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Lektion 9.Weise leben
Weise leben im Licht Christi: Eine Ermutigung zur Nachfolge und Anbetung
In dieser Lektion aus dem Brief an die Epheser ermutigt Paulus die Gläubigen, ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Sie sollen in Liebe wandeln und Gott nachahmen, indem sie sich an Christus orientieren. Es gilt, den Verlockungen der Welt zu widerstehen und als „Kinder des Lichts“ zu leben. Durch ihre Taten sollen sie das Licht Christi in einer dunklen Welt verbreiten und die Zeit bewusst nutzen, um Gottes Willen zu erfüllen. Schließlich ermutigt Paulus zu einer von Geist erfüllten Anbetung, die die Einheit der Gläubigen stärkt und den Fokus auf Jesus Christus legt.

9.1 „Vielmehr sollt ihr Gott danken“
Nachahmen der göttlichen Liebe: Ein Aufruf zur Hingabe
In welchem Sinne meint Paulus, dass die Gläubigen „Nachahmer ­Gottes“ sein sollen? Siehe Epheser 5,1–2.
Paulus ermutigt die Gläubigen in Ephesus dazu, „Nachahmer Gottes“ zu sein, indem sie in der Liebe wandeln. Diese Aufforderung ist zentral für das Verständnis des Abschnitts (Epheser 5,1-2). Doch was bedeutet es, „Nachahmer Gottes“ zu sein?
Zunächst verdeutlicht Paulus, dass diese Liebe, in der die Gläubigen wandeln sollen, ein Spiegelbild der Liebe Christi zu uns ist. Diese Liebe wird am deutlichsten durch Christi Opfer am Kreuz dargestellt. Es ist eine Liebe, die motiviert ist sowohl durch die Liebe Gottes als auch durch Christi selbst.
Das Opfer Christi wird in vier wichtigen Aspekten betont: Es ist ein stellvertretendes Opfer, Christus starb an unserer Stelle; es ist ein Opfer, das Gott dargebracht wird, nach dem Muster des alttestamentlichen Heiligtumsdienstes; und es ist ein Opfer, das von Gott angenommen wird, da es als wohlriechend betrachtet wird.
Anschließend weist Paulus auf die Bedeutung der Ethik im Bereich der Sexualität hin. Die Gläubigen in Ephesus werden davor gewarnt, in ein unmoralisches Verhalten zurückzufallen, das ihr christliches Zeugnis beschädigen würde. Dieser Abschnitt reflektiert die realen Herausforderungen, mit denen die Gläubigen in einer Gesellschaft konfrontiert waren, die sowohl moralische Verderbtheit als auch Tugendhaftigkeit zeigte.
Paulus‘ Ermahnungen sind daher eine Reaktion auf die vielschichtige griechisch-römische Welt des ersten Jahrhunderts, die von einer Mischung aus Ausschweifung und Tugendhaftigkeit geprägt war. Er fordert die Gläubigen auf, sich von unmoralischem Verhalten der Heiden zu distanzieren, während er gleichzeitig dazu ermutigt, ein Leben zu führen, das bei den Außenstehenden Anerkennung findet. Letztendlich bedeutet „Nachahmer Gottes“ zu sein für Paulus, in der Liebe zu wandeln, die von Christi Opfer am Kreuz inspiriert ist, und dabei sowohl moralische Integrität als auch ein gutes Zeugnis für die Welt zu bewahren.

Die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben als „Nachahmer Gottes“ zu sein, ist tiefgreifend und bedeutungsvoll.
  1. Dankbarkeit gegenüber Gott: Der Ruf, Gott nachzuahmen, erinnert uns daran, dass unser Leben auf Dankbarkeit und Hingabe gegenüber Gott gründen sollte. Indem wir Gott danken für seine Liebe und Gnade, erkennen wir seine Rolle als unser Vorbild an und streben danach, ihm ähnlicher zu werden.
  2. Hingabe und Liebe: Als Nachahmer Gottes sollen wir in der Liebe wandeln, die durch Christi Opfer am Kreuz verkörpert wird. Das bedeutet, unser Leben in Hingabe an Gott zu führen und seine Liebe in unseren Beziehungen und Handlungen widerzuspiegeln. Es erfordert eine bewusste Entscheidung, Gottes Willen zu suchen und ihm treu zu dienen.
  3. Moralisches Leben: Die Ethik im Bereich der Sexualität, auf die Paulus hinweist, ist nur ein Aspekt eines moralischen Lebens als Nachahmer Gottes. Wir werden aufgefordert, uns von unmoralischem Verhalten fernzuhalten und stattdessen ein Leben der Reinheit, Ehrlichkeit und Integrität zu führen. Unsere Entscheidungen und Handlungen sollen von Gottes Werten und Prinzipien geleitet werden.
  4. Zeugnis für Christus: Indem wir Gott nachahmen und in der Liebe wandeln, geben wir ein Zeugnis für Christus in der Welt ab. Unser Lebensstil wird zu einer Quelle der Inspiration und des Lichts für andere, und wir haben die Möglichkeit, Gottes Liebe und Vergebung anderen Menschen näherzubringen.
Insgesamt ist die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben als „Nachahmer Gottes“ eine Herausforderung und eine Berufung zugleich. Sie erinnert uns daran, dass unser Leben nicht getrennt von unserem Glauben existiert, sondern dass wir als Christen dazu berufen sind, Gottes Liebe und Charakter in allem, was wir tun, widerzuspiegeln.