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21.Mai 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Daniel Kap.9
Daniels Bußgebet und das Geheimnis der siebzig Jahre.
1Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasveros, aus der Meder Stamm, der über das Königreich der Chaldäer König ward, 
2in diesem ersten Jahr seines Königreichs merkte ich, Daniel, in den Büchern auf die Zahl der Jahre, davon der Herr geredet hatte zum Propheten Jeremia, daß Jerusalem sollte siebzig Jahre wüst liegen. 
3Und ich kehrte mich zu Gott dem Herrn, zu beten und zu flehen mit Fasten im Sack und in der Asche. 
4Ich betete aber zu dem Herrn, meinem Gott, bekannte und sprach: Ach lieber Herr, du großer und schrecklicher Gott, der du Bund und Gnade hältst denen, die dich lieben und deine Gebote halten: 
5wir haben gesündigt, unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten gewichen. 
6Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen unsern Königen, Fürsten, Vätern und allem Volk im Lande predigten. 
7Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns schämen; wie es denn jetzt geht denen von Juda und denen von Jerusalem und dem ganzen Israel, denen, die nahe und fern sind in allen Landen, dahin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben. 
8Ja, Herr, wir, unsre Könige, unsre Fürsten und unsre Väter müssen uns schämen, daß wir uns an dir versündigt haben. 
9Dein aber, Herr, unser Gott, ist die Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrünnig geworden 
10und gehorchten nicht der Stimme des Herrn, unsers Gottes, daß wir gewandelt hätten in seinem Gesetz, welches er uns vorlegte durch seine Knechte, die Propheten; 
11sondern das ganze Israel übertrat dein Gesetz, und sie wichen ab, daß sie deiner Stimme nicht gehorchten. Darum trifft uns auch der Fluch und Schwur, der geschrieben steht im Gesetz Mose’s, des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesündigt haben. 
12Und er hat seine Worte gehalten, die er geredet hat wider uns und unsre Richter, die uns richten sollten, daß er so großes Unglück über uns hat gehen lassen, daß desgleichen unter dem ganzen Himmel nicht geschehen ist, wie über Jerusalem geschehen ist. 
13Gleichwie es geschrieben steht im Gesetz Mose’s, so ist all dies große Unglück über uns gegangen. So beteten wir auch nicht vor dem Herrn, unserm Gott, daß wir uns von den Sünden bekehrten und auf deine Wahrheit achteten. 
14Darum ist der Herr auch wach gewesen mit diesem Unglück und hat’s über uns gehen lassen. Denn der Herr, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut; denn wir gehorchten seiner Stimme nicht. 
15Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus Ägyptenland geführt hast mit starker Hand und hast dir einen Namen gemacht, wie er jetzt ist: wir haben ja gesündigt und sind leider gottlos gewesen. 
16Ach Herr, um aller deiner Gerechtigkeit willen wende ab deinen Zorn und Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinem heiligen Berge. Denn um unsrer Sünden willen und um unsrer Väter Missetaten willen trägt Jerusalem und dein Volk Schmach bei allen, die um uns her sind. 
17Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen, und siehe gnädig an dein Heiligtum, das verstört ist, um des Herrn willen. 
18Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tue deine Augen auf und sieh, wie wir verstört sind und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet, nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. 
19Ach Herr, höre, ach Herr, sei gnädig, ach Herr, merke auf und tue es, und verzieh nicht um deiner selbst willen, mein Gott, denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt.
Die siebzig Wochen.
20Als ich noch so redete und betete und meine und meines Volks Israel Sünde bekannte und lag mit meinem Gebet vor dem Herrn, meinem Gott, um den heiligen Berg meines Gottes, 
21eben da ich so redete in meinem Gebet, flog daher der Mann Gabriel, den ich zuvor gesehen hatte im Gesicht, und rührte mich an um die Zeit des Abendopfers. 
22Und er unterrichtete mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, dich zu unterrichten. 
23Denn da du anfingst zu beten, ging dieser Befehl aus, und ich komme darum, daß ich dir’s anzeige; denn du bist lieb und wert. So merke nun darauf, daß du das Gesicht verstehest. 
24Siebzig Wochen sind bestimmt über dein Volk und über deine heilige Stadt, so wird dem Übertreten gewehrt und die Sünde abgetan und die Missetat versöhnt und die ewige Gerechtigkeit gebracht und die Gesichte und Weissagung versiegelt und ein Hochheiliges gesalbt werden. 
25So wisse nun und merke: von der Zeit an, da ausgeht der Befehl, daß Jerusalem soll wiederum gebaut werden, bis auf den Gesalbten, den Fürsten, sind sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen, so werden die Gassen und Mauern wieder gebaut werden, wiewohl in kümmerlicher Zeit. 
26Und nach den zweiundsechzig Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden und nichts mehr sein. Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum verstören, daß es ein Ende nehmen wird wie durch eine Flut; und bis zum Ende des Streits wird’s wüst bleiben. 
27Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang. Und mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören. Und bei den Flügeln werden stehen Greuel der Verwüstung, bis das Verderben, welches beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Kapitel 9 von Daniel ist von tiefem spirituellem und historischem Interesse, da es Daniels Bußgebet und eine Prophezeiung über die siebzig Wochen enthält.
Das Kapitel beginnt mit Daniel, der die Prophezeiungen des Propheten Jeremia über die siebzig Jahre der Verwüstung Jerusalems betrachtet. Tief bewegt von dieser Offenbarung wendet sich Daniel in Buße und Gebet an Gott. Sein Gebet ist ein eindringliches Bekenntnis der Sünden des Volkes Israel und eine Bitte um Vergebung und Barmherzigkeit. Daniel erkennt die Gerechtigkeit Gottes an, während er um Gnade für sein Volk fleht.
Während Daniel noch betet, erscheint ihm der Engel Gabriel, der ihn unterrichtet und ihm das Geheimnis der siebzig Wochen offenbart. Diese Prophezeiung ist von großer Bedeutung und umfasst einen Zeitraum von siebzig Wochen, der in mehrere Abschnitte unterteilt ist. Diese siebzig Wochen sind entscheidend für die Geschichte Israels und Jerusalems und werden die Versöhnung der Sünde, die Wiederherstellung des Heiligtums und die Ankunft des Messias kennzeichnen.
Die Prophezeiung deutet auf die Wiederherstellung und den Wiederaufbau Jerusalems hin, gefolgt von der Erscheinung des Messias und seiner Ausrottung. Es wird auch auf eine Zeit der Verwüstung und des Leidens hingewiesen, bevor schließlich das endgültige Gericht und die Erlösung kommen.
Daniel Kapitel 9 zeigt die Bedeutung von Buße, Gebet und Vergebung sowie die Treue Gottes gegenüber seinem Volk. Es ist ein beeindruckendes Zeugnis für Gottes Souveränität über die Geschichte und seine Verheißungen, die er in Erfüllung bringt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.31 – Die Bergpredigt
Auf der Grundlage von Matthäus 5; Matthäus 6; Matthäus 7
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Kapitel 31, „Die Bergpredigt“, offenbart sich eine der zentralen Lehren Jesu, die zeitlosen Weisheiten und ethischen Prinzipien. Durch die Auseinandersetzung mit den Texten aus Matthäus 5, 6 und 7 bietet dieses Kapitel einen tiefen Einblick in Jesu Lehren und seine Art zu lehren. Die Bergpredigt ist ein lebendiges Manifest der Liebe, des Mitgefühls und der Gerechtigkeit, das uns dazu aufruft, unseren Glauben in die Tat umzusetzen und ein Leben zu führen, das von Frieden, Vergebung und Barmherzigkeit geprägt ist. Es ermutigt uns, dem göttlichen Ruf zur Heiligkeit zu folgen und nach höheren moralischen Maßstäben zu streben, selbst wenn es bedeutet, gegen den Strom der Welt zu schwimmen. Die zeitlose Relevanz der Bergpredigt liegt darin, dass sie uns ermutigt, nach dem zu streben, was wirklich wichtig ist, und uns dabei hilft, eine tiefe Verbindung zu Gott und unseren Mitmenschen aufzubauen.