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1.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Markus Kap.5
Die Heilung des besessenen Geraseners.
1Und sie kamen jenseit des Meeres in die Gegend der Gadarener. 
2Und als er aus dem Schiff trat, lief ihm alsbald entgegen aus den Gräbern ein besessener Mensch mit einem unsaubern Geist, 
3der seine Wohnung in den Gräbern hatte; und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten. 
4Denn er war oft mit Fesseln und Ketten gebunden gewesen, und hatte die Ketten abgerissen und die Fesseln zerrieben; und niemand konnte ihn zähmen. 
5Und er war allezeit, Tag und Nacht, auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich mit Steinen. 
6Da er aber Jesum sah von ferne, lief er zu und fiel vor ihm nieder, schrie laut und sprach: 
7Was habe ich mit dir zu tun, o Jesu, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, daß du mich nicht quälest! 
8Denn er sprach zu ihm: Fahre aus, du unsauberer Geist, von dem Menschen! 
9Und er fragte ihn: Wie heißest du? Und er antwortete und sprach: Legion heiße ich; denn wir sind unser viele. 
10Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht aus der Gegend triebe. 
11Und es war daselbst an den Bergen eine große Herde Säue auf der Weide. 
12Und die Teufel baten ihn alle und sprachen: Laß uns in die Säue fahren! 
13Und alsbald erlaubte es ihnen Jesus. Da fuhren die unsauberen Geister aus und fuhren in die Säue; und die Herde stürzte sich von dem Abhang ins Meer (ihrer waren aber bei zweitausend) und ersoffen im Meer. 
14Und die Sauhirten flohen und verkündigten das in der Stadt und auf dem Lande. Und sie gingen hinaus, zu sehen, was da geschehen war, 
15und kamen zu Jesu und sahen den, der von den Teufeln besessen war, daß er saß und war bekleidet und vernünftig, und fürchteten sich. 
16Und die es gesehen hatten, sagten ihnen, was dem Besessenen widerfahren war, und von den Säuen. 
17Und sie fingen an und baten ihn, daß er aus ihrer Gegend zöge.
18Und da er in das Schiff trat, bat ihn der Besessene, daß er möchte bei ihm sein. 
19Aber Jesus ließ es nicht zu, sondern sprach zu ihm: Gehe hin in dein Haus und zu den Deinen und verkündige ihnen, wie große Wohltat dir der Herr getan und sich deiner erbarmt hat. 
20Und er ging hin und fing an, auszurufen in den Zehn-Städten, wie große Wohltat ihm Jesus getan hatte; und jedermann verwunderte sich. 
Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jairus.
21Und da Jesus wieder herüberfuhr im Schiff, versammelte sich viel Volks zu ihm, und er war an dem Meer.
22Und siehe, da kam der Obersten einer von der Schule, mit Namen Jairus; und da er ihn sah, fiel er ihm zu Füßen 
23und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter ist in den letzten Zügen; du wollest kommen und deine Hand auf sie legen, daß sie gesund werde und lebe. 
24Und er ging hin mit ihm; und es folgte ihm viel Volks nach, und sie drängten ihn. 
25Und da war ein Weib, das hatte den Blutgang zwölf Jahre gehabt 
26und viel erlitten von vielen Ärzten und hatte all ihr Gut darob verzehrt, und half ihr nichts, sondern vielmehr ward es ärger mit ihr. 
27Da die von Jesu hörte, kam sie im Volk von hintenzu und rührte sein Kleid an. 
28Denn sie sprach: Wenn ich nur sein Kleid möchte anrühren, so würde ich gesund. 
29Und alsbald vertrocknete der Brunnen ihres Bluts; und sie fühlte es am Leibe, daß sie von ihrer Plage war gesund geworden. 
30Und Jesus fühlte alsbald an sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, und wandte sich um zum Volk und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? 
31Und die Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß dich das Volk drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt? 
32Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. 
33Das Weib aber fürchtete sich und zitterte (denn sie wußte, was an ihr geschehen war), kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. 
34Er sprach aber zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; gehe hin mit Frieden und sei gesund von deiner Plage! 
35Da er noch also redete, kamen etliche vom Gesinde des Obersten der Schule und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühest du weiter den Meister? 
36Jesus aber hörte alsbald die Rede, die da gesagt ward, und sprach zu dem Obersten der Schule: Fürchte dich nicht, glaube nur! 
37Und ließ niemand ihm nachfolgen denn Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. 
38Und er kam in das Haus des Obersten der Schule und sah das Getümmel und die da sehr weinten und heulten. 
39Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was tummelt und weinet ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. 
40Und er trieb sie alle aus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und ging hinein, da das Kind lag, 
41und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihr: Talitha kumi! das ist verdolmetscht: Mägdlein, ich sage dir, stehe auf! 
42Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich über die Maßen. 
43Und er verbot ihnen hart, daß es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Das fünfte Kapitel des Markus-Evangeliums erzählt von zwei bemerkenswerten Wundern, die Jesus vollbringt. Zunächst befreit er einen Mann von einem unheilbaren Zustand der Besessenheit, und anschließend heilt er zwei Frauen – eine, die an einer langjährigen Krankheit leidet, und eine andere, die bereits für tot gehalten wird. Diese Erzählungen zeigen die Macht Jesu über das Böse, Krankheit und den Tod und verdeutlichen, dass Glaube an ihn Rettung und Heilung bringt. Dieses Kapitel bietet tiefe Einblicke in die Natur des Glaubens und die Barmherzigkeit Gottes.
Kommentar:
Markus 5 ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Macht Jesu und die transformative Kraft des Glaubens. Die Geschichte des besessenen Mannes zeigt, dass keine Situation so hoffnungslos ist, dass Jesus nicht eingreifen könnte. Die Reaktion der Menschen auf das Wunder, nämlich Angst und die Bitte, Jesus zu verlassen, wirft Fragen über die Bereitschaft auf, sich auf das Göttliche einzulassen, besonders wenn es das gewohnte Leben stört.
Die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung von Jairus‘ Tochter betonen, dass Glaube die zentrale Rolle in der Beziehung zu Jesus spielt. Beide Frauen, die eine durch ihr Vertrauen und die andere durch die Fürbitte ihres Vaters, erfahren Heilung und Leben durch den Glauben. Diese Geschichten ermutigen dazu, Vertrauen in Gottes Handeln zu haben, auch wenn die Umstände hoffnungslos erscheinen.
Insgesamt unterstreicht dieses Kapitel die tiefgreifende Bedeutung des Glaubens an Jesus und seine Fähigkeit, jede Form von Leid zu überwinden. Es lädt dazu ein, sich selbst im Licht dieser Wunder zu betrachten und die eigene Bereitschaft zu prüfen, auf Jesus zu vertrauen und ihn in das eigene Leben zu lassen.
Zusammenfassung:
Das Kapitel beginnt mit der Begegnung Jesu und seiner Jünger mit einem besessenen Mann in der Region der Gadarener. Der Mann, der von vielen Dämonen geplagt wird, wird von Jesus befreit, als die Dämonen in eine Herde Schweine fahren und diese ins Meer stürzen. Die Menschen der Region fürchten sich und bitten Jesus, ihre Gegend zu verlassen. Der geheilte Mann möchte Jesus folgen, wird aber aufgefordert, stattdessen die Gnade Gottes in seiner Heimat zu verkünden.
Daraufhin begegnet Jesus einer großen Menschenmenge, darunter ein Synagogenvorsteher namens Jairus, dessen Tochter im Sterben liegt. Auf dem Weg zu Jairus‘ Haus wird Jesus von einer Frau berührt, die seit zwölf Jahren an einem Blutfluss leidet. Durch ihren Glauben wird sie augenblicklich geheilt. Trotz der Nachricht, dass Jairus‘ Tochter gestorben sei, fordert Jesus Jairus auf, zu glauben. Er erweckt das Mädchen schließlich von den Toten.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 59: Die Anschläge der Priester
Auf der Grundlage von Johannes 11,47-54.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 59 des Werks „Das Leben Jesu“ behandelt die dramatischen Ereignisse rund um die Auferweckung des Lazarus und deren unmittelbare Auswirkungen auf das Leben und Wirken Jesu. Diese Episode, basierend auf Johannes 11,47-54, beleuchtet die wachsende Feindseligkeit der jüdischen Priester und Führer gegenüber Jesus, die in einer entschlossenen Verschwörung gipfelt, ihn zu töten. Das Kapitel zeigt, wie ein Wunder, das Gottes Macht und Gnade offenbarte, nicht nur die Herzen vieler Menschen zum Glauben führte, sondern auch den Hass und die Ablehnung der religiösen Obrigkeit gegenüber Jesus verstärkte.
Kommentar
Die Auferweckung des Lazarus stellt einen Wendepunkt in der Beziehung zwischen Jesus und den jüdischen religiösen Führern dar. Dieses Wunder, das unwiderlegbar die göttliche Natur Jesu bezeugte, brachte die Priester und Pharisäer an den Rand ihrer Geduld. Sie waren nicht länger nur misstrauisch oder skeptisch, sondern sahen ihre Macht und ihren Einfluss ernsthaft bedroht. Besonders bemerkenswert ist die Rolle des Hohepriesters Kaiphas, dessen Worte – „Es ist euch besser, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe“ – eine prophetische Ironie in sich tragen. Kaiphas spricht diese Worte aus politischem Kalkül, um seine eigene Position zu sichern, doch in Wirklichkeit erfüllt er unbewusst die göttliche Prophezeiung über das Opfer Jesu für die Menschheit.
Dieses Kapitel offenbart die Tragik der Verblendung, in der sich die religiösen Führer befinden. Trotz der klaren Zeichen und Wunder, die Jesus vollbrachte, verschließen sie sich vor der Wahrheit und sehen ihn nur als Bedrohung für ihre Macht und ihre Traditionen. Ihr Entschluss, Jesus zu töten, ist weniger eine rationale Entscheidung als vielmehr das Resultat von Stolz, Angst und spiritueller Blindheit. Statt das Licht anzunehmen, das ihnen in Jesus Christus offenbar wurde, wählen sie den Weg der Dunkelheit, was schließlich zu ihrem eigenen Untergang führt.
Zusammenfassung
Kapitel 59 von „Das Leben Jesu“ beschreibt die unmittelbare Reaktion der jüdischen Priester und Führer auf das Wunder der Auferweckung des Lazarus. Obwohl viele Zeugen dieses Wunders zum Glauben an Jesus geführt wurden, verhärtete sich der Hass der Priester gegen ihn. Pharisäer und Sadduzäer, die zuvor in ihrer Haltung gegenüber Jesus uneinig waren, vereinten sich nun in ihrer Entschlossenheit, ihn zu töten. Der Hohepriester Kaiphas argumentierte, dass es besser sei, einen Mann zu opfern, um die Nation zu retten, wobei er unbewusst die göttliche Mission Jesu bestätigte. Die religiösen Führer, die sich in ihren Intrigen verstrickten, lehnten die göttliche Natur Jesu ab und beschlossen, ihn zu töten, um ihre eigene Macht zu sichern. Doch Jesus, der die Pläne seiner Feinde erkannte, zog sich zurück, um die Zeit seiner endgültigen Opferung nicht zu beschleunigen. Das Kapitel endet mit der Erkenntnis, dass die Welt nur für kurze Zeit die Gegenwart ihres Erlösers ertragen konnte, obwohl sein Leben geprägt war von selbstlosem Dienst und Leiden für die Menschheit.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 60: Das Gesetz des neuen Königreichs
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Kommentar
Einleitung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beleuchtet die tiefen spirituellen Lektionen, die Jesus seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem lehrte, kurz bevor er sein Leiden und Tod erlebte. In diesem Abschnitt bereitet Jesus seine Jünger auf die kommenden Ereignisse vor und offenbart ihnen das Gesetz seines neuen Königreichs, das sich grundlegend von den weltlichen Reichen unterscheidet. Anstatt Macht und Herrschaft zu suchen, ruft Jesus seine Nachfolger dazu auf, demütig zu dienen und sich für andere aufzuopfern, wodurch sie wahre Größe im Reich Gottes erlangen.
Kommentar
Dieses Kapitel bietet eine kraftvolle Reflexion über die Kontraste zwischen weltlichen Vorstellungen von Macht und dem spirituellen Ideal des Dienens im Reich Gottes. Jesus korrigiert die Ambitionen seiner Jünger, die noch immer von irdischen Vorstellungen eines messianischen Königreichs beeinflusst sind, indem er ihnen die wahre Natur seiner Herrschaft offenbart. Seine Antwort an Johannes und Jakobus, die um privilegierte Plätze in seinem Reich bitten, zeigt, dass wahre Größe im Reich Gottes nicht durch Positionen oder Titel, sondern durch Selbstaufopferung und Dienst an anderen erreicht wird.
Die Lehren, die Jesus in diesem Kapitel vermittelt, sind radikal und stellen das damalige gesellschaftliche Verständnis von Macht und Herrschaft auf den Kopf. In einer Welt, in der Rang und Einfluss oft durch Unterdrückung und Kontrolle ausgeübt werden, zeigt Jesus, dass wahre Autorität in der Bereitschaft liegt, anderen zu dienen, selbst auf Kosten des eigenen Lebens. Diese Lehre prägt nicht nur die Jünger, sondern bildet auch das Fundament der christlichen Ethik, wie sie in den frühen christlichen Gemeinden praktiziert wurde.
Die Worte Jesu erinnern uns daran, dass das Streben nach Macht und Einfluss im weltlichen Sinne nichts mit dem Wesen seines Königreichs zu tun hat. Stattdessen sind es die Demut, das Dienen und die Aufopferung, die im Reich Gottes zählen. Dies wird durch das Leben und Sterben Jesu selbst verkörpert, der den höchsten Preis zahlte, um die Menschheit zu erlösen.
Zusammenfassung
Kapitel 60 von „Das Leben Jesu“ beschreibt, wie Jesus auf dem Weg nach Jerusalem seine Jünger auf sein bevorstehendes Leiden und den wahren Charakter seines Königreichs vorbereitet. Trotz ihrer Hoffnung auf irdische Macht und Ehre, belehrt Jesus sie, dass wahre Größe im Reich Gottes durch Demut, Dienst und Selbstaufopferung erreicht wird. Johannes und Jakobus, die nach Ehrenplätzen in seinem Reich streben, werden daran erinnert, dass solche Positionen nicht durch persönliche Ambitionen, sondern durch das Leiden und das Tragen des Kreuzes erreicht werden. In einer Welt, die von Macht und Kontrolle geprägt ist, zeigt Jesus, dass die Prinzipien seines Königreichs auf Liebe und Selbstlosigkeit basieren. Diese Lehren prägen nicht nur die Jünger, sondern auch die frühe christliche Gemeinschaft, die durch den Geist der Einheit und gegenseitigen Liebe charakterisiert wird.