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6.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – 2.Korinther Kap.11
Paulus und die falschen Apostel
1Wollte Gott, ihr hieltet mir ein wenig Torheit zugut! Doch ihr haltet mir’s wohl zugut. 2Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch vertraut einem Manne, daß ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte. 3Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer Schalkheit, also auch eure Sinne verrückt werden von der Einfalt in Christo. 4Denn so, der da zu euch kommt, einen andern Jesus predigte, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfinget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein ander Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so vertrüget ihr’s billig. 
5Denn ich achte, ich sei nicht weniger, als die »hohen« Apostel sind. 6Und ob ich nicht kundig bin der Rede, so bin ich doch nicht unkundig in der Erkenntnis. Doch ich bin bei euch allenthalben wohl bekannt. 
7Oder habe ich gesündigt, daß ich mich erniedrigt habe, auf daß ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium Gottes umsonst verkündigt 8und habe andere Gemeinden beraubt und Sold von ihnen genommen, daß ich euch predigte. 9Und da ich bei euch war gegenwärtig und Mangel hatte, war ich niemand beschwerlich. Denn meinen Mangel erstatteten die Brüder, die aus Mazedonien kamen, so habe ich mich in allen Stücken euch unbeschwerlich gehalten und will auch noch mich also halten. 10So gewiß die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm in den Ländern Achajas nicht verstopft werden. 11Warum das? Daß ich euch nicht sollte liebhaben? Gott weiß es. 
12Was ich aber tue und tun will, das tue ich darum, daß ich die Ursache abschneide denen, die Ursache suchen, daß sie rühmen möchten, sie seien wie wir. 13Denn solche falsche Apostel und trügliche Arbeiter verstellen sich zu Christi Aposteln. 14Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichtes. 15Darum ist es nicht ein Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Prediger der Gerechtigkeit; welcher Ende sein wird nach ihren Werken.
Die Leiden und Mühen des Apostels
16Ich sage abermals, daß nicht jemand wähne, ich sei töricht; wo aber nicht, so nehmet mich an als einen Törichten, daß ich mich auch ein wenig rühme. 17Was ich jetzt rede, das rede ich nicht als im Herrn, sondern als in der Torheit, dieweil wir in das Rühmen gekommen sind. 18Sintemal viele sich rühmen nach dem Fleisch, will ich mich auch rühmen. 19Denn ihr vertraget gern die Narren, dieweil ihr klug seid. 20Ihr vertraget, so euch jemand zu Knechten macht, so euch jemand schindet, so euch jemand gefangennimmt, so jemand euch trotzt, so euch jemand in das Angesicht streicht. 21Das sage ich nach der Unehre, als wären wir schwach geworden. Worauf aber jemand kühn ist (ich rede in Torheit!), darauf bin ich auch kühn. 22Sie sind Hebräer? – Ich auch! Sie sind Israeliter? – Ich auch! Sie sind Abrahams Same? – Ich auch! 23Sie sind Diener Christi? – Ich rede töricht: Ich bin’s wohl mehr: ich habe mehr gearbeitet, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin öfter gefangen, oft in Todesnöten gewesen; 24von den Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Streiche weniger eins; 25ich bin dreimal gestäupt, einmal gesteinigt; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, Tag und Nacht habe ich zugebracht in der Tiefe des Meers; 26ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch die Flüsse, in Gefahr durch die Mörder, in Gefahr unter den Juden, in Gefahr unter den Heiden, in Gefahr in den Städten, in Gefahr in der Wüste, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter den falschen Brüdern; 27in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße; 28außer was sich sonst zuträgt, nämlich, daß ich täglich werde angelaufen und trage Sorge für alle Gemeinden. 29Wer ist schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird geärgert, und ich brenne nicht? 
30So ich mich ja rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen. 31Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, welcher sei gelobt in Ewigkeit, weiß, daß ich nicht lüge. 32Zu Damaskus verwahrte der Landpfleger des Königs Aretas die Stadt der Damasker und wollte mich greifen, 33und ich ward in einem Korbe zum Fenster hinaus durch die Mauer niedergelassen und entrann aus seinen Händen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
In 2. Korinther Kapitel 11 spricht Paulus mit eindringlichen Worten über seine Liebe zur Gemeinde und seine Sorge, dass sie von falschen Aposteln und deren Lehren verführt werden könnte. Er zeigt auf, wie die Täuschung Satans selbst als „Engel des Lichts“ viele in die Irre führt. Gleichzeitig gibt Paulus einen Einblick in die unzähligen Leiden und Gefahren, die er im Dienst Christi erlitten hat. Diese Passage betont die Reinheit des Evangeliums und ermutigt uns, die Wahrheit mit Eifer und Demut zu bewahren.
Kommentar
Paulus verwendet in diesem Kapitel eine Mischung aus scharfer Kritik, persönlichem Zeugnis und rhetorischer Ironie, um seine Botschaft zu unterstreichen. Seine Sorge gilt der Gemeinde, die anfällig ist für falsche Lehren, die sich als christlich ausgeben. Mit den Worten: „Denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichts“ (Vers 14), macht Paulus deutlich, dass nicht alles, was fromm erscheint, tatsächlich von Gott kommt. Es ist ein Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber Lehrern, die äußerlich überzeugend wirken, aber ein falsches Evangelium predigen.
Paulus zeigt auch seine eigene Hingabe, indem er die vielen Prüfungen aufzählt, die er um Christi willen erduldet hat: Gefängnisse, Schläge, Schiffbrüche und die ständige Sorge um die Gemeinden. Dies dient nicht, um sich selbst zu verherrlichen, sondern um seine Aufrichtigkeit und seinen Einsatz zu verdeutlichen. Gleichzeitig stellt er heraus, dass wahre Stärke in der Schwachheit liegt: „So ich mich ja rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen“ (Vers 30).
Zusammenfassung
2.Korinther Kapitel 11 ist ein leidenschaftlicher Appell des Paulus, die Reinheit des Evangeliums zu bewahren und sich nicht von falschen Aposteln verführen zu lassen. Er warnt vor Täuschungen, die von Satan selbst stammen, und gibt ein beeindruckendes Zeugnis seines Dienstes, das von Leiden und Opferbereitschaft geprägt ist. Paulus fordert die Gemeinde auf, zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden und die Demut und Einfachheit in Christus zu bewahren. Gleichzeitig erinnert er daran, dass wahre Stärke in der Abhängigkeit von Gott und im Aushalten von Schwachheit liegt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 85: Noch einmal am See Genezareth
Auf der Grundlage von Johannes 21,1-22.

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Kommentar
Einleitung
Kapitel 85, basierend auf Johannes 21, beschreibt das erneute Zusammentreffen Jesu mit seinen Jüngern nach seiner Auferstehung am See Genezareth. In einer Zeit der Unsicherheit und inneren Kämpfe stärkt Jesus die Jünger, erinnert sie an ihre Berufung und setzt Petrus in seinem Dienst wieder ein. Diese Begegnung ist geprägt von Vergebung, Liebe und der Erneuerung des göttlichen Auftrags. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und eine Einladung, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten.
Kommentar
1. Das Wunder des Fischzugs – Erneuerung der Berufung:
Die erfolglose Nacht auf dem See symbolisiert die Grenzen menschlicher Bemühungen ohne göttliche Leitung. Erst durch Jesu Anweisung füllen sich die Netze der Jünger. Dieses Wunder erinnert an den ersten Fischzug bei ihrer Berufung und bestätigt, dass Jesus trotz seines Todes und seiner Auferstehung weiterhin für ihre Bedürfnisse sorgt. Es ist ein Bild dafür, dass Gottes Werk durch den Glauben und die Zusammenarbeit mit ihm erfolgreich ist.
2. Die Wiederherstellung von Petrus:
Dreimal fragt Jesus Petrus: „Hast du mich lieb?“, was Petrus’ dreifache Verleugnung spiegelt. Diese Prüfung dient dazu, Petrus öffentlich zu rehabilitieren und sein Apostelamt zu erneuern. Die dreifache Aufforderung „Weide meine Lämmer“ und „Weide meine Schafe“ verdeutlicht Petrus’ Verantwortung als geistlicher Hirte. Seine Reue und Demut bereiten ihn darauf vor, sowohl für junge Gläubige als auch für die gesamte Gemeinde zu sorgen.
3. Nachfolge und Vertrauen:
Jesus fordert Petrus auf, ihm zu folgen, unabhängig davon, was mit anderen geschieht. Diese Lehre unterstreicht die persönliche Verantwortung jedes Jüngers, Christus zu dienen, ohne sich von den Aufgaben anderer ablenken zu lassen. Jesus macht deutlich, dass jeder seinen eigenen Weg der Nachfolge hat, der in seinem göttlichen Plan verwurzelt ist.
Zusammenfassung
Kapitel 85 illustriert die Treue Jesu gegenüber seinen Jüngern und seine Bereitschaft, sie trotz ihres Versagens zu vergeben und zu erneuern. Das Wunder des Fischzugs erinnert die Jünger an ihre Berufung, während Petrus durch die dreifache Befragung seine Hingabe zu Jesus bezeugt und als Hirte der Gemeinde wieder eingesetzt wird. Die Aufforderung „Folge mir nach!“ ist ein universeller Ruf an alle Christen, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten, ohne sich mit anderen zu vergleichen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 86: “Gehet hin und lehret alle Völker!”
Auf der Grundlage von Matthäus 28,16-20.

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Kommentar
Einleitung
Kapitel 86, basierend auf den letzten Anweisungen Jesu, thematisiert den großen Missionsauftrag: „Gehet hin und lehret alle Völker“ (Matthäus 28:19). Dies ist nicht nur eine Aufforderung an die damaligen Jünger, sondern ein bleibender Auftrag an alle Christen. Es beschreibt die Ausrüstung der Jünger mit göttlicher Vollmacht, die universelle Reichweite der Frohbotschaft und die Verantwortung jedes Gläubigen, das Evangelium zu verkünden. Diese Botschaft ruft zu Hingabe, Zusammenarbeit und dem Glauben an Gottes Wirken auf.
Kommentar
1. Der Missionsauftrag – Göttliche Autorität und universelle Mission
Jesus begann seine Worte mit der Zusicherung: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28:18). Diese Zusicherung zeigt, dass die Verkündigung des Evangeliums nicht aus eigener Kraft geschieht, sondern unter seiner Autorität. Der Auftrag „Gehet hin in alle Welt“ betont die universelle Natur der Botschaft: Alle Nationen, Völker und Kulturen sollen das Evangelium hören. Diese globale Perspektive hebt die Liebe und den Heilswillen Gottes hervor, der keine Grenzen kennt.
2. Die Verantwortung der Gläubigen
Der Auftrag richtet sich nicht nur an die Apostel, sondern an alle Gläubigen. Die Gemeinde ist dazu berufen, aktiv an der Errettung von Seelen mitzuwirken. Der Dienst kann durch Predigt, persönliches Zeugnis oder praktische Hilfe erfolgen. Diese Arbeit erfordert Hingabe, Vertrauen auf Gott und die Bereitschaft, in Demut und Liebe zu dienen.
3. Verheißungen und Herausforderungen
Jesus versprach, seinen Nachfolgern beizustehen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28:20). Diese Zusicherung gibt den Gläubigen Mut, auch angesichts von Verfolgung und Herausforderungen. Die Verheißung des Heiligen Geistes als Quelle übernatürlicher Kraft war entscheidend für die Jünger und bleibt bis heute eine zentrale Unterstützung im Dienst. Der Missionsauftrag ist jedoch auch eine Prüfung von Glauben, Hingabe und Vertrauen.
Zusammenfassung
Kapitel 86 zeigt, dass der Missionsauftrag Jesu die Grundlage der christlichen Gemeinde ist. Dieser Auftrag ist umfassend, erfordert Glauben, Hingabe und die aktive Mitarbeit jedes Gläubigen. Die Verheißung göttlicher Unterstützung gibt Kraft und Mut, während die universelle Reichweite der Botschaft die allumfassende Liebe Gottes offenbart. Der Erfolg der Mission hängt davon ab, wie sehr Gläubige in ihrer Hingabe und Zusammenarbeit auf Jesus vertrauen.