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6.2 Prophetische Zeitabschnitte
Die Kontinuität göttlicher Treue inmitten der Dunkelheit
Vergleiche Offenbarung 11,3; 12,5–6.14–15 mit Daniel 7,25. Welche Gemeinsamkeiten siehst du in diesen prophetischen Zeitabschnitten?
In den prophetischen Zeitabschnitten, die in Offenbarung 11,3; 12,5-6, 14-15 und Daniel 7,25 beschrieben werden, gibt es mehrere Gemeinsamkeiten:
  1. Dreieinhalb Jahre oder 1260 Tage: In allen genannten Abschnitten wird ein Zeitraum von dreieinhalb Jahren erwähnt, der symbolisch mit 1260 Tagen gleichgesetzt wird. Diese Zeitperiode wird verwendet, um die Dauer der Verfolgung oder des Kampfes gegen die Heiligen und die göttliche Wahrheit darzustellen. In Offenbarung 11,3 wird erwähnt, dass die beiden Zeugen 1260 Tage weissagen werden, während in Offenbarung 12,6 von einer Flucht der Frau in die Wüste für 1260 Tage gesprochen wird. Auch in Offenbarung 12,14 wird von einer Flucht der Frau in die Wüste für eine „Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ gesprochen, was ebenfalls dreieinhalb Jahren entspricht. In Daniel 7,25 wird dasselbe Zeitmaß verwendet, um die Dauer der Verfolgung durch das „kleine Horn“ zu beschreiben.
  2. Verfolgung der Heiligen und des Volkes Gottes: Sowohl in Offenbarung als auch in Daniel wird beschrieben, wie die Heiligen und das Volk Gottes während dieser Zeitperiode verfolgt und bedrängt werden. Die Verfolgung wird durch verschiedene Symboliken dargestellt, wie das Trampeln der heiligen Stadt, die Verfolgung der Frau oder das Wirken des „kleinen Horns“.
  3. Zeugenschaft und Bewahrung des Wortes Gottes: Trotz der Verfolgung und des Widerstands gegen die Heiligen wird betont, dass das Wort Gottes und die göttliche Wahrheit während dieser Zeit bewahrt und verkündet werden. Die beiden Zeugen in Offenbarung 11 werden trotz ihrer Verfolgung nicht zum Schweigen gebracht und prophezeien weiterhin. Ebenso wird in Offenbarung 12,6 und 12,14 betont, dass die Frau in der Wüste bewahrt wird. In Daniel 7,25 wird darauf hingewiesen, dass die Heiligen trotz der Verfolgung des „kleinen Horns“ nicht endgültig besiegt werden.
Diese Gemeinsamkeiten verdeutlichen die Konsistenz der prophetischen Darstellungen in verschiedenen Teilen der Bibel und unterstreichen die Bedeutung der Bewahrung des Glaubens und der Wahrheit Gottes während Zeiten der Verfolgung und des Widerstands.
Welche Lehren, die auf Tradition und nicht auf dem Wort Gottes beruhen, werden heute von vielen Christen vertreten?
Es gibt verschiedene Lehren und Praktiken, die von vielen Christen vertreten werden, die auf Traditionen beruhen und nicht unbedingt auf dem direkten Wort Gottes basieren. Hier sind einige Beispiele:
  1. Liturgische Traditionen: Viele christliche Kirchen praktizieren bestimmte liturgische Traditionen und Rituale, die im Laufe der Jahrhunderte entwickelt wurden, wie zum Beispiel die Struktur und Ordnung von Gottesdiensten, liturgische Kleidung, Kerzenanzünden, Prozessionen usw.
  2. Dogmatische Lehren: Einige theologische Lehrinhalte und Dogmen, die von bestimmten Kirchen oder Konfessionen gelehrt werden, können auf kirchlichen Traditionen und Konzilien beruhen und nicht unbedingt auf direkten biblischen Aussagen basieren. Ein Beispiel hierfür ist die Lehre der Unfehlbarkeit des Papstes im katholischen Glauben.
  3. Heiligenverehrung und Marienkult: In einigen christlichen Traditionen gibt es eine ausgeprägte Verehrung von Heiligen und die Zuflucht zu Maria als Fürsprecherin. Diese Praktiken können auf kirchlichen Traditionen und Legenden basieren, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben.
  4. Sakramentenlehre: Die sakramentale Theologie, einschließlich der Lehren über Taufe, Abendmahl und andere Sakramente, basiert oft auf theologischen Interpretationen und kirchlichen Traditionen, die im Laufe der Geschichte entstanden sind.
  5. Eschatologische Vorstellungen: Einige eschatologische Vorstellungen und Endzeit-Lehren können auf bestimmten theologischen Interpretationen und kirchlichen Traditionen basieren, die möglicherweise nicht unbedingt mit allen biblischen Texten übereinstimmen.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle christlichen Traditionen und Lehren automatisch im Widerspruch zum Wort Gottes stehen. Viele Traditionen dienen dazu, den Glauben zu vertiefen und die Gemeinschaft zu stärken. Dennoch ist es auch wichtig, darauf zu achten, dass unsere Lehren und Praktiken immer auf dem Wort Gottes basieren und nicht den primären Platz einnehmen, der allein ihm zusteht.

Die Verbindung zwischen den prophetischen Zeitabschnitten und unserem Alltagsleben im Glauben liegt in der Notwendigkeit, die Wahrheit und den Glauben an Gott trotz der Herausforderungen und Verfolgungen zu bewahren. Hier sind einige Verbindungen:
  1. Standhaftigkeit im Glauben: Die prophetischen Zeitabschnitte verdeutlichen, dass die Heiligen und das Volk Gottes trotz Verfolgung und Widerstand standhaft im Glauben bleiben müssen. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir in unserem täglichen Leben als Christen ebenfalls standhaft bleiben müssen, auch wenn wir mit Schwierigkeiten, Versuchungen und Widerständen konfrontiert sind.
  2. Bewahrung des Wortes Gottes: Trotz der Verfolgung und des Widerstands gegen die Wahrheit wird betont, dass das Wort Gottes und die göttliche Wahrheit während dieser Zeit bewahrt und verkündet werden. In unserem Alltagsleben als Christen ist es wichtig, das Wort Gottes zu bewahren und zu verkünden, auch wenn es gegen den Zeitgeist oder menschliche Traditionen geht.
  3. Bewusstsein für Verfolgung und Widerstand: Die prophetischen Zeitabschnitte erinnern uns daran, dass Verfolgung und Widerstand gegen den Glauben eine Realität sein können. Dies sollte uns sensibilisieren für die Verfolgung unserer Glaubensgeschwister weltweit und uns dazu ermutigen, für Religionsfreiheit und Gerechtigkeit einzutreten.
  4. Kritische Reflexion über Lehren und Traditionen: Die Erwähnung von Lehren und Traditionen, die nicht auf dem Wort Gottes basieren, erinnert uns daran, kritisch über unsere eigenen Glaubensüberzeugungen und Traditionen nachzudenken. Wir sollten darauf achten, dass unsere Lehren und Praktiken immer auf dem Wort Gottes basieren und nicht den primären Platz einnehmen, der allein ihm zusteht.
Insgesamt können die prophetischen Zeitabschnitte uns dazu ermutigen, einen starken und standhaften Glauben zu bewahren, das Wort Gottes zu verkünden und kritisch über unsere Lehren und Traditionen nachzudenken, um sicherzustellen, dass sie mit der göttlichen Wahrheit übereinstimmen.

Die Dunkelheit mag über die Welt herrschen, doch die Treue Gottes bleibt unerschütterlich, während sein Wort das Licht inmitten der Finsternis bleibt.