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14.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.2
Jesu Geburt.
1Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. 
2Und die Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. 
3Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 
4Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 
5auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. 
6Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. 
7Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 
8Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 
9Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 
10Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 
11denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 
12Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 
13Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 
14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!
15Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 
16Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. 
17Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 
18Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 
19Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 
20Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
21Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward.
Jesu Darstellung im Tempel. Simeon und Hanna.
22Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Mose’s kamen, brachten sie ihn gen Jerusalem, auf daß sie ihn darstellten dem Herrn 
23(wie denn geschrieben steht in dem Gesetz des Herrn: »Allerlei Männliches, das zum ersten die Mutter bricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«) 
24und daß sie gäben das Opfer, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.« 
25Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon; und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war in ihm. 
26Und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 
27Und er kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, daß sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz, 
28da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 
29Herr, nun lassest du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast; 
30denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, 
31welchen du bereitet hast vor allen Völkern, 
32ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel. 
33Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich des, das von ihm geredet ward. 
34Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird 
35(und es wird ein Schwert durch deine Seele dringen), auf daß vieler Herzen Gedanken offenbar werden. 
36Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels, vom Geschlecht Asser; die war wohl betagt und hatte gelebt sieben Jahre mit ihrem Manne nach ihrer Jungfrauschaft 
37und war nun eine Witwe bei vierundachtzig Jahren; die kam nimmer vom Tempel, diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 
38Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die da auf die Erlösung zu Jerusalem warteten. 
39Und da sie es alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder nach Galiläa zu ihrer Stadt Nazareth. 
40Aber das Kind wuchs und ward stark im Geist, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm.
Der zwölfjährige Jesus im Tempel.
41Und seine Eltern gingen alle Jahre gen Jerusalem auf das Osterfest. 
42Und da er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf gen Jerusalem nach Gewohnheit des Festes. 
43Und da die Tage vollendet waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb das Kind Jesus zu Jerusalem, und seine Eltern wußten’s nicht. 
44Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Gefreunden und Bekannten. 
45Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wiederum gen Jerusalem und suchten ihn. 
46Und es begab sich, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. 
47Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antworten. 
48Und da sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. 
49Und er sprach zu ihnen: Was ist’s, daß ihr mich gesucht habt? Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist? 
50Und sie verstanden das Wort nicht, das er mit ihnen redete. 
51Und er ging mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. 
52Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Lukas Kapitel 2 enthält die Geschichte von Jesu Geburt, einem der zentralsten Ereignisse im christlichen Glauben. Der Bericht beginnt mit der Volkszählung, die Joseph und Maria nach Bethlehem führt, und gipfelt in der Geburt des Erlösers in einfachen und demütigen Verhältnissen. Zudem begegnen wir wichtigen Figuren wie den Hirten und Simeon, die eine besondere Rolle im Erkennen der Bedeutung Jesu spielen. Dieses Kapitel betont die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen und die göttliche Vorsehung, die sich durch die Geburt des Retters offenbart.
Kommentar
Lukas 2 beginnt mit einem historischen Kontext: Die Volkszählung des Kaisers Augustus zwingt Joseph und Maria, nach Bethlehem zu reisen, was zur Erfüllung der Prophezeiung aus Micha 5,1 führt, dass der Messias in Bethlehem geboren werden würde. Die Umstände der Geburt Jesu, in einer Krippe ohne Platz in der Herberge, betonen die Demut und Einfachheit, mit der der Retter der Welt in die Welt tritt.
Die Erscheinung des Engels vor den Hirten hebt die Tatsache hervor, dass die frohe Botschaft zuerst den Niedrigen und Außenseitern verkündet wird. Dies ist ein starkes Zeichen dafür, dass Jesu Mission eine für alle Menschen ist, unabhängig von ihrem sozialen Status. Der Engel verkündet, dass der Retter, der Messias, in der Stadt Davids geboren ist, und die Hirten reagieren darauf mit Glauben und Eile, um das Kind zu sehen.
Die Darstellung Jesu im Tempel und die Begegnung mit Simeon und Hanna betonen die Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen. Simeon erkennt in dem Kind das „Licht zur Erleuchtung der Heiden“, eine Bestätigung, dass Jesus nicht nur für Israel, sondern für die ganze Welt gekommen ist. Simeons prophetische Worte an Maria über das Schwert, das ihre Seele durchdringen wird, weisen bereits auf die kommenden Leiden hin, die sie als Mutter Jesu erleben wird.
Im weiteren Verlauf wird das zwölfjährige Jesuskind im Tempel gezeigt, wo er mit den Lehrern des Gesetzes diskutiert. Dieses Ereignis offenbart seine frühreife Weisheit und sein Bewusstsein für seine besondere Beziehung zu Gott, seinem Vater. Es verdeutlicht, dass Jesus schon früh seine göttliche Berufung erkannte.
Zusammenfassung
Lukas 2 erzählt von der Geburt Jesu in Bethlehem, seiner Darstellung im Tempel und seiner frühen Weisheit als Kind. Die Bescheidenheit seiner Geburt und die Freude der Hirten, die als erste die Nachricht hören, unterstreichen die universelle Bedeutung des Erlösers für alle Menschen. Simeon und Hanna bestätigen, dass Jesus die Erfüllung der messianischen Verheißungen ist. Das Kapitel endet mit einer Episode aus Jesu Kindheit, die seine außergewöhnliche Weisheit und seine göttliche Bestimmung zeigt. Lukas 2 verdeutlicht, dass Jesus der verheißene Messias ist, der das Licht und die Erlösung für alle Völker bringt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 61: Zachäus
Auf der Grundlage von Lukas 19,1-10.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Die Geschichte von Zachäus in Lukas 19,1-10 ist eine kraftvolle Erzählung von Bekehrung, Reue und Vergebung. Sie spielt in Jericho, einer wohlhabenden Stadt, die für ihre prächtige Vegetation und ihren wirtschaftlichen Wohlstand bekannt ist. Im Mittelpunkt steht Zachäus, ein Zöllner, der von der Gesellschaft wegen seines Berufs und seines Reichtums verachtet wird. Doch seine Begegnung mit Jesus wird zu einem Wendepunkt in seinem Leben, da er durch Jesu Gnade eine radikale Umkehr erfährt.
Kommentar:
Zachäus, der oberste Zöllner, war ein Mann, der zwar Reichtum und Macht besaß, aber innerlich unzufrieden und schuldig war. Sein Beruf, der ihn oft mit Ungerechtigkeit und Wucher in Verbindung brachte, hatte ihn von seinem Volk entfremdet. Doch Zachäus war offen für Veränderung. Als er von Jesus hörte, dem Lehrer, der selbst die geächteten Menschen willkommen hieß, entfachte in ihm die Hoffnung auf ein besseres Leben. Dies zeigt, dass in jedem Menschen, selbst in den am meisten Verachteten, der Wunsch nach Erneuerung schlummern kann.
Die Umstände, unter denen Zachäus Jesus begegnet, sind symbolisch für seine innere Situation: Er ist klein von Gestalt und kann nicht durch die Menge hindurchsehen. Dies spiegelt sein gesellschaftliches Ansehen wider, doch er überwindet dieses Hindernis, indem er auf einen Baum klettert – ein Zeichen seines intensiven Verlangens, Jesus zu sehen. Diese Geste wird belohnt, als Jesus ihn direkt anspricht und ankündigt, bei ihm einzukehren.
Die Reaktion der Menge, die Jesus dafür kritisiert, dass er bei einem „Sünder“ einkehrt, ist typisch für die damaligen religiösen Eliten, die Menschen wie Zachäus ausgrenzten. Doch Jesus stellt klar, dass seine Mission darin besteht, diejenigen zu retten, die verloren sind, und nicht nur die Gerechten. Zachäus‘ Reue ist tief und aufrichtig; er bietet an, die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben und das Unrecht, das er begangen hat, vierfach wiedergutzumachen.
Diese Begegnung offenbart die transformative Kraft der Vergebung und der Gnade. Zachäus‘ Umkehr ist ein Beispiel dafür, dass wahre Reue sich in konkreten Taten zeigt. Es reicht nicht aus, Fehler einzugestehen; sie müssen auch wiedergutgemacht werden, so wie es Zachäus tut. Seine Entscheidung, die Armen zu unterstützen und seine Schuld zurückzuzahlen, zeigt, dass er die Lehren Jesu verinnerlicht hat.
Zusammenfassung:
Die Geschichte von Zachäus ist eine Erzählung über Umkehr, Gnade und die Kraft der Vergebung. Obwohl er ein reicher und verachteter Zöllner war, zeigt seine Begegnung mit Jesus, dass niemand außerhalb der Reichweite von Gottes Erbarmen steht. Zachäus‘ Umkehr ist radikal und aufrichtig, indem er bereit ist, sein Unrecht zu korrigieren und den Bedürftigen zu helfen. Diese Geschichte lehrt uns, dass wahre Bekehrung nicht nur in Worten, sondern in konkreten Taten sichtbar wird und dass Jesus zu denen kommt, die sich nach einem neuen Anfang sehnen. Sie erinnert uns daran, dass Gottes Gnade selbst die härtesten Herzen verändern kann.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 62: Das Fest im Hause Simons
Auf der Grundlage von Matthäus 26,6-13; Markus 14,3-11; Lukas 7,36-50; Johannes 11,55-57; Johannes 12,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Das Fest im Hause Simons in Bethanien, basierend auf den Evangelienberichten (Matthäus 26,6-13; Markus 14,3-11; Lukas 7,36-50; Johannes 11,55-57; Johannes 12,1-11), ist eine tiefgründige Episode im Leben Jesu. Dieses Fest, das von Simon, einem geheilten Pharisäer, veranstaltet wurde, zeigt uns die Verbindung zwischen Dankbarkeit, Buße und göttlicher Vergebung. Die Berichte verdeutlichen die Spannungen, die zwischen echten Ausdrucksformen der Liebe und der Selbstsucht in den Herzen der Jünger und Anwesenden bestanden.
Kommentar:
Das Fest im Hause Simons ist besonders durch die Handlung Marias geprägt, die Jesus mit kostbarer Narde salbt. Diese Geste steht für tiefe Liebe und Hingabe an Christus, denn Maria wollte ihm danken für die Vergebung ihrer Sünden und die Auferweckung ihres Bruders Lazarus. Ihre Tat zeigt, wie wahre Dankbarkeit sich in konkreten, selbstlosen Taten ausdrückt, ohne Rücksicht auf äußere Kritik. Judas jedoch, der die Salbung als Verschwendung betrachtete, zeigte seine selbstsüchtige Natur, was ihn letztlich zum Verrat Jesu führte.
Interessant ist, wie Jesus die selbstgerechten Gedanken Simons sanft korrigiert. Simon war zwar von Jesus geheilt worden, hatte aber die Tiefe der Vergebung noch nicht ganz verstanden. Durch das Gleichnis von den zwei Schuldnern verdeutlicht Jesus, dass Vergebung und Liebe miteinander verbunden sind. Jene, die viel Vergebung erfahren, zeigen auch mehr Liebe. Simons Stolz und Urteil wurden aufgedeckt, und durch Jesu sanften Tadel erkannte er seine eigene Schuld.
Die Reaktion der Jünger, die Marias Handlung zunächst kritisierten, zeigt ihre Unreife im Verständnis der Hingabe. Jesu Anerkennung von Marias Tat lehrt uns, dass wahre Hingabe und Liebe nie vergeudet sind. Jesus erkannte in der Salbung einen symbolischen Akt, der auf seinen bevorstehenden Tod hinwies, und er segnete Maria für ihre prophetische Einsicht.
Zusammenfassung:
Das Fest im Hause Simons ist ein bewegendes Beispiel für die Konfrontation zwischen echter Hingabe und Selbstsucht. Während Maria Jesus aus tiefer Dankbarkeit und Liebe salbte, war Judas von Gier und Eigeninteresse getrieben. Jesus zeigt durch sein Gleichnis und seine Reaktion auf Marias Tat, dass Liebe und Vergebung zentral für den Glauben sind. Simons Stolz und Judas‘ Verrat kontrastieren mit Marias selbstloser Liebe, die zum Vorbild für zukünftige Generationen wird. Diese Episode lehrt uns, wie wichtig es ist, unseren Glauben durch Taten der Liebe und Hingabe auszudrücken.