagen, die Städte und Festungen ausrotten. Dies deutet auf die Abhängigkeit von Gottes Macht und nicht von menschlicher Stärke hin.
Vers 11:
Gott wird die Zauberer und Zeichendeuter ausrotten, was die Reinigung Israels von allen Formen des Götzendienstes und der falschen religiösen Praktiken zeigt. Dies betont die Notwendigkeit der Reinheit und des alleinigen Vertrauens auf den Herrn.
Vers 12:
Alle Götzenbilder und Werke menschlicher Hände werden zerstört, damit das Volk nicht mehr verführt wird, falsche Götter anzubeten. Dies zeigt Gottes Eifersucht auf wahre Anbetung und seine Bereitschaft, alles zu entfernen, was sein Volk von ihm ablenken könnte.
Vers 13:
Die Ascherabilder und Städte werden ebenfalls vernichtet, was die umfassende Natur der Reinigung und Erneuerung Israels betont.
Vers 14:
Schließlich wird Gott Rache üben an allen Nationen, die ihm nicht gehorchen. Dies zeigt Gottes Gerechtigkeit und seine Entschlossenheit, sein Königreich auf der Erde zu etablieren und alle Rebellion zu beenden.
Zusammenfassung:
Micha Kapitel 5 bietet eine bedeutende Prophezeiung über das Kommen des Messias, der aus Bethlehem hervorgehen wird. Dieser zukünftige Herrscher wird in der Tradition Davids stehen und eine universelle Herrschaft des Friedens und der Gerechtigkeit etablieren. Das Kapitel betont die Reinheit und die endgültige Rettung Israels sowie Gottes Macht, seine Pläne zu verwirklichen und seine Feinde zu besiegen. Die Botschaft ist eine Mischung aus Hoffnung, Vorfreude und göttlicher Gerechtigkeit, die zeigt, dass Gottes Plan letztendlich triumphieren wird.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.40. Eine Nacht auf dem See
Dieses Kapitel beschreibt die Begebenheiten nach der Speisung der Fünftausend, als Jesus die Menge entlässt und seine Jünger aufs Meer schickt. Es betont die Lehren, die aus dieser dramatischen Episode gezogen werden können.
Versorgtes Volk und erwarteter König Die Speisung der Fünftausend war ein bemerkenswertes Wunder, das die Menge tief beeindruckte. Die Worte Jesu und seine Werke der Heilung ließen ihn in den Augen der Menschen als den verheißenen Messias erscheinen. Sie hofften, dass er der Befreier sein würde, der Judäa zu einem irdischen Paradies macht und die Römer vertreibt. Ihre Begeisterung führte sie zu dem Wunsch, Jesus zum König zu krönen, obwohl dies nicht in seinem Plan lag.
Ablehnung der Krönung und Gehorsam der Jünger Jesus erkannte die Gefahr in den Absichten der Menge und den möglichen Aufruhr, der daraus entstehen würde. Um dies zu verhindern, befahl er seinen Jüngern, ins Boot zu steigen und nach Kapernaum zu fahren. Die Jünger waren widerwillig und enttäuscht, dass Jesus die Gelegenheit nicht nutzte, sich als König zu offenbaren. Doch Jesus sprach mit solcher Autorität, dass sie schließlich gehorchten.
Jesus betet allein Nachdem die Jünger aufgebrochen waren, zog sich Jesus zurück, um allein auf einem Berg zu beten. Seine Gebete galten nicht sich selbst, sondern den Menschen und besonders seinen Jüngern, die noch schwere Prüfungen vor sich hatten. Er betete um Kraft und Führung, damit sie die wahre Natur seiner Mission verstehen könnten.
Der Sturm auf dem See Während die Jünger über den See fuhren, wurden sie von einem heftigen Sturm überrascht. Ihre Bemühungen, das Boot unter Kontrolle zu halten, wurden durch ihre geistige und emotionale Verwirrung erschwert. Sie hatten den Tag mit großen Erwartungen und Hoffnungen begonnen, die nun in Zweifel und Unglauben umgeschlagen waren.
Jesus kommt zu den Jüngern In ihrer Not erkannten die Jünger Jesus, der auf dem Wasser zu ihnen ging. Zunächst erschraken sie und hielten ihn für einen Geist, doch seine Worte „Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ beruhigten sie. Diese Szene verdeutlicht, dass Jesus seine Jünger nie aus den Augen verliert und immer bereit ist, ihnen in Zeiten der Not beizustehen.
Petrus auf dem Wasser Petrus, voller Enthusiasmus, bat Jesus, ihm zu befehlen, auf dem Wasser zu ihm zu kommen. Solange Petrus seinen Blick auf Jesus gerichtet hielt, ging er sicher; als er jedoch auf die stürmischen Wellen schaute, begann er zu sinken. Dies lehrt die wichtige Lektion, dass unser Glaube stark bleibt, wenn wir unseren Blick fest auf Jesus richten, und dass Zweifel und Stolz uns zum Scheitern bringen können.
Erkenntnis der Abhängigkeit von Gott Die Erfahrung auf dem See sollte den Jüngern die Notwendigkeit zeigen, ständig auf Gott zu vertrauen. Diese Lektion war besonders für Petrus wichtig, dessen Selbstvertrauen ihn oft in Schwierigkeiten brachte. Nur durch die Anerkennung ihrer Schwächen und die Abhängigkeit von göttlicher Hilfe konnten die Jünger ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen.
Fazit: Dieses Kapitel unterstreicht die Bedeutung von Glauben, Demut und Abhängigkeit von Gott. Die Jünger mussten lernen, dass irdische Erwartungen und Ehrgeiz ihren Weg mit Jesus nicht bestimmen sollten. Stattdessen sollten sie auf Gottes Weisheit und Führung vertrauen. Die Nacht auf dem See war eine Prüfung, die ihren Glauben stärken und sie auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten sollte. Jesus‘ liebevolle Fürsorge und seine Macht, selbst über die Elemente, bekräftigen die unermessliche Größe seines Reiches und seiner Mission.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.41. Die Entscheidung in Galiläa
Dieses Kapitel behandelt die entscheidende Wende im öffentlichen Wirken Jesu, die durch die Ereignisse nach der Speisung der Fünftausend und seine Weigerung, ein irdischer König zu werden, ausgelöst wurde. Die Reaktion der Menschen und die Lehren, die Jesus daraus zog, bieten tiefe Einblicke in das Verständnis von Glauben und Nachfolge.
Die Menge und ihre Erwartungen: Nachdem Jesus die Menschenmengen mit Brot und Fisch gespeist hatte, wollten sie ihn zum König ausrufen. Doch Jesus wusste, dass ihre Begeisterung kurzlebig war und auf selbstsüchtigen Erwartungen beruhte. Seine Weigerung, ihre politischen und materiellen Wünsche zu erfüllen, führte zu einer Wende in seiner Beziehung zur Menge.
Jesus‘ Lehren in der Synagoge: In der Synagoge von Kapernaum erklärte Jesus die tiefere geistliche Bedeutung des Speisungswunders. Er forderte die Menschen auf, nicht nur nach vergänglicher Nahrung zu streben, sondern nach dem „Brot des Lebens“, das er selbst darstellte. Diese Worte waren schwer zu verstehen und noch schwerer zu akzeptieren, besonders für diejenigen, die nur an irdische Belohnungen dachten.
Die Herausforderung des Glaubens: Jesus erklärte, dass wahres Leben nur durch den Glauben an ihn als den Gesandten Gottes möglich sei. Seine Forderung, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken, wurde von vielen wörtlich verstanden und führte zu Missverständnissen und Ablehnung. Er sprach jedoch in geistlichen Begriffen, die auf eine tiefere Verbindung mit ihm hinwiesen – eine Verbindung, die Leben und Heil brachte.
Reaktionen und Abfall: Viele seiner Anhänger, die eine politische und materielle Erlösung erwartet hatten, konnten diese geistliche Botschaft nicht akzeptieren. Ihre enttäuschten Erwartungen führten dazu, dass sie sich von Jesus abwandten. Diese Prüfung trennte die wahren Jünger von denen, die nur aus selbstsüchtigen Motiven gefolgt waren.
Die Jünger bleiben treu: Jesus fragte seine zwölf Jünger, ob auch sie gehen wollten. Petrus antwortete für alle, indem er bekannte, dass Jesus die Worte des ewigen Lebens habe und dass sie an ihn als den Heiligen Gottes glaubten. Dieses Bekenntnis zeigt, dass die wahren Jünger, trotz ihres begrenzten Verständnisses, an Jesus festhielten.
Lehren für die Nachfolge: Das Kapitel betont, dass wahre Nachfolge mehr erfordert als Begeisterung für Wunder oder materielle Vorteile. Es erfordert ein tiefes Verständnis und die Annahme der geistlichen Wahrheiten, die Jesus lehrte. Die Bereitschaft, persönliche Erwartungen aufzugeben und dem Ruf Jesu zu folgen, ist entscheidend.
Fazit: Kapitel 41 von „Das Leben Jesu“ illustriert die Notwendigkeit eines tiefen, aufrichtigen Glaubens, der nicht von äußeren Umständen oder selbstsüchtigen Motiven abhängt. Jesus suchte wahre Nachfolger, die bereit waren, seine Lehren zu akzeptieren und sich ihm vollständig hinzugeben. Diese Lektionen sind auch heute relevant und fordern jeden Gläubigen heraus, seinen Glauben und seine Nachfolge zu prüfen.