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3.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Markus Kap.7
Von Reinheit und Unreinheit.
1Und es kamen zu ihm die Pharisäer und etliche von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren. 
2Und da sie sahen etliche seiner Jünger mit gemeinen – das ist: mit ungewaschenen – Händen das Brot essen, tadelten sie es. 
3(Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, sie waschen denn die Hände manchmal, und halten also die Aufsätze der Ältesten; 
4und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, sie waschen sich denn. Und des Dinges ist viel, das sie zu halten haben angenommen, von Trinkgefäßen und Krügen und ehernen Gefäßen und Tischen zu waschen.) 
5Da fragten ihn nun die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach den Aufsätzen der Ältesten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen? 
6Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wohl fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht: »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist ferne von mir. 
7Vergeblich aber ist’s, daß sie mir dienen, dieweil sie lehren solche Lehre, die nichts ist denn Menschengebot.« 
8Ihr verlasset Gottes Gebot, und haltet der Menschen Aufsätze von Krügen und Trinkgefäßen zu waschen; und desgleichen tut ihr viel. 
9Und er sprach zu ihnen: Wohl fein habt ihr Gottes Gebot aufgehoben, auf daß ihr eure Aufsätze haltet. 
10Denn Mose hat gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren;« und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.« 
11Ihr aber lehret: Wenn einer spricht zu Vater oder Mutter: »Korban,« das ist, »es ist Gott gegeben,« was dir sollte von mir zu Nutz kommen, der tut wohl. 
12Und so laßt ihr hinfort ihn nichts tun seinem Vater oder seiner Mutter 
13und hebt auf Gottes Wort durch eure Aufsätze, die ihr aufgesetzt habt; und desgleichen tut ihr viel.
14Und er rief zu sich das ganze Volk und sprach zu ihnen: Höret mir alle zu und fasset es! 
15Es ist nichts außerhalb des Menschen, das ihn könnte gemein machen, so es in ihn geht; sondern was von ihm ausgeht, das ist’s, was den Menschen gemein macht. 
16Hat jemand Ohren, zu hören, der höre! 
17Und da er von dem Volk ins Haus kam, fragten ihn seine Jünger um dies Gleichnis. 
18Und er sprach zu ihnen: Seid ihr denn auch so unverständig? Vernehmet ihr noch nicht, daß alles, was außen ist und in den Menschen geht, das kann ihn nicht gemein machen? 
19Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und geht aus durch den natürlichen Gang, der alle Speise ausfegt. 
20Und er sprach: Was aus dem Menschen geht, das macht den Menschen gemein; 
21denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, gehen heraus böse Gedanken: Ehebruch, Hurerei, Mord, 
22Dieberei, Geiz, Schalkheit, List, Unzucht, Schalksauge, Gotteslästerung, Hoffart, Unvernunft. 
23Alle diese bösen Stücke gehen von innen heraus und machen den Menschen gemein.
Die Frau aus Syrophönizien.
24Und er stand auf und ging von dannen in die Gegend von Tyrus und Sidon; und ging in ein Haus und wollte es niemand wissen lassen, und konnte doch nicht verborgen sein. 
25Denn ein Weib hatte von ihm gehört, deren Töchterlein einen unsauberen Geist hatte, und sie kam und fiel nieder zu seinen Füßen 
26(und es war ein griechisches Weib aus Syrophönizien), und sie bat ihn, daß er den Teufel von ihrer Tochter austriebe. 
27Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuvor die Kinder satt werden; es ist nicht fein, daß man der Kinder Brot nehme und werfe es vor die Hunde. 
28Sie antwortete aber und sprach zu ihm: Ja, Herr; aber doch essen die Hündlein unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder. 
29Und er sprach zu ihr: Um des Wortes willen so gehe hin; der Teufel ist von deiner Tochter ausgefahren. 
30Und sie ging hin in ihr Haus und fand, daß der Teufel war ausgefahren und die Tochter auf dem Bette liegend.
Die Heilung eines Taubstummen.
31Und da er wieder ausging aus der Gegend von Tyrus und Sidon, kam er an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der Zehn-Städte. 
32Und sie brachten zu ihm einen Tauben, der stumm war, und sie baten ihn, daß er die Hand auf ihn legte. 
33Und er nahm ihn von dem Volk besonders und legte ihm die Finger in die Ohren und spützte und rührte seine Zunge 
34und sah auf gen Himmel, seufzte und sprach zu ihm: Hephatha! das ist: Tu dich auf! 
35Und alsbald taten sich seine Ohren auf, und das Band seiner Zunge ward los, und er redete recht. 
36Und er verbot ihnen, sie sollen’s niemand sagen. Je mehr er aber verbot, je mehr sie es ausbreiteten.
37Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Markus Kapitel 7 thematisiert grundlegende Fragen der Reinheit und Unreinheit im religiösen Kontext und stellt damit einen zentralen Aspekt der Lehren Jesu in den Vordergrund. Die Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Pharisäern über traditionelle Gebote verdeutlicht den Konflikt zwischen äußeren Ritualen und innerer moralischer Reinheit. Gleichzeitig offenbart Jesus durch seine Handlungen und Lehren die Bedeutung eines authentischen Glaubens, der sich weniger an menschlichen Vorschriften als an der wahren Absicht des Herzens orientiert.
Kommentar:
In diesem Kapitel sehen wir, wie Jesus die traditionellen Vorstellungen von Reinheit herausfordert, indem er betont, dass wahre Unreinheit nicht durch das Nichtbeachten von Ritualen, sondern durch die bösen Absichten des Herzens entsteht. Die Pharisäer und Schriftgelehrten kritisieren die Jünger Jesu, weil sie vor dem Essen ihre Hände nicht gewaschen haben, ein Ritual, das laut der Überlieferung der Ältesten notwendig war. Jesus weist jedoch darauf hin, dass diese Traditionen nur von Menschen gemacht sind und das eigentliche Gebot Gottes in den Hintergrund drängen. Er zitiert Jesaja, um ihre Heuchelei zu entlarven, da sie äußerlich fromm erscheinen, aber innerlich weit von Gott entfernt sind. In der Begegnung mit der syrophönizischen Frau zeigt Jesus zudem, dass der Glaube und die Demut, selbst von jemandem, der außerhalb des jüdischen Volkes steht, in Gottes Augen wertvoll sind. Schließlich demonstriert Jesus seine Macht durch die Heilung eines Taubstummen und zeigt damit seine göttliche Autorität, die Menschen sowohl physisch als auch spirituell zu heilen.
Zusammenfassung:
Markus 7 hebt die Spannung zwischen äußerlichen religiösen Praktiken und der inneren Reinheit des Herzens hervor. Jesus kritisiert die Pharisäer für ihre Betonung auf menschliche Traditionen, die das Gebot Gottes verdrängen. Er lehrt, dass wahre Unreinheit von innen kommt, aus dem Herzen der Menschen. Die Heilungen und Begegnungen Jesu mit den Menschen, darunter auch Nichtjuden, zeigen, dass echter Glaube und Demut unabhängig von äußeren Bedingungen und Ritualen sind.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 59: Die Anschläge der Priester
Auf der Grundlage von Johannes 11,47-54.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 59 des Werks „Das Leben Jesu“ behandelt die dramatischen Ereignisse rund um die Auferweckung des Lazarus und deren unmittelbare Auswirkungen auf das Leben und Wirken Jesu. Diese Episode, basierend auf Johannes 11,47-54, beleuchtet die wachsende Feindseligkeit der jüdischen Priester und Führer gegenüber Jesus, die in einer entschlossenen Verschwörung gipfelt, ihn zu töten. Das Kapitel zeigt, wie ein Wunder, das Gottes Macht und Gnade offenbarte, nicht nur die Herzen vieler Menschen zum Glauben führte, sondern auch den Hass und die Ablehnung der religiösen Obrigkeit gegenüber Jesus verstärkte.
Kommentar
Die Auferweckung des Lazarus stellt einen Wendepunkt in der Beziehung zwischen Jesus und den jüdischen religiösen Führern dar. Dieses Wunder, das unwiderlegbar die göttliche Natur Jesu bezeugte, brachte die Priester und Pharisäer an den Rand ihrer Geduld. Sie waren nicht länger nur misstrauisch oder skeptisch, sondern sahen ihre Macht und ihren Einfluss ernsthaft bedroht. Besonders bemerkenswert ist die Rolle des Hohepriesters Kaiphas, dessen Worte – „Es ist euch besser, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe“ – eine prophetische Ironie in sich tragen. Kaiphas spricht diese Worte aus politischem Kalkül, um seine eigene Position zu sichern, doch in Wirklichkeit erfüllt er unbewusst die göttliche Prophezeiung über das Opfer Jesu für die Menschheit.
Dieses Kapitel offenbart die Tragik der Verblendung, in der sich die religiösen Führer befinden. Trotz der klaren Zeichen und Wunder, die Jesus vollbrachte, verschließen sie sich vor der Wahrheit und sehen ihn nur als Bedrohung für ihre Macht und ihre Traditionen. Ihr Entschluss, Jesus zu töten, ist weniger eine rationale Entscheidung als vielmehr das Resultat von Stolz, Angst und spiritueller Blindheit. Statt das Licht anzunehmen, das ihnen in Jesus Christus offenbar wurde, wählen sie den Weg der Dunkelheit, was schließlich zu ihrem eigenen Untergang führt.
Zusammenfassung
Kapitel 59 von „Das Leben Jesu“ beschreibt die unmittelbare Reaktion der jüdischen Priester und Führer auf das Wunder der Auferweckung des Lazarus. Obwohl viele Zeugen dieses Wunders zum Glauben an Jesus geführt wurden, verhärtete sich der Hass der Priester gegen ihn. Pharisäer und Sadduzäer, die zuvor in ihrer Haltung gegenüber Jesus uneinig waren, vereinten sich nun in ihrer Entschlossenheit, ihn zu töten. Der Hohepriester Kaiphas argumentierte, dass es besser sei, einen Mann zu opfern, um die Nation zu retten, wobei er unbewusst die göttliche Mission Jesu bestätigte. Die religiösen Führer, die sich in ihren Intrigen verstrickten, lehnten die göttliche Natur Jesu ab und beschlossen, ihn zu töten, um ihre eigene Macht zu sichern. Doch Jesus, der die Pläne seiner Feinde erkannte, zog sich zurück, um die Zeit seiner endgültigen Opferung nicht zu beschleunigen. Das Kapitel endet mit der Erkenntnis, dass die Welt nur für kurze Zeit die Gegenwart ihres Erlösers ertragen konnte, obwohl sein Leben geprägt war von selbstlosem Dienst und Leiden für die Menschheit.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 60: Das Gesetz des neuen Königreichs
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beleuchtet die tiefen spirituellen Lektionen, die Jesus seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem lehrte, kurz bevor er sein Leiden und Tod erlebte. In diesem Abschnitt bereitet Jesus seine Jünger auf die kommenden Ereignisse vor und offenbart ihnen das Gesetz seines neuen Königreichs, das sich grundlegend von den weltlichen Reichen unterscheidet. Anstatt Macht und Herrschaft zu suchen, ruft Jesus seine Nachfolger dazu auf, demütig zu dienen und sich für andere aufzuopfern, wodurch sie wahre Größe im Reich Gottes erlangen.
Kommentar
Dieses Kapitel bietet eine kraftvolle Reflexion über die Kontraste zwischen weltlichen Vorstellungen von Macht und dem spirituellen Ideal des Dienens im Reich Gottes. Jesus korrigiert die Ambitionen seiner Jünger, die noch immer von irdischen Vorstellungen eines messianischen Königreichs beeinflusst sind, indem er ihnen die wahre Natur seiner Herrschaft offenbart. Seine Antwort an Johannes und Jakobus, die um privilegierte Plätze in seinem Reich bitten, zeigt, dass wahre Größe im Reich Gottes nicht durch Positionen oder Titel, sondern durch Selbstaufopferung und Dienst an anderen erreicht wird.
Die Lehren, die Jesus in diesem Kapitel vermittelt, sind radikal und stellen das damalige gesellschaftliche Verständnis von Macht und Herrschaft auf den Kopf. In einer Welt, in der Rang und Einfluss oft durch Unterdrückung und Kontrolle ausgeübt werden, zeigt Jesus, dass wahre Autorität in der Bereitschaft liegt, anderen zu dienen, selbst auf Kosten des eigenen Lebens. Diese Lehre prägt nicht nur die Jünger, sondern bildet auch das Fundament der christlichen Ethik, wie sie in den frühen christlichen Gemeinden praktiziert wurde.
Die Worte Jesu erinnern uns daran, dass das Streben nach Macht und Einfluss im weltlichen Sinne nichts mit dem Wesen seines Königreichs zu tun hat. Stattdessen sind es die Demut, das Dienen und die Aufopferung, die im Reich Gottes zählen. Dies wird durch das Leben und Sterben Jesu selbst verkörpert, der den höchsten Preis zahlte, um die Menschheit zu erlösen.
Zusammenfassung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beschreibt, wie Jesus auf dem Weg nach Jerusalem seine Jünger auf sein bevorstehendes Leiden und den wahren Charakter seines Königreichs vorbereitet. Trotz ihrer Hoffnung auf irdische Macht und Ehre, belehrt Jesus sie, dass wahre Größe im Reich Gottes durch Demut, Dienst und Selbstaufopferung erreicht wird. Johannes und Jakobus, die nach Ehrenplätzen in seinem Reich streben, werden daran erinnert, dass solche Positionen nicht durch persönliche Ambitionen, sondern durch das Leiden und das Tragen des Kreuzes erreicht werden. In einer Welt, die von Macht und Kontrolle geprägt ist, zeigt Jesus, dass die Prinzipien seines Königreichs auf Liebe und Selbstlosigkeit basieren. Diese Lehren prägen nicht nur die Jünger, sondern auch die frühe christliche Gemeinschaft, die durch den Geist der Einheit und gegenseitigen Liebe charakterisiert wird.