2.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Römer Kap.8
Das Leben im Geist
1So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.
2Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 3Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch, 4auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist.
5Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. 7Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. 8Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. 9Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. 10So aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. 11So nun der Geist des, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird auch derselbe, der Christum von den Toten auferweckt hat, eure sterblichen Leiber lebendig machen um deswillen, daß sein Geist in euch wohnt.
12So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. 13Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben.
14Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 15Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! 16Derselbe Geist gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind.
17Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
Hoffnung für die Schöpfung und Gewissheit des Heils
18Denn ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden. 19Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung der Kinder Gottes. 20Sintemal die Kreatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung. 21Denn auch die Kreatur wird frei werden von dem Dienst des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22Denn wir wissen, daß alle Kreatur sehnt sich mit uns und ängstet sich noch immerdar.
23Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir haben des Geistes Erstlinge, sehnen uns auch bei uns selbst nach der Kindschaft und warten auf unsers Leibes Erlösung. 24Denn wir sind wohl selig, doch in der Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man des hoffen, das man sieht? 25So wir aber des hoffen, das wir nicht sehen, so warten wir sein durch Geduld.
26Desgleichen auch der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen. 27Der aber die Herzen erforscht, der weiß, was des Geistes Sinn sei; denn er vertritt die Heiligen nach dem, das Gott gefällt.
28Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. 29Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf daß derselbe der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern. 30Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht.
31Was wollen wir nun hiezu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? 32welcher auch seines eignen Sohnes nicht hat verschonet, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
33Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht macht. 34Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.
35Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert? 36wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.«
37Aber in dem allem überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat. 38Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Römer 8 gilt als eines der herausragendsten Kapitel im gesamten Neuen Testament. Der Apostel Paulus zeigt in überwältigender Weise die Auswirkungen der Erlösung durch Jesus Christus auf das Leben der Gläubigen. Dieses Kapitel hebt die christliche Hoffnung und Gewissheit hervor, indem es das neue Leben im Geist Gottes, die Rolle der Schöpfung und die untrennbare Liebe Gottes beleuchtet. Es bietet eine theologische Grundlage für das Verständnis des Lebens im Geist und ermutigt die Gläubigen, in dieser Wahrheit zu leben.
Kommentar
Das Leben im Geist (Verse 1–11)
Der Abschnitt beginnt mit der triumphalen Aussage, dass es für diejenigen, die in Christus Jesus sind, keine Verdammnis gibt. Dies ist eine Schlüsselerklärung für das Evangelium. Paulus betont, dass die Gläubigen nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes stehen, sondern durch das Gesetz des Geistes, das Leben und Freiheit schenkt. Diese Befreiung ist das Werk Gottes, der seinen Sohn gesandt hat, um die Sünde im Fleisch zu verurteilen und die Gerechtigkeit des Gesetzes zu erfüllen.
Die Dichotomie zwischen Fleisch und Geist zieht sich durch diesen Abschnitt. „Fleischlich gesinnt sein“ bedeutet Feindschaft gegen Gott und führt zum Tod, während „geistlich gesinnt sein“ Leben und Frieden bringt. Paulus hebt hervor, dass der Geist Christi in den Gläubigen wohnt, wodurch sie nicht nur von der Macht der Sünde befreit werden, sondern auch die Hoffnung auf die Auferstehung ihrer sterblichen Leiber haben.
Die Kindschaft und Erbenstellung (Verse 12–17)
Paulus geht weiter auf die Identität der Gläubigen ein und erklärt, dass sie Kinder Gottes sind, die durch den Geist geleitet werden. Diese geistliche Kindschaft befreit von der Angst und gibt den Gläubigen das Vorrecht, Gott als „Abba, Vater“ anzurufen. Der Heilige Geist selbst bezeugt, dass die Gläubigen Gottes Kinder sind, was ihnen eine unerschütterliche Gewissheit schenkt.
Mit der Kindschaft kommt auch die Erbenstellung. Die Gläubigen sind Miterben mit Christus, was sowohl Leiden als auch Herrlichkeit umfasst. Dieses Thema der Miterbschaft führt nahtlos zur Hoffnung auf die zukünftige Herrlichkeit.
Hoffnung für die Schöpfung und Gewissheit des Heils (Verse 18–30)
Die zentrale Aussage dieses Abschnitts ist, dass die gegenwärtigen Leiden nicht mit der kommenden Herrlichkeit zu vergleichen sind. Paulus beschreibt die Schöpfung als „seufzend“ in Erwartung der Offenbarung der Kinder Gottes. Die Schöpfung leidet unter der Vergänglichkeit, doch sie hofft auf die Freiheit der Herrlichkeit.
Die Gläubigen selbst sind in diese Erwartung eingeschlossen. Obwohl sie die Erstlingsgabe des Geistes haben, sehnen sie sich nach der endgültigen Erlösung ihrer Leiber. Paulus beschreibt die Hoffnung als das, was man nicht sieht, und ermutigt zu Geduld im Warten.
Ein besonderes Highlight ist die Rolle des Heiligen Geistes, der den Gläubigen in ihrer Schwachheit hilft und für sie betet. Dieses Eingreifen des Geistes gibt Sicherheit, dass alle Dinge denen, die Gott lieben, zum Besten dienen. Paulus verankert diese Wahrheit in Gottes ewigen Vorsatz, der von der Vorherbestimmung über die Berufung und Rechtfertigung bis zur Verherrlichung reicht.
Die untrennbare Liebe Gottes (Verse 31–39)
Der letzte Abschnitt ist ein hymnisches Bekenntnis zur Unbesiegbarkeit der Liebe Gottes in Christus. Paulus stellt die rhetorische Frage: „Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?“ Er erinnert daran, dass Gott seinen eigenen Sohn nicht verschonte, sondern ihn für uns alle dahingab. Daraus schlussfolgert Paulus, dass nichts die Gläubigen von Gottes Liebe trennen kann.
Die Liste der potenziellen Bedrohungen – Trübsal, Verfolgung, Hunger, Gefahren oder Mächte – wird durch die Gewissheit überwunden, dass die Gläubigen in Christus weit mehr als Überwinder sind. Paulus beendet das Kapitel mit der triumphalen Aussage, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges uns von der Liebe Gottes in Christus trennen können.
Zusammenfassung
Römer 8 ist ein Kapitel des Sieges und der Hoffnung. Es beginnt mit der Feststellung, dass es keine Verdammnis für die gibt, die in Christus sind, und endet mit der Gewissheit, dass nichts die Gläubigen von Gottes Liebe trennen kann. Paulus erklärt das Leben im Geist, die Befreiung von der Macht der Sünde und die Rolle des Heiligen Geistes im Leben der Gläubigen. Die Hoffnung auf die zukünftige Herrlichkeit und die Verheißung der Auferstehung geben Kraft, inmitten von Leiden standhaft zu bleiben. Schließlich versichert Paulus, dass Gottes Liebe in Christus unerschütterlich und ewig ist. Dieses Kapitel ermutigt die Gläubigen, in der Gewissheit ihres Heils zu leben und die Freiheit und Freude zu erleben, die durch den Geist gegeben sind.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 78: Golgatha
Auf der Grundlage von Matthäus 27,31-53; Markus 15,20-38; Lukas 23,26-46; Johannes 19,16-30.
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