Indem er Seite an Seite ging, seine Hand in der Hand des Herrn, stiegen sie zusammen ins Boot. Aber Petrus war nun demütig und still. Er hatte keinen Grund, sich vor seinen Gefährten zu rühmen, denn durch Unglauben und Selbstüberhebung war er fast ums Leben gekommen. Als er seinen Blick von Jesus abwandte, verlor er seinen sicheren Schritt und sank inmitten der Wellen.
Wie oft sind auch wir, wenn wir in Schwierigkeiten geraten, Petrus ähnlich! Wir schauen auf die Wellen, anstatt unsere Augen auf den Erlöser gerichtet zu halten. Unsere Füße rutschen aus und die Wasser des Stolzes steigen über unsere Seele. Jesus hatte Petrus nicht zu sich gerufen, um ihn dann zugrunde gehen zu lassen; ebenso ruft er uns nicht, um uns dann zu vergessen. […]
Jesus hatte den Charakter seiner Jünger durchschaut. Er wusste, wie schwer ihr Glaube geprüft werden würde. In diesem Vorfall auf dem Meer wollte er Petrus seine eigene Schwäche offenbaren – ihm zeigen, dass seine Sicherheit nur in der ständigen Abhängigkeit von der göttlichen Macht lag. Inmitten des Sturms der Versuchungen konnte er nur dann sicher gehen, wenn er sich in völliger Selbstaufgabe allein auf den Erlöser stützte. Petrus war schwach gerade an dem Punkt, an dem er sich stark wähnte, und erst als er seine Schwäche erkannte, konnte er die Notwendigkeit verstehen, sich auf Christus zu stützen. Hätte er die Lektion gelernt, die Jesus ihm durch das Geschehen auf dem Meer erteilen wollte, wäre er nicht gefallen, als die große Prüfung über ihn kam.
Gott lehrt seine Kinder jeden Tag. Durch die Umstände des täglichen Lebens bereitet er sie darauf vor, das Werk auf einer größeren Ebene auszuführen, die seine Vorsehung bestimmt hat. Die Art und Weise, wie sie ihre kleinen täglichen Pflichten erfüllen, entscheidet über ihren Sieg oder ihre Niederlage in den großen Krisen des Lebens.
Diejenigen, die sich ihrer ständigen Abhängigkeit von Gott nicht bewusst sind, werden der Versuchung erliegen. Heute mögen wir sagen, dass unser Fuß sicher ist und wir niemals wanken werden. Wir mögen sagen: „Ich weiß, an wen ich geglaubt habe; nichts kann meinen Glauben an Gott und sein Wort erschüttern.“ Aber Satan plant, unsere ererbten oder kultivierten Charaktereigenschaften zu nutzen und uns so zu verblenden, dass wir unsere Bedürfnisse und Mängel nicht erkennen. Nur wenn wir uns unserer eigenen Schwäche bewusst sind und unseren Blick ständig auf Jesus richten, können wir sicher gehen.
Ellen White, Das Leben Jesu, S. 381-382
Lieber himmlischer Vater,
wir danken Dir für die Gnade, die Du uns durch Jesus Christus schenkst. Hilf uns, unsere Augen stets auf den Erlöser gerichtet zu halten, besonders in Zeiten der Versuchung und Schwierigkeiten. Erinnere uns daran, dass unsere Sicherheit nur in der ständigen Abhängigkeit von Deiner göttlichen Macht liegt. Gib uns die Demut, unsere Schwächen zu erkennen und uns völlig auf Dich zu stützen. Stärke unseren Glauben, damit wir nicht in den Wellen des Stolzes und des Unglaubens untergehen. Lass uns die täglichen Lektionen, die Du uns lehrst, aufmerksam annehmen, damit wir für die größeren Prüfungen des Lebens vorbereitet sind. Bewahre uns davor, uns auf unsere eigene Stärke zu verlassen, und führe uns immer wieder zu Deiner unerschütterlichen Liebe zurück. Gib uns die Weisheit, die Zeichen Deiner Führung in unserem Leben zu erkennen und ihnen zu folgen. Möge unser Vertrauen in Dich fest und unerschütterlich sein, damit wir inmitten aller Stürme sicher gehen können.
In Jesu Namen beten wir. Amen.