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4.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.22
Der Verrat des Judas.
1Es war aber nahe das Fest der süßen Brote, das da Ostern heißt. 2Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten, wie sie ihn töteten; und fürchteten sich vor dem Volk.
3Es war aber der Satanas gefahren in den Judas, genannt Ischariot, der da war aus der Zahl der Zwölf. 4Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten, wie er ihn wollte ihnen überantworten. 5Und sie wurden froh und gelobten, ihm Geld zu geben. 6Und er versprach es und suchte Gelegenheit, daß er ihn überantwortete ohne Lärmen.
Das Abendmahl.
7Es kam nun der Tag der süßen Brote, an welchem man mußte opfern das Osterlamm. 8Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin, bereitet uns das Osterlamm, auf daß wir’s essen. 9Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir’s bereiten? 10Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folget ihm nach in das Haus, da er hineingeht, 11und saget zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, darin ich das Osterlamm essen möge mit meinen Jüngern? 12Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen ist; daselbst bereitet es. 13Sie gingen hin und fanden, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Osterlamm.
14Und da die Stunde kam, setzte er sich nieder und die zwölf Apostel mit ihm. 15Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Osterlamm mit euch zu essen, ehe denn ich leide. 16Denn ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis daß es erfüllet werde im Reich Gottes. 17Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmet ihn und teilet ihn unter euch; 18denn ich sage euch: Ich werde nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes komme. 
19Und er nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. 20Desselbigengleichen auch den Kelch, nach dem Abendmahl und sprach: Das ist der Kelch, das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird. 
21Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir über Tische. 22Denn des Menschen Sohn geht zwar hin, wie es beschlossen ist; doch weh dem Menschen, durch welchen er verraten wird! 23Und sie fingen an, zu fragen unter sich selbst, welcher es doch wäre unter ihnen, der das tun würde.
Gespräche mit den Jüngern.
24Es erhob sich auch ein Zank unter ihnen, welcher unter ihnen sollte für den Größten gehalten werden. 25Er aber sprach zu ihnen: Die weltlichen Könige herrschen, und die Gewaltigen heißt man gnädige Herren. 26Ihr aber nicht also! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Vornehmste wie ein Diener. 27Denn welcher ist größer: der zu Tische sitzt oder der da dient? Ist’s nicht also, daß der zu Tische sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener. 
28Ihr aber seid’s, die ihr beharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen. 29Und ich will euch das Reich bescheiden, wie mir’s mein Vater beschieden hat, 30daß ihr essen und trinken sollt an meinem Tische in meinem Reich und sitzen auf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter Israels.
31Der Herr aber sprach: Simon, Simon, siehe, der Satanas hat euer begehrt, daß er euch möchte sichten wie den Weizen; 32ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dermaleinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. 33Er sprach aber zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. 34Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe denn du dreimal verleugnet hast, daß du mich kennest.
35Und er sprach zu ihnen: So oft ich euch ausgesandt habe ohne Beutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr auch je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals. 36Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche; wer aber nichts hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert. 37Denn ich sage euch: Es muß noch das auch vollendet werden an mir, was geschrieben steht: »Er ist unter die Übeltäter gerechnet.« Denn was von mir geschrieben ist, das hat ein Ende. 38Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
Jesus in Gethsemane.
39Und er ging hinaus nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber seine Jünger nach an den Ort. 40Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet! 
41Und er riß sich von ihnen einen Steinwurf weit und kniete nieder, betete 42und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! 43Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44Und es kam, daß er mit dem Tode rang und betete heftiger. Es ward aber sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde. 
45Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafen vor Traurigkeit 46und sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet!
Jesu Gefangennahme.
47Da er aber noch redete, siehe, da kam die Schar; und einer von den Zwölfen, genannt Judas, ging vor ihnen her und nahte sich zu Jesu, ihn zu küssen. 48Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du des Menschen Sohn mit einem Kuß? 49Da aber sahen, die um ihn waren, was da werden wollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? 50Und einer aus ihnen schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. 51Jesus aber antwortete und sprach: Lasset sie doch so machen! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. 
52Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die über ihn gekommen waren: Ihr seid, wie zu einem Mörder, mit Schwertern und mit Stangen ausgegangen. 53Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen, und ihr habt keine Hand an mich gelegt; aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.
Die Verleugnung des Petrus.
54Sie griffen ihn aber und führten ihn hin und brachten ihn in des Hohenpriesters Haus. Petrus aber folgte von ferne. 55Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich unter sie. 56Da sah ihn eine Magd sitzen bei dem Licht und sah genau auf ihn und sprach: Dieser war auch mit ihm. 57Er aber verleugnete ihn und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht. 58Und über eine kleine Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch deren einer. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin’s nicht. 
59Und über eine Weile, bei einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrlich dieser war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer. 60Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, da er noch redete, krähte der Hahn. 61Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe denn der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 
62Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
Jesus vor dem Hohen Rat.
63Die Männer aber, die Jesum hielten, verspotteten ihn und schlugen ihn, 64verdeckten ihn und schlugen ihn ins Angesicht, und fragten ihn und sprachen: Weissage, wer ist’s, der dich schlug? 65Und viele andere Lästerungen sagten sie wider ihn.
66Und als es Tag ward, sammelten sich die Ältesten des Volks, die Hohenpriester und Schriftgelehrten und führten ihn hinauf vor ihren Rat  67und sprachen: Bist du Christus, sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Sage ich’s euch, so glaubt ihr’s nicht; 68frage ich aber, so antwortet ihr nicht und laßt mich doch nicht los. 69Darum von nun an wird des Menschen Sohn sitzen zur rechten Hand der Kraft Gottes. 70Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, denn ich bin’s. 71Sie aber sprachen: Was bedürfen wir weiteres Zeugnis? Wir haben’s selbst gehört aus seinem Munde.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Das 22. Kapitel des Lukasevangeliums ist eines der zentralen Passagen im Neuen Testament, da es die entscheidenden Ereignisse unmittelbar vor der Kreuzigung Jesu beschreibt. Dieses Kapitel hebt die menschlichen und göttlichen Aspekte der Leidensgeschichte besonders hervor, indem es Verrat, Angst, Treue und Opfertod thematisiert.
Kommentar:
Der Verrat des Judas spielt eine Schlüsselrolle in diesem Kapitel. Judas Ischariot, einer der zwölf engsten Jünger Jesu, wird von Satan ergriffen, was zeigt, dass der Verrat nicht nur eine menschliche Entscheidung ist, sondern auch Ausdruck des Einflusses des Bösen. Der Text beschreibt Judas’ Verhandlungen mit den Hohenpriestern und ihre Vereinbarung, ihn für seinen Verrat zu belohnen. Diese Darstellung betont die Tragödie, dass einer von Jesu engsten Vertrauten ihn in die Hände seiner Feinde ausliefert. Das Motiv des Verrats durch einen Freund zieht sich durch das gesamte Kapitel und unterstreicht die Einsamkeit und den Schmerz, den Jesus erleiden musste.
Das Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern teilt, steht im Mittelpunkt des Kapitels und ist von herausragender theologischer Bedeutung. Hier setzt Jesus das Sakrament des Abendmahls ein, indem er Brot und Wein als Symbole seines Leibes und Blutes darreicht. Diese Handlung kündigt seinen bevorstehenden Tod an und bringt zugleich die Verheißung der Erlösung zum Ausdruck. Das Abendmahl wird im christlichen Glauben als Zeichen des neuen Bundes zwischen Gott und den Menschen verstanden, in dem Jesus sein Leben als Opfer für die Sünden der Menschheit gibt. Diese symbolische Handlung ist der Höhepunkt seiner Mission und zugleich ein Abschiedsgeschenk an seine Jünger.
In der Szene von Jesu Gebet am Ölberg in Gethsemane wird die menschliche Dimension seines Leidens besonders deutlich. Jesus zeigt hier eine tief empfundene Angst und bittet Gott, ihm das Leiden zu ersparen, sofern es dem göttlichen Willen entspricht. Dieses Gebet illustriert die Spannung zwischen Jesu menschlicher Angst vor dem Tod und seiner göttlichen Hingabe an den Willen Gottes. Es zeigt auch die Einsamkeit Jesu, da seine Jünger, die er zum Gebet aufgerufen hatte, einschlafen. Seine Entschlossenheit, den göttlichen Plan zu erfüllen, wird schließlich durch die Erscheinung eines Engels verstärkt, der ihn in seiner Aufgabe bestärkt. Diese Passage hebt sowohl Jesu Menschlichkeit als auch seine göttliche Bestimmung hervor.
Der Moment der Gefangennahme Jesu zeigt, wie er angesichts des drohenden Unheils ruhig und besonnen bleibt. Judas verrät Jesus mit einem Kuss, einem Zeichen der Intimität und Freundschaft, was den Verrat noch schmerzhafter macht. Diese Geste verdeutlicht die Tragik und den symbolischen Wert des Verrats, indem etwas Positives, ein Zeichen der Liebe und Nähe, in eine Handlung des Verrats umgewandelt wird. Als einer der Jünger versucht, die Situation gewaltsam zu verteidigen, stoppt Jesus die Eskalation und heilt sogar den Verletzten. Dies verdeutlicht seine Rolle als Friedensstifter und seine Ablehnung der Gewalt, selbst in einer so extremen Situation. Jesus akzeptiert seine Festnahme als Teil des göttlichen Plans, was seine Bereitschaft zeigt, das Leiden auf sich zu nehmen.
Die Verleugnung des Petrus, die Jesus bereits zuvor vorausgesagt hatte, stellt einen weiteren dramatischen Moment im Kapitel dar. Petrus, der im Eifer versichert hatte, er würde Jesus nie verlassen, verleugnet ihn dreimal aus Angst, verhaftet zu werden. Diese Szene zeigt die Schwäche und Zerbrechlichkeit des menschlichen Charakters angesichts von Angst und Bedrohung. Petrus, der später eine zentrale Figur in der Ausbreitung des Christentums werden sollte, ist hier der Inbegriff des menschlichen Versagens. Doch ebenso wichtig ist Jesu Verständnis und Vergebung für Petrus, was andeutet, dass der Verrat und die Verleugnung Teil des göttlichen Plans zur Vergebung der Sünden sind. Als der Hahn kräht und Petrus sich seiner Verleugnung bewusst wird, zerbricht er und weint bitterlich, was seine Reue und seinen inneren Kampf zeigt.
Das Kapitel endet mit der Verurteilung Jesu durch den Hohen Rat. Hier wird Jesus verspottet, geschlagen und verhöhnt, was seine Demütigung und das Leid, das er ertragen musste, verdeutlicht. Dennoch bleibt er standhaft in seiner Identität als Sohn Gottes. In seiner Aussage vor dem Rat, dass er der Messias sei, zeigt Jesus sein volles Bewusstsein über seine Rolle im göttlichen Erlösungsplan. Dies führt zu seiner Verurteilung und bestätigt den Kurs, der zur Kreuzigung führen wird.
Insgesamt thematisiert das 22. Kapitel des Lukasevangeliums zentrale Elemente der christlichen Theologie: das Opfer Jesu, der Verrat durch einen seiner engsten Jünger, die Schwäche der menschlichen Natur und die göttliche Bestimmung, die Jesus trotz seiner Angst akzeptiert. Diese Passagen sind von tiefen emotionalen und theologischen Spannungen geprägt und bereiten den Weg für das dramatische Finale der Passion und schließlich die Auferstehung. Jesus wird hier als sowohl menschlich als auch göttlich dargestellt – ein Messias, der den Schmerz und das Leid der Menschheit teilt, während er den göttlichen Plan zur Erlösung erfüllt.
Zusammenfassung:
Lukas 22 beschreibt die letzten Momente Jesu mit seinen Jüngern, von der Vorbereitung des Abendmahls bis hin zu seiner Gefangennahme und dem Beginn des Leidensweges. Der Verrat des Judas und die Verleugnung durch Petrus zeigen die menschliche Schwäche, während Jesus seine Rolle als leidender Messias bewusst annimmt. Das Kapitel endet mit der ersten Phase des Prozesses gegen Jesus, der letztlich zu seiner Verurteilung führen wird. Die Ereignisse verdeutlichen Jesu Hingabe an den göttlichen Willen und legen den Grundstein für die Erlösung durch seinen Tod.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 66: Kampf
Auf der Grundlage von Matthäus 22,15-46; Markus 12,13-40; Lukas 20,20-47.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 66 beschreibt die zunehmende Konfrontation zwischen Jesus und den religiösen Führern seiner Zeit, basierend auf den Berichten in Matthäus 22, Markus 12 und Lukas 20. Diese Auseinandersetzungen zeigen die Versuche der Pharisäer, Herodianer und Sadduzäer, Jesus durch trickreiche Fragen in Verlegenheit zu bringen und ihn zu Fall zu bringen. Jesus begegnet diesen Herausforderungen mit Weisheit und Autorität und legt fundamentale Prinzipien für das Verhältnis von Mensch zu Gott und zur weltlichen Obrigkeit dar.
Kommentar:
In diesem Kapitel versuchen die Pharisäer und ihre Verbündeten, Jesus mit einer Frage zur Steuerpflicht gegenüber dem römischen Kaiser in eine Falle zu locken. Jesus entlarvt ihre Heuchelei und gibt eine tiefgründige Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“. Er trennt die weltlichen Pflichten von den göttlichen, ohne jedoch die Loyalität gegenüber Gott zu schmälern. Dies zeigt die Dualität der Verantwortungen eines Gläubigen in der Welt.
Danach greifen die Sadduzäer an, indem sie eine Frage über die Auferstehung stellen, die sie selbst leugnen. Jesu Antwort hebt die spirituelle Natur des ewigen Lebens hervor und widerlegt ihre materialistische Sichtweise. Er betont, dass im Reich Gottes andere Prinzipien gelten als in der irdischen Existenz. Der Disput verdeutlicht den Unterschied zwischen äußerlichem Ritus und wahrem geistlichem Verständnis.
Schließlich stellt ein Schriftgelehrter Jesus eine Frage über das höchste Gebot im Gesetz. Jesus fasst die Gebote Gottes in zwei zusammen: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Dies ist die Essenz der göttlichen Gebote, und es zeigt, dass alle Gebote auf Liebe basieren. Diese Aussage hebt den inneren Kern des Gesetzes hervor und betont, dass Gehorsam nur durch Liebe wirklich erfüllt werden kann.
Zusammenfassung:
Kapitel 66 schildert die Konflikte zwischen Jesus und den religiösen Führern, die versuchten, ihn durch hinterlistige Fragen zu Fall zu bringen. Jesus durchkreuzt ihre Pläne mit klaren, weisheitsvollen Antworten, die tiefere Wahrheiten offenbaren: die Balance zwischen weltlicher und göttlicher Autorität, die Realität der Auferstehung und die Essenz der göttlichen Gebote, die in der Liebe zu Gott und dem Nächsten wurzeln. Am Ende dieser Auseinandersetzungen bleiben die religiösen Führer sprachlos, während Jesu Lehren weiterhin von Wahrheit und Klarheit zeugen.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 67: “Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer …”
Auf der Grundlage von Matthäus 23; Markus 12,41-44; Lukas 20,45-47; Lukas 21,1-4.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 67 beschreibt Jesu letzten Tag, an dem er im Tempel lehrt, und seine kraftvolle Verurteilung der Heuchelei und Scheinheiligkeit der religiösen Führer. Jesus spricht mutige Worte aus, in denen er die Pharisäer und Schriftgelehrten wegen ihres falschen, selbstsüchtigen Glaubenslebens anprangert und gleichzeitig die Demut und wahre Frömmigkeit lobt. Die Menge, die ihn beobachtet, ist von seinen Worten bewegt, während die religiösen Führer bloßgestellt und gedemütigt werden.
Kommentar:
Jesu scharfe Worte gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten betonen ihre Heuchelei, ihren Machtmissbrauch und ihre egoistischen Motive. Obwohl sie äußerlich fromm wirken und religiöse Pflichten betonen, halten sie sich selbst nicht an diese Regeln. Jesus prangert ihre Liebe zu Titeln, Ehren und äußerlicher Anerkennung an und stellt die wahre Frömmigkeit in den Vordergrund, die sich durch Demut, Barmherzigkeit und das Dienen zeigt.
Die Episode der armen Witwe, die ihre letzten Münzen in den Tempel wirft, hebt die Bedeutung des selbstlosen Opfers hervor. Während die Reichen aus ihrem Überfluss spenden, gibt die Witwe alles, was sie hat. Dies zeigt, dass Gott nicht den materiellen Wert eines Opfers bewertet, sondern das Herz und die Absicht dahinter.
Am Ende warnt Jesus vor dem geistlichen Verfall der religiösen Führung, der zur Zerstörung Jerusalems führen wird. Seine Klage über Jerusalem zeigt die tiefe Trauer Gottes über die Verstocktheit seines Volkes, das seine Propheten und schließlich auch seinen Messias ablehnt.
Zusammenfassung:
Kapitel 67 offenbart die scharfe Kritik Jesu an den religiösen Führern seiner Zeit. Er verurteilt ihre Heuchelei und ihren Machtmissbrauch und stellt klar, dass wahre Größe im Dienen und in der Demut liegt. Die Geschichte der armen Witwe zeigt, dass Gott das Herz und die Opferbereitschaft seiner Anhänger wertschätzt, während Jesus das drohende Gericht über Jerusalem prophezeit. Dieses Kapitel ist ein eindringlicher Aufruf zur inneren Umkehr, zur echten Frömmigkeit und zur Erfüllung von Gottes Geboten mit Liebe und Barmherzigkeit.