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5.3 Achterbahnfahrt mit Jesus
Die verzweifelte Bitte: Jairus kniet vor Jesus, um Hilfe für seine sterbende Tochter zu erflehen
Lies Markus 5,21–24. Welche Eigenschaften fallen an Jairus besonders auf?
In Markus 5,21–24 begegnen wir Jairus, einem der Vorsteher der Synagoge, der mit einer dringenden Bitte zu Jesus kommt. Obwohl Jairus ein religiöser Führer ist und religiöse Führer oft skeptisch gegenüber Jesus eingestellt waren (siehe Mk 1,22; 3,2.6; Lk 13,14), zeigt er in dieser Geschichte bemerkenswerte Eigenschaften, die uns viel über seinen Charakter und seine Situation lehren:
  1. Verzweiflung und Demut:
    • Jairus‘ Verzweiflung ist offensichtlich, da er vor Jesus auf die Knie fällt. Dies zeigt seine tief empfundene Not und seine Bereitschaft, seine eigene Würde und seinen gesellschaftlichen Status beiseitezulegen, um Hilfe für seine sterbende Tochter zu suchen. Diese Handlung offenbart eine große Demut und die Dringlichkeit seiner Bitte.
  2. Glaube und Vertrauen:
    • Trotz der allgemeinen Skepsis der religiösen Führer gegenüber Jesus glaubt Jairus, dass Jesus seine Tochter heilen kann. Sein Glaube ist stark genug, um ihn dazu zu bringen, öffentlich zu Jesus zu gehen und ihn um Hilfe zu bitten. Dies zeigt, dass Jairus in seiner Verzweiflung eine tiefe Hoffnung und ein Vertrauen in die Macht Jesu entwickelt hat.
  3. Elterliche Liebe und Fürsorge:
    • Jairus‘ Flehen ist von der Liebe und Fürsorge eines Vaters für sein Kind geprägt. Diese Liebe treibt ihn an, alles zu tun, um das Leben seiner Tochter zu retten, selbst wenn es bedeutet, sich an jemanden zu wenden, der von vielen seiner Kollegen abgelehnt wird. Diese Hingabe ist für jedes Elternteil verständlich und zeigt die Tiefe seines Engagements und seiner Verzweiflung.
  4. Initiative und Entschlossenheit:
    • Jairus nimmt die Initiative, um Hilfe zu suchen, und zeigt Entschlossenheit, indem er direkt zu Jesus geht. Diese Entschlossenheit verdeutlicht seine Bereitschaft, aktiv nach Lösungen zu suchen und nicht einfach passiv auf ein Wunder zu hoffen. Er handelt proaktiv, um das Leben seiner Tochter zu retten.
Diese Eigenschaften von Jairus – seine Verzweiflung und Demut, sein Glaube und Vertrauen, seine elterliche Liebe und Fürsorge sowie seine Initiative und Entschlossenheit – machen ihn zu einem beeindruckenden Beispiel für jemanden, der in größter Not auf Jesus vertraut. Die Geschichte erinnert uns daran, dass in unseren eigenen Momenten der Verzweiflung und Not der Glaube an Jesus und die Bereitschaft, demütig um Hilfe zu bitten, entscheidend sein können.
Jairus‘ Begegnung mit Jesus lehrt uns, dass unabhängig von unserem gesellschaftlichen Status oder unserer bisherigen Einstellung zu Jesus, der Glaube an seine Macht und das Vertrauen in seine Bereitschaft zu helfen, uns durch die schwierigsten Zeiten tragen kann.
Lies Markus 5,25–34. Wodurch wird der Gang zum Haus von Jairus unterbrochen?
In Markus 5,25–34 erleben wir eine berührende Unterbrechung auf dem Weg zum Haus von Jairus. Der Bericht wechselt plötzlich zu einer Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen leidet. Dieser Abschnitt ist ein bemerkenswertes Beispiel für das literarische Stilmittel des Markusevangeliums, das als „Sandwich-Technik“ bekannt ist, bei dem eine Erzählung in eine andere eingebettet wird. In diesem Fall sind die Geschichten von Jairus und der Frau miteinander verflochten, um tiefere Einsichten in Jesu Macht und Mitgefühl zu bieten.
Analyse der Geschichte und Erkenntnisse:
  1. Die Frau mit dem Blutfluss:
    • Lange Leidenszeit: Die Frau leidet seit zwölf Jahren und hat viel unter den Behandlungen vieler Ärzte gelitten, ohne eine Heilung zu finden. Dies zeigt die Verzweiflung und Ausweglosigkeit ihrer Situation.
    • Glaube und Mut: Trotz ihrer Not wagt sie es, Jesus heimlich zu berühren, in der Hoffnung, geheilt zu werden. Ihr Glaube, dass selbst eine Berührung seiner Kleider ausreicht, um sie zu heilen, ist bemerkenswert.
  2. Jesu Reaktion:
    • Bewusstsein und Sensibilität: Jesus spürt sofort, dass Kraft von ihm ausgegangen ist, und bleibt stehen, um zu fragen, wer ihn berührt hat. Dies zeigt seine Sensibilität und sein Bewusstsein für die Bedürfnisse der Menschen um ihn herum.
    • Öffentliche Anerkennung: Jesus möchte nicht, dass die Heilung im Verborgenen bleibt. Indem er die Frau anspricht, gibt er ihr die Möglichkeit, öffentlich zu bezeugen, was geschehen ist, und erkennt ihren Glauben an. Er sagt ihr: „Tochter, dein Glaube hat dich geheilt. Geh in Frieden und sei von deinem Leiden befreit.“
  3. Emotionale Achterbahnfahrt:
    • Furcht und Freude: Die Frau erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle – von der Angst, dass Jesus wütend sein könnte, bis zur Freude und Erleichterung über ihre Heilung und Jesu mitfühlende Worte. Diese Szene zeigt, dass Jesus nicht nur körperliche Heilung, sondern auch seelische Heilung und Frieden schenkt.
  4. Verbindung mit der Geschichte von Jairus:
    • Gegensätzliche Personen: Jairus, ein angesehener Synagogenvorsteher, und die namenlose, unrein geltende Frau sind zwei gegensätzliche Persönlichkeiten, die beide in ihrer Verzweiflung Hilfe bei Jesus suchen. Dies zeigt, dass Jesus für alle Menschen da ist, unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Status oder ihrer persönlichen Situation.
    • Unterbrechung und Geduld: Die Heilung der Frau unterbricht den Weg zu Jairus‘ Haus, was die Spannung erhöht und Jairus‘ Geduld und Vertrauen auf die Probe stellt. Diese Verzögerung und die darauf folgende Nachricht vom Tod seiner Tochter intensivieren die emotionale Achterbahnfahrt für Jairus.

Die Geschichten von Jairus und der blutflüssigen Frau in Markus 5,21–34 sind kraftvolle Berichte über Glaube, Verzweiflung, Heilung und Vertrauen. Diese Geschichten sind nicht nur historische Ereignisse, sondern bieten tiefgreifende Lektionen und Parallelen, die auf unser tägliches Leben und unseren Glauben angewendet werden können.
  1. Verzweiflung und Demut:
    • Lehre für unser Leben: Wie Jairus, der seine Würde und seinen Status beiseitelegte, um Hilfe für seine Tochter zu suchen, lehrt uns die Geschichte, dass wir in Momenten der Verzweiflung unsere eigenen Vorurteile und Stolz ablegen und demütig um Hilfe bitten sollten. Egal in welcher Situation wir uns befinden, es ist wichtig, unsere Not und Schwäche anzuerkennen und Gott um Unterstützung zu bitten.
  2. Glaube und Vertrauen:
    • Lehre für unser Leben: Jairus und die blutflüssige Frau zeigen uns, wie wichtig es ist, Glauben und Vertrauen in Jesus zu haben, selbst in scheinbar hoffnungslosen Situationen. Der Glaube, dass Jesus helfen kann, ermutigt uns, trotz aller Widrigkeiten auf seine Macht und Barmherzigkeit zu vertrauen. Diese Geschichten motivieren uns, im Gebet und im Glauben festzuhalten, auch wenn die Umstände entmutigend sind.
  3. Initiative und Entschlossenheit:
    • Lehre für unser Leben: Jairus und die Frau zeigen Entschlossenheit und nehmen die Initiative, um Hilfe zu suchen. Dies lehrt uns, aktiv nach Lösungen zu suchen und nicht passiv zu bleiben. In unserem Alltag bedeutet dies, dass wir bei Problemen proaktiv handeln und Gott in unser Handeln einbeziehen, anstatt nur auf ein Wunder zu warten.
  4. Geduld und Vertrauen auf Gottes Timing:
    • Lehre für unser Leben: Die Unterbrechung auf dem Weg zu Jairus‘ Haus und die darauf folgende Heilung der Frau lehren uns Geduld und Vertrauen in Gottes Timing. Manchmal erleben wir Verzögerungen oder unerwartete Ereignisse in unserem Leben, die uns herausfordern. Diese Geschichten erinnern uns daran, dass Gottes Timing perfekt ist und dass wir geduldig auf seine Eingriffe warten sollten, auch wenn wir die Gründe für die Verzögerungen nicht sofort verstehen.
  5. Öffentliche Anerkennung und Zeugnis:
    • Lehre für unser Leben: Jesus fordert die Frau auf, ihre Heilung öffentlich zu bekennen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Zeugnis von Gottes Wirken in unserem Leben abzulegen. Wir sollten bereit sein, unsere Erfahrungen und Zeugnisse zu teilen, um andere zu ermutigen und den Glauben zu stärken. Unsere Geschichten können anderen Hoffnung geben und sie dazu ermutigen, ebenfalls auf Jesus zu vertrauen.
  6. Liebe und Fürsorge:
    • Lehre für unser Leben: Jairus‘ tiefe Liebe und Fürsorge für seine Tochter erinnern uns daran, wie wichtig es ist, unsere Liebsten zu unterstützen und alles zu tun, um ihnen zu helfen. In unserem Alltag sollten wir uns bemühen, für unsere Familien und Freunde da zu sein und sie in ihren Nöten zu unterstützen.
  7. Ganzheitliche Heilung:
    • Lehre für unser Leben: Jesus heilte nicht nur die körperlichen Leiden der blutflüssigen Frau, sondern schenkte ihr auch seelischen Frieden und Anerkennung. Dies zeigt, dass Gott an unserer ganzheitlichen Heilung interessiert ist – körperlich, emotional und spirituell. Wir sollten darauf vertrauen, dass Gott in allen Bereichen unseres Lebens Heilung und Frieden bringen kann.
Zusammenfassung:
Die Geschichten von Jairus und der blutflüssigen Frau in Markus 5,21–34 bieten uns wertvolle Lektionen für unser Alltagsleben und unseren Glauben. Sie ermutigen uns, in Momenten der Verzweiflung demütig um Hilfe zu bitten, unseren Glauben und unser Vertrauen auf Jesus zu setzen, aktiv nach Lösungen zu suchen, geduldig auf Gottes Timing zu warten, Zeugnis von Gottes Wirken abzulegen, liebevoll für andere zu sorgen und auf ganzheitliche Heilung zu vertrauen. Indem wir diese Prinzipien in unserem täglichen Leben anwenden, können wir eine tiefere und stärkere Beziehung zu Gott entwickeln und die Herausforderungen des Lebens mit Vertrauen und Hoffnung meistern.

Vertraue darauf, dass Jesus selbst in den unerwarteten Unterbrechungen deines Lebens wirkt und Heilung und Frieden bringt, wo du es am meisten brauchst.