10.Mai 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.46
Das Opfer des Fürsten.
1So spricht der Herr Herr: Das Tor am innern Vorhof morgenwärts soll die sechs Werktage zugeschlossen sein; aber am Sabbattage und am Neumonde soll man’s auftun.
2Und der Fürst soll von draußen unter die Halle des Tors treten und bei den Pfosten am Tor stehenbleiben. Und die Priester sollen sein Brandopfer und Dankopfer opfern; er aber soll auf der Schwelle des Tors anbeten und darnach wieder hinausgehen; das Tor aber soll offen bleiben bis an den Abend.
3Desgleichen das Volk im Lande soll an der Tür desselben Tors anbeten vor dem Herrn an den Sabbaten und Neumonden.
4Das Brandopfer aber, so der Fürst vor dem Herrn opfern soll am Sabbattage, soll sein sechs Lämmer, die ohne Fehl seien, und ein Widder ohne Fehl;
5und je ein Epha zu einem Widder zum Speisopfer, zu den Lämmern aber, soviel seine Hand gibt, zum Speisopfer, und je ein Hin Öl zu einem Epha.
6Am Neumonde aber soll er einen jungen Farren opfern, der ohne Fehl sei, und sechs Lämmer und einen Widder auch ohne Fehl;
7und je eine Epha zum Farren und je ein Epha zum Widder zum Speisopfer, aber zu den Lämmern so viel, als er geben mag, und je ein Hin Öl zu einem Epha.
8Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Halle des Tors hineingehen und desselben Weges wieder herausgehen.
9Aber das Volk im Lande, so vor den Herrn kommt auf die hohen Feste und zum Tor gegen Mitternacht hineingeht, anzubeten, das soll durch das Tor gegen Mittag wieder herausgehen; und welche zum Tor gegen Mittag hineingehen, die sollen zum Tor gegen Mitternacht wieder herausgehen; und sollen nicht wieder zu dem Tor hinausgehen, dadurch sie hinein sind gegangen, sondern stracks vor sich hinausgehen.
10Der Fürst aber soll mit ihnen hinein und heraus gehen.
11Aber an den Feiertagen und hohen Festen soll man zum Speisopfer je zu einem Farren ein Epha und je zu einem Widder ein Epha opfern und zu den Lämmern, soviel seine Hand gibt, und je ein Hin Öl zu einem Epha.
12Wenn aber der Fürst ein freiwilliges Brandopfer oder Dankopfer dem Herrn tun wollte, so soll man ihm das Tor gegen Morgen auftun, daß er sein Brandopfer und Dankopfer opfere, wie er’s sonst am Sabbat pflegt zu opfern; und wenn er wieder herausgeht, soll man das Tor nach ihm zuschließen.
13Und er soll dem Herrn täglich ein Brandopfer tun, nämlich ein jähriges Lamm ohne Fehl; dasselbe soll er alle Morgen opfern.
14Und soll alle Morgen den sechsten Teil von einem Epha zum Speisopfer darauftun und den dritten Teil von einem Hin Öl, auf das Semmelmehl zu träufen, dem Herrn zum Speisopfer; das soll ein ewiges Recht sein vom täglichen Opfer.
15Und also sollen sie das Lamm samt dem Speisopfer und Öl alle Morgen opfern zum täglichen Brandopfer.
Bestimmungen über das Erbland des Fürsten.
16So spricht der Herr Herr: Wenn der Fürst seiner Söhne einem ein Geschenk gibt von seinem Erbe, dasselbe soll seinen Söhnen bleiben, und sie sollen es erblich besitzen.
17Wo er aber seiner Knechte einem von seinem Erbteil etwas schenkt, das sollen sie besitzen bis aufs Freijahr, und soll alsdann dem Fürsten wieder heimfallen; denn sein Teil soll allein auf seine Söhne erben.
18Es soll auch der Fürst dem Volk nichts nehmen von seinem Erbteil noch sie aus ihren eigenen Gütern stoßen, sondern soll sein eigenes Gut auf seine Kinder vererben, auf daß meines Volks nicht jemand von seinem Eigentum zerstreut werde.
Die Opferküchen.
19Und er führte mich durch den Eingang an der Seite des Tors gegen Mitternacht zu den Kammern des Heiligtums, so den Priestern gehörten; und siehe, daselbst war ein Raum in der Ecke gegen Abend.
20Und er sprach zu mir: Dies ist der Ort, da die Priester kochen sollen das Schuldopfer und Sündopfer und das Speisopfer backen, daß sie es nicht hinaus in den äußern Vorhof tragen müssen, das Volk zu heiligen.
21Darnach führte er mich hinaus in den äußern Vorhof und hieß mich gehen in die vier Ecken des Vorhofs.
22Und siehe, da war in jeglicher der vier Ecken ein anderes Vorhöflein, vierzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, alle vier einerlei Maßes.
23Und es ging ein Mäuerlein um ein jegliches der vier; da waren Herde herum gemacht unten an den Mauern.
24Und er sprach zu mir: Dies sind die Küchen, darin die Diener des Hauses kochen sollen, was das Volk opfert.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Hesekiel Kapitel 46 bietet eine detaillierte Beschreibung der Regeln für den Gottesdienst und die Opfergaben im Tempel. Es legt fest, wann das Tor des inneren Vorhofs geöffnet und geschlossen werden soll, und gibt Anweisungen für den Fürsten und das Volk bezüglich ihrer Anbetung und Opfergaben an Sabbaten, Neumonden und anderen Festtagen.
Besonders hervorgehoben wird die Gerechtigkeit in Bezug auf den Zugang zum Heiligtum und die Opfergaben. Sowohl der Fürst als auch das Volk haben ihre festgelegten Zeiten und Wege, um anbeten und opfern zu können, und es wird darauf geachtet, dass niemand bevorzugt wird.
Interessant ist auch die Beschreibung der Küchen und Vorhöfe im äußeren Vorhof, die speziell für die Zubereitung der Opfergaben bestimmt sind. Dadurch wird deutlich, wie genau die Vorschriften für den Gottesdienst im Tempel festgelegt waren und wie wichtig es war, dass alles nach den göttlichen Anweisungen ausgeführt wurde.
Insgesamt betont Hesekiel Kapitel 46 die Bedeutung von Ordnung, Gerechtigkeit und Reinheit im Gottesdienst und gibt klare Richtlinien für die Durchführung der Opfergaben und Anbetungshandlungen im Tempel.