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24.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Sacharja Kap.12
Gottes Schutz für Jerusalem.
1Dies ist die Last des Wortes vom Herrn über Israel, spricht der Herr, der den Himmel ausbreitet und die Erde gründet und den Odem des Menschen in ihm macht: 
2Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten allen Völkern, die umher sind; und auch Juda wird’s gelten, wenn Jerusalem belagert wird. 
3Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein allen Völkern; alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran zerschneiden; denn es werden sich alle Heiden auf Erden wider sie versammeln. 
4Zu der Zeit, spricht der Herr, will ich alle Rosse scheu und ihren Reitern bange machen; aber über das Haus Juda will ich meine Augen offen haben und alle Rosse der Völker mit Blindheit plagen.
 5Und die Fürsten in Juda werden sagen in ihrem Herzen: Es seien mir nur die Bürger zu Jerusalem getrost in dem Herrn Zebaoth, ihrem Gott. 
6Zu der Zeit will ich die Fürsten Juda’s machen zur Feuerpfanne im Holz und zur Fackel im Stroh, daß sie verzehren zur Rechten und zur Linken alle Völker um und um. Und Jerusalem soll auch fürder bleiben an ihrem Ort zu Jerusalem. 
7Und der Herr wird zuerst die Hütten Juda’s erretten, auf daß sich nicht hoch rühme das Haus David noch die Bürger zu Jerusalem wider Juda. 
8Zu der Zeit wird der Herr beschirmen die Bürger zu Jerusalem, und es wird geschehen, daß, welcher schwach sein wird unter ihnen zu der Zeit, wird sein wie David; und das Haus David wird sein wie Gott, wie des Herrn Engel vor ihnen. 
Klage über den Durchbohrten.
9Und zu der Zeit werde ich gedenken, zu vertilgen alle Heiden, die wider Jerusalem gezogen sind.
10Aber über das Haus David und über die Bürger zu Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets; und sie werden mich ansehen, welchen sie zerstochen haben, und werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um ein erstes Kind. 
11Zu der Zeit wird große Klage sein zu Jerusalem, wie die war bei Hadad-Rimmon im Felde Megiddos. 
12Und das Land wird klagen, ein jegliches Geschlecht besonders: das Geschlecht des Hauses David besonders und ihre Weiber besonders; das Geschlecht des Hauses Nathan besonders und ihre Weiber besonders; 
13das Geschlecht des Hauses Levi besonders und ihre Weiber besonders; das Geschlecht Simeis besonders und ihre Weiber besonders; 
14also alle übrigen Geschlechter, ein jegliches besonders und ihre Weiber auch besonders.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Gottes Schutz für Jerusalem:
1-3: Das Kapitel beginnt mit einer mächtigen Erklärung des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat und den Atem des Lebens in den Menschen gibt. Diese Einführung betont die Souveränität und Allmacht Gottes. Er kündigt an, dass Jerusalem zu einem Taumelbecher für alle umliegenden Völker wird – ein Symbol für Trunkenheit und Verwirrung. Jerusalem wird zu einem Laststein, den niemand ohne Schaden wegheben kann, und alle Nationen werden sich gegen die Stadt versammeln. Diese Bilder verdeutlichen die zentrale Rolle Jerusalems in den endzeitlichen Konflikten und die Unvermeidlichkeit göttlicher Intervention.
4-8: In dieser Passage beschreibt der Herr, wie er seine schützende Hand über Juda und Jerusalem halten wird. Er wird die Pferde der feindlichen Völker scheu und ihre Reiter panisch machen, während er das Haus Juda’s mit Wachsamkeit und Schutz überschüttet. Die Fürsten Judas werden zu einer „Feuerpfanne im Holz“ und einer „Fackel im Stroh“ gemacht, was ihre Fähigkeit symbolisiert, die umgebenden Völker zu vernichten. Diese Bilder verdeutlichen die Macht und den Schutz, den Gott seinem Volk in Zeiten der Bedrängnis gewährt.
Gott wird zuerst die Hütten Judas retten, um sicherzustellen, dass sich weder das Haus David noch die Bürger Jerusalems überheblich über ihre Brüder erheben. Dieser Akt der Rettung zeigt die Gerechtigkeit und das Gleichgewicht in Gottes Handeln. Die Schwachen in Jerusalem werden wie David sein, und das Haus David wird wie Gott sein, was die Transformation und Stärkung des Volkes in der Endzeit unterstreicht.
Klage über den Durchbohrten:
9-14: In dieser prophetischen Vision verspricht Gott, alle Nationen zu vernichten, die gegen Jerusalem kämpfen. Er wird den Geist der Gnade und des Gebets über das Haus David und die Bürger Jerusalems ausgießen, und sie werden denjenigen anschauen, den sie durchbohrt haben. Diese Passage wird oft messianisch interpretiert und bezieht sich auf den Schmerz und die Reue, die das Volk empfinden wird, wenn es seine Sünden erkennt.
Die Klage über den Durchbohrten wird tief und weitreichend sein, vergleichbar mit der Trauer um ein einziges Kind. Die Beschreibung der Klage erinnert an die große Trauer um Josia im Tal Megiddo. Jede Familie, jedes Geschlecht wird für sich allein klagen, was die Tiefe der individuellen und kollektiven Reue und Trauer betont.
Zusammenfassung:
Sacharja Kapitel 12 schildert ein eindrucksvolles Bild des göttlichen Schutzes und der endzeitlichen Ereignisse um Jerusalem. Es zeigt die Stadt als Zentrum der globalen Auseinandersetzungen und die entscheidende Rolle, die Gott in ihrem Schutz und ihrer Errettung spielen wird. Die Klage über den Durchbohrten betont die Reue und Umkehr, die notwendig sind, um Gottes Gnade und Heilung zu empfangen. Dieses Kapitel unterstreicht die Themen göttlicher Gerechtigkeit, Schutz und die transformative Kraft der Reue und Buße.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.49: Auf dem Laubhüttenfest
Auf der Grundlage von Johannes 7,1-15; Johannes 7,37-39.
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Kommentar
Das Laubhüttenfest, wie in Johannes 7 beschrieben, war eine bedeutende Feier im jüdischen Kalender. Dreimal jährlich sollten sich die Juden in Jerusalem versammeln, um den Herrn anzubeten, der sie durch die Wüste geführt hatte. Nach der Babylonischen Gefangenschaft konnten sie diesen Brauch wieder aufnehmen, und es wurde ihnen sehr wichtig, diese Gedächtnistage zu feiern. Doch mit der Zeit hatten die religiösen Führer den ursprünglichen Zweck der Feste vergessen. Christus, der diese Feste verordnet hatte, erkannte dies und zeigte, dass sie ihren Sinn verloren hatten.
Das Laubhüttenfest war das letzte der jährlichen Feste und sollte Israel an Gottes Güte und Gnade erinnern. Während dieser Zeit war das Land von Gottes Segen überflutet worden. Die Ernte war eingebracht, Oliven geerntet, und die Weintrauben gekeltert worden. Sieben Tage lang kamen Menschen aus allen Teilen des Landes und aus anderen Ländern nach Jerusalem, um zu feiern und Gott für seine Güte zu danken. Sie lebten in Hütten aus grünen Zweigen, um an das Zeltleben in der Wüste zu erinnern.
Mit geistlichen Liedern und Dankgebeten wurde dieses Fest gefeiert. Der große Versöhnungstag, der kurz vorher begangen worden war, hatte Frieden in die Herzen gebracht und den Weg für das freudige Laubhüttenfest geebnet. Der Tempel war der Mittelpunkt der Feierlichkeiten, und die Opferzeremonien erreichten ihren Höhepunkt. Bei Dunkelheit erleuchtete künstliches Licht den Tempel, und die Pracht der Feier beeindruckte die Anwesenden tief.
Ein bedeutendes Ritual während des Festes war das Schöpfen von Wasser aus der Quelle Siloah, das den Durst Israels in der Wüste stillen sollte. Dies symbolisierte den geistlichen Durst, den Christus stillen wollte. Als Jesus seinen Brüdern sagte, dass seine Zeit noch nicht gekommen sei, zeigte er, dass er nicht von menschlichen Erwartungen, sondern von göttlichem Timing geleitet wurde.
Jesus kam schließlich mitten im Fest nach Jerusalem und lehrte im Tempel. Seine Weisheit und Kenntnis des Gesetzes erstaunten alle. Trotz der Feindschaft der religiösen Führer sprach er mutig und überzeugend. Am letzten Tag des Festes rief er laut: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ Dies war eine Einladung, den geistlichen Durst durch den Glauben an ihn zu stillen.
Jesus wusste um die Bedürfnisse der Menschen und bot ihnen an, ihren inneren Durst zu stillen. Seine Einladung gilt auch heute noch: Jeder, der dürstet, kann zu ihm kommen und das Wasser des Lebens umsonst nehmen. Seine Worte bieten Trost, Hoffnung und Erfrischung für alle, die in ihm den wahren Messias erkennen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.50: In der Schlinge
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53; Johannes 8,1-11.
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Kommentar
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53 und Johannes 8,1-11 wird in diesem Kapitel die zunehmende Feindseligkeit der jüdischen Führer gegenüber Jesus beschrieben. Während des Laubhüttenfestes in Jerusalem war Jesus ständig von Priester und Pharisäern umgeben, die versuchten, ihn in eine Falle zu locken. Sie stellten seine Vollmacht in Frage und versuchten, seine Lehre zu diskreditieren.
Jesus antwortete ihnen mit den Worten: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat“ (Johannes 7,16). Er machte deutlich, dass die Fähigkeit, die Wahrheit zu erkennen, weniger vom Verstand als vom Herzen abhängt. Ein Mensch muss bereit sein, seinen Willen Gott zu unterstellen, um die Wahrheit wirklich zu erfassen. Die Pharisäer hatten diese Bereitschaft nicht, weshalb sie seine Lehre nicht verstehen konnten.
Jesus offenbart ihre bösen Absichten, indem er ihnen ihre Gedanken vor Augen führt und sie daran erinnert, dass sie selbst das Gesetz brechen, indem sie seinen Tod planen. Obwohl sie ihn töten wollen, sind sie durch eine unsichtbare Macht daran gehindert. Viele vom Volk beginnen, an Jesus zu glauben, doch die religiösen Führer bleiben stur in ihrem Unglauben.
Nikodemus, ein Mitglied des Hohen Rates, stellt die Frage: „Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört hat und erkannt, was er tut?“ (Johannes 7,51). Diese Frage bringt die Ankläger zum Schweigen, und Jesus entkommt der unmittelbaren Gefahr.
Am nächsten Morgen wird Jesus im Tempel von Schriftgelehrten und Pharisäern unterbrochen, die eine Frau vor ihn bringen, die des Ehebruchs beschuldigt wird. Sie versuchen, Jesus eine Falle zu stellen: Wenn er die Frau freispricht, könnten sie ihn der Missachtung des Gesetzes bezichtigen; wenn er sie verurteilt, könnten sie ihn bei den Römern anzeigen. Jesus aber reagiert weise, indem er sagt: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie“ (Johannes 8,7). Die Ankläger ziehen sich beschämt zurück, und Jesus spricht die Frau frei und ermutigt sie, nicht mehr zu sündigen.
Diese Episode zeigt die tiefe Gnade und Barmherzigkeit Jesu. Er verurteilt die Frau nicht, sondern gibt ihr eine neue Chance. Dies steht im starken Kontrast zu den religiösen Führern, die nur auf Verurteilung und Bestrafung aus sind. Jesus zeigt, dass wahre Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit und Vergebung verbunden ist. Seine Worte und Taten offenbaren, dass er gekommen ist, um zu retten und nicht zu verdammen.
Die Geschichte mahnt uns, nicht zu richten, sondern Barmherzigkeit zu üben und anderen eine zweite Chance zu geben. Sie zeigt die Unterscheidung zwischen einer oberflächlichen, selbstgerechten Religion und einem echten, von Liebe geprägten Glauben. Jesus lädt uns ein, seine Nachfolger zu sein, indem wir seine Barmherzigkeit und Liebe in unserem Leben widerspiegeln.