11.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Galater Kap.3
Die Gerechtigkeit aus dem Glauben
1O ihr unverständigen Galater, wer hat euch bezaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet, welchen Christus Jesus vor die Augen gemalt war, als wäre er unter euch gekreuzigt? 2Das will ich allein von euch lernen: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben? 3Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr’s denn nun im Fleisch vollenden? 4Habt ihr denn so viel umsonst erlitten? Ist’s anders umsonst! 5Der euch nun den Geist reicht und tut solche Taten unter euch, tut er’s durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?
6Gleichwie Abraham hat Gott geglaubt und es ist ihm gerechnet zur Gerechtigkeit. 7So erkennet ihr ja, daß, die des Glaubens sind, das sind Abrahams Kinder. 8Die Schrift aber hat es zuvor gesehen, daß Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht; darum verkündigte sie dem Abraham: »In dir sollen alle Heiden gesegnet werden.« 9Also werden nun, die des Glaubens sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham.
10Denn die mit des Gesetzes Werken umgehen, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben: »Verflucht sei jedermann, der nicht bleibt in alle dem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, daß er’s tue!« 11Daß aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn »der Gerechte wird seines Glaubens leben«. 12Das Gesetz aber ist nicht des Glaubens; sondern »der Mensch, der es tut, wird dadurch leben«. 13Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns (denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jedermann, der am Holz hängt!«), 14auf daß der Segen Abrahams unter die Heiden käme in Christo Jesu und wir also den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.
Verheißung und Gesetz
15Liebe Brüder, ich will nach menschlicher Weise reden: Verwirft man doch eines Menschen Testament nicht, wenn es bestätigt ist, und tut auch nichts dazu. 16Nun ist ja die Verheißung Abraham und seinem Samen zugesagt. Er spricht nicht: »durch die Samen«, als durch viele, sondern als durch einen: »durch deinen Samen«, welcher ist Christus. 17Ich sage aber davon: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt ist auf Christum, wird nicht aufgehoben, daß die Verheißung sollte durchs Gesetz aufhören, welches gegeben ist vierhundertunddreißig Jahre hernach. 18Denn so das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat’s Abraham durch Verheißung frei geschenkt.
Die Ausgabe des Gesetzes
19Was soll denn das Gesetz? Es ist hinzugekommen um der Sünden willen, bis der Same käme, dem die Verheißung geschehen ist, und ist gestellt von den Engeln durch die Hand des Mittlers. 20Ein Mittler aber ist nicht eines Mittler; Gott aber ist einer. 21Wie? Ist denn das Gesetz wider Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre, das da könnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetz. 22Aber die Schrift hat alles beschlossen unter die Sünde, auf daß die Verheißung käme durch den Glauben an Jesum Christum, gegeben denen, die da glauben.
23Ehe denn aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben, der da sollte offenbart werden. 24Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, daß wir durch den Glauben gerecht würden.
25Nun aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. 26Denn ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christum Jesum. 27Denn wieviel euer auf Christum getauft sind, die haben Christum angezogen.
28Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christo Jesu. 29Seid ihr aber Christi, so seid ihr ja Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Galater Kapitel 3 beleuchtet die zentrale Rolle des Glaubens im Leben eines Christen und verdeutlicht die Überlegenheit der Gnade gegenüber dem Gesetz. Der Apostel Paulus führt seine Argumentation fort, dass Gerechtigkeit nicht durch das Gesetz, sondern durch den Glauben an Jesus Christus erlangt wird. Er ruft die Galater dazu auf, sich an die Grundlagen des Evangeliums zu erinnern und sich nicht wieder unter die Last des Gesetzes zu begeben. Das Kapitel zeigt die Unzulänglichkeit des Gesetzes, Leben zu schenken, und betont die Verheißung Gottes, die durch den Glauben an Christus für alle zugänglich ist.
Kommentar:
Die Gerechtigkeit aus dem Glauben (Verse 1–14):
Paulus beginnt mit einer scharfen Ermahnung an die Galater, die von der Wahrheit des Evangeliums abgewichen sind. Er stellt eine rhetorische Frage: Haben sie den Geist Gottes durch Werke des Gesetzes oder durch Glauben empfangen? Die Antwort ist klar: Nur durch den Glauben. Paulus führt Abraham als Beispiel an, dessen Glaube ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Der Segen, der Abraham verheißen wurde, gilt auch den Glaubenden. Gleichzeitig warnt Paulus, dass diejenigen, die auf die Werke des Gesetzes vertrauen, unter einem Fluch stehen, da das Gesetz absolute Perfektion verlangt. Christus hat jedoch die Gläubigen von diesem Fluch erlöst, indem er selbst zum Fluch wurde. Dadurch wird der Segen Abrahams durch Christus allen zugänglich gemacht.
Verheißung und Gesetz (Verse 15–18):
Paulus erklärt, dass das Gesetz die Verheißung nicht aufhebt. Er verwendet das Beispiel eines Testaments, das nicht nachträglich verändert werden kann, um zu zeigen, dass Gottes Verheißung an Abraham – durch seinen Samen, Christus – unverändert bleibt. Das Erbe der Verheißung beruht nicht auf dem Gesetz, sondern auf Gottes freier Gnade.
Die Aufgabe des Gesetzes (Verse 19–29):
Paulus beschreibt die Rolle des Gesetzes als einen „Zuchtmeister“, der die Menschen auf Christus hinweist. Das Gesetz wurde hinzugefügt, um die Sünde zu offenbaren und die Notwendigkeit eines Erlösers zu verdeutlichen. Mit dem Kommen des Glaubens sind die Gläubigen nicht länger unter diesem Zuchtmeister. Durch den Glauben an Christus werden alle Menschen zu Kindern Gottes und Teil der einen Familie Abrahams. Paulus hebt hervor, dass in Christus keine Unterschiede zwischen Juden und Griechen, Sklaven und Freien, Männern und Frauen bestehen – alle sind gleich in ihm. Diejenigen, die zu Christus gehören, sind Abrahams Nachkommen und Erben der Verheißung.
Zusammenfassung:
Galater 3 verdeutlicht die Überlegenheit des Glaubens gegenüber dem Gesetz. Paulus argumentiert, dass Gerechtigkeit allein durch den Glauben an Jesus Christus und nicht durch die Werke des Gesetzes erlangt wird. Er zeigt, dass das Gesetz nur eine vorübergehende Rolle hatte, um die Menschen auf Christus vorzubereiten. Mit dem Kommen des Glaubens sind die Gläubigen von der Knechtschaft des Gesetzes befreit und empfangen das Erbe der Verheißung durch Christus. Dieses Kapitel erinnert daran, dass alle in Christus gleich sind und dass unsere Identität und Gerechtigkeit allein aus der Gnade Gottes durch den Glauben kommen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 85: Noch einmal am See Genezareth
Auf der Grundlage von Johannes 21,1-22.
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Kommentar
Einleitung
Kapitel 85, basierend auf Johannes 21, beschreibt das erneute Zusammentreffen Jesu mit seinen Jüngern nach seiner Auferstehung am See Genezareth. In einer Zeit der Unsicherheit und inneren Kämpfe stärkt Jesus die Jünger, erinnert sie an ihre Berufung und setzt Petrus in seinem Dienst wieder ein. Diese Begegnung ist geprägt von Vergebung, Liebe und der Erneuerung des göttlichen Auftrags. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und eine Einladung, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten.
Kommentar
1. Das Wunder des Fischzugs – Erneuerung der Berufung:
Die erfolglose Nacht auf dem See symbolisiert die Grenzen menschlicher Bemühungen ohne göttliche Leitung. Erst durch Jesu Anweisung füllen sich die Netze der Jünger. Dieses Wunder erinnert an den ersten Fischzug bei ihrer Berufung und bestätigt, dass Jesus trotz seines Todes und seiner Auferstehung weiterhin für ihre Bedürfnisse sorgt. Es ist ein Bild dafür, dass Gottes Werk durch den Glauben und die Zusammenarbeit mit ihm erfolgreich ist.
2. Die Wiederherstellung von Petrus:
Dreimal fragt Jesus Petrus: „Hast du mich lieb?“, was Petrus’ dreifache Verleugnung spiegelt. Diese Prüfung dient dazu, Petrus öffentlich zu rehabilitieren und sein Apostelamt zu erneuern. Die dreifache Aufforderung „Weide meine Lämmer“ und „Weide meine Schafe“ verdeutlicht Petrus’ Verantwortung als geistlicher Hirte. Seine Reue und Demut bereiten ihn darauf vor, sowohl für junge Gläubige als auch für die gesamte Gemeinde zu sorgen.
3. Nachfolge und Vertrauen:
Jesus fordert Petrus auf, ihm zu folgen, unabhängig davon, was mit anderen geschieht. Diese Lehre unterstreicht die persönliche Verantwortung jedes Jüngers, Christus zu dienen, ohne sich von den Aufgaben anderer ablenken zu lassen. Jesus macht deutlich, dass jeder seinen eigenen Weg der Nachfolge hat, der in seinem göttlichen Plan verwurzelt ist.
Zusammenfassung
Kapitel 85 illustriert die Treue Jesu gegenüber seinen Jüngern und seine Bereitschaft, sie trotz ihres Versagens zu vergeben und zu erneuern. Das Wunder des Fischzugs erinnert die Jünger an ihre Berufung, während Petrus durch die dreifache Befragung seine Hingabe zu Jesus bezeugt und als Hirte der Gemeinde wieder eingesetzt wird. Die Aufforderung „Folge mir nach!“ ist ein universeller Ruf an alle Christen, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten, ohne sich mit anderen zu vergleichen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 86: “Gehet hin und lehret alle Völker!”
Auf der Grundlage von Matthäus 28,16-20.
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