Egoismus, die Wurzel der Sünde | 2.11.2024 Der Fall Luzifers: Ursprung der Sünde und das Streben nach eigener Erhöhung
Die Freiheit ist ein Geschenk Gottes, das jedem seiner Geschöpfe gewährt wird, doch mit dieser Freiheit kommt auch Verantwortung. Es gab jedoch einen, der beschloss, diese Freiheit in Selbstsucht und Rebellion zu wenden. Die Ursprünge der Sünde liegen in Luzifer, dem einst mächtigen und strahlenden Cherub, der durch seinen Stolz und Ehrgeiz verfiel. Diese Geschichte erinnert uns an die Gefahren des Stolzes und des Eigenwillens, der die Harmonie des Himmels störte und letztlich zum Ursprung aller Sünde wurde.
„Ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten.“ Jesaja 14,14
Doch es gab jemanden, der beschloss, diese Freiheit zu pervertieren. Die Sünde nahm ihren Ursprung in demjenigen, der nach Christus die größte Ehre von Gott erhalten hatte und die höchste Macht und Herrlichkeit unter den Himmelsbewohnern innehatte. Vor seinem Fall war Luzifer der erste der schützenden Cherubim, heilig und makellos. „So spricht der Herr, Gott: ‚Du warst das Siegel der Vollkommenheit, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit. Du warst in Eden, dem Garten Gottes, und warst mit allen kostbaren Steinen bedeckt… Du warst ein schützender Cherub mit ausgebreiteten Flügeln; ich hatte dich auf den heiligen Berg Gottes gesetzt, und du wandeltest inmitten der funkelnden Steine. Du warst vollkommen in deinen Wegen von dem Tag an, da du geschaffen wurdest, bis Missetat in dir gefunden wurde‘“ (Hesekiel 28,12-15).
Luzifer hätte in Gottes Gnade bleiben können, geliebt und geehrt von allen himmlischen Heerscharen, seine edlen Kräfte zum Segen anderer und zur Ehre seines Schöpfers einsetzend. Doch der Prophet sagt: „Dein Herz hat sich erhoben wegen deiner Schönheit; du hast deine Weisheit um deiner Pracht willen verderbt“ (Hesekiel 28,17). Stück für Stück begann Luzifer, den Wunsch nach Erhöhung zu hegen. Statt danach zu streben, Gott an erster Stelle in der Liebe und Hingabe seiner Geschöpfe zu setzen, suchte Luzifer, ihren Dienst und ihre Anbetung für sich zu gewinnen. In seiner Eifersucht auf die Ehre, die der unendliche Vater seinem Sohn erwiesen hatte, begehrte dieser Fürst der Engel die Macht, die nur Christus vorbehalten war.
Der ganze Himmel freute sich, die Herrlichkeit des Schöpfers widerzuspiegeln und seinen Lobpreis zu verkünden. Solange Gott geehrt wurde, herrschten überall Frieden und Freude. Doch nun wurde die himmlische Harmonie durch einen Dissonanzton gestört. Selbstüberhebung, eine Haltung, die dem Plan des Schöpfers entgegenstand, weckte düstere Vorahnungen in den Gemütern der Engel, für die die Ehre Gottes über allem stand. Die himmlischen Räte baten Luzifer eindringlich, seine Meinung zu ändern. Der Sohn Gottes stellte ihm die Größe, Güte und Gerechtigkeit des Schöpfers dar sowie die heilige und unveränderliche Natur seines Gesetzes. Gott selbst hatte die Ordnung des Himmels festgelegt, und durch deren Bruch würde Luzifer seinen Schöpfer entehren und sich selbst ins Verderben stürzen. Doch die Warnung, voller Liebe und unendlichem Erbarmen gegeben, rief nur noch größeren Widerstand hervor. Luzifer ließ es zu, dass ihn der Neid auf Christus beherrschte, und wurde in seinem Entschluss noch gefestigter.
Ellen White, Der große Kampf, S. 493-495
„Herr, himmlischer Vater,
wir danken Dir für die Freiheit, die Du uns geschenkt hast, und bitten Dich, uns zu leiten, dass wir sie in Demut und Liebe ausleben. Hilf uns, die Gefahren des Stolzes und der Selbstverherrlichung zu erkennen und Dein Licht über unser Leben strahlen zu lassen. Bewahre uns vor der Versuchung, uns selbst an erste Stelle zu setzen, und lass uns stets Deine Güte und Liebe als das Zentrum unseres Lebens betrachten. Möge Dein Geist uns in Treue und Gehorsam führen, damit wir in Deinem Frieden bleiben.