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8.3 Das Gericht ist gekommen
Das Unvermeidliche Gericht: Vorbereitet durch Christus
Vergleiche Daniel 7,9–10 mit Offenbarung 14,6–7. Welche Ähnlichkeit besteht zwischen diesen beiden Stellen?
Daniel 7,9-10 und Offenbarung 14,6-7 teilen einige bemerkenswerte Ähnlichkeiten, insbesondere in ihrer Darstellung von Gerichtsszenen und der Betonung auf Gottes Heiligkeit und die Bedeutung der Anbetung. Hier sind die beiden Schriftstellen:
Daniel 7,9-10: „9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und der Alte an Tagen setzte sich. Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle. Sein Thron war Feuerflammen, dessen Räder loderndes Feuer. 10 Ein Feuerstrom ergoss sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden geöffnet.“
Offenbarung 14,6-7: „6 Und ich sah einen anderen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und zwar jeder Nation und jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk. 7 Der sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Und betet den an, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen.“
Ähnlichkeiten:
  1. Gerichtsszene:
    • Beide Texte beschreiben eine Szene des Gerichts. In Daniel 7 wird der Gerichtshof eröffnet und die Bücher werden aufgeschlagen, was auf eine gerichtliche Untersuchung hindeutet. In Offenbarung 14 verkündet der Engel, dass die Stunde des Gerichts gekommen ist.
  2. Göttliche Autorität:
    • Daniel 7 betont die Autorität und Heiligkeit des „Alten an Tagen“ (eine Darstellung Gottes), der sich auf einem feurigen Thron niedersetzt, um zu richten. In Offenbarung 14 wird Gott als der Schöpfer von Himmel und Erde, Meer und Wasserquellen verehrt, und seine Autorität wird betont durch den Aufruf, ihn zu fürchten und ihm Ehre zu geben.
  3. Anbetung und Ehrfurcht:
    • In beiden Passagen wird die Anbetung Gottes hervorgehoben. In Daniel 7 dienen Tausende vor dem Thron Gottes, was auf eine Haltung der Anbetung und Dienstes hinweist. Offenbarung 14 ruft die Menschen auf, Gott anzubeten, insbesondere im Kontext seines kommenden Gerichts.
  4. Weltweiter Kontext:
    • Beide Texte beinhalten eine weltweite Dimension. Daniel 7 beschreibt eine gewaltige Versammlung vor Gott, die „tausendmal Tausende“ und „zehntausendmal Zehntausende“ umfasst. Offenbarung 14 spricht davon, dass das ewige Evangelium allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern verkündet wird.
Diese Parallelen zeigen, dass beide Passagen eine eschatologische Perspektive auf Gottes Gericht und die Bedeutung der Anbetung und Ehrfurcht vor Gott bieten. Sie betonen Gottes souveräne Autorität und seine gerechte Herrschaft über die ganze Schöpfung, während sie die Gläubigen auffordern, in der Erkenntnis seiner Heiligkeit und Macht zu leben.
Lies Offenbarung 22,10–12. Was ist das Schicksal der gesamten Menschheit, wenn Jesus wiederkommt? Welche deutliche Aussage wurde gegenüber Johannes gemacht?
Offenbarung 22,10–12: „10 Und er sprach zu mir: „Versiegle die Worte der Weissagung in diesem Buch nicht, denn die Zeit ist nahe! 11 Wer Unrecht tut, der tue weiterhin Unrecht; und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; und wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig. 12 Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.“
Das Schicksal der gesamten Menschheit bei der Wiederkunft Jesu: Diese Verse aus der Offenbarung betonen, dass bei der Wiederkunft Jesu das Schicksal aller Menschen endgültig und unwiderruflich besiegelt sein wird. Es gibt vier wesentliche Aussagen in diesen Versen, die das Schicksal der Menschheit bei Jesu Wiederkunft verdeutlichen:
  1. Die Zeit ist nahe:
    • Der Engel teilt Johannes mit, dass die Worte der Prophezeiung nicht versiegelt werden sollen, weil die Zeit nahe ist. Dies bedeutet, dass die Ereignisse, die in der Offenbarung beschrieben werden, kurz bevorstehen, und die Menschen müssen darauf vorbereitet sein.
  2. Zustand der Menschen:
    • Es wird gesagt, dass die Menschen in dem Zustand verbleiben werden, in dem sie sich befinden: Wer Unrecht tut, soll weiterhin Unrecht tun, wer unrein ist, soll weiterhin unrein sein; aber auch: wer gerecht ist, soll weiterhin Gerechtigkeit üben, und wer heilig ist, soll weiterhin heilig sein. Das bedeutet, dass zum Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu die Entscheidungen der Menschen über ihr moralisches und geistliches Leben endgültig sind.
  3. Belohnung durch Christus:
    • Jesus sagt, dass er bald kommen wird und dass er seinen Lohn mit sich bringt, um jedem nach seinen Taten zu vergelten. Dies impliziert, dass es ein vorhergehendes Gericht geben muss, bei dem entschieden wird, wer welche Belohnung oder Strafe erhält.
  4. Keine zweite Chance:
    • Die klare Aussage ist, dass es bei der Wiederkunft Jesu keine zweite Chance zur Umkehr oder Veränderung des Schicksals gibt. Jeder hat ausreichend Zeit und Informationen gehabt, um eine endgültige Entscheidung für oder gegen Christus zu treffen.
Deutliche Aussage gegenüber Johannes: Die Aussage gegenüber Johannes ist klar und unmissverständlich: Die Worte der Prophezeiung sollen nicht versiegelt werden, weil die Erfüllung nahe ist. Es wird betont, dass die Menschen in ihrem jeweiligen Zustand bleiben werden, sei es unrein oder gerecht, und dass Jesus kommen wird, um jeden nach seinen Taten zu belohnen oder zu bestrafen. Diese Passagen unterstreichen die Dringlichkeit und die Endgültigkeit der Entscheidungen, die Menschen in ihrem Leben treffen, und sie betonen die Bedeutung eines gerechten Lebens in Erwartung der Wiederkunft Jesu.
Lies Matthäus 25,1–13. Warum verhält sich Jesus diesen beiden verschiedenen Gruppen von Gläubigen gegenüber so unterschiedlich?
In dieser Parabel werden die beiden Gruppen von Jungfrauen (die klugen und die törichten) unterschiedlich behandelt, was ihre Vorbereitungs- und Erwartungshaltung bezüglich der Ankunft des Bräutigams betrifft. Dies verdeutlicht wichtige geistliche Lektionen über Wachsamkeit, Vorbereitung und das Reich Gottes.
  1. Vorbereitung und Wachsamkeit:
    • Die klugen Jungfrauen sind vorbereitet und wachsam. Sie haben nicht nur ihre Lampen mitgebracht, sondern auch zusätzliches Öl, um auf eine mögliche Verzögerung des Bräutigams vorbereitet zu sein. Dies symbolisiert die geistliche Bereitschaft und ständige Wachsamkeit im Glauben.
    • Die törichten Jungfrauen hingegen sind unvorbereitet. Sie bringen zwar ihre Lampen mit, aber kein zusätzliches Öl. Ihre Lampen erlöschen, und sie sind nicht in der Lage, dem Bräutigam zu begegnen, als er schließlich kommt. Dies symbolisiert eine oberflächliche oder unzureichende Vorbereitung im Glauben.
  2. Die Bedeutung des Öls:
    • Das Öl steht symbolisch für den Heiligen Geist, geistliche Nahrung und die innere Bereitschaft, die ein Christ benötigt, um im Glauben standhaft und bereit für die Wiederkunft Christi zu sein. Die klugen Jungfrauen haben sich darum bemüht, ihre Beziehung zu Gott zu pflegen und die nötige geistliche Versorgung aufrechtzuerhalten.
    • Die törichten Jungfrauen hingegen haben diese Vorbereitung vernachlässigt. Sie versuchen im letzten Moment, Öl zu bekommen, was ihre Unfähigkeit zeigt, die Wichtigkeit einer kontinuierlichen geistlichen Vorbereitung zu erkennen.
  3. Die verschlossene Tür:
    • Die verschlossene Tür symbolisiert das Ende der Gnadenzeit. Sobald der Bräutigam (Jesus) kommt, gibt es keine weitere Gelegenheit zur Umkehr oder Vorbereitung. Diejenigen, die bereit sind, treten ein; die anderen bleiben draußen. Diese endgültige Trennung betont die Dringlichkeit, jetzt im Glauben vorbereitet zu sein und nicht erst in der letzten Minute.
  4. Erkenntnis und Beziehung:
    • Jesus‘ Aussage „Ich kenne euch nicht!“ zu den törichten Jungfrauen unterstreicht, dass eine oberflächliche oder unvorbereitete Haltung im Glauben nicht ausreicht. Es geht darum, eine echte, tiefgehende Beziehung mit Christus zu haben. Die klugen Jungfrauen werden erkannt und angenommen, weil sie diese Beziehung gepflegt haben.
Zusammenfassung: Die Parabel lehrt, dass echte Gläubige durch kontinuierliche Wachsamkeit und Vorbereitung gekennzeichnet sind. Sie pflegen ihre Beziehung zu Gott und leben in ständiger Erwartung seiner Wiederkunft. Dies erfordert geistliche Disziplin und eine bewusste Entscheidung, im Glauben zu wachsen und sich auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Die unterschiedliche Behandlung der beiden Gruppen von Jungfrauen zeigt, dass nur diejenigen, die wirklich vorbereitet sind, an der Hochzeit (dem Reich Gottes) teilnehmen werden.

Das Unvermeidliche Gericht und die Vorbereitung durch Christus sind zentrale Themen, die tiefe Implikationen für unseren Alltag und Glauben haben. Die Schriftstellen und die Parabel der zehn Jungfrauen lehren uns wichtige Lektionen über Wachsamkeit, Vorbereitung und unser Verhalten als Gläubige.
  1. Wachsamkeit und geistliche Vorbereitung:
    • Daniel 7,9-10 und Offenbarung 14,6-7: Diese Passagen erinnern uns daran, dass Gott der souveräne Richter ist und dass ein Gericht bevorsteht. Unser tägliches Leben sollte daher von einem Bewusstsein für diese göttliche Realität geprägt sein. Wir sind aufgerufen, in ständiger Erwartung und Vorbereitung zu leben, indem wir unsere Beziehung zu Gott pflegen und uns kontinuierlich geistlich nähren.
    • Matthäus 25,1-13: Die klugen Jungfrauen, die vorbereitet und wachsam sind, dienen als Vorbilder für ein Leben in ständiger Bereitschaft. Dies bedeutet, dass wir uns nicht nur auf äußere religiöse Praktiken verlassen, sondern eine tiefe, persönliche Beziehung zu Gott aufbauen und erhalten.
  2. Verantwortung und Treue:
    • Die Parabel der zehn Jungfrauen zeigt, dass unsere tägliche Treue und unser verantwortungsvolles Handeln im Glauben entscheidend sind. Wir sollen nicht nachlässig oder unvorbereitet sein, sondern in unserem Alltag beständig danach streben, Gottes Willen zu tun und uns durch Gebet, Bibelstudium und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen geistlich zu stärken.
  3. Endgültigkeit der Entscheidungen:
    • Offenbarung 22,10-12: Diese Verse betonen die Dringlichkeit und Endgültigkeit unserer Entscheidungen im Leben. Wenn Christus wiederkommt, wird unser Schicksal besiegelt sein, basierend auf den Entscheidungen, die wir getroffen haben. Das bedeutet, dass wir jeden Tag als Gelegenheit sehen sollten, unser Leben nach Gottes Willen auszurichten und uns für ein gerechtes und heiliges Leben zu entscheiden.
  4. Glaubenssicherheit und Vertrauen:
    • Wir brauchen das Gericht nicht zu fürchten, denn durch Christus haben wir Vergebung, Freiheit von Schuld und die Kraft, ein gottgefälliges Leben zu führen. Dieses Vertrauen in Christi stellvertretendes Opfer und seine fortwährende Fürsprache vor Gott gibt uns die Sicherheit, dass wir im Gericht bestehen können. Diese Gewissheit sollte uns im Alltag ermutigen und stärken, ein Leben in Heiligkeit und Gerechtigkeit zu führen.
  5. Zeugnis und Evangelisation:
    • Offenbarung 14,6-7: Der Engel, der das ewige Evangelium verkündet, erinnert uns daran, dass wir als Gläubige die Verantwortung haben, die Botschaft von Gottes Gericht und seiner Gnade in die Welt zu tragen. Unser Alltag sollte daher auch von einem missionarischen Eifer geprägt sein, andere auf die bevorstehende Wiederkunft Christi vorzubereiten.
Zusammenfassung: Die Verbindung zwischen dem Unvermeidlichen Gericht und unserem Alltagsleben und Glauben liegt in der ständigen Bereitschaft, Wachsamkeit und Treue im Glauben. Indem wir unsere Beziehung zu Gott pflegen, verantwortungsvoll und treu leben, die Endgültigkeit unserer Entscheidungen anerkennen und in der Sicherheit von Christi Opfer und Fürsprache ruhen, können wir ein Leben führen, das Gottes Willen entspricht und andere auf seine Wiederkunft vorbereitet.

Unser tägliches Leben sollte von der Wachsamkeit und ständigen Vorbereitung auf Gottes bevorstehendes Gericht geprägt sein, getragen von der Gewissheit, dass Christus uns durch seine Fürsprache und sein Opfer stets zur Seite steht.