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21.Juni 2024
Botschaft des Buches Jona
Das biblische Buch Jona ist eines der zwölf kleinen Propheten im Alten Testament und erzählt die Geschichte des Propheten Jona. Es ist bekannt für seine erzählerische Struktur und seine tiefen theologischen Botschaften. Hier sind die Hauptthemen und Botschaften des Buches Jona:
Hauptbotschaften des Buches Jona:
  1. Gottes Barmherzigkeit und Gnade:
    • Eine zentrale Botschaft des Buches Jona ist die Barmherzigkeit und Gnade Gottes. Gott sendet Jona nach Ninive, einer großen und bösen Stadt, um deren Einwohner zur Umkehr zu rufen. Dies zeigt, dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit über Israel hinausgehen und auch heidnische Nationen einschließen. Gott möchte, dass alle Menschen zur Umkehr und zum Heil gelangen.
  2. Der universelle Charakter von Gottes Liebe:
    • Das Buch Jona betont, dass Gottes Liebe und Fürsorge nicht auf das Volk Israel beschränkt sind, sondern für alle Menschen gelten. Die Rettung der Stadt Ninive, die nicht israelitisch ist, zeigt, dass Gott sich um alle Nationen kümmert und ihre Umkehr wünscht.
  3. Der Gehorsam gegenüber Gottes Ruf:
    • Jona erhält einen klaren Auftrag von Gott, nach Ninive zu gehen und gegen die Stadt zu predigen. Anfangs weigert er sich und flieht in die entgegengesetzte Richtung. Die Geschichte zeigt die Konsequenzen seines Ungehorsams (der Sturm und das Verschlucktwerden durch den großen Fisch) und betont die Notwendigkeit, Gottes Ruf zu gehorchen.
  4. Buße und Umkehr:
    • Ein weiteres zentrales Thema ist die Macht der Buße und Umkehr. Die Bewohner von Ninive reagieren auf Jonas Predigt mit echter Reue und ändern ihr Verhalten. Gott sieht ihre Umkehr und verschont die Stadt. Dies unterstreicht, dass echte Buße immer die Möglichkeit der Vergebung und des Neuanfangs bietet.
  5. Gottes Souveränität:
    • Das Buch zeigt Gottes absolute Kontrolle über die Natur und das Schicksal der Menschen. Der Sturm, der große Fisch, das Wachsen und Verwelken des Rizinusstrauchs – all diese Ereignisse unterstreichen Gottes Souveränität und seine Fähigkeit, seine Pläne trotz menschlicher Widerstände auszuführen.
  6. Menschliche Schwächen und Gottes Geduld:
    • Jona selbst wird als ein Prophet dargestellt, der menschliche Schwächen und Vorurteile hat. Seine anfängliche Flucht, sein Zorn über Gottes Barmherzigkeit gegenüber Ninive und sein Selbstmitleid zeigen, dass auch Propheten Fehler machen können. Gottes Geduld und Nachsicht gegenüber Jona betonen, dass Gott bereit ist, mit unseren Schwächen zu arbeiten und uns zu lehren.
Zusammenfassung
Das Buch Jona vermittelt kraftvolle Botschaften über Gottes Barmherzigkeit, die universelle Natur seiner Liebe, die Bedeutung des Gehorsams gegenüber göttlichen Anweisungen und die transformative Kraft der Buße. Es zeigt, dass Gott sowohl bereit ist, große Barmherzigkeit zu gewähren, als auch geduldig mit den Schwächen und Fehlern seiner Diener umgeht. Die Geschichte von Jona und Ninive dient als Erinnerung daran, dass Gott die ganze Welt liebt und sich wünscht, dass alle Menschen umkehren und gerettet werden.
TÄGLICHES BIBELLESEN – Jona Kap.1
Jonas Berufung und Flucht vor Gott.
1Es geschah das Wort des Herrn zu Jona, dem Sohn Amitthais, und sprach: 
2Mache dich auf und gehe in die große Stadt Ninive und predige wider sie! denn ihre Bosheit ist heraufgekommen vor mich. 
3Aber Jona machte sich auf und floh vor dem Herrn und wollte gen Tharsis und kam hinab gen Japho. Und da er ein Schiff fand, das gen Tharsis wollte fahren, gab er Fährgeld und trat hinein, daß er mit ihnen gen Tharsis führe vor dem Herrn.
4Da ließ der Herr einen großen Wind aufs Meer kommen, und es erhob sich ein großes Ungewitter auf dem Meer, daß man meinte, das Schiff würde zerbrechen.
5Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrieen, ein jeglicher zu seinem Gott, und warfen das Gerät, das im Schiff war, ins Meer, daß es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, lag und schlief. 
6Da trat zu ihm der Schiffsherr und sprach zu ihm: Was schläfst du? Stehe auf, rufe deinen Gott an! ob vielleicht Gott an uns gedenken wollte, daß wir nicht verdürben. 
7Und einer sprach zum andern: Kommt, wir wollen losen, daß wir erfahren, um welches willen es uns so übel gehe. Und da sie losten, traf’s Jona. 
8Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe, und wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du, und von welchem Volk bist du? 
9Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den Herrn, den Gott des Himmels, welcher gemacht hat das Meer und das Trockene. 
10Da fürchteten sich die Leute sehr und sprachen zu ihm: Warum hast du denn solches getan? Denn sie wußten, daß er vor dem Herrn floh; denn er hatte es ihnen gesagt. 
11Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir denn mit dir tun, daß uns das Meer still werde? Denn das Meer fuhr ungestüm. 
12Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer so wird euch das Meer still werden. Denn ich weiß, daß solch groß Ungewitter über euch kommt um meinetwillen.
13Und die Leute trieben, daß sie wieder zu Lande kämen; aber sie konnten nicht, denn das Meer fuhr ungestüm wider sie. 
14Da riefen sie zu dem Herrn und sprachen: Ach Herr, laß uns nicht verderben um dieses Mannes Seele willen und rechne uns nicht zu unschuldig Blut! denn du, Herr, tust, wie dir’s gefällt. 
15Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer; da stand das Meer still von seinem Wüten. 
16Und die Leute fürchteten den Herrn sehr und taten dem Herrn Opfer und Gelübde.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Verse 1-2: Gottes Auftrag an Jona
Das Buch Jona beginnt mit dem Befehl Gottes an Jona, in die große Stadt Ninive zu gehen und gegen sie zu predigen, weil ihre Bosheit vor Gott gekommen ist. Ninive war die Hauptstadt des assyrischen Reiches, bekannt für seine Grausamkeit und Sünde. Gottes Auftrag an Jona zeigt seine Bereitschaft, sogar einer heidnischen Stadt die Chance zur Buße zu geben. Dies unterstreicht die Barmherzigkeit und das universelle Interesse Gottes an allen Völkern.
Vers 3: Jonas Flucht
Anstatt Gottes Auftrag zu folgen, flieht Jona in die entgegengesetzte Richtung nach Tarsis. Er geht nach Jaffa und findet ein Schiff, das dorthin fährt. Jonas Flucht zeigt seine Widerwilligkeit und Angst, aber auch seine Missverständnisse über Gottes Allgegenwart. Er glaubt, dass er vor Gott fliehen kann, was die menschliche Tendenz zeigt, schwierige Aufgaben und göttliche Anforderungen zu vermeiden.
Vers 4-5: Der Sturm auf dem Meer
Gott lässt einen gewaltigen Sturm aufkommen, der das Schiff zu zerbrechen droht. Die Schiffsleute, in ihrer Verzweiflung, schreien jeder zu seinem eigenen Gott und werfen die Ladung über Bord, um das Schiff zu erleichtern. Währenddessen schläft Jona tief unten im Schiff. Der Sturm repräsentiert Gottes Eingreifen und seine Kontrolle über die Natur, um seine Pläne zu verwirklichen.
Vers 6: Der Schiffsherr weckt Jona
Der Kapitän findet Jona schlafend und fordert ihn auf, seinen Gott anzurufen, in der Hoffnung, dass sie nicht umkommen. Diese Bitte zeigt die verzweifelte Suche nach göttlichem Beistand und die Erkenntnis, dass menschliche Bemühungen allein nicht ausreichen, um die Katastrophe abzuwenden.
Vers 7-8: Das Los fällt auf Jona
Die Seeleute beschließen, das Los zu werfen, um den Schuldigen für den Sturm zu identifizieren, und das Los fällt auf Jona. Sie fragen ihn nach seiner Herkunft, seinem Beruf und seinem Volk. Dies zeigt den Glauben der Menschen an das Losen als Mittel, göttliche Gerechtigkeit zu enthüllen, und ihre Bemühungen, die Ursache des Unglücks zu verstehen.
Vers 9-10: Jona bekennt sich zu Gott
Jona gesteht, dass er ein Hebräer ist, der den Herrn, den Gott des Himmels, fürchtet, der das Meer und das Land gemacht hat. Die Seeleute sind entsetzt, als sie erfahren, dass Jona vor seinem Gott geflohen ist. Dieses Bekenntnis zeigt Jonas Glauben und gleichzeitig seine Verantwortung für den Sturm. Es verdeutlicht die Macht und Souveränität Gottes über die Schöpfung.
Vers 11-12: Jonas Lösung
Die Seeleute fragen Jona, was sie tun sollen, damit das Meer sich beruhigt. Jona antwortet, dass sie ihn ins Meer werfen sollen, da der Sturm seinetwegen gekommen ist. Jonas Bereitschaft, sich selbst zu opfern, um die anderen zu retten, zeigt seine Erkenntnis seiner Schuld und seine Verantwortung.
Vers 13-14: Der Kampf der Seeleute
Die Seeleute versuchen verzweifelt, das Ufer zu erreichen, aber der Sturm wird immer heftiger. Schließlich rufen sie zum Herrn und bitten um Vergebung, dass sie Jonas Leben nehmen müssen, um ihr eigenes zu retten. Dies zeigt ihre moralischen Bedenken und ihren Respekt vor dem Leben.
Vers 15: Jona wird ins Meer geworfen
Die Seeleute werfen Jona ins Meer, und sofort beruhigt sich das Meer. Diese unmittelbare Reaktion bestätigt Jonas Aussage und zeigt die direkte Verbindung zwischen Gottes Wille und den Ereignissen.
Vers 16: Die Ehrfurcht der Seeleute
Die Seeleute fürchten den Herrn sehr und bringen ihm Opfer dar und geloben Gelübde. Diese Reaktion zeigt, dass sie die Macht des Gottes Israels anerkennen und sich ihm in Ehrfurcht unterwerfen.
Zusammenfassung:
Jona Kapitel 1 erzählt von Jonas Berufung, seiner Flucht vor Gott und den daraus resultierenden Konsequenzen. Es zeigt die Allmacht Gottes, seine Kontrolle über die Natur und seine Bereitschaft, Sünde zu bestrafen und gleichzeitig Barmherzigkeit zu gewähren. Jonas Widerwillen und die Reaktion der Seeleute bieten tiefgehende Einsichten in menschliches Verhalten, göttliche Gerechtigkeit und die Möglichkeit der Umkehr.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.38 – “Ruhet ein wenig!”
Auf der Grundlage von Matthäus 14,1-2; Matthäus 12-13 ; Markus 6,30-32; Lukas 9,7-10.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Kapitel 38 von „Leben Jesu“ von Ellen White betont die Notwendigkeit der Ruhe und Reflexion im Dienst für Gott. Nachdem die Jünger von ihrer Missionsreise zurückkehrten und Jesus alles berichteten, was sie getan und gelehrt hatten, erkannte Jesus ihren Bedarf an physischer und geistiger Erholung. Inmitten ihrer anstrengenden Arbeit forderte er sie auf, an einen einsamen Ort zu gehen und sich auszuruhen.
Ellen White hebt hervor, dass die Jünger trotz ihrer spirituellen Erfolge auch Fehler gemacht hatten und lehrreiche Erfahrungen sammelten, die sie mit Jesus teilten. Diese Gespräche boten ihnen nicht nur Trost, sondern auch weitere Unterweisungen. Jesus erkannte ihre Erschöpfung und die Notwendigkeit einer Pause, da die Menschenmengen, die sich um sie drängten, keine Zeit zum Essen oder Ausruhen ließen.
Die Suche nach einem ruhigen Ort war nicht nur eine körperliche Erholung, sondern auch eine geistige Vorbereitung. In der stillen Natur konnten die Jünger die Gemeinschaft mit Jesus genießen, frei von den Störungen der Menschenmengen und den Anklagen der Pharisäer. Diese Zeit der Zurückgezogenheit diente dazu, ihre Kraft zu erneuern und ihnen neue Anweisungen für ihren zukünftigen Dienst zu geben.
Ellen White betont die Wichtigkeit der Abhängigkeit von Gott in allen Dingen. Die Jünger mussten lernen, dass ihre Kraft und ihr Erfolg im Dienst von Gott kamen und nicht aus eigener Anstrengung. Die Ruhezeit war notwendig, um ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen und ihre spirituelle Kraft zu erneuern.
Jesus selbst war ein Beispiel für die Notwendigkeit der Ruhe und des Gebets. Trotz seines geschäftigen Lebens zog er sich oft in die Einsamkeit zurück, um im Gebet Kraft und Verbindung mit Gott zu suchen. Diese Praxis betonte die Notwendigkeit einer ständigen geistigen Erneuerung und Abhängigkeit von Gott.
Die Lektionen aus diesem Kapitel sind zeitlos und relevant für jeden, der im Dienst für Gott steht. Es ist wichtig, die Balance zwischen Arbeit und Ruhe zu finden, sich Zeit für Reflexion und Gebet zu nehmen und sich ständig der Abhängigkeit von Gottes Kraft bewusst zu sein. Die wahre Effektivität im Dienst kommt aus einer tiefen und beständigen Verbindung mit Gott, die durch Zeiten der Stille und des Gebets gepflegt wird.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.39 – “Gebt ihr ihnen zu essen!”
Auf der Grundlage von Matthäus 14,13-21; Markus 6,32-44; Lukas 9,10-17; Johannes 6,1-13.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Kapitel 39 von „Leben Jesu“ thematisiert eine der beeindruckendsten Wundertaten Jesu: die Speisung der Fünftausend. Diese Episode, die in allen vier Evangelien – Matthäus 14,13-21; Markus 6,32-44; Lukas 9,10-17 und Johannes 6,1-13 – beschrieben wird, offenbart nicht nur Jesu Macht und Mitgefühl, sondern vermittelt auch tiefere spirituelle Lektionen.
Jesus und seine Jünger hatten sich an einen entlegenen Ort zurückgezogen, um Ruhe zu finden, doch die Menge folgte ihnen. Der Anblick der Menschenmenge bewegte Jesus zutiefst, und er begann, sie zu lehren und zu heilen. Diese Szene zeigt Jesu unermüdliche Bereitschaft, den Menschen zu dienen, trotz seiner eigenen Erschöpfung.
Das Wunder der Vermehrung der Brote und Fische unterstreicht mehrere wesentliche Punkte. Erstens demonstriert es Jesu göttliche Fürsorge und seine Fähigkeit, für die physischen Bedürfnisse der Menschen zu sorgen. Indem er fünf Brote und zwei Fische nahm und diese in ein Mahl für Tausende verwandelte, zeigte er, dass Gott aus dem Wenigen Großes machen kann. Dies betont die Botschaft, dass Gott selbst in scheinbar ausweglosen Situationen für uns sorgen kann.
Zweitens wird die Wichtigkeit von Dankbarkeit und Sparsamkeit hervorgehoben. Nachdem alle gesättigt waren, sammelte Jesus die übriggebliebenen Brocken ein, um nichts zu verschwenden. Dies lehrt uns, dass wir die Gaben Gottes schätzen und verantwortungsvoll mit ihnen umgehen sollen, seien sie materiell oder spirituell.
Eine tiefere spirituelle Lehre liegt in der Rolle der Jünger. Sie waren die Mittler zwischen Jesus und der Menge. Dieses Prinzip gilt auch heute: Als Nachfolger Christi sind wir berufen, seine Gaben und sein Wort an andere weiterzugeben. Dabei dürfen wir uns nicht auf unsere eigenen Fähigkeiten verlassen, sondern müssen unsere Abhängigkeit von Gott anerkennen und im Glauben handeln. Jesu Aufforderung „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Markus 6,37) ist ein klarer Aufruf, unsere Ressourcen und Fähigkeiten im Dienst an anderen zu nutzen, im Vertrauen darauf, dass Gott das Wenige vermehren wird.
Letztlich erinnert uns das Wunder daran, dass wahre Erfüllung und Segen aus der Verbindung mit Gott kommen. Die Speisung der Fünftausend ist nicht nur eine Geschichte der physischen Versorgung, sondern auch ein Bild für die geistige Nahrung, die Christus uns bietet. Indem wir uns an ihn wenden und seine Lehren in die Tat umsetzen, können wir sowohl unsere eigenen Bedürfnisse als auch die unserer Mitmenschen erfüllen.
Dieses Kapitel ermutigt uns, in allen Dingen auf Gott zu vertrauen, großzügig zu teilen und die Wunder seiner Fürsorge in unserem täglichen Leben zu erkennen und zu schätzen.