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22.Juni 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Jona Kap.2
Jonas Gebet.
1Aber der Herr verschaffte einen großen Fisch, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. 
2Und Jona betete zu dem Herrn, seinem Gott, im Leibe des Fisches. 
3Und sprach: Ich rief zu dem Herrn in meiner Angst, und er antwortete mir; ich schrie aus dem Bauche der Hölle, und du hörtest meine Stimme. 
4Du warfest mich in die Tiefe mitten im Meer, daß die Fluten mich umgaben; alle deine Wogen und Wellen gingen über mich, 
5daß ich gedachte, ich wäre von deinen Augen verstoßen, ich würde deinen heiligen Tempel nicht mehr sehen. 
6Wasser umgaben mich bis an mein Leben, die Tiefe umringte mich; Schilf bedeckte mein Haupt. 
7Ich sank hinunter zu der Berge Gründen, die Erde hatte mich verriegelt ewiglich; aber du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, Herr, mein Gott. 
8Da meine Seele bei mir verzagte, gedachte ich an den Herrn; und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. 
9Die da halten an dem Nichtigen, verlassen ihre Gnade. 
10Ich aber will mit Dank dir opfern, meine Gelübde will ich bezahlen; denn die Hilfe ist des Herrn. 
11Und der Herr sprach zum Fische, und der spie Jona aus ans Land.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Vers 1: Jona im Bauch des Fisches
Nachdem Jona ins Meer geworfen wurde, bereitet der Herr einen großen Fisch, um ihn zu verschlingen. Jona verbringt drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches. Diese Situation stellt eine göttlich angeordnete Prüfung dar, die sowohl Strafe als auch Barmherzigkeit symbolisiert. Die Zahl „drei Tage und drei Nächte“ hat auch eine symbolische Bedeutung und wird später im Neuen Testament in Bezug auf Jesus‘ Tod und Auferstehung verwendet.
Vers 2: Jonas Gebet beginnt
Jona betet zu Gott aus dem Inneren des Fisches. Dies zeigt seine Umkehr und seine Anerkennung von Gottes Macht. In seiner Verzweiflung wendet sich Jona an den Herrn, was zeigt, dass selbst in den tiefsten Tiefen und schwierigsten Umständen Gebet ein Mittel zur Kommunikation mit Gott ist.
Vers 3: Ein Hilfeschrei aus der Tiefe
Jona beschreibt seine Notlage als einen Schrei aus dem „Bauch der Hölle“ (Scheol, das Totenreich). Er erkennt an, dass Gott seine Gebete hört, selbst aus den tiefsten und dunkelsten Orten. Dies betont die Reichweite und das Mitgefühl Gottes, der bereit ist, seine Stimme zu hören und zu antworten, unabhängig davon, wie weit entfernt man sich fühlt.
Vers 4: Von den Wellen überwältigt
Jona erkennt, dass Gott ihn in die Tiefe des Meeres geworfen hat und dass die Fluten ihn umgeben. Er fühlt sich von Gott verlassen und denkt, dass er den heiligen Tempel Gottes nie wieder sehen wird. Diese Metapher der überwältigenden Wasser symbolisiert Jonas Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Vers 5-6: Umschlossen von Wasser und Schilf
Jona beschreibt die Wasser, die ihn bis ans Leben umgeben, und die Tiefe, die ihn umringt. Schilf bedeckt sein Haupt, und er sinkt hinunter zu den Grundlagen der Berge. Er fühlt sich wie in einer ewigen Gefangenschaft auf der Erde. Doch trotz dieser überwältigenden Situation erkennt er Gottes rettende Hand, die ihn aus der Zerstörung geführt hat.
Vers 7: Erinnerung an den Herrn
Als Jonas Seele verzagte, erinnert er sich an den Herrn, und sein Gebet erreicht Gottes heiligen Tempel. Dies zeigt, dass in Zeiten der größten Verzweiflung das Gedächtnis an Gott und das Gebet Kraft und Hoffnung spenden können.
Vers 8: Die Nichtigkeit der Götzen
Jona erkennt, dass diejenigen, die an nichtige Götzen festhalten, die Gnade Gottes verlassen. Dies ist eine Anerkennung der Eitelkeit und Nutzlosigkeit des Götzendienstes im Gegensatz zur Treue und Macht des lebendigen Gottes.
Vers 9: Dankopfer und Gelübde
Jona gelobt, mit Dank zu opfern und seine Gelübde zu erfüllen. Er erkennt an, dass die Rettung vom Herrn kommt. Dies ist ein Ausdruck seiner erneuten Hingabe und seines Versprechens, Gottes Anweisungen zu folgen.
Vers 10: Jona wird an Land gespuckt
Auf Gottes Befehl spuckt der Fisch Jona an Land. Dies markiert das Ende seiner Prüfung und seine erneute Gelegenheit, Gottes Auftrag zu erfüllen. Gottes Barmherzigkeit und Macht werden durch seine Rettung demonstriert.
Zusammenfassung:
Jona Kapitel 2 ist ein kraftvolles Gebet der Reue und des Dankes aus einer extremen Notlage. Jonas Erfahrung im Bauch des Fisches ist eine Metapher für Gottes disziplinierende Liebe und Barmherzigkeit. Es zeigt, dass Gott selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens hört und rettet. Jonas Gebet reflektiert die Themen von Umkehr, Vertrauen auf Gottes Gnade und das Erkennen der Eitelkeit des Götzendienstes. Schließlich führt es zu seiner Rettung und einer erneuten Chance, Gottes Auftrag zu erfüllen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.38 – “Ruhet ein wenig!”
Auf der Grundlage von Matthäus 14,1-2; Matthäus 12-13 ; Markus 6,30-32; Lukas 9,7-10.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Kapitel 38 von „Leben Jesu“ von Ellen White betont die Notwendigkeit der Ruhe und Reflexion im Dienst für Gott. Nachdem die Jünger von ihrer Missionsreise zurückkehrten und Jesus alles berichteten, was sie getan und gelehrt hatten, erkannte Jesus ihren Bedarf an physischer und geistiger Erholung. Inmitten ihrer anstrengenden Arbeit forderte er sie auf, an einen einsamen Ort zu gehen und sich auszuruhen.
Ellen White hebt hervor, dass die Jünger trotz ihrer spirituellen Erfolge auch Fehler gemacht hatten und lehrreiche Erfahrungen sammelten, die sie mit Jesus teilten. Diese Gespräche boten ihnen nicht nur Trost, sondern auch weitere Unterweisungen. Jesus erkannte ihre Erschöpfung und die Notwendigkeit einer Pause, da die Menschenmengen, die sich um sie drängten, keine Zeit zum Essen oder Ausruhen ließen.
Die Suche nach einem ruhigen Ort war nicht nur eine körperliche Erholung, sondern auch eine geistige Vorbereitung. In der stillen Natur konnten die Jünger die Gemeinschaft mit Jesus genießen, frei von den Störungen der Menschenmengen und den Anklagen der Pharisäer. Diese Zeit der Zurückgezogenheit diente dazu, ihre Kraft zu erneuern und ihnen neue Anweisungen für ihren zukünftigen Dienst zu geben.
Ellen White betont die Wichtigkeit der Abhängigkeit von Gott in allen Dingen. Die Jünger mussten lernen, dass ihre Kraft und ihr Erfolg im Dienst von Gott kamen und nicht aus eigener Anstrengung. Die Ruhezeit war notwendig, um ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen und ihre spirituelle Kraft zu erneuern.
Jesus selbst war ein Beispiel für die Notwendigkeit der Ruhe und des Gebets. Trotz seines geschäftigen Lebens zog er sich oft in die Einsamkeit zurück, um im Gebet Kraft und Verbindung mit Gott zu suchen. Diese Praxis betonte die Notwendigkeit einer ständigen geistigen Erneuerung und Abhängigkeit von Gott.
Die Lektionen aus diesem Kapitel sind zeitlos und relevant für jeden, der im Dienst für Gott steht. Es ist wichtig, die Balance zwischen Arbeit und Ruhe zu finden, sich Zeit für Reflexion und Gebet zu nehmen und sich ständig der Abhängigkeit von Gottes Kraft bewusst zu sein. Die wahre Effektivität im Dienst kommt aus einer tiefen und beständigen Verbindung mit Gott, die durch Zeiten der Stille und des Gebets gepflegt wird.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.39 – “Gebt ihr ihnen zu essen!”
Auf der Grundlage von Matthäus 14,13-21; Markus 6,32-44; Lukas 9,10-17; Johannes 6,1-13.
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Kommentar
Kapitel 39 von „Leben Jesu“ thematisiert eine der beeindruckendsten Wundertaten Jesu: die Speisung der Fünftausend. Diese Episode, die in allen vier Evangelien – Matthäus 14,13-21; Markus 6,32-44; Lukas 9,10-17 und Johannes 6,1-13 – beschrieben wird, offenbart nicht nur Jesu Macht und Mitgefühl, sondern vermittelt auch tiefere spirituelle Lektionen.
Jesus und seine Jünger hatten sich an einen entlegenen Ort zurückgezogen, um Ruhe zu finden, doch die Menge folgte ihnen. Der Anblick der Menschenmenge bewegte Jesus zutiefst, und er begann, sie zu lehren und zu heilen. Diese Szene zeigt Jesu unermüdliche Bereitschaft, den Menschen zu dienen, trotz seiner eigenen Erschöpfung.
Das Wunder der Vermehrung der Brote und Fische unterstreicht mehrere wesentliche Punkte. Erstens demonstriert es Jesu göttliche Fürsorge und seine Fähigkeit, für die physischen Bedürfnisse der Menschen zu sorgen. Indem er fünf Brote und zwei Fische nahm und diese in ein Mahl für Tausende verwandelte, zeigte er, dass Gott aus dem Wenigen Großes machen kann. Dies betont die Botschaft, dass Gott selbst in scheinbar ausweglosen Situationen für uns sorgen kann.
Zweitens wird die Wichtigkeit von Dankbarkeit und Sparsamkeit hervorgehoben. Nachdem alle gesättigt waren, sammelte Jesus die übriggebliebenen Brocken ein, um nichts zu verschwenden. Dies lehrt uns, dass wir die Gaben Gottes schätzen und verantwortungsvoll mit ihnen umgehen sollen, seien sie materiell oder spirituell.
Eine tiefere spirituelle Lehre liegt in der Rolle der Jünger. Sie waren die Mittler zwischen Jesus und der Menge. Dieses Prinzip gilt auch heute: Als Nachfolger Christi sind wir berufen, seine Gaben und sein Wort an andere weiterzugeben. Dabei dürfen wir uns nicht auf unsere eigenen Fähigkeiten verlassen, sondern müssen unsere Abhängigkeit von Gott anerkennen und im Glauben handeln. Jesu Aufforderung „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Markus 6,37) ist ein klarer Aufruf, unsere Ressourcen und Fähigkeiten im Dienst an anderen zu nutzen, im Vertrauen darauf, dass Gott das Wenige vermehren wird.
Letztlich erinnert uns das Wunder daran, dass wahre Erfüllung und Segen aus der Verbindung mit Gott kommen. Die Speisung der Fünftausend ist nicht nur eine Geschichte der physischen Versorgung, sondern auch ein Bild für die geistige Nahrung, die Christus uns bietet. Indem wir uns an ihn wenden und seine Lehren in die Tat umsetzen, können wir sowohl unsere eigenen Bedürfnisse als auch die unserer Mitmenschen erfüllen.
Dieses Kapitel ermutigt uns, in allen Dingen auf Gott zu vertrauen, großzügig zu teilen und die Wunder seiner Fürsorge in unserem täglichen Leben zu erkennen und zu schätzen.