11 Minuten 3 Monaten
14.Juni 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Amos Kap.4
Gegen die schwelgerischen Frauen in Samaria.
1Höret dies Wort, ihr fetten Kühe, die ihr auf dem Berge Samarias seid und den Dürftigen unrecht tut und untertretet die Armen und sprecht zu euren Herren: Bringe her, laß uns saufen! 
2Der Herr Herr hat geschworen bei seiner Heiligkeit: Siehe, es kommt die Zeit über euch, daß man euch wird herausziehen mit Angeln und eure Nachkommen mit Fischhaken. 
3Und ihr werdet zu den Lücken hinausgehen, eine jegliche vor sich hin, und gen Harmon weggeworfen werden, spricht der Herr.
Gottes Züchtigungen werden missachtet.
4Ja, kommt her gen Beth-El und treibt Sünde, und gen Gilgal, daß ihr der Sünden viel machet, und bringet eure Opfer des Morgens und eure Zehnten des dritten Tages, 
5und räuchert vom Sauerteig zum Dankopfer und ruft aus freiwillige Opfer und verkündigt es; denn so habt ihr’s gern, ihr Kinder Israel, spricht der Herr Herr. 
6Darum habe ich euch auch in allen euren Städten müßige Zähne gegeben und Mangel am Brot an allen euren Orten; doch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der Herr. 
7Auch habe ich den Regen über euch verhalten, da noch drei Monate waren bis zur Ernte; und ich ließ regnen über eine Stadt, und auf die andere Stadt ließ ich nicht regnen; ein Acker ward beregnet, und der andere Acker, der nicht beregnet ward, verdorrte. 
8Und es zogen zwei, drei Städte zu einer Stadt, daß sie Wasser trinken möchten, und konnten nicht genug finden; doch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der Herr. 
9Ich plagte euch mit dürrer Zeit und mit Brandkorn; so fraßen auch die Raupen alles, was in euren Gärten und Weinbergen, auf euren Feigenbäumen und Ölbäumen wuchs; doch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der Herr. 
10Ich schickte Pestilenz unter euch gleicherweise wie in Ägypten; ich tötete eure junge Mannschaft durchs Schwert und ließ eure Pferde gefangen wegführen und ließ den Gestank von eurem Heerlager in eure Nasen gehen; doch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der Herr. 
11Ich kehrte unter euch um, wie Gott Sodom und Gomorra umkehrte, daß ihr waret wie ein Brand, der aus dem Feuer gerissen wird; doch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der Herr.
12Darum will ich dir weiter also tun, Israel. Weil ich denn dir also tun will, so schicke dich, Israel, und begegne deinem Gott. 
13Denn siehe, er ist’s, der die Berge macht, den Wind schafft und zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat. Er macht die Morgenröte und die Finsternis; er tritt einher auf den Höhen der Erde, – er heißt Herr, Gott Zebaoth.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Amos Kapitel 4 ist eine eindringliche Mahnung an Israel und insbesondere an die Frauen in Samaria, die ihre privilegierte Position missbrauchen. Der Abschnitt behandelt sowohl die gesellschaftliche Ungerechtigkeit als auch die Ignoranz gegenüber göttlichen Warnungen.
Gegen die schwelgerischen Frauen in Samaria (Verse 1-3)
  1. Die „fetten Kühe“ von Samaria (Vers 1): Amos richtet sich direkt an die wohlhabenden Frauen von Samaria, die die Armen unterdrücken und ihren Männern befehlen, ihnen Luxus zu bringen. Der Ausdruck „fette Kühe“ betont ihren Wohlstand und ihre Selbstgefälligkeit, sowie ihre Ausbeutung der Bedürftigen.
  2. Gottes Schwur und das kommende Gericht (Vers 2): Gott schwört bei seiner Heiligkeit, dass diese Frauen mit Angeln und Fischhaken aus ihren Häusern gezogen werden. Dies ist ein Bild für die Demütigung und Gefangenschaft, die sie erwarten.
  3. Vertreibung und Zerstörung (Vers 3): Sie werden durch die Lücken der Mauern hinausgehen und nach Harmon vertrieben werden. Dies betont die vollständige Zerstörung und Vertreibung als Strafe für ihre Ungerechtigkeit.
Gottes Züchtigungen werden missachtet (Verse 4-11)
  1. Spott über falschen Gottesdienst (Vers 4-5): Amos spottet über die heuchlerischen religiösen Praktiken der Israeliten. Sie bringen Opfer und Zehnten, aber ihre Herzen sind weit von Gott entfernt. Ihr Gottesdienst ist eine bloße Show, die Gott nicht gefällt.
  2. Hungersnot und fehlende Umkehr (Vers 6): Gott hat ihnen „müßige Zähne“ (Hunger) und Brotknappheit gesandt, doch sie kehren nicht zu ihm zurück.
  3. Dürre und selektiver Regen (Vers 7-8): Gott hielt den Regen zurück, was zu Dürre und Not führte. Städte mussten weit reisen, um Wasser zu finden, doch Israel kehrte nicht um.
  4. Plagen und Raupen (Vers 9): Dürren, Brandkorn und Raupenplagen zerstörten ihre Ernten, doch auch diese Strafen führten nicht zur Umkehr.
  5. Pestilenz und Krieg (Vers 10): Gott sandte Pestilenz wie in Ägypten und ließ junge Männer durch das Schwert sterben. Der Gestank ihrer Lager sollte sie zur Besinnung bringen, doch sie kehrten nicht um.
  6. Feuer und Verwüstung wie in Sodom und Gomorra (Vers 11): Gott zerstörte Teile von Israel wie Sodom und Gomorra. Sie waren wie ein Brand, der aus dem Feuer gerissen wird, doch auch diese Katastrophe führte nicht zur Umkehr.
Aufruf zur Umkehr und Anerkennung Gottes (Verse 12-13)
  1. Weiteres Gericht und Vorbereitung (Vers 12): Da Israel auf die bisherigen Strafen nicht reagiert hat, wird Gott weiter gegen sie vorgehen. Israel wird aufgefordert, sich auf die Begegnung mit ihrem Gott vorzubereiten.
  2. Beschreibung der Macht Gottes (Vers 13): Gott wird als der Schöpfer der Berge und Winde beschrieben, der die Gedanken der Menschen kennt und die Morgenröte und Finsternis erschafft. Er wandelt auf den Höhen der Erde und trägt den Titel „Herr, Gott Zebaoth“. Dies unterstreicht seine unendliche Macht und Autorität.
Zusammenfassung
Amos 4 betont die Hartnäckigkeit der Israeliten in ihrer Sünde und ihre Weigerung, trotz wiederholter göttlicher Warnungen und Züchtigungen, umzukehren. Die wohlhabenden Frauen von Samaria werden für ihre Ausbeutung und Selbstgefälligkeit besonders hart verurteilt. Trotz Hungersnöten, Dürren, Plagen und Kriegen kehrt Israel nicht zu Gott zurück. Amos ruft Israel auf, sich auf die Begegnung mit dem allmächtigen Schöpfer vorzubereiten, der ihre Missetaten nicht ungestraft lassen wird.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.36 – Ein lebendiger Glaube
Auf der Grundlage von Matthäus 9,18-26; Markus 5,21-43; Lukas 8,40-56.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel 36 aus „Das Leben Jesu“ von Ellen White zeigt auf beeindruckende Weise, wie der lebendige Glaube die Wunder Jesu Christi offenbart und wie dieser Glaube eine unmittelbare Verbindung zu göttlicher Kraft herstellt.
Die Erzählung von Jairus, dessen Tochter kurz vor ihrem Tod steht, zeigt die Tiefe seiner Verzweiflung und die Dringlichkeit seines Glaubens an Jesu Heilungskraft. Trotz der schrecklichen Nachricht vom Tod seiner Tochter ermutigt Jesus Jairus, an ihn zu glauben, und verspricht ihm, dass seine Tochter wieder gesund werden wird. Hier zeigt sich der lebendige Glaube von Jairus, der sich fest an Jesus klammert und ihm vertraut, auch wenn die Umstände aussichtslos erscheinen.
Die Geschichte der kranken Frau, die seit zwölf Jahren leidet, verdeutlicht die Kraft des Glaubens, der sie dazu bringt, den Saum von Jesu Gewand zu berühren, in dem festen Vertrauen, dass sie geheilt werden würde. Ihr lebendiger Glaube manifestiert sich in dieser einfachen Handlung der Berührung, und Jesus erkennt und belohnt diesen Glauben.
Durch diese Geschichten lehrt Ellen White, dass der lebendige Glaube nicht nur eine intellektuelle Zustimmung zu religiösen Wahrheiten ist, sondern eine lebendige Verbindung zu Christus, die Kraft und Heilung freisetzt. Der lebendige Glaube führt zu einem persönlichen Bekenntnis und einer öffentlichen Zeugenschaft von Gottes Güte und Treue. Er ermutigt dazu, Gott für seine Wohltaten zu danken und sein Wirken in unserem Leben anzuerkennen.
Insgesamt zeigt Kapitel 36, wie der lebendige Glaube die Wunder Jesu manifestiert und wie dieser Glaube eine unerschütterliche Verbindung zu göttlicher Kraft und Fürsorge schafft.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.37 – Die ersten Evangelisten
Auf der Grundlage von Matthäus 10; Markus 6,7-11; Lukas 9,1-6.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel „Die ersten Evangelisten“ aus Ellen Whites Buch „Das Leben Jesu“ beleuchtet die frühe Missionsarbeit der Apostel und ihre enge Verbindung zu Jesus während seiner irdischen Wirksamkeit. Es betont die Bedeutung der praktischen Lehren, die sie von ihm empfingen, und ihre Vorbereitung auf die Verkündigung des Evangeliums. Durch das Beispiel Jesu ermutigt, gingen sie hinaus, um zu lehren, zu heilen und die Botschaft des nahen Himmelreichs zu verkünden.
Die Beschreibung der ersten Missionsreisen der Jünger veranschaulicht das Vertrauen, das Jesus in sie setzte, und die Weisheit, mit der er sie aussandte. Ihr Einsatz für die Armen und Kranken, ihre Bereitschaft, das Evangelium selbst unter widrigen Umständen zu verbreiten, und ihre unerschütterliche Treue trotz drohender Verfolgung sind inspirierend.
Die Betonung der göttlichen Führung und der Überwindung von Hindernissen durch den Glauben ist eine wichtige Botschaft des Kapitels. Es erinnert daran, dass der Dienst für Christus oft mit Schwierigkeiten verbunden ist, aber dass diejenigen, die treu bleiben, in Gottes Reich geborgen sind. Die Lehren von Jesus über den Wert der Seele und die Notwendigkeit, ihm treu zu sein, werden eindrucksvoll dargestellt und ermutigen dazu, das Evangelium mutig zu verkünden, selbst unter widrigen Umständen.