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7.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Markus Kap.11
Jesu Einzug in Jerusalem.
1Und da sie nahe an Jerusalem kamen, gen Bethphage und Bethanien an den Ölberg, sandte er seiner Jünger zwei 
2und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt. Und alsbald, wenn ihr hineinkommt, werdet ihr finden ein Füllen angebunden, auf welchem nie ein Mensch gesessen hat; löset es ab und führet es her! 
3Und so jemand zu euch sagen wird: Warum tut ihr das? so sprechet: Der Herr bedarf sein; so wird er’s alsbald hersenden. 
4Sie gingen hin und fanden das Füllen gebunden an die Tür, außen auf der Wegscheide, und lösten es ab. 
5Und etliche, die dastanden, sprachen zu ihnen: Was macht ihr, daß ihr das Füllen ablöset? 
6Sie sagten aber zu ihnen, wie ihnen Jesus geboten hatte, und die ließen’s zu. 
7Und sie führten das Füllen zu Jesu und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. 
8Viele aber breiteten ihre Kleider auf den Weg; etliche hieben Maien von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 
9Und die vorne vorgingen und die nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! 
10Gelobt sei das Reich unsers Vaters David, das da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
11Und der Herr ging ein zu Jerusalem und in den Tempel, und er besah alles; und am Abend ging er hinaus gen Bethanien mit den Zwölfen. 
Der verdorrte Feigenbaum. Die Tempelreinigung.
12Und des andern Tages, da sie von Bethanien gingen, hungerte ihn. 
13Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da trat er hinzu, ob er etwas darauf fände. Und da er hinzukam, fand er nichts als nur Blätter; denn es war noch nicht Zeit, daß Feigen sein sollten. 
14Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Nun esse von dir niemand eine Frucht ewiglich! Und seine Jünger hörten das.
15Und sie kamen gen Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel, fing an und trieb aus die Verkäufer und Käufer in dem Tempel; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenkrämer stieß er um 
16und ließ nicht zu, daß jemand etwas durch den Tempel trüge. 
17Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: »Mein Haus soll heißen ein Bethaus allen Völkern«? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. 
18Und es kam vor die Schriftgelehrten und Hohenpriester; und sie trachteten, wie sie ihn umbrächten. Sie fürchteten sich aber vor ihm; denn alles Volk verwunderte sich seiner Lehre. 
19Und des Abends ging er hinaus vor die Stadt.
20Und am Morgen gingen sie vorüber und sahen den Feigenbaum, daß er verdorrt war bis auf die Wurzel. 
21Und Petrus gedachte daran und sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. 
22Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott. 
23Wahrlich ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer! und zweifelt nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß es geschehen würde, was er sagt, so wird’s ihm geschehen, was er sagt. 
24Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr’s empfangen werdet, so wird’s euch werden. 
25Und wenn ihr stehet und betet, so vergebet, wo ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Fehler. 
26Wenn ihr aber nicht vergeben werdet, so wird euch euer Vater, der im Himmel ist, eure Fehler nicht vergeben.
Die Frage nach Jesu Vollmacht.
27Und sie kamen abermals gen Jerusalem. Und da er im Tempel wandelte, kamen zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Ältesten 
28und sprachen zu ihm: Aus was für Macht tust du das? und wer hat dir die Macht gegeben, daß du solches tust? 
29Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; antwortet mir, so will ich euch sagen, aus was für Macht ich das tue: 
30Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir! 
31Und sie gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr denn ihm nicht geglaubt? 
32Sagen wir aber, sie war von Menschen, so fürchten wir uns vor dem Volk. Denn sie hielten alle, daß Johannes ein rechter Prophet wäre.
33Und sie antworteten und sprachen zu Jesu: Wir wissen’s nicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich solches tue.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Markus Kapitel 11 beschreibt zentrale Ereignisse im Leben Jesu, die auf seine endgültige Konfrontation mit den religiösen Führern und die Erfüllung seiner messianischen Berufung hindeuten. Der Text beginnt mit Jesu triumphalem Einzug in Jerusalem, setzt sich mit der Tempelreinigung fort und endet mit Diskussionen über seine Vollmacht. Diese Begebenheiten heben die Spannung zwischen Jesus und den religiösen Autoritäten hervor und offenbaren tiefgreifende spirituelle Lehren über Glauben, Gebet und Vergebung.
Kommentar:
Jesu Einzug in Jerusalem wird traditionell als Zeichen seiner messianischen Identität gedeutet. Indem er auf einem Fohlen reitet, erfüllt Jesus die alttestamentliche Prophezeiung aus Sacharja 9,9, die den sanftmütigen König beschreibt, der auf einem Esel reitet. Die Menschenmengen, die ihn mit „Hosianna“ begrüßen und ihre Kleider und Zweige vor ihm ausbreiten, erkennen in ihm den verheißenen Retter, obwohl sie möglicherweise eine andere Vorstellung von der Art seiner Herrschaft hatten.
Die Tempelreinigung, bei der Jesus die Verkäufer und Wechsler aus dem heiligen Bereich vertreibt, zeigt seinen Eifer für die Reinheit des Gottesdienstes. Der Tempel, der ein Ort des Gebets für alle Völker sein sollte, war zu einem Ort des Profits verkommen. Diese Tat provoziert die religiösen Führer, die sich zunehmend bedroht fühlen.
Das verdorrte Feigenbaumwunder ist symbolisch für das Gericht über Israel, das äußerlich religiös, aber innerlich fruchtlos war. Jesus nutzt die Gelegenheit, um seine Jünger im Glauben zu unterweisen: Wahrer Glaube ist kraftvoll und bringt sichtbare Ergebnisse. Auch das Thema Vergebung wird betont – ohne Vergebung kann das Gebet nicht wirksam sein.
Die abschließende Konfrontation mit den religiösen Führern zeigt, wie sehr Jesus sie herausfordert. Sie hinterfragen seine Vollmacht, doch durch seine Gegenfrage entzieht er sich geschickt ihrer Falle, während er gleichzeitig ihre Heuchelei offenlegt.
Zusammenfassung:
Markus 11 schildert die Ereignisse um Jesu triumphalen Einzug in Jerusalem, die Tempelreinigung und die symbolische Verdorrung des Feigenbaums. Jesus offenbart seine messianische Identität und fordert die religiösen Führer heraus, indem er den Zustand des Tempels und den Glauben Israels infrage stellt. Seine Lehren betonen die Bedeutung von Glauben, Gebet und Vergebung, während die Spannung mit den religiösen Autoritäten zunimmt. Diese Kapitel bereiten die Bühne für die bevorstehenden dramatischen Ereignisse in Jesu Leben.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 59: Die Anschläge der Priester
Auf der Grundlage von Johannes 11,47-54.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 59 des Werks „Das Leben Jesu“ behandelt die dramatischen Ereignisse rund um die Auferweckung des Lazarus und deren unmittelbare Auswirkungen auf das Leben und Wirken Jesu. Diese Episode, basierend auf Johannes 11,47-54, beleuchtet die wachsende Feindseligkeit der jüdischen Priester und Führer gegenüber Jesus, die in einer entschlossenen Verschwörung gipfelt, ihn zu töten. Das Kapitel zeigt, wie ein Wunder, das Gottes Macht und Gnade offenbarte, nicht nur die Herzen vieler Menschen zum Glauben führte, sondern auch den Hass und die Ablehnung der religiösen Obrigkeit gegenüber Jesus verstärkte.
Kommentar
Die Auferweckung des Lazarus stellt einen Wendepunkt in der Beziehung zwischen Jesus und den jüdischen religiösen Führern dar. Dieses Wunder, das unwiderlegbar die göttliche Natur Jesu bezeugte, brachte die Priester und Pharisäer an den Rand ihrer Geduld. Sie waren nicht länger nur misstrauisch oder skeptisch, sondern sahen ihre Macht und ihren Einfluss ernsthaft bedroht. Besonders bemerkenswert ist die Rolle des Hohepriesters Kaiphas, dessen Worte – „Es ist euch besser, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe“ – eine prophetische Ironie in sich tragen. Kaiphas spricht diese Worte aus politischem Kalkül, um seine eigene Position zu sichern, doch in Wirklichkeit erfüllt er unbewusst die göttliche Prophezeiung über das Opfer Jesu für die Menschheit.
Dieses Kapitel offenbart die Tragik der Verblendung, in der sich die religiösen Führer befinden. Trotz der klaren Zeichen und Wunder, die Jesus vollbrachte, verschließen sie sich vor der Wahrheit und sehen ihn nur als Bedrohung für ihre Macht und ihre Traditionen. Ihr Entschluss, Jesus zu töten, ist weniger eine rationale Entscheidung als vielmehr das Resultat von Stolz, Angst und spiritueller Blindheit. Statt das Licht anzunehmen, das ihnen in Jesus Christus offenbar wurde, wählen sie den Weg der Dunkelheit, was schließlich zu ihrem eigenen Untergang führt.
Zusammenfassung
Kapitel 59 von „Das Leben Jesu“ beschreibt die unmittelbare Reaktion der jüdischen Priester und Führer auf das Wunder der Auferweckung des Lazarus. Obwohl viele Zeugen dieses Wunders zum Glauben an Jesus geführt wurden, verhärtete sich der Hass der Priester gegen ihn. Pharisäer und Sadduzäer, die zuvor in ihrer Haltung gegenüber Jesus uneinig waren, vereinten sich nun in ihrer Entschlossenheit, ihn zu töten. Der Hohepriester Kaiphas argumentierte, dass es besser sei, einen Mann zu opfern, um die Nation zu retten, wobei er unbewusst die göttliche Mission Jesu bestätigte. Die religiösen Führer, die sich in ihren Intrigen verstrickten, lehnten die göttliche Natur Jesu ab und beschlossen, ihn zu töten, um ihre eigene Macht zu sichern. Doch Jesus, der die Pläne seiner Feinde erkannte, zog sich zurück, um die Zeit seiner endgültigen Opferung nicht zu beschleunigen. Das Kapitel endet mit der Erkenntnis, dass die Welt nur für kurze Zeit die Gegenwart ihres Erlösers ertragen konnte, obwohl sein Leben geprägt war von selbstlosem Dienst und Leiden für die Menschheit.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 60: Das Gesetz des neuen Königreichs
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beleuchtet die tiefen spirituellen Lektionen, die Jesus seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem lehrte, kurz bevor er sein Leiden und Tod erlebte. In diesem Abschnitt bereitet Jesus seine Jünger auf die kommenden Ereignisse vor und offenbart ihnen das Gesetz seines neuen Königreichs, das sich grundlegend von den weltlichen Reichen unterscheidet. Anstatt Macht und Herrschaft zu suchen, ruft Jesus seine Nachfolger dazu auf, demütig zu dienen und sich für andere aufzuopfern, wodurch sie wahre Größe im Reich Gottes erlangen.
Kommentar
Dieses Kapitel bietet eine kraftvolle Reflexion über die Kontraste zwischen weltlichen Vorstellungen von Macht und dem spirituellen Ideal des Dienens im Reich Gottes. Jesus korrigiert die Ambitionen seiner Jünger, die noch immer von irdischen Vorstellungen eines messianischen Königreichs beeinflusst sind, indem er ihnen die wahre Natur seiner Herrschaft offenbart. Seine Antwort an Johannes und Jakobus, die um privilegierte Plätze in seinem Reich bitten, zeigt, dass wahre Größe im Reich Gottes nicht durch Positionen oder Titel, sondern durch Selbstaufopferung und Dienst an anderen erreicht wird.
Die Lehren, die Jesus in diesem Kapitel vermittelt, sind radikal und stellen das damalige gesellschaftliche Verständnis von Macht und Herrschaft auf den Kopf. In einer Welt, in der Rang und Einfluss oft durch Unterdrückung und Kontrolle ausgeübt werden, zeigt Jesus, dass wahre Autorität in der Bereitschaft liegt, anderen zu dienen, selbst auf Kosten des eigenen Lebens. Diese Lehre prägt nicht nur die Jünger, sondern bildet auch das Fundament der christlichen Ethik, wie sie in den frühen christlichen Gemeinden praktiziert wurde.
Die Worte Jesu erinnern uns daran, dass das Streben nach Macht und Einfluss im weltlichen Sinne nichts mit dem Wesen seines Königreichs zu tun hat. Stattdessen sind es die Demut, das Dienen und die Aufopferung, die im Reich Gottes zählen. Dies wird durch das Leben und Sterben Jesu selbst verkörpert, der den höchsten Preis zahlte, um die Menschheit zu erlösen.
Zusammenfassung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beschreibt, wie Jesus auf dem Weg nach Jerusalem seine Jünger auf sein bevorstehendes Leiden und den wahren Charakter seines Königreichs vorbereitet. Trotz ihrer Hoffnung auf irdische Macht und Ehre, belehrt Jesus sie, dass wahre Größe im Reich Gottes durch Demut, Dienst und Selbstaufopferung erreicht wird. Johannes und Jakobus, die nach Ehrenplätzen in seinem Reich streben, werden daran erinnert, dass solche Positionen nicht durch persönliche Ambitionen, sondern durch das Leiden und das Tragen des Kreuzes erreicht werden. In einer Welt, die von Macht und Kontrolle geprägt ist, zeigt Jesus, dass die Prinzipien seines Königreichs auf Liebe und Selbstlosigkeit basieren. Diese Lehren prägen nicht nur die Jünger, sondern auch die frühe christliche Gemeinschaft, die durch den Geist der Einheit und gegenseitigen Liebe charakterisiert wird.