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19.Mai 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Daniel Kap.7
Daniels Vision von den vier Tieren und dem Menschensohn.
1Im ersten Jahr Belsazers, des Königs zu Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf und verfaßte ihn also: 
2Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel stürmten widereinander auf dem großen Meer. 
3Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders denn das andere. 
4Das erste wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah zu, bis daß ihm die Flügel ausgerauft wurden; und es ward von der Erde aufgehoben, und es stand auf zwei Füßen wie ein Mensch, und ihm ward ein menschlich Herz gegeben. 
5Und siehe, das andere Tier hernach war gleich einem Bären und stand auf der einen Seite und hatte in seinem Maul unter seinen Zähnen drei große, lange Zähne. Und man sprach zu ihm: Stehe auf und friß viel Fleisch! 
6Nach diesem sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Parder, das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier hatte vier Köpfe; und ihm ward Gewalt gegeben. 
7Nach diesem sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, das vierte Tier war greulich und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und das übrige zertrat’s mit seinen Füßen; es war auch viel anders denn die vorigen und hatte zehn Hörner. 
8Da ich aber die Hörner schaute, siehe, da brach hervor zwischen ihnen ein anderes kleines Horn, vor welchem der vorigen Hörner drei ausgerissen wurden; und siehe, dasselbe Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das redete große Dinge. 
Das ewige Reich.
9Solches sah ich, bis daß Stühle gesetzt wurden; und der Alte setzte sich. Des Kleid war schneeweiß, und das Haar auf seinem Haupt wie reine Wolle; sein Stuhl war eitel Feuerflammen, und dessen Räder brannten mit Feuer 
10Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal tausend dienten ihm, und zehntausendmal zehntausend standen vor ihm. Das Gericht ward gehalten, und die Bücher wurden aufgetan. 
11Ich sah zu um der großen Reden willen, so das Horn redete; ich sah zu, bis das Tier getötet ward und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen ward 
12und der andern Tiere Gewalt auch aus war; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lange ein jegliches währen sollte. 
13Ich sah in diesem Gesichte des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn bis zu dem Alten und ward vor ihn gebracht. 
14Der gab ihm Gewalt, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker, Leute und Zungen dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nicht vergeht, und sein Königreich hat kein Ende. 
15Ich, Daniel, entsetzte mich davor, und solches Gesicht erschreckte mich.
16Und ich ging zu der einem, die dastanden, und bat ihn, daß er mir von dem allem gewissen Bericht gäbe. Und er redete mit mir und zeigte mir, was es bedeutete. 
17Diese vier großen Tiere sind vier Reiche, so auf Erden kommen werden. 
18Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich einnehmen und werden’s immer und ewiglich besitzen. 
19Darnach hätte ich gern gewußt gewissen Bericht von dem vierten Tier, welches gar anders war denn die andern alle, sehr greulich, das eiserne Zähne und eherne Klauen hatte, das um sich fraß und zermalmte und das übrige mit seinen Füßen zertrat; 
20und von den zehn Hörnern auf seinem Haupt und von dem andern, das hervorbrach, vor welchem drei abfielen; und das Horn hatte Augen und ein Maul, das große Dinge redete, und war größer, denn die neben ihm waren. 
21Und ich sah das Horn streiten wider die Heiligen, und es behielt den Sieg wider sie, 
22bis der Alte kam und Gericht hielt für die Heiligen des Höchsten, und die Zeit kam, daß die Heiligen das Reich einnahmen. 
23Er sprach also: Das vierte Tier wird das vierte Reich auf Erden sein, welches wird gar anders sein denn alle Reiche; es wird alle Lande fressen, zertreten und zermalmen. 
24Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, so aus dem Reich entstehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird gar anders sein denn die vorigen und wird drei Könige demütigen. 
25Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten verstören und wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern. Sie werden aber in seine Hand gegeben werden eine Zeit und [zwei] Zeiten und eine halbe Zeit. 
26Darnach wird das Gericht gehalten werden; da wird dann seine Gewalt weggenommen werden, daß er zugrund vertilgt und umgebracht werde. 
27Aber das Reich, Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel wird dem heiligen Volk des Höchsten gegeben werden, des Reich ewig ist, und alle Gewalt wird ihm dienen und gehorchen. 
28Das war der Rede Ende. Aber ich, Daniel, ward sehr betrübt in meinen Gedanken, und meine Gestalt verfiel; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Daniel Kapitel 7 präsentiert uns eine visionäre Darstellung von Daniels Träumen und Gesichten, die eine prophetische Bedeutung für die Zukunft haben. In dieser Vision sieht Daniel vier große Tiere, die aus dem Meer aufsteigen, von denen jedes eine symbolische Bedeutung für kommende Reiche hat.
Das erste Tier, ähnlich einem Löwen mit Adlerflügeln, repräsentiert das babylonische Reich unter Nebukadnezar, das anfänglich mächtig war, aber später seine Flügel verlor und menschliche Eigenschaften annahm.
Das zweite Tier, ähnlich einem Bären, steht für das persische Reich, das nach dem babylonischen Reich kam und eine ähnliche Kraft und Rücksichtslosigkeit zeigte.
Das dritte Tier, ähnlich einem Parder mit vier Flügeln und vier Köpfen, symbolisiert das griechische Reich unter Alexander dem Großen, das sich schnell ausbreitete und eine enorme Macht ausübte.
Schließlich erscheint das vierte Tier, das so furchterregend ist, dass es schwer zu beschreiben ist. Mit eisernen Zähnen und zehn Hörnern repräsentiert es das römische Reich, das brutale Unterdrückung und erhebliche Zerstörung brachte. Ein kleines Horn, das aus diesem Tier hervorkommt und größer wird als die anderen Hörner, symbolisiert eine besonders tyrannische Herrschaft, die sogar die Heiligen bedroht und versucht, das Gesetz Gottes zu ändern.
Inmitten dieser furchterregenden Visionen erscheint der „Menschensohn“, der vor den Alten gebracht wird und die ewige Macht und Herrschaft erhält, die von allen Völkern, Nationen und Sprachen angebetet wird.
Diese Visionen bieten einen prophetischen Einblick in die kommenden Reiche und die göttliche Souveränität über die Geschichte der Menschheit. Sie erinnern uns daran, dass Gott über allem steht und letztendlich sein ewiges Reich errichten wird, in dem die Heiligen ewig herrschen werden.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.31 – Die Bergpredigt
Auf der Grundlage von Matthäus 5; Matthäus 6; Matthäus 7
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Kapitel 31, „Die Bergpredigt“, offenbart sich eine der zentralen Lehren Jesu, die zeitlosen Weisheiten und ethischen Prinzipien. Durch die Auseinandersetzung mit den Texten aus Matthäus 5, 6 und 7 bietet dieses Kapitel einen tiefen Einblick in Jesu Lehren und seine Art zu lehren. Die Bergpredigt ist ein lebendiges Manifest der Liebe, des Mitgefühls und der Gerechtigkeit, das uns dazu aufruft, unseren Glauben in die Tat umzusetzen und ein Leben zu führen, das von Frieden, Vergebung und Barmherzigkeit geprägt ist. Es ermutigt uns, dem göttlichen Ruf zur Heiligkeit zu folgen und nach höheren moralischen Maßstäben zu streben, selbst wenn es bedeutet, gegen den Strom der Welt zu schwimmen. Die zeitlose Relevanz der Bergpredigt liegt darin, dass sie uns ermutigt, nach dem zu streben, was wirklich wichtig ist, und uns dabei hilft, eine tiefe Verbindung zu Gott und unseren Mitmenschen aufzubauen.