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Dem Willen Gottes entsprechend | 31.03.2024
Die Unterschiede zwischen Rechtfertigung und Heiligung: Ein Risiko der Überinterpretation

In theologischen Diskussionen wird häufig versucht, die Unterschiede zwischen Rechtfertigung und Heiligung im Detail zu definieren. Diese beiden zentralen Begriffe des christlichen Glaubens werden oft mit persönlichen Interpretationen und Spekulationen belastet. Die nachfolgende Passage thematisiert die Gefahren einer übermäßigen Analyse dieser Konzepte und betont die Bedeutung eines einfachen Glaubens an die Gerechtigkeit durch Christus. Es wird argumentiert, dass eine zu detaillierte Differenzierung den Fokus von der grundlegenden Botschaft der Vergebung und Gnade ablenken kann. Die zentrale Botschaft ist, dass alle Segnungen und die Erlösung letztlich aus dem Opfer und der Gnade Jesu Christi stammen.

„Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf daß derselbe der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern.“ Römer 8,29

Viele machen den Fehler, zu versuchen, die feinen Unterschiede zwischen Rechtfertigung und Heiligung im Detail zu definieren. Oft bringen sie ihre eigenen Ideen und Spekulationen in die Definition dieser beiden Begriffe ein. Warum sollten wir versuchen, gründlicher zu sein als die Inspiration in der wichtigen Frage der Gerechtigkeit durch den Glauben? Warum sollten wir versuchen, jeden kleinsten Aspekt zu bestimmen, als ob die Errettung der Seele von der genauen Annahme eures Verständnisses in dieser Angelegenheit abhängen würde? Nicht alle haben die gleiche Sichtweise auf die Dinge. Ihr riskiert, aus der Welt ein Atom und aus einem Atom eine ganze Welt zu machen.
Im Fall reumütiger Sünder, die vor Gott demütig sind, die die Sühne, die Christus für sie vollbracht hat, erkennen und die Sühne als ihre einzige Hoffnung in diesem und im zukünftigen Leben annehmen, werden die Sünden vergeben. Das ist die Rechtfertigung durch den Glauben. Jede gläubige Seele muss ihren Willen vollständig dem Willen Gottes anpassen und in einem Zustand der Reue und Demut bleiben, ihren Glauben an die versöhnenden Verdienste des Erlösers ausüben und von Kraft zu Kraft, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit gehen.
Vergebung und Rechtfertigung sind ein und dasselbe… Rechtfertigung ist das Gegenteil von Verurteilung. Die unendliche Barmherzigkeit Gottes wird gegenüber völlig unwürdigen Wesen manifestiert. Er vergibt die Missetat und die Sünde um Jesu willen, der sich als Sühnopfer für unsere Sünden hingegeben hat. Durch den Glauben an Christus wird der schuldige Sünder in die Gunst Gottes gebracht und hat eine starke Hoffnung auf das ewige Leben. […]
So kommen alle unsere Segnungen von Christus. Sein Tod ist ein Sühnopfer für unsere Sünden. Er ist das große Mittel, durch das wir die Barmherzigkeit und Gunst Gottes empfangen. Er ist daher wirklich der Initiator, der Urheber und Vollender unseres Glaubens.
Ellen White, Manuscript Releases, Bd. 9, S. 300-301

Lieber himmlischer Vater,
wir danken Dir für Deine unendliche Barmherzigkeit und Liebe. Hilf uns, das Bild Deines Sohnes in unserem Leben zu reflektieren. Schenke uns die Demut, Deine Gnade und Rechtfertigung im Glauben anzunehmen. Stärke uns, unseren Willen vollständig Deinem Willen anzupassen. Lass uns in der Erkenntnis und Nachfolge Jesu Christi wachsen. Gib uns die Weisheit, uns nicht in Spekulationen zu verlieren, sondern auf Deine Führung zu vertrauen. Segne uns mit der Fähigkeit, in Reue und Demut zu leben. Mögen wir stets die Versöhnung durch Christus als unsere einzige Hoffnung erkennen. Erfülle uns mit Deiner Kraft, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit zu gehen. Lass uns immer in Deiner Gunst und Barmherzigkeit bleiben.
Amen.