
1.Worin bestand der wesentliche Unterschied in den Glaubensäußerungen von Abraham und Thomas? Was können wir aus ihren Geschichten lernen?
Der wesentliche Unterschied zwischen den Glaubensäußerungen von Abraham und Thomas liegt in der Art ihres Vertrauens auf Gottes Verheißungen und in ihrem Umgang mit Unsicherheiten.
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Abraham: Abraham vertraute auf Gottes Verheißungen, selbst wenn diese menschlich unmöglich schienen. Sein Glaube war geprägt von Vertrauen, auch ohne sichtbare Beweise oder sofortige Erfüllung. Er folgte Gottes Ruf, verließ sein Land und glaubte daran, dass er zum Vater vieler Völker werden würde, obwohl er keine Kinder hatte. Abrahams Glaube zeigt uns die Bereitschaft, auf Gottes Wort zu vertrauen, auch wenn Umstände und Beweise fehlen. Es ist ein Glaube, der Geduld und Hoffnung vereint.
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Thomas: Im Gegensatz dazu stellte Thomas Bedingungen für seinen Glauben. Nach der Auferstehung Jesu verlangte er sichtbare und fühlbare Beweise, bevor er glauben konnte. Seine „Erst-sehen-und-dann-glauben“-Haltung zeigt, dass sein Glaube an greifbare Bestätigung gebunden war. Als Jesus Thomas seine Wunden zeigte, wurde Thomas zum Glauben geführt. Doch Jesus hob hervor, dass diejenigen gesegnet sind, die ohne sichtbare Beweise glauben können.
Lernen aus den Geschichten von Abraham und Thomas:
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Glaube erfordert Vertrauen: Abrahams Geschichte lehrt uns, dass Glaube oft bedeutet, Gott zu vertrauen, selbst wenn wir keine greifbaren Beweise haben. Dies ist eine Einladung, in unserem Glauben tiefer zu wachsen und Geduld zu üben.
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Gott begegnet uns in unseren Zweifeln: Die Geschichte von Thomas zeigt, dass Zweifel ein natürlicher Teil des Glaubenswegs sein können. Gott verurteilt uns nicht dafür, sondern begegnet uns darin. Aber sie ermutigt uns auch, unser Vertrauen nicht auf sichtbare Beweise zu beschränken.
Abraham und Thomas zeigen uns zwei Seiten des Glaubens: ein bedingungsloses Vertrauen und einen Glauben, der in der Suche nach Beweisen wächst. Zusammen lehren sie uns, dass echter Glaube oft über das hinausgeht, was wir sehen und verstehen können, und dass Gott treu ist, selbst wenn wir nicht alles begreifen.
2.Bitte diejenigen, die dazu bereit sind, Zeugnis von Jesus abzulegen, wie wir es im Johannesevangelium gesehen haben. Obwohl die Berichte unterschiedlich sind: Was sagen die Menschen und wie bezeugen sie alle denselben Herrn?
Im Johannesevangelium sehen wir eine Vielzahl von Zeugnissen über Jesus, die alle unterschiedliche Perspektiven auf ihn bieten, aber letztlich den gleichen Herrn und seine göttliche Natur bezeugen. Menschen wie Johannes der Täufer, die Samariterin am Brunnen, Thomas, und Maria von Bethanien bezeugen auf ganz eigene Weise ihre Begegnung und ihr Verständnis von Jesus. Hier sind einige zentrale Aussagen, die sie alle über Jesus machen und die uns helfen, sein Wesen und Wirken zu verstehen:
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Johannes der Täufer: Johannes beschreibt Jesus als das „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Joh 1,29). Sein Zeugnis betont die Rolle Jesu als Erlöser und das Opfer, das er bringen wird. Johannes erkennt Jesus als den von Gott Gesandten, der Menschen von ihren Sünden befreit.
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Die Samariterin am Brunnen: Ihr Zeugnis beginnt mit einer Begegnung am Brunnen und entwickelt sich zu einer Entdeckung, dass Jesus der Messias ist. Sie bezeugt gegenüber den Menschen in ihrem Dorf: „Kommt und seht einen Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Vielleicht ist er der Christus?“ (Joh 4,29). Ihre Worte laden andere ein, Jesus zu begegnen und ihn selbst kennenzulernen.
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Thomas: Nachdem Jesus auferstanden ist und Thomas seine Wunden gezeigt hat, bekennt er: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,28). Thomas’ Zeugnis ist eine klare Aussage über die Göttlichkeit Jesu und zeigt, dass Jesus mehr als nur ein Lehrer ist – er ist Gott selbst.
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Maria von Bethanien: Marias Handeln, Jesus mit kostbarem Öl zu salben, ist ein stilles, aber mächtiges Zeugnis. Sie zeigt ihre Hingabe und Ehrfurcht gegenüber Jesus, indem sie das Kostbarste opfert, das sie besitzt. Ihr Zeugnis zeigt Jesus als König und den, der ihre höchste Hingabe verdient.