2.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.6
Die Wahl der sieben Armenpfleger
1In den Tagen aber, da der Jünger viele wurden, erhob sich ein Murmeln unter den Griechen wider die Hebräer, darum daß ihre Witwen übersehen wurden in der täglichen Handreichung. 2Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es taugt nicht, daß wir das Wort Gottes unterlassen und zu Tische dienen. 3Darum, ihr lieben Brüder, sehet unter euch nach sieben Männern, die ein gut Gerücht haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind, welche wir bestellen mögen zu dieser Notdurft. 4Wir aber wollen anhalten am Gebet und am Amt des Worts.
5Und die Rede gefiel der ganzen Menge wohl; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen von Antiochien. 6Diese stellten sie vor die Apostel und beteten und legten die Hände auf sie. 7Und das Wort Gottes nahm zu, und die Zahl der Jünger ward sehr groß zu Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.
Stephanus vor dem Hohen Rat
8Stephanus aber, voll Glaubens und Kräfte, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. 9Da standen etliche auf von der Schule, die da heißt der Libertiner und der Kyrener und der Alexanderer, und derer, die aus Zilizien und Asien waren, und befragten sich mit Stephanus. 10Und sie vermochten nicht, zu widerstehen der Weisheit und dem Geiste, aus welchem er redete.
11Da richteten sie zu etliche Männer, die sprachen: Wir haben ihn gehört Lästerworte reden wider Mose und wider Gott. 12Und sie bewegten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten und traten herzu und rissen ihn hin und führten ihn vor den Rat 13und stellten falsche Zeugen dar, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf zu reden Lästerworte wider diese heilige Stätte und das Gesetz. 14Denn wir haben ihn hören sagen: Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und ändern die Sitten, die uns Mose gegeben hat. 15Und sie sahen auf ihn alle, die im Rat saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Apostelgeschichte Kapitel 6 beschreibt zwei wichtige Ereignisse in der Entwicklung der frühen Kirche: die Wahl der sieben Diakone und das Wirken des Stephanus. Als die Gemeinschaft der Gläubigen immer größer wird, entstehen Herausforderungen in der täglichen Versorgung der Witwen, besonders derer, die aus griechischsprachigen Kreisen stammen. Um der Aufgabe gerecht zu werden, wählen die Apostel sieben vertrauenswürdige Männer aus, die die Armenpflege übernehmen sollen. Stephanus, einer der sieben, wird bald darauf wegen seines Glaubens und seiner Weisheit in einen Konflikt mit der jüdischen Führung verwickelt, was ihn schließlich vor den Hohen Rat führt.
Kommentar:
Dieses Kapitel beleuchtet zwei zentrale Aspekte des frühen Christentums: die praktische Organisation und den Mut, für den Glauben einzutreten. Die Apostel erkennen die Notwendigkeit, die Verteilung der Aufgaben zu strukturieren, damit sie sich auf das Gebet und die Verkündigung des Evangeliums konzentrieren können. Durch die Wahl von Diakonen wie Stephanus zeigen sie die Wichtigkeit einer gut strukturierten, von geistlichen und weisheitsvollen Personen geleiteten Versorgung. Stephanus selbst wird zur Symbolfigur für Standhaftigkeit im Glauben und außergewöhnliche Weisheit. Seine ruhige und engelsgleiche Erscheinung vor dem Hohen Rat unterstreicht die innere Stärke und Überzeugung, die ihn auszeichnen, auch angesichts falscher Anklagen.
Zusammenfassung:
In Apostelgeschichte Kapitel 6 trifft die frühe Gemeinde eine wichtige Entscheidung zur Verwaltung ihrer sozialen Aufgaben, indem sie sieben Diakone wählt, die die Armenversorgung übernehmen sollen. Diese Strukturierung ermöglicht den Aposteln, sich auf das Gebet und die Verkündigung des Wortes Gottes zu konzentrieren. Stephanus, einer dieser Diakone, erweist sich bald als besonders charismatisch und weise, vollbringt Wunder und verkündet mutig den Glauben. Seine Popularität und Überzeugungskraft bringen ihn jedoch in Konflikt mit einigen jüdischen Gruppen, die ihn der Gotteslästerung beschuldigen und vor den Hohen Rat zerren. Dort bleibt Stephanus ruhig und wird von seinen Anklägern mit einem Engelsgesicht betrachtet, was seine tiefe Verbundenheit mit Gott widerspiegelt und auf die kommenden Ereignisse vorausweist.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 73: “Euer Herz erschrecke nicht”
Auf der Grundlage von Johannes 13,31-38; Johannes 14-17.
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