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Das Neue Testament

1.Das Ziel des Neuen Testaments

Das Ziel des Neuen Testaments ist es, die Offenbarung Gottes in Jesus Christus zu verkünden und die grundlegenden Prinzipien und Lehren des christlichen Glaubens zu vermitteln. Dieses Ziel wird durch mehrere spezifische Absichten erreicht:
1. Die Offenbarung von Jesus Christus
Das Neue Testament zielt darauf ab, Jesus Christus als den Sohn Gottes und den Erlöser der Menschheit darzustellen. Es betont seine Geburt, sein Leben, seine Lehren, seine Wunder, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Durch diese Darstellung wird Jesus als der verheißene Messias und die zentrale Figur des christlichen Glaubens offenbart.
2. Die Verkündigung des Evangeliums
Ein zentrales Ziel des Neuen Testaments ist die Verkündigung der „guten Nachricht“ (Evangelium) von der Erlösung durch Jesus Christus. Diese Botschaft richtet sich an alle Menschen und betont die Möglichkeit der Versöhnung mit Gott und des ewigen Lebens durch den Glauben an Jesus Christus.
3. Die Etablierung und Anleitung der Kirche
Das Neue Testament dient dazu, die Grundlagen für die christliche Kirche zu legen und Anleitungen für ihr Wachstum und ihre Organisation zu geben. Es beschreibt die Anfänge der Kirche in der Apostelgeschichte und bietet in den Briefen des Paulus und anderer Apostel praktische und theologische Anweisungen für das Gemeindeleben, die Leitung und die Ausbreitung des Glaubens.
4. Die Vermittlung ethischer und moralischer Lehren
Die Schriften des Neuen Testaments enthalten umfassende ethische und moralische Lehren, die das Verhalten und die Lebensweise der Gläubigen beeinflussen sollen. Diese Lehren betonen Werte wie Liebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Vergebung und Demut.
5. Die Stärkung des Glaubens und der Hoffnung
Das Neue Testament zielt darauf ab, den Glauben und die Hoffnung der Gläubigen zu stärken. Es bietet Trost und Ermutigung in schwierigen Zeiten und versichert den Gläubigen die Treue und die Verheißungen Gottes. Besonders die Briefe des Paulus und die Offenbarung des Johannes bieten eine eschatologische Hoffnung auf die Wiederkunft Christi und das ewige Leben.
6. Die Anleitung für das persönliche geistliche Wachstum
Ein weiteres Ziel ist die Anleitung und Förderung des persönlichen geistlichen Wachstums der Gläubigen. Durch Lehren, Ermahnungen und Ermutigungen werden die Gläubigen dazu aufgerufen, in ihrer Beziehung zu Gott zu wachsen, ein Leben der Heiligung zu führen und die Frucht des Geistes hervorzubringen.
Zusammenfassung:
Das Ziel des Neuen Testaments ist es, die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens zu verkünden, die darin besteht, dass Jesus Christus der Sohn Gottes und der Erlöser der Menschheit ist. Es dient dazu, die Kirche zu etablieren und zu leiten, ethische und moralische Lehren zu vermitteln, den Glauben und die Hoffnung der Gläubigen zu stärken und das persönliche geistliche Wachstum zu fördern. Durch diese Ziele wird das Neue Testament zu einem grundlegenden Text für die christliche Theologie, das Gemeindeleben und die individuelle Nachfolge Jesu.

 

2.Die Botschaft des Neuen Testaments

Das Neue Testament, bestehend aus 27 Büchern, ist das Herzstück des christlichen Glaubens und vermittelt eine Vielzahl tiefgreifender und bedeutungsvoller Botschaften. Diese Botschaften sind in mehrere zentrale Themen und Lehren gegliedert, die das Verständnis und die Praxis des christlichen Glaubens prägen. Hier sind die wichtigsten Aspekte detaillierter ausgeführt:
1. Jesus Christus als Erlöser und Messias
Das Neue Testament beginnt mit den vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes), die das Leben, den Dienst, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi beschreiben. Diese Bücher zeigen, dass Jesus der lang erwartete Messias ist, der die alttestamentlichen Prophezeiungen erfüllt. Sein Opfer am Kreuz ist der zentrale Akt der Erlösung, durch den die Sünden der Menschheit gesühnt werden. Die Auferstehung Jesu bestätigt seine göttliche Natur und seine Macht über den Tod, und sie gibt den Gläubigen Hoffnung auf ihre eigene Auferstehung und das ewige Leben.
2. Das Reich Gottes
Jesus spricht oft über das Reich Gottes, ein zentrales Thema in seinen Lehren. Dieses Reich ist sowohl eine gegenwärtige Realität als auch eine zukünftige Hoffnung. Es manifestiert sich in der Herrschaft Gottes über die Herzen und Leben der Gläubigen und wird in seiner vollen Form bei der Wiederkunft Christi etabliert. Die Gleichnisse Jesu, wie das Gleichnis vom verlorenen Sohn und das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, veranschaulichen die Prinzipien und Werte dieses Reiches – Gnade, Barmherzigkeit und bedingungslose Liebe.
3. Liebe und Barmherzigkeit
Eine der wichtigsten Lehren Jesu ist die Liebe – sowohl zu Gott als auch zum Nächsten. Jesus fasst das Gesetz und die Propheten in zwei Geboten zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22,37-39). Diese Lehre betont die Notwendigkeit der Nächstenliebe, der Vergebung und der Barmherzigkeit und fordert die Gläubigen auf, das Verhalten Jesu nachzuahmen.
4. Glauben und Gnade
Das Neue Testament lehrt, dass die Errettung nicht durch eigene Werke, sondern durch Glauben an Jesus Christus erlangt wird. Paulus, besonders in seinen Briefen, betont, dass die Errettung ein Geschenk der Gnade Gottes ist, das durch den Glauben angenommen wird (Epheser 2,8-9). Diese Gnade ermöglicht es den Gläubigen, in eine Beziehung zu Gott zu treten, die nicht auf Verdiensten, sondern auf Gottes unverdienter Gunst basiert.
5. Die Rolle des Heiligen Geistes
Nach der Himmelfahrt Jesu wird der Heilige Geist als Beistand und Tröster gesandt (Johannes 14,16-17). Der Heilige Geist spielt eine entscheidende Rolle im Leben der Gläubigen, indem er sie leitet, tröstet und befähigt, ein Leben nach Gottes Willen zu führen. Der Geist schenkt den Gläubigen Gaben und Früchte, die sie befähigen, in der Gemeinschaft und im Dienst effektiv zu wirken.
6. Die Mission der Kirche
Die „Große Kommission“ in Matthäus 28,19-20 ist ein zentraler Auftrag an die Jünger Jesu und die gesamte christliche Kirche. Jesus beauftragt seine Nachfolger, in alle Welt zu gehen, alle Völker zu Jüngern zu machen, sie zu taufen und sie zu lehren, alles zu halten, was er geboten hat. Diese Mission betont die globale Ausrichtung und die universale Bedeutung der christlichen Botschaft.
7. Hoffnung auf das ewige Leben
Das Neue Testament bietet den Gläubigen eine starke Hoffnung auf das ewige Leben mit Gott. Die Auferstehung Jesu ist das Siegel dieser Hoffnung und versichert den Gläubigen, dass der Tod nicht das Ende ist. Die Offenbarung des Johannes gibt einen Ausblick auf das kommende Reich Gottes, in dem es keinen Schmerz, keine Tränen und keinen Tod mehr geben wird (Offenbarung 21,4).
8. Ethik und Moral
Die Lehren des Neuen Testaments umfassen auch ethische Anweisungen für das tägliche Leben. Die Bergpredigt (Matthäus 5-7) ist ein herausragendes Beispiel, das ethische Prinzipien wie die Seligpreisungen, das Gebot der Feindesliebe und die goldene Regel enthält. Paulus’ Briefe enthalten zahlreiche moralische Ermahnungen, die die Gläubigen zu einem Leben in Heiligkeit und Integrität auffordern.
9. Die Bedeutung der Gemeinschaft
Das Neue Testament betont die Bedeutung der Gemeinschaft der Gläubigen, die als Leib Christi beschrieben wird. Diese Gemeinschaft ist geprägt von gegenseitiger Liebe, Ermutigung und Unterstützung. Die Gläubigen sind aufgerufen, einander zu dienen, sich in der Liebe zu ermutigen und in Einheit zu leben.
Schlussfolgerung
Das Neue Testament ist eine reichhaltige Sammlung von Schriften, die die Grundlage für den christlichen Glauben und das christliche Leben bilden. Es verkündet die gute Nachricht von Jesus Christus und zeigt den Weg zu einer persönlichen Beziehung zu Gott. Die Botschaften von Liebe, Gnade, Erlösung, der Rolle des Heiligen Geistes, der Mission der Kirche, der Hoffnung auf das ewige Leben, ethischer und moralischer Anleitung und der Bedeutung der Gemeinschaft sind zentrale Themen, die das Leben und den Glauben der Christen prägen.

 

3.Die Struktur des Neuen Testaments

Das Neue Testament ist strukturiert in 27 Bücher, die in verschiedene Kategorien unterteilt sind. Diese Struktur hilft, die unterschiedlichen Arten von Schriften und ihre spezifischen Themen und Ziele zu verstehen. Hier ist eine Übersicht über die Struktur des Neuen Testaments:
1. Die Evangelien
Die ersten vier Bücher des Neuen Testaments sind die Evangelien, die das Leben, den Dienst, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi darstellen. Sie bieten verschiedene Perspektiven auf die gleiche zentrale Figur des christlichen Glaubens.
  • Matthäus
  • Markus
  • Lukas
  • Johannes
2. Die Apostelgeschichte
  • Apostelgeschichte Dieses Buch, geschrieben von Lukas, beschreibt die Geschichte der frühen christlichen Kirche nach der Himmelfahrt Jesu. Es konzentriert sich auf das Wirken des Heiligen Geistes, die Predigten der Apostel, insbesondere Petrus und Paulus, und die Ausbreitung des Evangeliums von Jerusalem bis nach Rom.
3. Die Paulusbriefe (Episteln)
Die Briefe des Paulus machen den größten Teil des Neuen Testaments aus. Sie sind an verschiedene christliche Gemeinden und Einzelpersonen gerichtet und behandeln eine Vielzahl von theologischen, ethischen und praktischen Themen.
  • Römer
  • 1. Korinther
  • 2. Korinther
  • Galater
  • Epheser
  • Philipper
  • Kolosser
  • 1. Thessalonicher
  • 2. Thessalonicher
  • 1. Timotheus
  • 2. Timotheus
  • Titus
  • Philemon
4. Die Allgemeinen Briefe
Diese Briefe sind an die allgemeine christliche Gemeinschaft gerichtet und behandeln verschiedene Themen des christlichen Lebens und Glaubens.
  • Hebräer 
  • Jakobus
  • 1. Petrus
  • 2. Petrus
  • 1. Johannes
  • 2. Johannes
  • 3. Johannes
  • Judas
5. Die Apokalypse (Offenbarung)
  • Offenbarung Dieses Buch, geschrieben von Johannes, ist eine prophetische und apokalyptische Schrift, die Visionen über das Ende der Zeiten, das letzte Gericht und das kommende Reich Gottes enthält. Es verwendet symbolische und bildhafte Sprache, um die letzten Dinge und die ultimative Erfüllung der göttlichen Pläne zu beschreiben.

 

Die Botschaft des Buches Matthäus
Das Buch Matthäus im Neuen Testament ist eines der vier Evangelien und hat eine zentrale Bedeutung für das Christentum. Die Hauptbotschaften des Matthäusevangeliums lassen sich in mehreren wesentlichen Punkten zusammenfassen:
  1. Die Erfüllung der Prophezeiungen: Matthäus legt großen Wert darauf zu zeigen, dass Jesus der Messias ist, der von den Propheten des Alten Testaments vorhergesagt wurde. Er zitiert häufig das Alte Testament, um zu zeigen, dass das Leben und Wirken Jesu diese Prophezeiungen erfüllt.
  2. Das Reich Gottes: Das Matthäusevangelium betont das „Reich Gottes“ oder „Reich der Himmel“ als zentrale Botschaft Jesu. Jesus verkündet, dass das Reich Gottes nahe ist und ruft die Menschen zur Umkehr und zum Glauben auf. Das Reich Gottes wird sowohl als gegenwärtige Realität als auch als zukünftige Hoffnung dargestellt.
  3. Die Lehren Jesu: Matthäus enthält viele von Jesu wichtigen Lehren, darunter die Bergpredigt (Kapitel 5-7), die ethische Anweisungen und Grundsätze für das Leben im Reich Gottes umfasst. Dazu gehören die Seligpreisungen, das Vaterunser und die goldene Regel („Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch“).
  4. Die Bedeutung des Glaubens und der Nachfolge: Jesus betont in Matthäus die Wichtigkeit des Glaubens an ihn und die Bereitschaft, ihm nachzufolgen. Er fordert seine Jünger auf, ihre Kreuze auf sich zu nehmen und ihm zu folgen, was eine Hingabe und Bereitschaft zur Selbstaufopferung bedeutet.
  5. Das Leiden, der Tod und die Auferstehung Jesu: Matthäus erzählt detailliert von den Ereignissen des Leidens und Sterbens Jesu, seiner Kreuzigung und seiner Auferstehung. Diese Ereignisse sind zentral für die christliche Theologie, da sie das Opfer Jesu für die Sünden der Menschheit und seine triumphale Auferstehung als Sieg über den Tod betonen.
  6. Die Mission der Jünger: Am Ende des Evangeliums gibt Jesus seinen Jüngern den Auftrag, in alle Welt zu gehen und alle Völker zu Jüngern zu machen, sie zu taufen und sie alles zu lehren, was er ihnen geboten hat (Matthäus 28,19-20). Diese „Große Kommission“ ist ein Aufruf zur weltweiten Verkündigung des Evangeliums.
  7. Die Betonung auf Gerechtigkeit und Barmherzigkeit: Jesus kritisiert häufig die religiösen Führer seiner Zeit wegen ihrer Heuchelei und Betonung auf äußere Rituale, während sie die inneren Werte von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue vernachlässigen. Er betont die Wichtigkeit eines reinen Herzens und einer aufrichtigen Beziehung zu Gott.
Diese Botschaften machen das Matthäusevangelium zu einem zentralen Text für das Verständnis des Lebens, der Lehren und der Bedeutung Jesu Christi im christlichen Glauben.

 

31.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.1
Jesu Stammbaum.
1Dies ist das Buch von der Geburt Jesu Christi, der da ist ein Sohn Davids, des Sohnes Abrahams. 
2Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. 
3Juda zeugte Perez und Serah von der Thamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. 
4Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nahesson. Nahesson zeugte Salma. 
5Salma zeugte Boas von der Rahab. Boas zeugte Obed von der Ruth. Obed zeugte Jesse. 
6Jesse zeugte den König David. Der König David zeugte Salomo von dem Weib des Uria. 
7Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abia. Abia zeugte Asa. 
8Asa zeugte Josaphat. Josaphat zeugte Joram. Joram zeugte Usia. 
9Usia zeugte Jotham. Jotham zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia. 
10Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia. 
11Josia zeugte Jechonja und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. 
12Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jechonja Sealthiel. Sealthiel zeugte Serubabel. 
13Serubabel zeugte Abiud. Abiud zeugte Eliakim. Eliakim zeugte Asor. 
14Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud. 
15Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Matthan. Matthan zeugte Jakob. 
16Jakob zeugte Joseph, den Mann Marias, von welcher ist geboren Jesus, der da heißt Christus. 
17Alle Glieder von Abraham bis auf David sind vierzehn Glieder. Von David bis auf die babylonische Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus sind vierzehn Glieder.
Jesu Geburt.
18Die Geburt Christi war aber also getan. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertrauet war, fand sich’s, ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist. 
19Joseph aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. 
20Indem er aber also gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in ihr geboren ist, das ist von dem heiligen Geist. 
21Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden. 
22Das ist aber alles geschehen, auf daß erfüllet würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: 
23»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen«, das ist verdolmetscht: Gott mit uns. 
24Da nun Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm des Herrn Engel befohlen hatte, und nahm sein Gemahl zu sich. 
25Und er erkannte sie nicht, bis sie ihren ersten Sohn gebar; und hieß seinen Namen Jesus.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Das Matthäusevangelium beginnt mit einer ausführlichen Darstellung des Stammbaums Jesu Christi und einer Erzählung über seine wunderbare Geburt. Diese ersten Verse des Evangeliums legen den Grundstein für die theologische und historische Verankerung Jesu als den lang erwarteten Messias, der in der Linie Davids und Abrahams steht. Matthäus betont die Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen und die göttliche Natur Jesu, um seine Leser von der Bedeutung und Einzigartigkeit Christi zu überzeugen.
Kommentar zu Matthäus Kapitel 1
Jesu Stammbaum (Verse 1-17)
Vers 1-2: Matthäus beginnt mit dem Stammbaum Jesu, um ihn als „Sohn Davids, des Sohnes Abrahams“ zu identifizieren. Diese Bezeichnungen sind entscheidend, da sie Jesus in die Linie des bedeutendsten Königs Israels und des Vaters des jüdischen Volkes stellen. Abraham und David sind zentrale Figuren im Alten Testament, und ihre Erwähnung betont die messianische Hoffnung und die göttliche Verheißung.
Vers 3-6: Die Genealogie führt durch bedeutende Gestalten der israelitischen Geschichte, einschließlich der Erwähnung von Frauen wie Tamar, Rahab und Ruth. Diese Frauen sind bemerkenswert für ihre Rollen und Geschichten, die von Gottes Gnade und der Integration von Außenseitern in die Heilsgeschichte zeugen. David wird als König hervorgehoben, was die königliche Linie betont, aus der Jesus stammt.
Vers 7-11: Die Genealogie umfasst die Könige Judas, einschließlich Salomo, und reicht bis zur babylonischen Gefangenschaft. Diese Periode der Geschichte zeigt sowohl die Höhepunkte als auch die Tiefpunkte des Volkes Israel und unterstreicht die Kontinuität der göttlichen Verheißung trotz des Exils.
Vers 12-16: Nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft setzt sich die Linie fort bis zu Joseph, dem Mann Marias. Dies zeigt, dass die messianische Linie trotz der Zerstreuung und Rückkehr erhalten blieb. Josephs Rolle als Ehemann Marias und nicht als biologischer Vater Jesu betont die göttliche Herkunft Jesu.
Vers 17: Matthäus teilt den Stammbaum in drei Abschnitte zu je vierzehn Generationen ein: von Abraham bis David, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft und von der Gefangenschaft bis Christus. Diese Struktur könnte symbolisch für Vollständigkeit und göttliche Ordnung stehen.
Jesu Geburt (Verse 18-25)
Vers 18: Die Geburt Jesu wird als wunderbares und einzigartiges Ereignis beschrieben. Maria, die Mutter Jesu, wird durch den Heiligen Geist schwanger, was die göttliche Natur und die Jungfrauengeburt betont.
Vers 19: Joseph, als rechtschaffener Mann, plant, Maria heimlich zu verlassen, um sie nicht öffentlich bloßzustellen. Dies zeigt seine Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Vers 20: Ein Engel erscheint Joseph im Traum und erklärt ihm die göttliche Herkunft des Kindes. Joseph wird ermutigt, Maria als seine Frau zu nehmen und sich nicht zu fürchten.
Vers 21: Der Engel verkündet, dass das Kind „Jesus“ heißen soll, was „Gott rettet“ bedeutet. Dies unterstreicht die Mission Jesu, sein Volk von ihren Sünden zu erlösen.
Vers 22-23: Diese Ereignisse erfüllen die Prophezeiung aus Jesaja 7,14, dass eine Jungfrau einen Sohn gebären und ihn Immanuel nennen wird, was „Gott mit uns“ bedeutet. Dies zeigt die Erfüllung der Schrift und die göttliche Nähe durch Jesus.
Vers 24-25: Joseph gehorcht dem Engel und nimmt Maria zu sich. Er berührt sie nicht, bis Jesus geboren wird, was die Reinheit und das Wunder der Geburt Jesu hervorhebt. Der Name „Jesus“ wird gegeben, wie vom Engel befohlen.
Zusammenfassung
Matthäus Kapitel 1 stellt Jesus als den lang erwarteten Messias vor, der in der Linie Davids und Abrahams steht und die alttestamentlichen Prophezeiungen erfüllt. Der Stammbaum Jesu und die Erzählung seiner wunderbaren Geburt unterstreichen die göttliche Herkunft und die historische Kontinuität der Heilsgeschichte. Josephs Gehorsam und die Erfüllung der Prophetie durch Jesaja betonen die Souveränität und Gnade Gottes. Dieses Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis der Person und Mission Jesu Christi im Matthäusevangelium.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu 51: Das Licht des Lebens
Auf der Grundlage von Johannes 8,12-59; Johannes 9.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung: Jesus als das Licht der Welt (Johannes 8,12)
Jesus erklärt im Tempel, dass er das Licht der Welt ist, und verspricht, dass diejenigen, die ihm nachfolgen, nicht in der Dunkelheit wandeln, sondern das Licht des Lebens haben werden. Diese Aussage erfolgt während des Laubhüttenfestes, wo große Lampen im Tempelvorhof Jerusalem erleuchten und an die Feuersäule erinnern, die Israel in der Wüste geführt hatte. Jesus nutzt dieses Symbol, um auf seine Mission als geistliches Licht hinzuweisen, das die Dunkelheit der Welt erhellen soll.
Die Bedeutung des Lichts in der Bibel
Licht ist in der Bibel ein wiederkehrendes Symbol für Gottes Gegenwart und Offenbarung. Vom Schöpfungslicht bis zur Feuersäule, die Israel in der Wüste führte, und dem Licht, das die Einweihung des Tempels Salomos begleitete, steht Licht für Gottes Führung und Nähe. Jesus als das Licht der Welt verkörpert Gottes Wesen und seine Beziehung zur Menschheit. Er ist das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet (Johannes 1,9).
Jesus und Abraham (Johannes 8,56-58)
Jesus betont seine ewige Existenz und seine Beziehung zu Abraham, was die Pharisäer als Anmaßung empfinden. Er erklärt, dass Abraham sich über die Aussicht auf Jesu Tag gefreut hat. Mit der Aussage „Ehe denn Abraham ward, bin ich“ beansprucht Jesus die göttliche Existenz und Identität, was die Pharisäer als Gotteslästerung ansehen und ihn steinigen wollen.
Die Heilung des Blindgeborenen (Johannes 9)
In Johannes 9 heilt Jesus einen Mann, der blind geboren wurde. Diese Heilung verdeutlicht, dass die Werke Gottes durch Jesus offenbart werden. Die Jünger und die Pharisäer fragen nach der Ursache der Blindheit, aber Jesus lenkt den Fokus auf das Ergebnis: die Offenbarung von Gottes Macht und Gnade. Diese Heilung geschieht am Sabbat, was die Pharisäer veranlasst, Jesus erneut als Gesetzesbrecher zu verurteilen.
Die Reaktion der Pharisäer
Die Pharisäer versuchen, das Wunder zu leugnen und den geheilten Mann und seine Eltern einzuschüchtern. Der ehemals Blinde verteidigt jedoch Jesus mutig und weist auf die offensichtliche göttliche Herkunft seiner Heilung hin. Diese Verteidigung führt zu seiner Ausstoßung aus der Synagoge. Jesus sucht ihn auf und offenbart sich ihm vollständig, woraufhin der Mann Jesus als den Menschensohn anbetet.
Geistliche Blindheit der Pharisäer
Jesus nutzt die Heilung des Blindgeborenen, um die geistliche Blindheit der Pharisäer aufzuzeigen. Sie behaupten, sehend zu sein, lehnen jedoch das wahre Licht ab, das Jesus ihnen anbietet. Ihre Selbstgerechtigkeit und ihr Stolz verhindern, dass sie die Wahrheit erkennen, wodurch ihre Sünde bleibt.
Zusammenfassung
In Kapitel 51 wird die tiefe Bedeutung von Jesu Aussage „Ich bin das Licht der Welt“ herausgestellt. Jesus bringt nicht nur physisches, sondern auch geistliches Licht in die Welt, offenbart Gottes Wahrheit und rettet die Menschen aus der Dunkelheit der Sünde. Die Heilung des Blindgeborenen dient als praktisches Beispiel für Jesu Mission und die Notwendigkeit, das geistliche Licht zu akzeptieren. Die Pharisäer hingegen bleiben in ihrer Selbstgerechtigkeit gefangen und lehnen das lebensverändernde Licht ab, das Jesus bietet.