20 Minuten 3 Wochen
25.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.26
Der Plan der Hohenpriester und Ältesten.
1Und es begab sich, da Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:
2Ihr wisset, daß nach zwei Tagen Ostern wird; und des Menschen Sohn wird überantwortet werden, daß er gekreuzigt werde. 
3Da versammelten sich die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Ältesten im Volk in den Palast des Hohenpriesters, der da hieß Kaiphas, 
4und hielten Rat, wie sie Jesum mit List griffen und töteten. 
5Sie sprachen aber: Ja nicht auf das Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde im Volk!
Die Salbung in Betanien.
6Da nun Jesus war zu Bethanien im Hause Simons, des Aussätzigen, 
7trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Glas mit köstlichem Wasser und goß es auf sein Haupt, da er zu Tische saß. 
8Da das seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu dient diese Vergeudung? 
9Dieses Wasser hätte mögen teuer verkauft und den Armen gegeben werden. 
10Da das Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Was bekümmert ihr das Weib? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 
11Ihr habt allezeit Arme bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. 
12Daß sie dies Wasser hat auf meinen Leib gegossen, hat sie getan, daß sie mich zum Grabe bereite. 
13Wahrlich ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.
Der Verrat des Judas.
14Da ging hin der Zwölf einer, mit Namen Judas Ischariot, zu den Hohenpriestern 
15und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge.
16Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriete.
Das Abendmahl.
17Aber am ersten Tage der süßen Brote traten die Jünger zu Jesu und sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir dir bereiten das Osterlamm zu essen? 
18Er sprach: Gehet hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir Ostern halten mit meinen Jüngern. 
19Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Osterlamm.
20Und am Abend setzte er sich zu Tische mit den Zwölfen. 
21Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. 
22Und sie wurden sehr betrübt und hoben an, ein jeglicher unter ihnen, und sagten zu ihm: Herr, bin ich’s? 
23Er antwortete und sprach: Der mit der Hand mit mir in die Schüssel tauchte, der wird mich verraten. 
24Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre ihm besser, daß er nie geboren wäre. 
25Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. 
26Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 
27Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 
28das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. 
29Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ich’s neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. 
30Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus.
31Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir. Denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.« 
32Wenn ich aber auferstehe, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. 
33Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle sich an dir ärgerten, so will ich doch mich nimmermehr ärgern. 
34Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 
35Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müßte, so will ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sagten auch alle Jünger.
Jesus in Gethsemane.
36Da kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis daß ich dorthin gehe und bete. 
37Und nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. 
38Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibet hier und wachet mit mir! 
39Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! 
40Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? 
41Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. 
42Zum andernmal ging er wieder hin, betete und sprach: Mein Vater, ist’s nicht möglich, daß dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille! 
43Und er kam und fand sie abermals schlafend, und ihre Augen waren voll Schlafs. 
44Und er ließ sie und ging abermals hin und betete zum drittenmal und redete dieselben Worte. 
45Da kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Ach wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist hier, daß des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird. 
46Stehet auf, laßt uns gehen! Siehe, er ist da, der mich verrät.
Jesu Gefangennahme.
47Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölf einer, und mit ihm eine große Schar, mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volks. 
48Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den greifet. 
49Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Gegrüßet seist du, Rabbi! und küßte ihn. 
50Jesus aber sprach zu ihm: Mein Freund, warum bist du gekommen? Da traten sie hinzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn. 
51Und siehe, einer aus denen, die mit Jesu waren, reckte die Hand aus und zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. 
52Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. 
53Oder meinst du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickte mehr denn zwölf Legionen Engel? 
54Wie würde aber die Schrift erfüllet? Es muß also gehen. 
55Zu der Stunde sprach Jesus zu den Scharen: Ihr seid ausgegangen wie zu einem Mörder, mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. Bin ich doch täglich gesessen bei euch und habe gelehrt im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. 
56Aber das ist alles geschehen, daß erfüllet würden die Schriften der Propheten. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
Jesus vor dem Hohen Rat.
57Die aber Jesum gegriffen hatten, führten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas, dahin die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt hatten. 
58Petrus aber folgte ihm nach von ferne bis in den Palast des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Knechten, auf daß er sähe, wo es hinaus wollte. 
59Die Hohenpriester aber und Ältesten und der ganze Rat suchten falsch Zeugnis wider Jesum, auf daß sie ihn töteten, 
60und fanden keins. Und wiewohl viel falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch keins. Zuletzt traten herzu zwei falsche Zeugen 
61und sprachen: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen ihn bauen. 
62Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts zu dem, was diese wider dich zeugen?
63Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seist Christus, der Sohn Gottes. 
64Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch sage ich euch: Von nun an wird’s geschehen, daß ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels. 
65Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiteres Zeugnis? Siehe, jetzt habt ihr seine Gotteslästerung gehört. 
66Was dünkt euch? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig! 
67Da spieen sie aus in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Etliche aber schlugen ihn ins Angesicht 
68und sprachen: Weissage uns, Christe, wer ist’s, der dich schlug?
Die Verleugnung des Petrus.
69Petrus aber saß draußen im Hof; und es trat zu ihm eine Magd und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus aus Galiläa. 
70Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. 
71Als er aber zur Tür hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die da waren: Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth. 
72Und er leugnete abermals und schwur dazu: Ich kenne den Menschen nicht. 
73Und über eine kleine Weile traten hinzu, die dastanden, und sprachen zu Petrus: Wahrlich du bist auch einer von denen; denn deine Sprache verrät dich. 
74Da hob er an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. 
75Da dachte Petrus an die Worte Jesu, da er zu ihm sagte: »Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen«, und ging hinaus und weinte bitterlich.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Das 26. Kapitel des Matthäusevangeliums bildet einen zentralen Teil der Passionserzählung und beschreibt die Ereignisse, die unmittelbar zur Kreuzigung Jesu führen. Es beginnt mit der Intrige der Hohenpriester und Ältesten, geht über zur Salbung Jesu in Betanien, dem Verrat durch Judas Iskariot, das letzte Abendmahl, die Ankündigung der Verleugnung durch Petrus, das Gebet Jesu in Gethsemane, seine Gefangennahme, die Verhöre vor dem Hohen Rat bis hin zur Verleugnung durch Petrus. Diese Abschnitte sind geprägt von Verrat, Treue, Angst und göttlicher Vorsehung.
Kommentar:
In Matthäus 26 wird die Vielschichtigkeit menschlichen Handelns und göttlichen Willens in den letzten Stunden vor der Kreuzigung Jesu Christi dargestellt. Die Handlung der Hohenpriester und Ältesten, die aus Angst vor einem Aufruhr den Tod Jesu in geheimer Verschwörung planen, zeigt die tiefe Kluft zwischen religiöser Macht und wahrer göttlicher Erkenntnis.
Die Salbung Jesu durch eine namenlose Frau stellt einen starken Kontrast zu den Berechnungen der Hohenpriester dar. Während diese Frau Jesu Tod vorwegnimmt und in Liebe und Hingabe handelt, wird ihr Verhalten von den Jüngern zunächst missverstanden, was Jesu Worte über die wahren Werte und Prioritäten im Reich Gottes verdeutlicht.
Der Verrat durch Judas, der für 30 Silberlinge – den Preis eines Sklaven – Jesus an seine Feinde ausliefert, offenbart die Dunkelheit im Herzen eines der engsten Vertrauten Jesu und erfüllt die alttestamentlichen Prophezeiungen über den Messias. Dieser Verrat wird im letzten Abendmahl besonders bedeutungsvoll, wo Jesus den neuen Bund durch das Teilen von Brot und Wein einsetzt, Symbole seines bevorstehenden Opfers.
Petrus’ Selbstüberschätzung und seine anschließende dreifache Verleugnung Jesu stellen einen weiteren menschlichen Konflikt dar: den Kampf zwischen dem Willen und der Schwachheit des Fleisches. Petrus’ Fall und sein bitteres Weinen sind ein bewegendes Zeugnis der Reue und der Notwendigkeit göttlicher Vergebung.
Die Verhaftung Jesu in Gethsemane, begleitet von einem Kuss des Verräters Judas und der Gewalt eines seiner Jünger, unterstreicht den Gegensatz zwischen den Wegen dieser Welt und dem Weg, den Jesus in völliger Unterordnung unter den Willen des Vaters geht. Jesu Festnahme zeigt das Unverständnis seiner Gegner, die mit Gewalt agieren, während er selbst auf seine Macht verzichtet, um die Schrift zu erfüllen.
In seinem Prozess vor dem Hohen Rat bleibt Jesus still, bis er gefragt wird, ob er der Messias sei. Seine Antwort – sowohl eine Bestätigung als auch ein Hinweis auf seine zukünftige Herrlichkeit – führt zur Verurteilung durch den Hohenpriester, der ihn der Gotteslästerung beschuldigt. Die Gewalt und Spott, die ihm dann widerfahren, setzen das Thema des Leidensdieners fort, das im gesamten Kapitel präsent ist.
Zusammenfassung:
Matthäus 26 beschreibt die letzten Momente Jesu vor seiner Kreuzigung und thematisiert Verrat, göttliche Vorsehung und die Schwäche menschlichen Willens. Es zeigt die tiefe Bedeutung der Passion Jesu, indem es die Verschwörungen der religiösen Führer, den Verrat durch Judas, die Einführung des Abendmahls, die Ankündigung der Verleugnung durch Petrus, Jesu Gebet in Gethsemane und seine Verhaftung sowie das Versagen seiner Jünger darstellt. Diese Ereignisse führen unweigerlich zur Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen und legen den Grundstein für die Erlösung der Menschheit durch das Opfer Jesu.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 58: “Lazarus, komm heraus!”
Auf der Grundlage von Lukas 10,38-42; Johannes 11,1-44.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel „Lazarus, komm heraus!“ beschreibt eine der kraftvollsten und symbolträchtigsten Episoden im Dienst Jesu. Die Auferweckung des Lazarus aus dem Tode ist nicht nur ein bemerkenswertes Wunder, sondern auch ein tiefes Zeugnis der göttlichen Autorität und der Liebe Jesu zu seinen Freunden. Es ist ein Kapitel, das Glauben, Hoffnung und das Wesen der göttlichen Vorsehung in außergewöhnlicher Weise zusammenführt.
Lazarus und die Familie in Bethanien:
Lazarus, zusammen mit seinen Schwestern Maria und Martha, gehört zu den treuesten Anhängern Jesu. Die enge Bindung, die zwischen ihnen und Jesus besteht, geht weit über das hinaus, was man in einer bloßen Lehrer-Schüler-Beziehung erwarten würde. Das Haus in Bethanien, das Heim von Lazarus und seinen Schwestern, dient Jesus oft als Zufluchtsort, ein Ort des Friedens und der Freundschaft, wo er sich von den Strapazen seines öffentlichen Wirkens erholen kann. Diese tiefe emotionale Verbindung wird besonders deutlich, als Lazarus krank wird und schließlich stirbt.
Jesu Reaktion auf den Tod von Lazarus:
Interessanterweise zögert Jesus, nach Bethanien zu kommen, als er von der Krankheit Lazarus‘ erfährt. Dies erscheint zunächst unverständlich, insbesondere für die Jünger, die Jesu große Zuneigung zu Lazarus und seiner Familie kennen. Doch Jesu Verzögerung ist absichtlich und dient einem größeren Zweck: der Verherrlichung Gottes und der Stärkung des Glaubens seiner Jünger. Jesus weiß, dass das bevorstehende Wunder, die Auferweckung von Lazarus, einen überwältigenden Beweis für seine göttliche Macht und seine Identität als der Messias liefern wird.
Der Dialog mit Martha und Maria:
Als Jesus schließlich in Bethanien ankommt, wird er von Martha begrüßt, die ihren Glauben an ihn bekräftigt, aber dennoch betrübt ist über den Tod ihres Bruders. Jesus nutzt diesen Moment, um Marthas und auch Marias Glauben zu stärken, indem er ihnen mitteilt, dass er selbst „die Auferstehung und das Leben“ ist. Diese Worte sind von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur auf die bevorstehende Auferweckung Lazarus’ hinweisen, sondern auch auf die tiefere Wahrheit, dass in Jesus das ewige Leben selbst verkörpert ist.
Die Auferweckung von Lazarus:
Der Höhepunkt des Kapitels ist zweifellos die Szene, in der Jesus Lazarus aus dem Grab ruft. Diese Handlung ist von einer solchen Macht und Majestät, dass sie jeden Zweifel an Jesu göttlicher Natur beseitigt. Das Wunder ist ein symbolischer Akt, der auf die zukünftige Auferstehung aller Gläubigen hinweist und zeigt, dass Jesus über Leben und Tod herrscht. Die Reaktion der Anwesenden – eine Mischung aus Erstaunen, Freude und Dankbarkeit – unterstreicht die tiefe emotionale und spirituelle Wirkung dieses Wunders.
Die Bedeutung für den Glauben:
Die Auferweckung von Lazarus ist nicht nur ein physisches Wunder, sondern auch ein geistliches Zeichen. Sie zeigt, dass der Glaube an Jesus eine lebendige Hoffnung auf das ewige Leben bietet, eine Hoffnung, die durch den Tod hindurch reicht. Jesus demonstriert hier, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dass durch ihn das Leben triumphiert. Für die Jünger und alle Anwesenden wird deutlich, dass Jesus tatsächlich der Sohn Gottes ist, der gekommen ist, um das Reich Gottes auf Erden zu etablieren.
Die tiefe Menschlichkeit Jesu:
Besonders bewegend ist die Darstellung von Jesu tiefem Mitgefühl. Obwohl er weiß, dass er Lazarus wieder zum Leben erwecken wird, weint er mit den Trauernden. Diese Tränen offenbaren Jesu volle Menschlichkeit und seine Fähigkeit, echten Schmerz und Verlust zu empfinden. Es ist ein Bild von Jesus, das ihn uns besonders nahe bringt: Der göttliche Heiland, der gleichzeitig voll und ganz Mensch ist, mit uns leidet und unsere Not versteht.
Schlussgedanken:
Das Kapitel „Lazarus, komm heraus!“ verdeutlicht, dass Jesu Handlungen und Worte stets auf ein tieferes, göttliches Ziel ausgerichtet sind – die Offenbarung seiner Natur und seiner Mission, das Leben zu bringen, das über den Tod hinausgeht. Lazarus‘ Auferweckung ist ein Vorläufer der endgültigen Auferstehung und ein kraftvolles Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod. Es erinnert uns daran, dass in Zeiten des Leidens und der Dunkelheit der Glaube an Christus uns zu einem neuen Leben führen kann, das über unsere gegenwärtige Realität hinausgeht.