5.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Habakuk Kap.1
Klage über das Unglück in der Welt.
1Dies ist die Last, welche der Prophet Habakuk gesehen hat.
2Herr, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen über Frevel, und du willst nicht helfen?
3Warum lässest du mich Mühsal sehen und siehest dem Jammer zu? Raub und Frevel sind vor mir. Es geht Gewalt über Recht.
4Darum ist das Gesetz ohnmächtig, und keine rechte Sache kann gewinnen. Denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten; darum ergehen verkehrte Urteile.
Gottes Strafgericht durch die Chaldäer.
5Schauet unter den Heiden, sehet und verwundert euch! denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, welches ihr nicht glauben werdet, wenn man davon sagen wird.
6Denn siehe, ich will die Chaldäer erwecken, ein bitteres und schnelles Volk, welches ziehen wird, soweit die Erde ist, Wohnungen einzunehmen, die nicht sein sind,
7und wird grausam und schrecklich sein; das da gebeut und zwingt, wie es will.
8Ihre Rosse sind schneller denn die Parder und behender denn die Wölfe des Abends. Ihre Reiter ziehen in großen Haufen von ferne daher, als flögen sie, wie die Adler eilen zum Aas.
9Sie kommen allesamt, daß sie Schaden tun; wo sie hin wollen, reißen sie hindurch wie ein Ostwind und werden Gefangene zusammenraffen wie Sand.
10Sie werden der Könige spotten, und der Fürsten werden sie lachen. Alle Festungen werden ihnen ein Scherz sein; denn sie werden Erde aufschütten und sie gewinnen.
11Alsdann werden sie einen neuen Mut nehmen, werden fortfahren und sich versündigen; also muß ihre Macht ihr Gott sein.
Frage des Propheten nach Gottes Gerechtigkeit.
12Aber du, Herr, mein Gott, mein Heiliger, der du von Ewigkeit her bist, laß uns nicht sterben; sondern laß sie uns, o Herr, nur eine Strafe sein und laß sie, o unser Hort, uns nur züchtigen!
13Deine Augen sind rein, daß du Übles nicht sehen magst, und dem Jammer kannst du nicht zusehen. Warum siehst du denn den Räubern zu und schweigst, daß der Gottlose verschlingt den, der frömmer als er ist,
14und lässest die Menschen gehen wie Fische im Meer, wie Gewürm, das keinen Herrn hat?
15Sie ziehen alles mit dem Hamen und fangen’s mit ihrem Netze und sammeln’s mit ihrem Garn; des freuen sie sich und sind fröhlich.
16Darum opfern sie ihrem Netze und räuchern ihrem Garn, weil durch diese ihr Teil so fett und ihre Speise so völlig geworden ist.
17Sollen sie derhalben ihr Netz immerdar auswerfen und nicht aufhören, Völker zu erwürgen?
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Habakuk 1 ist ein kraftvolles Kapitel, das die Klage des Propheten über das Unrecht und das Leiden in der Welt darstellt. Habakuk beginnt mit einem herzzerreißenden Ruf zu Gott, sich über die herrschende Gewalt und Ungerechtigkeit zu beschweren. Er fragt, warum Gott das Leid und den Jammer zulässt und warum das Gesetz machtlos erscheint, während die Gottlosen die Gerechten übervorteilen (Verse 1-4).
In den folgenden Versen (5-11) antwortet Gott und erklärt, dass er die Chaldäer (Babylonier) erwecken wird, ein grausames und mächtiges Volk, das über die Erde ziehen und fremde Wohnungen einnehmen wird. Gott beschreibt die Chaldäer als furchterregende Krieger, deren Pferde schneller als Leoparden und deren Reiter zahlreich und unaufhaltsam sind. Dieses Volk wird Könige verspotten und Festungen erobern, doch ihre Macht wird letztlich ihre eigene Gottheit werden.
In den abschließenden Versen (12-17) wendet sich Habakuk erneut an Gott und hinterfragt seine Gerechtigkeit. Er erinnert Gott daran, dass seine Augen zu rein sind, um Böses anzusehen, und wundert sich, warum Gott zulässt, dass die Gottlosen die Gerechten verschlingen. Habakuk verwendet das Bild von Fischern, die ihre Beute mit Netzen fangen, um die Ungerechtigkeit zu illustrieren. Diese Fischer (die Chaldäer) freuen sich über ihren Erfolg und opfern ihren Netzen, die ihnen Reichtum und Macht bringen.
Zusammengefasst zeigt Habakuk 1 den inneren Kampf des Propheten, der versucht zu verstehen, wie Gott das Leiden und die Ungerechtigkeit in der Welt zulassen kann. Es ist eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Problem des Bösen und der göttlichen Gerechtigkeit, die in der Bibel oft angesprochen wird. Habakuks Fragen und Gottes Antworten bieten eine ehrliche und kraftvolle Reflexion über Glauben, Zweifel und das Streben nach Gerechtigkeit in einer gefallenen Welt.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.42: Überlieferungen
Auf der Grundlage von Matthäus 15,1-20; Markus 7,1-23.
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Kommentar
Hintergrund und Kontext:
In Kapitel 42 wird die Konfrontation zwischen Jesus und den Pharisäern sowie Schriftgelehrten thematisiert, die ihm eine Falle stellen wollten. Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren darauf bedacht, Jesus aufgrund der Nichtbeachtung der überlieferten Vorschriften zu beschuldigen, insbesondere in Bezug auf die rituellen Reinigungen. Diese Vorschriften, die als Schutzmaßnahme um das Gesetz Gottes geschaffen wurden, waren im Laufe der Zeit so bedeutend geworden, dass sie die eigentlichen Gebote Gottes in den Hintergrund drängten.
Die Anklage der Pharisäer und Schriftgelehrten:
Die Pharisäer und Schriftgelehrten konfrontieren Jesus und fragen ihn, warum seine Jünger die Satzungen der Ältesten übertreten, indem sie ihre Hände vor dem Essen nicht waschen (Matthäus 15,2). Diese Frage zeigt, dass die religiösen Führer mehr Wert auf menschliche Traditionen legen als auf die eigentlichen Gebote Gottes.
Jesus’ Antwort und die wahre Reinheit:
Jesus verteidigt sich und seine Jünger nicht direkt, sondern weist auf die Heuchelei der Pharisäer hin. Er zitiert Jesaja, um ihre Herzensferne von Gott zu verdeutlichen (Matthäus 15,7-9). Jesus betont, dass es nicht das ist, was von außen in den Menschen hineinkommt, das ihn verunreinigt, sondern das, was aus dem Herzen herauskommt. Böse Gedanken, Worte und Taten sind die wahre Quelle der Verunreinigung, nicht die Vernachlässigung äußerlicher, von Menschen beschlossener Verordnungen.
Kritik an menschlichen Traditionen:
Jesus macht deutlich, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten die Gebote Gottes durch ihre Traditionen außer Kraft setzen. Ein Beispiel hierfür ist die Praxis, Eltern die Unterstützung zu verweigern, indem man Besitz als “Korban” (Opfergabe) erklärt. Diese Praxis zeigt, wie menschliche Traditionen missbraucht werden, um göttliche Gebote zu umgehen (Markus 7,9-12).
Widerstand und Feindschaft:
Die Reaktion der Pharisäer auf Jesu Worte ist wütend, da sie ihre Falschheit und Heuchelei aufgedeckt sehen. Jesus weist darauf hin, dass menschliche Gebräuche und Überlieferungen, die nicht von Gott stammen, letztendlich wertlos sind und ausgerissen werden (Matthäus 15,13).
Aktualität und Anwendung:
Auch heute noch neigen Menschen dazu, menschliche Traditionen und Gebräuche über die Gebote Gottes zu stellen. Diese Neigung führt oft zu Feindschaft gegenüber denen, die auf die Fehler solcher Praktiken hinweisen. In der modernen christlichen Praxis gibt es viele Einrichtungen und Traditionen, die keine bessere Grundlage haben als die Überlieferungen der Väter. Es ist entscheidend, dass wir uns auf das Wort Gottes stützen und uns nicht von menschlichen Vorschriften ablenken lassen.
Zusammenfassung:
Kapitel 42 beleuchtet die Auseinandersetzung zwischen Jesus und den religiösen Führern seiner Zeit über die Bedeutung von Traditionen im Vergleich zu den Geboten Gottes. Jesus betont die Wichtigkeit der inneren Reinheit und der Einhaltung der göttlichen Gebote über menschliche Traditionen. Diese Lehre bleibt relevant, da sie uns daran erinnert, dass wahre Reinheit und Gehorsam gegenüber Gott aus dem Herzen kommen und nicht durch äußere Rituale oder menschliche Vorschriften bestimmt werden.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.43: Die Schranken werden niedergerissen
Auf der Grundlage von Matthäus 15,21-28; Markus 7,24-30.
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Kommentar
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.44: Das wahre Zeichen
Auf der Grundlage von Matthäus 15,29-39; Matthäus 16,1-12; Markus 7,31-37; Markus 8,1-21.
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