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3.5 Ein wertvolles Ziel
Ein wertvolles Ziel – Mit Glauben Gott gefallen
Lies Markus 9,17–29. Wie reagiert Gott auf den Mann in dieser Geschichte? Wie viel Glaube ist genug Glaube?
Die Geschichte in Markus 9,17–29 zeigt eindrucksvoll, wie geduldig und barmherzig Jesus mit unserem schwachen Glauben umgeht. Der Vater des besessenen Jungen ist verzweifelt und gesteht Jesus offen seinen Zweifel: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (V. 24). Diese ehrliche Aussage zeigt, dass der Mann zwar Glauben hat, aber auch mit Unsicherheit kämpft. Doch Jesus weist ihn nicht zurück. Statt ihn für seinen unvollkommenen Glauben zu tadeln, nimmt Jesus diesen schwachen Glauben an und handelt voller Erbarmen.
  1. Gottes Annahme des ehrlichen Glaubens
Jesus verlangt keinen vollkommenen oder starken Glauben. Er verlangt einen ehrlichen Glauben – selbst wenn dieser von Zweifel begleitet ist. Der Vater in der Geschichte bringt sein Anliegen mit der demütigen Bitte vor Jesus, seine Schwäche zu überwinden. Jesus zeigt hier, dass selbst der kleinste Funken Glauben genügt, wenn er aufrichtig ist.
  1. Glaube als Beziehung, nicht als Leistung
Glaube bedeutet nicht, dass wir alles verstehen oder keine Zweifel haben dürfen. Er ist vielmehr ein Ausdruck des Vertrauens in Gottes Kraft – auch wenn wir unsicher sind. Jesus fordert uns nicht auf, erst „genug“ Glauben zu haben, sondern er lädt uns ein, mit allem, was wir haben, zu ihm zu kommen. Dieser Glaube ist nicht perfekt, aber er ist echt.
  1. Gottes Macht wirkt trotz unseres Zweifels
Die Heilung des Jungen zeigt, dass Gottes Macht nicht von der Stärke unseres Glaubens abhängt. Es ist nicht der Grad unseres Glaubens, sondern das Objekt unseres Glaubens – Jesus Christus –, das den Unterschied macht. Deshalb dürfen wir mit all unseren Schwächen und Zweifeln zu Gott kommen, denn er wirkt durch seine Gnade.
  1. Ein wertvolles Ziel: Gott wohlgefällig leben
Wie Paulus ermutigt, sollen wir es uns zum Ziel machen, Gott wohlgefällig zu leben (2. Kor 5,9). Das bedeutet, im Vertrauen auf Gott zu wachsen, ihm unsere Unsicherheiten zu bringen und uns von ihm formen zu lassen. Dazu gehört, in Liebe zu handeln, Geduld zu üben und im Gebet beständig zu bleiben (Röm 12,10–13).
Verbindung zum Alltag:
  • Ehrlich vor Gott sein: Wir dürfen unsere Zweifel und Ängste offen vor Gott aussprechen, denn er begegnet uns mit Gnade.
  • Vertrauen üben: Auch kleiner Glaube kann Großes bewirken, wenn er in Jesus verankert ist.
  • Schritte im Glauben gehen: Statt auf perfekten Glauben zu warten, sollen wir mit dem Vertrauen handeln, das wir haben.
  • Gott um Wachstum bitten: So wie der Vater Jesus bat, seinen Unglauben zu überwinden, dürfen auch wir Gott bitten, unseren Glauben zu stärken.
Fazit:
Gott erwartet keinen perfekten Glauben, sondern ein ehrliches Herz, das ihn sucht. Auch der kleinste Glaube, der sich Jesus zuwendet, ist genug, damit Gott wirken kann. Dieses Wissen ermutigt uns, im Vertrauen zu wachsen und unser Leben darauf auszurichten, Gott wohlgefällig zu leben – in Liebe, Geduld und Hingabe.
Wenn Gott uns durch Christus annimmt, wie viel mehr sollten wir dann andere annehmen? Was sagen uns in diesem Zusammenhang das Gebot der Nächstenliebe (3 Mo 19,18; Mt 22,39) und die goldene Regel, andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte?
Wenn Gott uns durch Christus bedingungslos annimmt, obwohl wir unvollkommen und fehlerhaft sind, dann fordert uns das heraus, auch anderen mit derselben Liebe, Annahme und Barmherzigkeit zu begegnen. Gottes Gnade an uns ist das höchste Vorbild dafür, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen sollen.
  1. Die Grundlage der Nächstenliebe
In 3. Mose 19,18 heißt es: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Dieses Gebot wurde von Jesus in Matthäus 22,39 als das zweitgrößte Gebot nach der Liebe zu Gott hervorgehoben: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Diese Nächstenliebe fordert uns dazu auf, anderen mit derselben Achtung, Geduld und Fürsorge zu begegnen, wie wir es uns selbst wünschen.
Da Gott uns trotz unserer Fehler liebt, sollen wir auch anderen vergeben, ihnen mit Respekt begegnen und ihnen Gutes tun – unabhängig davon, ob sie es aus menschlicher Sicht „verdienen“. Diese Liebe ist nicht oberflächlich oder selektiv, sondern umfasst alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Meinungen oder Verhalten.
  1. Die Goldene Regel – Aktive Nächstenliebe
Jesus betont in Matthäus 7,12 die sogenannte Goldene Regel: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ Diese Regel fordert nicht nur dazu auf, passiv freundlich zu sein, sondern aktiv Gutes zu tun. Sie setzt die Nächstenliebe in konkrete Handlung um: So wie wir Verständnis, Geduld, Vergebung und Respekt erwarten, sollen wir diese Werte auch anderen entgegenbringen.
  1. Annahme, die Veränderung ermöglicht
Gott nimmt uns an, nicht weil wir perfekt sind, sondern um uns durch seine Liebe zu verändern. Genauso können auch wir durch unsere Annahme und Liebe anderen helfen, zu wachsen und Heilung zu erfahren. Menschen, die bedingungslos angenommen werden, erfahren oft innere Heilung und Veränderung. Unsere Liebe kann ein Spiegel von Gottes Liebe sein, der andere zu ihm hinführt.
  1. Überwinden von Vorurteilen und Grenzen
Gottes Annahme kennt keine Grenzen. Jesus begegnete Außenseitern, Sündern und Menschen am Rand der Gesellschaft mit Liebe und Barmherzigkeit. Auch wir sind herausgefordert, Vorurteile abzulegen, anderen offen zu begegnen und bewusst auf Menschen zuzugehen, die anders sind als wir.
Verbindung zum Alltag:
  • Vergebung üben: So wie Gott uns vergeben hat, sollen wir anderen vergeben – auch wenn es schwerfällt.
  • Empathie zeigen: Uns in andere hineinversetzen und ihnen so begegnen, wie wir selbst behandelt werden möchten.
  • Grenzenlose Liebe leben: Menschen ohne Vorbehalte lieben – unabhängig von Herkunft, Meinung oder Vergangenheit.
  • Aktiv Gutes tun: Nicht abwarten, sondern selbst den ersten Schritt tun, um Frieden zu stiften und Beziehungen zu stärken.
Fazit:
Gottes Annahme durch Christus ist das größte Vorbild für unser Verhalten gegenüber anderen. Wenn Gott uns trotz unserer Fehler liebt, wie viel mehr sollten auch wir anderen mit Liebe, Geduld und Barmherzigkeit begegnen. Die Nächstenliebe und die Goldene Regel fordern uns dazu auf, diese göttliche Liebe aktiv zu leben und durch unsere Haltung und unser Handeln Gottes Charakter in der Welt sichtbar zu machen.
Die Verbindung von Glauben und Nächstenliebe mit unserem Alltagsleben und Glauben ist essenziell, um ein Leben zu führen, das Gott wohlgefällig ist. Die Geschichte aus Markus 9,17–29 und die Gebote der Nächstenliebe aus 3. Mose 19,18 und Matthäus 22,39 zeigen uns, wie wir diesen Glauben praktisch leben können.
  1. Glaube im Alltag leben – Auch mit Schwächen
Wie der Vater in Markus 9,24 dürfen auch wir mit unserem unvollkommenen Glauben zu Gott kommen. Unser Alltag ist geprägt von Herausforderungen, Zweifeln und Unsicherheiten. Doch wir dürfen wissen, dass Jesus selbst den kleinsten Glauben annimmt und durch ihn wirkt.
Im Alltag bedeutet das:
  • Mutig zu beten, auch wenn wir nicht wissen, ob und wie Gott antwortet.
  • Entscheidungen im Vertrauen auf Gottes Führung zu treffen.
  • Gott ehrlich unsere Zweifel und Ängste zu bringen und ihn um Stärkung des Glaubens zu bitten.
  1. Ein Leben, das Gott gefällt
Wie Paulus in 2. Korinther 5,9 ermutigt, soll es unser Ziel sein, Gott zu gefallen. Das geschieht nicht durch Perfektion, sondern durch einen Glauben, der sich in Liebe, Geduld und Hingabe ausdrückt.
Praktische Umsetzung:
  • Geduld üben im Umgang mit schwierigen Menschen.
  • Beharrlich beten, auch wenn Veränderungen auf sich warten lassen.
  • Aktiv lieben, indem wir anderen in Liebe dienen und ihnen vergeben.
  1. Die Nächstenliebe als gelebter Glaube
Das Gebot der Nächstenliebe fordert uns heraus, Gottes Annahme gegenüber uns selbst auf andere zu übertragen. Wenn Gott uns trotz unserer Fehler liebt, dann sollen auch wir anderen mit dieser Liebe begegnen.
Im Alltag heißt das:
  • Vergeben, auch wenn wir verletzt wurden.
  • Empathie zeigen, indem wir uns in andere hineinversetzen.
  • Hilfsbereit sein, indem wir uns aktiv für das Wohl anderer einsetzen.
  • Vorurteile abbauen und Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder Meinung mit Respekt begegnen.
  1. Die Goldene Regel als Maßstab für unser Handeln
Die Goldene Regel aus Matthäus 7,12 fordert uns auf, andere so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten. Diese Haltung verändert unser Miteinander.
Praktisch bedeutet das:
  • Wertschätzung ausdrücken, wo oft Kritik herrscht.
  • Hilfsbereitschaft zeigen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
  • Frieden suchen, wo Konflikte bestehen.
  1. Glaube und Nächstenliebe als wertvolles Ziel
Unser Glaube ist kein statischer Zustand, sondern eine lebendige Beziehung zu Gott, die unser Denken und Handeln verändert. Gott wohlgefällig zu leben bedeutet, im Glauben zu wachsen und diese Liebe durch konkrete Taten sichtbar zu machen.
Das bedeutet für unseren Alltag:
  • Bewusst handeln, nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Liebe zu Gott.
  • Gottes Liebe widerspiegeln in Familie, Freundeskreis und am Arbeitsplatz.
  • Gemeinschaft leben, in der Annahme und Liebe das Fundament sind.
Fazit:
Gott fordert uns nicht auf, perfekten Glauben oder makellose Liebe zu haben. Er lädt uns ein, mit allem, was wir haben – auch mit unseren Zweifeln und Schwächen – zu ihm zu kommen. Im Alltag bedeutet das, unseren Glauben in kleinen Schritten zu leben und anderen mit derselben Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen, die wir von Gott erfahren haben. Unser Ziel sollte es sein, durch Glauben und Nächstenliebe Gott wohlgefällig zu leben – ein Leben voller Vertrauen, Hingabe und aktiver Liebe.

Auch der kleinste Funken Glauben kann Großes bewirken, wenn er in Gottes Liebe verwurzelt ist.