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4.5 Von Hoffnung beflügelt
Hoffnung in der Dunkelheit: Gottes unerschütterliche Verheißungen
Lies Hebräer 2,14–15. Wie erlebten die Gläubigen im Mittelalter die Realität des Großen Kampfes?
Hebräer 2,14–15 lautet:
„Da nun die Kinder Anteil an Fleisch und Blut haben, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch seinen Tod den zunichtemache, der die Macht des Todes hat, nämlich den Teufel, und die erlöse, die durch die Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.“
Die Gläubigen im Mittelalter, insbesondere die Waldenser, erlebten die Realität des Großen Kampfes sehr direkt und intensiv. Sie waren oft Verfolgungen, Folter und dem Tod ausgesetzt, weil sie an ihren Glaubensüberzeugungen festhielten und sich weigerten, von der römischen Kirche abzufallen. Diese Gläubigen lebten in einer Zeit intensiver geistlicher und politischer Konflikte, in der der Tod und die Verfolgung allgegenwärtige Realitäten waren.
Trotz der schweren Verfolgungen wurden die Waldenser und andere Reformationsführer wie Hus, Hieronymus, Tyndale und Latimer durch ihren tiefen Glauben an die Verheißungen Gottes ermutigt. Sie waren überzeugt von der Verheißung Jesu in Johannes 14,19: „Weil ich lebe, werdet auch ihr leben.“ Diese Verheißung gab ihnen die Gewissheit, dass Christus, der den Tod überwunden hat, bei ihnen war und sie in ihren Leiden stärken und trösten würde.
Die Gläubigen des Mittelalters fanden Trost und Freude in der Gemeinschaft mit Christus, besonders in seinen Leiden. Sie verstanden, dass der Tod durch die Auferstehung Christi besiegt wurde und dass, obwohl sie physisch sterben könnten, sie durch Christus ewiges Leben und Sieg über den Tod haben würden. Ihre Treue und Standhaftigkeit, selbst unter den grausamsten Umständen, waren ein kraftvolles Zeugnis für ihre tiefe Beziehung zu Gott und ihren Glauben an seine Verheißungen.
Insgesamt zeigt die Geschichte dieser mutigen Männer und Frauen, dass der Glaube an die Verheißungen Gottes und die Gemeinschaft mit Christus auch inmitten der größten Prüfungen und Leiden des Lebens Trost, Hoffnung und Freude bieten kann. Sie erinnern uns daran, dass, egal welche Herausforderungen wir im Leben begegnen, wir uns auf Gottes Verheißungen stützen und in der Gemeinschaft mit Christus Kraft und Sieg finden können.
Lies Johannes 5,24; 11,25–26 und 1. Johannes 5,11–13. Welche Zusicherungen geben dir diese Verheißungen? Wie können sie uns in den Prüfungen des Lebens helfen?
Diese Verheißungen bieten uns folgende Zusicherungen:
  1. Ewiges Leben durch Glauben: Johannes 5,24 betont, dass wer Jesus hört und an Gott glaubt, das ewige Leben hat und nicht ins Gericht kommt. Dies gibt uns die Gewissheit, dass durch unseren Glauben an Jesus Christus und das Evangelium wir ein ewiges Leben bei Gott haben werden.
  2. Auferstehung und ewiges Leben: In Johannes 11,25–26 versichert Jesus, dass er die Auferstehung und das Leben ist. Er betont, dass selbst wenn wir physisch sterben, wir durch unseren Glauben an ihn leben werden und niemals sterben werden. Dies gibt uns Hoffnung über den Tod hinaus und die Gewissheit der ewigen Gemeinschaft mit Gott.
  3. Gewissheit des ewigen Lebens: In 1. Johannes 5,11–13 wird uns versichert, dass Gott uns das ewige Leben durch seinen Sohn gegeben hat. Wer Jesus hat, hat das Leben. Dies gibt uns die Sicherheit und Gewissheit, dass wir, wenn wir an Jesus glauben, bereits das ewige Leben haben.
In den Prüfungen des Lebens können diese Verheißungen uns Trost, Hoffnung und Stärke bieten. Sie erinnern uns daran, dass unser Leben in Christus fest verankert ist und dass nichts uns von seiner Liebe und Fürsorge trennen kann. Die Geschichte von Jan Hus ist ein kraftvolles Beispiel für jemanden, der trotz schwerer Leiden und Prüfungen durch den Frieden und die Gnade Gottes gestärkt wurde. Ebenso können wir, wenn wir uns auf die Verheißungen Gottes verlassen und ihnen vertrauen, Frieden, Trost und Hoffnung inmitten unserer eigenen Herausforderungen finden. Die Verheißungen Gottes sind zeitlos und bieten uns auch heute noch eine feste Grundlage für unseren Glauben und unser Leben.
Was könnte es bedeuten, alles für Christus zu verlieren? Was verliert man am Ende wirklich? (Siehe Mk 8,36) Was können wir von den Waldensern und den Reformatoren lernen, das uns in der letzten Auseinandersetzung auf ­Erden Halt geben kann?
In Markus 8,36 sagt Jesus: „Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“
Wenn es darum geht, alles für Christus zu verlieren, bedeutet das, dass man bereit ist, alles, was man hat oder schätzt – sei es Reichtum, Ansehen, Beziehungen oder sogar das eigene Leben – aufzugeben oder zu opfern, um treu zu Jesus und seinem Evangelium zu stehen. Es ist ein radikales Engagement und eine tiefe Hingabe an Christus, bei dem man bereit ist, persönliche Opfer zu bringen, um dem Willen Gottes zu folgen.
Was verliert man am Ende wirklich? Im Licht von Markus 8,36 wird klar, dass es nicht nur materielle Dinge sind, die man verlieren könnte, sondern vor allem die eigene Seele. Das bedeutet, dass man, indem man sich von Gott und seinen Wegen abwendet oder seine Prinzipien aufgibt, die tiefste und wichtigste Dimension des eigenen Seins gefährdet.
Von den Waldensern und den Reformatoren können wir lernen:
  1. Standhaftigkeit im Glauben: Trotz Verfolgung, Leiden und dem Risiko des Todes hielten die Waldenser und die Reformatoren an ihrem Glauben fest. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut können uns inspirieren, fest in unserem eigenen Glauben zu stehen, auch wenn wir auf Herausforderungen oder Verfolgungen stoßen.
  2. Priorität des Wortes Gottes: Beide Gruppen legten großen Wert auf die Bibel als die alleinige Autorität für den Glauben und die Praxis. Ihre Hingabe an das Studium und die Verbreitung der Heiligen Schrift erinnert uns daran, wie wichtig es ist, uns auf Gottes Wort zu stützen und es in unserem Leben zu verankern.
  3. Gemeinschaft und Unterstützung: Die Waldenser und die Reformatoren suchten Gemeinschaft und Unterstützung bei Gleichgesinnten. In Zeiten der Prüfung und Verfolgung fanden sie Stärke und Trost in der Gemeinschaft der Gläubigen. Dies lehrt uns die Bedeutung der Gemeinschaft im Glauben und wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu ermutigen und zu stärken.
  4. Vertrauen auf Gottes Verheißungen: Beide Gruppen vertrauten fest auf die Verheißungen Gottes, insbesondere in Zeiten der Prüfung und Verfolgung. Ihre Zuversicht und Hoffnung auf die Verheißungen Gottes können uns ermutigen und uns daran erinnern, dass Gottes Wort und Verheißungen unsere sichere Grundlage und unser Trost in allen Lebensumständen sind.
Zusammengefasst können wir von den Waldensern und den Reformatoren lernen, dass ein tief verwurzelter Glaube an Gott, eine starke Gemeinschaft im Glauben, ein festes Fundament in Gottes Wort und ein unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Verheißungen uns in den Herausforderungen und Auseinandersetzungen des Lebens Halt und Stärke geben können.

Die Verbindung zwischen diesen tiefen Glaubensprinzipien und unserem Alltagsleben ist essenziell. In einer Welt, die oft von Unsicherheit, Prüfungen und Herausforderungen geprägt ist, können wir viel von den Beispielen der Waldenser und der Reformatoren lernen.
  1. Priorität des Wortes Gottes im Alltag: In einer Zeit, in der wir von Informationen, Meinungen und Ablenkungen überflutet werden, ist es wichtig, Zeit in Gottes Wort zu investieren. Durch regelmäßiges Lesen, Studieren und Meditieren über die Bibel können wir unsere Perspektive schärfen, geistlich wachsen und die Wahrheit in unserem täglichen Leben verankern.
  2. Gemeinschaft und Unterstützung: Der Aufbau und die Pflege von starken, unterstützenden Gemeinschaften sind im Alltag entscheidend. In Zeiten der Freude, aber besonders in Zeiten der Not, können wir uns gegenseitig stärken, ermutigen und trösten. Dies schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und gibt uns die Sicherheit, dass wir nicht allein sind.
  3. Vertrauen auf Gottes Verheißungen: Unsere Hoffnung und unser Vertrauen sollten nicht auf den Umständen oder den menschlichen Versprechungen basieren, sondern auf den unerschütterlichen Verheißungen Gottes. In den Höhen und Tiefen des Lebens können wir uns auf seine Treue, Liebe und Führung verlassen.
  4. Bereitschaft, alles für Christus zu geben: Im Alltag bedeutet dies, dass wir bereit sein sollten, unsere Prioritäten, Entscheidungen und Handlungen nach den Prinzipien und dem Beispiel Jesu auszurichten. Es erfordert oft Mut, Entschlossenheit und Opferbereitschaft, aber der Lohn ist eine tiefere Beziehung zu Gott und ein erfüllteres Leben.
Zusammenfassend können die Prinzipien und Lehren der Waldenser und der Reformatoren uns im Alltag Orientierung, Hoffnung und Stärkung bieten. Indem wir uns auf einen tief verwurzelten Glauben, Gemeinschaft, Gottes Wort und seine Verheißungen stützen, können wir den Herausforderungen des Lebens mit Zuversicht, Frieden und Standhaftigkeit begegnen. Es ist eine ständige Erinnerung daran, dass unser Glaube nicht nur für die Sonntagsgottesdienste oder besondere Anlässe relevant ist, sondern für jeden Moment unseres täglichen Lebens.

Inmitten der größten Prüfungen des Lebens gibt uns die Hoffnung auf Gottes Verheißungen die Stärke und den Mut, standhaft zu bleiben.