9 Minuten 11 Monaten

Lektion 5.Des Herrn Lied in fremdem Lande singen
Psalmen über Leid, Krankheit und Gottes Abwesenheit
Lektion 5, „Des Herrn Lied in fremdem Lande singen“, entführt uns in die tiefen Emotionen der Psalmen, die von Gotteskindern inmitten von Leid, Ungerechtigkeit und Zweifel gesungen wurden. In dieser Lektion erforschen wir, wie die Psalmisten ihre Krisen bewältigten, durch Perspektivenwechsel im Heiligtum Trost fanden und auf Gottes Gerechtigkeit hofften. Diese Psalmen bieten nicht nur einen Einblick in die menschliche Erfahrung, sondern zeigen auch, wie der Glaube an Gottes Charakter und die Verheißungen von Gottes Gericht den Gläubigen inmitten von Schwierigkeiten Trost und Hoffnung schenkt. Tauchen wir ein in die tiefen Worte dieser Psalmen und lassen uns von ihrer Weisheit für unser eigenes Glaubensleben inspirieren.
5.1 Die bösen Tage
Die Theologie des Kampfes: Gottes Charakter in Zeiten des Bösen
Lies Psalm 74,18–22 und 79,5–13. Was steht hier auf dem Spiel?
Die beiden Passagen aus den Psalmen, Psalm 74,18–22 und Psalm 79,5–13, thematisieren die Leiden des Volkes Israel angesichts von Zerstörung und Bedrohung. Der Psalmist beklagt das Unheil, das über Jerusalem und den Tempel gekommen ist, und sucht nach Verständnis für das Leiden seines Volkes. Hier sind einige wichtige Punkte, die auf dem Spiel stehen:
  1. Gottes Ehre und Macht: Die Zerstörung Jerusalems und des Tempels wird als Angriff auf Gottes Ehre betrachtet. Wenn die Feinde ungestraft davonkommen, könnte dies den Eindruck erwecken, dass Gott machtlos ist oder seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Die Verteidigung des Charakters Gottes in der Welt steht auf dem Spiel.
  2. Bündnistreue: Der Psalmist erkennt an, dass die Sünden des Volkes zu einer Beschädigung der Bundesbeziehung mit Gott geführt haben. Die Zukunft und das Überleben des Volkes hängen von Gottes gnädigem Eingreifen und der Wiederherstellung des Bundes ab. Gottes Treue zu seinen Verheißungen steht im Fokus.
  3. Zeugnis für Gott: Die Handlungen des Volkes haben Auswirkungen auf das Zeugnis und den Ruf Gottes in der Welt. Wenn Gläubige falsch handeln, kann dies dazu führen, dass Menschen sich vom Glauben abwenden. Das Zeugnis für Gott ist entscheidend, und das falsche Verhalten kann spirituelle Konsequenzen haben.
  4. Gottes Erbe und die Endzeitdimension: Das Volk Israel wird als Gottes Erbe betrachtet, und es gibt eine endzeitliche Dimension in Bezug auf die Völker, die letztendlich Gott dienen werden. Die Bedrohung gegen das Volk Israel gefährdet diese göttlichen Verheißungen und hat weitreichende Auswirkungen auf Gottes Plan für die Zukunft.
  5. Abwendung von Gott durch das Verhalten der Gläubigen: Der Psalmist reflektiert darüber, wie das Handeln der Menschen, die den Namen Gottes bekennen, dazu führen kann, dass andere sich vom Glauben abwenden. Das falsche Handeln kann das geistliche Zeugnis und den missionarischen Auftrag beeinträchtigen.
Die Psalmen betonen die enge Verbindung zwischen dem Handeln des Volkes, der Bundesbeziehung zu Gott, Gottes Charakter und Ehre sowie dem Zeugnis für Gott in der Welt. Sie erinnern daran, dass die Konsequenzen des Handelns nicht nur das individuelle Schicksal, sondern auch die Beziehung des Volkes zu Gott und das Zeugnis für Gottes Macht und Treue beeinflussen.
„Die Ehre des Vaters sowie die Ehre von Christus gehen mit der Vervollkommnung des Charakters seines Volkes einher“ (SDL 655). Wie verstehst du diese wichtige Wahrheit und was sollte sie in deinem Leben als Christ bedeuten?
Der zitierte Satz, „Die Ehre des Vaters sowie die Ehre von Christus gehen mit der Vervollkommnung des Charakters seines Volkes einher“ (SDL 655), drückt eine tiefe theologische Wahrheit aus. Hier sind einige Aspekte, wie diese Aussage verstanden werden kann und welche Bedeutung sie für das Leben eines Christen haben könnte:
  1. Ehre des Vaters und von Christus: Die „Ehre des Vaters“ bezieht sich auf die Ehre Gottes als Vater, und die „Ehre von Christus“ bezieht sich auf die Ehre, die Jesus Christus als der Sohn Gottes gebührt. Beide Ehren sind eng miteinander verbunden und hängen von der Vervollkommnung des Charakters des Volkes Gottes ab.
  2. Vervollkommnung des Charakters: Die Vervollkommnung des Charakters bezieht sich auf den Prozess der Heiligung und geistlichen Reife, bei dem Christen sich zunehmend dem Bild Christi angleichen. Dies beinhaltet eine wachsende Heiligung, Liebe, Gerechtigkeit und Treue im Leben der Gläubigen.
  3. Gemeinschaft mit Gott: Die Ehre von Gott und Christus wird nicht nur durch rituelle Handlungen oder äußere Formen der Frömmigkeit, sondern vor allem durch die innere Veränderung des Charakters offenbart. Die Vervollkommnung des Charakters spiegelt eine tiefere Gemeinschaft mit Gott wider.
  4. Zeugnis für Gottes Wirken: Wenn der Charakter der Gläubigen sich vervollkommnet, wird dies zu einem wirksamen Zeugnis für Gottes Transformationskraft. Andere können die Veränderungen im Leben der Gläubigen sehen und die Realität der Beziehung zu Gott erkennen.
  5. Verantwortung für die Ehre Gottes: Als Christen tragen wir eine Verantwortung für die Ehre Gottes und Christi in der Welt. Unsere Taten und unser Charakter sollten Gottes Ehre widerspiegeln und die Menschen zu Christus ziehen.
Für das Leben eines Christen bedeutet diese Wahrheit, dass die Bestrebungen nach geistlicher Reife und die Entwicklung eines Christus-ähnlichen Charakters nicht nur persönliche Ziele sind, sondern auch eine direkte Auswirkung auf die Ehre Gottes und Christi haben. Jeder Schritt zur Vervollkommnung des Charakters ist gleichzeitig ein Schritt zur Ehre Gottes und Christi in der Welt. Es unterstreicht die enge Verbindung zwischen dem individuellen geistlichen Wachstum und der größeren göttlichen Realität. Daher sollte ein Christ bestrebt sein, in seiner persönlichen Heiligung und im Streben nach einem Christus-ähnlichen Charakter die Ehre Gottes und Christi zu fördern.

Die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben, wie sie in den Psalmen Psalm 74,18–22 und Psalm 79,5–13 dargestellt wird, sowie in der zitierten Aussage „Die Ehre des Vaters sowie die Ehre von Christus gehen mit der Vervollkommnung des Charakters seines Volkes einher“ (SDL 655), ist von entscheidender Bedeutung. Hier ist, wie wir diese Verbindung verstehen können:
  1. Ehre Gottes im Alltag: Unsere täglichen Handlungen und Entscheidungen haben direkte Auswirkungen auf die Ehre Gottes. Indem wir uns bemühen, einen charaktervollen Lebensstil zu führen, der durch Liebe, Gerechtigkeit und Treue geprägt ist, tragen wir dazu bei, die Ehre Gottes in der Welt zu verherrlichen.
  2. Heiligung im Alltag: Die Vervollkommnung unseres Charakters ist ein fortlaufender Prozess, der in unserem täglichen Leben stattfindet. Durch die Bestrebungen nach geistlicher Reife und die Entwicklung eines Christus-ähnlichen Charakters tragen wir zur Ehre Gottes und Christi bei und zeigen anderen die Realität einer lebendigen Beziehung zu Gott.
  3. Zeugnis für Gottes Wirken: Unser Leben als Christen sollte ein wirksames Zeugnis für Gottes Transformationskraft sein. Wenn andere die Veränderungen in unserem Charakter sehen und die Auswirkungen einer lebendigen Beziehung zu Gott erkennen, wird dies zur Ehre Gottes und Christi beitragen und Menschen zu Christus ziehen.
  4. Verantwortung für die Ehre Gottes: Als Christen tragen wir eine Verantwortung für die Ehre Gottes und Christi in der Welt. Indem wir uns beständig um geistliche Reife bemühen und unseren Charakter entsprechend formen, können wir aktiv dazu beitragen, Gottes Ehre zu fördern und andere dazu einzuladen, Christus näher kennenzulernen.
Insgesamt zeigt uns diese Verbindung zwischen Alltagsleben und Glauben, dass unser Streben nach einem charaktervollen Leben nicht nur persönliche Auswirkungen hat, sondern auch eine direkte Auswirkung auf die Ehre Gottes und Christi hat. Unsere täglichen Entscheidungen und Handlungen sollten darauf ausgerichtet sein, Gottes Ehre zu verherrlichen und sein Reich auf Erden zu fördern.