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23.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.24
Das Ende des Tempels.
1Und Jesus ging hinweg von dem Tempel, und seine Jünger traten zu ihm, daß sie ihm zeigten des Tempels Gebäude. 
2Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht das alles? Wahrlich ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde. 
Der Anfang der Wehen.
3Und als er auf dem Ölberge saß, traten zu ihm seine Jünger besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das geschehen? Und welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und des Endes der Welt? 
4Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe. 
5Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: »Ich bin Christus« und werden viele verführen. 
6Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; sehet zu und erschrecket nicht. Das muß zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. 
7Denn es wird sich empören ein Volk wider das andere und ein Königreich wider das andere, und werden sein Pestilenz und teure Zeit und Erdbeben hin und wieder. 
8Da wird sich allererst die Not anheben. 
9Alsdann werden sie euch überantworten in Trübsal und werden euch töten. Und ihr müsset gehaßt werden um meines Namens willen von allen Völkern. 
10Dann werden sich viele ärgern und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen. 
11Und es werden sich viel falsche Propheten erheben und werden viele verführen. 
12Und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten. 
13Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig. 
14Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis über alle Völker, und dann wird das Ende kommen.
Die große Bedrängnis.
15Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung (davon gesagt ist durch den Propheten Daniel), daß er steht an der heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf!), 
16alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist; 
17und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hernieder, etwas aus seinem Hause zu holen; 
18und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht um, seine Kleider zu holen. 
19Weh aber den Schwangern und Säugerinnen zu der Zeit! 
20Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat. 
21Denn es wird alsdann eine große Trübsal sein, wie nicht gewesen ist von Anfang der Welt bisher und wie auch nicht werden wird. 
22Und wo diese Tage nicht würden verkürzt, so würde kein Mensch selig; aber um der Auserwählten willen werden die Tage verkürzt. 
23So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus! oder: da! so sollt ihr’s nicht glauben. 
24Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in den Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten. 
25Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt. 
26Darum, wenn sie zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus, – siehe, er ist in der Kammer! so glaubt nicht. 
27Denn gleichwie der Blitz ausgeht vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. 
28Wo aber ein Aas ist, da sammeln sich die Adler.
Das Kommen des Menschensohns.
29Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. 
30Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. 
31Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem andern. 
Mahnung zur Wachsamkeit.
32An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. 
33Also auch wenn ihr das alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist. 
34Wahrlich ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dieses alles geschehe. 
35Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. 
36Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater. 
37Aber gleichwie es zu der Zeit Noahs war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. 
38Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging; 
39und sie achteten’s nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin –, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. 
40Dann werden zwei auf dem Felde sein; einer wird angenommen, und der andere wird verlassen werden. 
41Zwei werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen, und die andere wird verlassen werden. 
42Darum wachet; denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer Herr kommen wird. 
43Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüßte, welche Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus brechen lassen. 
44Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr’s nicht meinet. 
Vom treuen und vom bösen Knecht.
45Welcher ist aber nun ein treuer und kluger Knecht, den der Herr gesetzt hat über sein Gesinde, daß er ihnen zu rechter Zeit Speise gebe? 
46Selig ist der Knecht, wenn sein Herr kommt und findet ihn also tun. 
47Wahrlich ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. 
48So aber jener, der böse Knecht, wird in seinem Herzen sagen: Mein Herr kommt noch lange nicht, – 
49und fängt an zu schlagen seine Mitknechte, ißt und trinkt mit den Trunkenen: 
50so wird der Herr des Knechtes kommen an dem Tage, des er sich nicht versieht, und zu der Stunde, die er nicht meint, 
51und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Matthäus Kapitel 24 ist eines der eindringlichsten Kapitel des Neuen Testaments, in dem Jesus über das Ende der Zeiten, das kommende Gericht und seine Wiederkunft spricht. Dieses Kapitel, auch bekannt als die „Endzeitrede“, ist eine prophetische Warnung und eine Aufforderung zur Wachsamkeit für seine Jünger. Es beginnt mit der Ankündigung der Zerstörung des Tempels und entwickelt sich zu einer detaillierten Beschreibung der Zeichen, die das Ende der Welt begleiten werden.
Kommentar:
Das Kapitel beginnt mit einer schockierenden Ankündigung Jesu, dass der prächtige Tempel, der das Zentrum des jüdischen religiösen Lebens darstellt, zerstört werden wird. Diese Vorhersage symbolisiert nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch die Vergänglichkeit irdischer Machtstrukturen. Die Jünger, beunruhigt durch diese Aussage, fragen Jesus nach den Zeichen des Endes der Welt und seiner Wiederkunft.
Jesus beschreibt daraufhin eine Reihe von Ereignissen, die den Anfang der „Wehen“ markieren: Kriege, Naturkatastrophen, Verfolgungen und das Aufkommen falscher Propheten. Diese Ereignisse sind jedoch nur Vorläufer des eigentlichen Endes, das erst kommen wird, wenn das Evangelium allen Völkern gepredigt wurde. Jesus betont, dass diese Prüfungen eine Zeit großer Not und Bedrängnis sein werden, die jedoch letztendlich in seiner triumphalen Rückkehr gipfeln werden.
Ein besonders bedeutsames Element dieser Rede ist Jesu Warnung vor falschen Christussen und Propheten, die versuchen werden, selbst die Auserwählten zu verführen. Er mahnt seine Jünger zur Wachsamkeit und beschreibt, wie seine Wiederkunft für alle sichtbar und eindeutig sein wird – wie der Blitz, der den Himmel erleuchtet.
Jesus verwendet das Bild vom Feigenbaum, um die Jünger zu lehren, die Zeichen der Zeit zu deuten. Doch trotz aller Anzeichen bleibt der genaue Zeitpunkt seiner Wiederkunft unbekannt, was die Notwendigkeit unterstreicht, jederzeit bereit zu sein. Diese Ungewissheit über den Zeitpunkt des Endes dient als ständige Erinnerung an die Notwendigkeit, im Glauben standhaft und wachsam zu bleiben.
Das Kapitel schließt mit dem Gleichnis vom treuen und bösen Knecht, das die Verantwortung der Gläubigen betont, in Erwartung der Rückkehr ihres Herrn treu zu bleiben. Diejenigen, die wachsam und pflichtbewusst bleiben, werden belohnt, während die Nachlässigen und Ungerechten schwer bestraft werden.
Zusammenfassung:
Matthäus 24 ist eine eindringliche Prophezeiung über das Ende der Zeiten, in der Jesus seine Jünger vor kommenden Prüfungen warnt und sie zur ständigen Wachsamkeit aufruft. Er beschreibt die Zeichen, die das Ende der Welt ankündigen, und betont die Notwendigkeit, jederzeit bereit zu sein, da der genaue Zeitpunkt seiner Wiederkunft unbekannt ist. Das Kapitel ist eine kraftvolle Aufforderung an alle Gläubigen, treu und wachsam zu bleiben, um am Ende gerettet zu werden.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 56: Jesus segnet die Kinder
Auf der Grundlage von Matthäus 19,13-15; Markus 10,13-16; Lukas 18,15-17.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel „Jesus segnet die Kinder“ beleuchtet eine der bewegendsten Szenen im Leben Jesu, in der er seine besondere Liebe und Zuwendung gegenüber den Kleinsten unter uns zeigt. Diese Begebenheit ist nicht nur ein Ausdruck der Zuneigung Jesu zu den Kindern, sondern auch ein starkes Symbol für die Wertschätzung und den Platz, den sie im Reich Gottes einnehmen.
Im Kontext der damaligen jüdischen Gesellschaft, in der Kinder oft als Eigentum ihrer Eltern und nicht als eigenständige Individuen mit geistlicher Bedeutung betrachtet wurden, ist Jesu Handlung revolutionär. Die Jünger, die versuchten, die Mütter mit ihren Kindern wegzuschicken, handelten wahrscheinlich in dem Glauben, dass Jesu Mission zu wichtig sei, um von solch vermeintlich trivialen Anliegen unterbrochen zu werden. Doch Jesus machte klar, dass gerade diese „trivialen“ Anliegen für das Reich Gottes von größter Bedeutung sind. Seine Worte: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes“ (Lukas 18,16), spiegeln eine tiefe Wahrheit wider: Kinder verkörpern die Art von Unschuld, Offenheit und Vertrauen, die auch Erwachsene im Glauben anstreben sollten.
Der Vorfall verdeutlicht auch die weitreichende Bedeutung des Segens Jesu. Die Mütter, die ihre Kinder zu ihm brachten, taten dies in der Hoffnung auf göttliche Gnade und Schutz für ihre Kinder. Jesus enttäuschte diese Erwartungen nicht. Stattdessen segnete er die Kinder nicht nur körperlich, sondern auch geistlich, was den Müttern großen Trost und Hoffnung brachte. Dieser Segen war nicht nur eine einfache Geste, sondern eine tiefgreifende Bestätigung, dass ihre Kinder in Gottes Augen wertvoll sind und dass ihre Bemühungen, sie im Glauben zu erziehen, von Gott selbst unterstützt und gesegnet werden.
Der Kommentar hebt auch die Verantwortung der Eltern hervor, ihre Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. Diese Verantwortung wird nicht nur als eine elterliche Pflicht dargestellt, sondern als eine heilige Berufung, bei der Eltern als Werkzeuge Gottes fungieren. Indem sie ihre Kinder zu Christus führen, helfen sie, die Grundlage für ein Leben in Glauben und Gnade zu legen. Eltern sollen die Herzen ihrer Kinder für die Wahrheiten des Evangeliums öffnen und sie auf eine Weise lehren, die ihrem Verständnis entspricht. Das Bild von Eltern als „Gärtnern“, die die jungen Pflanzen ihrer Kinder mit Liebe und Fürsorge pflegen, ist ein kraftvolles Gleichnis, das die Zerbrechlichkeit und das Potenzial der kindlichen Seele beschreibt.
Jesus‘ Umgang mit den Kindern zeigt uns auch, wie wir in der heutigen Zeit Kindern begegnen sollten. Es ist eine Erinnerung daran, dass Kinder nicht nur als zukünftige Glieder der Kirche gesehen werden sollten, sondern als gegenwärtige, wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft Gottes. Ihre geistliche Bildung beginnt nicht erst, wenn sie das Erwachsenenalter erreichen, sondern von ihren ersten Lebensjahren an. Es ist daher die Aufgabe der Eltern, Lehrer und der ganzen christlichen Gemeinschaft, diese kleinen Herzen zu formen, sie zu ermutigen und ihnen den Weg zu Christus zu zeigen.
Darüber hinaus ist es ermutigend zu sehen, dass Jesu Fürsorge und Liebe für die Kinder über die damalige Zeit hinausgeht. Der Kommentar macht deutlich, dass auch heute noch Jesus die Sorgen und Nöte der Mütter kennt und ihnen in ihrer Aufgabe beisteht, ihre Kinder im Glauben zu erziehen. Seine Liebe und sein Verständnis für die Mühen und Herausforderungen des Elternseins sind ein tröstlicher Gedanke für alle, die in der Erziehung ihrer Kinder Unterstützung und Ermutigung suchen.
Insgesamt bietet dieses Kapitel eine tiefgründige Reflexion über die Bedeutung von Kindersegen im christlichen Glauben und die zentrale Rolle, die Kinder im Reich Gottes spielen. Es ist ein Aufruf an alle, die Verantwortung für Kinder tragen, sie in Liebe und mit dem Blick auf ihre geistliche Entwicklung zu erziehen, und es ist eine Erinnerung daran, dass Jesus auch heute noch dieselbe Liebe und Zuneigung für die Kleinsten unter uns empfindet wie damals.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 57: “Eines fehlt dir” …
Auf der Grundlage von Matthäus 19,16-22; Markus 10,17-22; Lukas 18,18-23.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Dieses Kapitel beschreibt die tief bewegende Begegnung zwischen Jesus und einem jungen Mann, der in den Evangelien als der reiche Jüngling bekannt ist. Es ist eine Geschichte, die nicht nur das Herz, sondern auch den Geist anspricht, da sie zentrale Fragen der Nachfolge, des Gehorsams und der Hingabe an Gott thematisiert. Die Begegnung offenbart die Schwierigkeit, vor die Jesus den jungen Mann stellt: den Ruf zur völligen Selbstaufgabe und Hingabe an Gott im Austausch für ewiges Leben.
Der reiche Jüngling ist ein Symbol für viele Menschen, die mit aufrichtigem Herzen nach spiritueller Erfüllung und dem Reich Gottes streben, aber von den weltlichen Dingen, die ihnen teuer sind, zurückgehalten werden. Sein Wunsch, das ewige Leben zu erlangen, ist echt und tief, was sich darin zeigt, dass er sich eilig zu Jesus begibt, vor ihm niederkniet und seine dringende Frage stellt. Doch als Jesus ihm den wahren Preis für das ewige Leben offenbart, wird die innere Zerreißprobe des jungen Mannes sichtbar.
Jesus fordert ihn auf, seinen Reichtum zu verkaufen und das Geld den Armen zu geben, um so einen Schatz im Himmel zu erlangen. Diese Aufforderung ist keine allgemeine Regel, die Jesus für alle Gläubigen festlegt, sondern eine spezifische Probe für diesen jungen Mann. Jesus erkennt in ihm einen Menschen, dessen Herz an seinen Besitztümern hängt, und zeigt ihm, dass die wahre Nachfolge das Loslassen aller weltlichen Sicherheiten und Bindungen erfordert. Es geht nicht nur um den Verzicht auf materiellen Besitz, sondern um die Bereitschaft, alles, was das Herz vom Dienst an Gott abhält, aufzugeben.
Die Tragik dieser Geschichte liegt in der Reaktion des Jünglings. Er ist traurig, weil er den hohen Preis, den Jesus verlangt, nicht bereit ist zu zahlen. Seine Reichtümer sind ihm zu kostbar, und so entscheidet er sich gegen die Nachfolge Jesu. Diese Entscheidung offenbart eine tiefe Wahrheit: Selbst die besten Absichten und das aufrichtigste Verlangen nach Gott können von der Liebe zu den Dingen dieser Welt überwältigt werden.
Die Aufforderung Jesu, alles aufzugeben und ihm nachzufolgen, ist eine Einladung, die wahre Freiheit in der völligen Hingabe an Gott zu finden. Es ist ein Ruf, der auch heute noch an jeden gerichtet ist, der nach dem ewigen Leben strebt. Die Geschichte des reichen Jünglings zeigt, dass der Weg zu Gott über das Kreuz der Selbstverleugnung führt, und dass wahre Erfüllung und ewiges Leben nur dann erlangt werden können, wenn man bereit ist, alles Irdische hinter sich zu lassen.
Diese Begebenheit dient als Mahnung, dass weltlicher Reichtum und irdische Sicherheiten nicht mit dem Schatz des Himmels zu vergleichen sind. Es ist ein Aufruf zur Reflexion über die Dinge, die uns möglicherweise von einer echten Nachfolge Jesu abhalten. Was auch immer unser „Eines, das uns fehlt“ sein mag, es steht zwischen uns und der vollkommenen Gemeinschaft mit Gott. Der reiche Jüngling hatte die Wahl, und diese Wahl steht auch uns bevor: Werden wir bereit sein, alles für Christus aufzugeben, oder werden wir wie er traurig davonziehen, weil uns die weltlichen Dinge zu wichtig sind?
Jesus‘ Verhalten in dieser Geschichte ist auch ein Lehrstück für alle, die in der Seelsorge tätig sind. Er begegnet dem Jüngling mit Liebe und Mitgefühl, obwohl er ihm eine harte Wahrheit vermittelt. Seine Liebe ist nicht sentimental, sondern fordert die Wahrheit und das Beste für den Menschen ein, auch wenn das bedeutet, dass der Weg schmerzhaft ist. Dieser Ansatz sollte auch heute Leitlinie für alle sein, die andere auf ihrem Weg zu Gott begleiten.
Letztlich zeigt die Geschichte des reichen Jünglings, dass die Nachfolge Jesu radikale Entscheidungen erfordert. Es ist ein Ruf zur völligen Hingabe, zur Aufgabe aller Götzen und zur Annahme des Kreuzes. Der Lohn jedoch, den Jesus verspricht, ist unvergleichlich: ewiges Leben und der Schatz im Himmel, der jede irdische Freude und Sicherheit bei weitem übertrifft.