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1.Wie können wir, allein indem wir lesen, was Jesus in Markus 14,9voraus gesagt hat, erkennen, dass eine andere Vorhersage Jesu – eine höchst unwahrscheinliche Vorhersage angesichts der Umstände, unter denen sie gemacht wurde – tatsächlich in Erfüllung geht?
In Markus 14,9 sagt Jesus voraus:
„Wahrlich, ich sage euch: Überall, wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, wird man auch das, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis sagen.“
Diese Aussage bezieht sich auf die Handlung einer Frau, die Jesus mit kostbarem Öl gesalbt hat. Jesus erklärt, dass diese Tat weltweit bekannt werden wird, wann immer das Evangelium verkündet wird. Diese Vorhersage erscheint angesichts der damaligen Umstände als äußerst unwahrscheinlich. Zu dieser Zeit war Jesus noch kein weltweit bekannter Führer, und die Idee, dass seine Botschaft und die Erinnerung an diese Frau in der „ganzen Welt“ verkündet werden würde, war schwer vorstellbar.
Die Tatsache, dass wir heute, allein durch das Lesen der Evangelien, von dieser Frau und ihrer Tat wissen, zeigt, dass Jesu Vorhersage tatsächlich in Erfüllung gegangen ist. Das Christentum hat sich weltweit verbreitet, und die Geschichte dieser Frau wird in vielen Ländern und Kulturen über Generationen hinweg weitergegeben.
Durch das Lesen von Markus 14,9 erkennen wir somit, dass eine scheinbar unwahrscheinliche Vorhersage – die globale Bekanntheit einer kleinen, unscheinbaren Tat – tatsächlich wahr geworden ist. Dies bekräftigt das Vertrauen in andere Prophezeiungen Jesu, auch solche, die unter damaligen Umständen unwahrscheinlich oder unmöglich erschienen.
2.Vergleicht Judas und Petrus und stellt sie einander gegenüber. Inwiefern waren sie sich ähnlich und inwiefern unterschieden sie sich in ihrem Verhalten in der Passionsgeschichte?
Judas und Petrus sind zentrale Figuren in der Passionsgeschichte Jesu, die beide durch ihre Handlungen in enger Beziehung zu den Ereignissen von Jesu Verhaftung und Kreuzigung stehen. Sie haben Ähnlichkeiten, aber auch wesentliche Unterschiede in ihrem Verhalten und in ihrer Reaktion auf das, was sie getan haben.
Ähnlichkeiten:
  1. Nähe zu Jesus: Beide, Judas und Petrus, gehörten zu den zwölf engsten Jüngern Jesu. Sie haben ihn auf seinen Wegen begleitet, seine Lehren gehört und seine Wunder gesehen. Sie hatten also beide eine enge Beziehung zu Jesus.
  2. Verrat: Beide Jünger haben Jesus in der Passionsgeschichte verraten. Judas verrät Jesus durch die Übergabe an die Hohenpriester und römischen Soldaten. Petrus hingegen verleugnet Jesus dreimal, als er darauf angesprochen wird, ob er zu den Anhängern Jesu gehört.
  3. Vorbote des Verrats: Jesus sagt beiden ihr bevorstehendes Versagen voraus. Er kündigt an, dass Judas ihn verraten wird (Markus 14,18-21) und prophezeit auch, dass Petrus ihn dreimal verleugnen wird, bevor der Hahn kräht (Markus 14,30).
Unterschiede:
  1. Absicht und Handlung: Judas’ Verrat war ein vorsätzlicher und bewusster Akt, da er mit den Hohenpriestern ein Abkommen getroffen hatte, Jesus für 30 Silberstücke zu übergeben (Markus 14,10-11). Sein Verrat war aus Gier oder politischer Motivation heraus. Im Gegensatz dazu war Petrus’ Verleugnung nicht geplant. Er handelte aus Angst und Schwäche in einer stressigen und gefährlichen Situation. Er verleugnete Jesus, um sich selbst zu schützen, als er mit der Möglichkeit konfrontiert wurde, verhaftet oder verfolgt zu werden.
  2. Reue und Reaktion auf den Verrat: Nach seinem Verrat reagierte Judas mit Schuldgefühlen und tiefer Verzweiflung. Er versuchte, das Geld zurückzugeben und bereute, was er getan hatte (Matthäus 27,3-5). Seine Reue führte jedoch nicht zu einer Umkehr, sondern er beging Selbstmord. Petrus hingegen zeigte nach seiner Verleugnung tiefes Bedauern. Nachdem der Hahn krähte, erinnerte er sich an die Worte Jesu und „weinte bitterlich“ (Markus 14,72). Anders als Judas suchte Petrus nach Vergebung und kehrte später als einer der führenden Apostel in die Gemeinschaft zurück.
  3. Endergebnis: Der größte Unterschied liegt in der Konsequenz ihres Verrats. Judas’ Geschichte endet tragisch mit seinem Tod, während Petrus eine zweite Chance erhält und von Jesus nach dessen Auferstehung vergeben wird (Johannes 21,15-19). Petrus wird schließlich zu einem wichtigen Führer der frühen Kirche. Judas hingegen wird in der Tradition als derjenige erinnert, der Jesus ausgeliefert hat, was ihn in der christlichen Geschichte negativ geprägt hat.
Fazit:
Judas und Petrus haben beide in der Passionsgeschichte Jesu einen Verrat begangen, aber sie unterscheiden sich deutlich in der Absicht ihres Handelns und in ihrer Reaktion darauf. Während Judas bewusst und kalkuliert handelte, war Petrus von Angst überwältigt. Der wichtigste Unterschied besteht in der Art und Weise, wie sie mit ihrer Schuld umgegangen sind: Judas verfiel in Verzweiflung, während Petrus Reue zeigte und Vergebung suchte. Dies führte dazu, dass Petrus eine zentrale Rolle in der frühen Kirche übernahm, während Judas’ Geschichte tragisch endete.
3.Sprecht über die Bedeutung des Abendmahls. Wie können wir es in unserer Kirche bedeutungsvoller gestalten und mehr Glieder in die Feier einbeziehen?
Bedeutung des Abendmahls
Das Abendmahl, auch Eucharistie oder Brotbrechen genannt, ist eines der zentralen Sakramente im Christentum und erinnert an das letzte Mahl, das Jesus mit seinen Jüngern am Abend vor seiner Kreuzigung gefeiert hat. In Markus 14,22-24 sagt Jesus:
„Nehmt, das ist mein Leib.“
„Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“
Das Abendmahl symbolisiert die Hingabe Jesu und sein Opfer am Kreuz für die Vergebung der Sünden. Es ist ein Akt des Gedenkens an seine Liebe und seine Erlösungstat. Darüber hinaus ist es ein Zeichen der Gemeinschaft der Gläubigen, die in Christus vereint sind. Indem Christen das Brot brechen und den Wein trinken, teilen sie nicht nur die Erinnerung an Jesu Tod, sondern auch die Hoffnung auf das ewige Leben, das durch seine Auferstehung möglich wird.
Wie kann das Abendmahl bedeutungsvoller gestaltet werden?
  1. Tiefere geistliche Vorbereitung: Eine Möglichkeit, das Abendmahl bedeutungsvoller zu gestalten, besteht darin, den Gläubigen mehr Raum für geistliche Vorbereitung zu geben. Dies könnte durch Bibellesungen, stille Meditation oder Gebet geschehen, um über die Bedeutung von Jesu Opfer und die persönliche Beziehung zu ihm nachzudenken.
  2. Einbindung in den Gottesdienst: Das Abendmahl könnte intensiver in den Gottesdienst integriert werden. Anstelle einer separaten, schnellen Zeremonie könnte es als Höhepunkt des Gottesdienstes gefeiert werden, wobei die Predigt und Lieder thematisch auf das Opfer Jesu ausgerichtet sind. Dadurch wird die Bedeutung der Eucharistie für die Gemeinschaft und den Glauben stärker hervorgehoben.
  3. Gemeinsames Gebet und Dank: Nach der Austeilung des Brotes und Weins könnte ein gemeinsames Gebet der Gemeinde folgen, in dem die Gläubigen ihre Dankbarkeit für Jesu Opfer ausdrücken. Dies könnte das Gemeinschaftsgefühl stärken und den spirituellen Wert des Abendmahls verdeutlichen.
  4. Visualisierung und Symbolik: Das Verwenden von Symbolen, wie einem speziellen Tisch für das Abendmahl oder das Zeigen eines Kreuzes, das auf Jesus hinweist, kann die visuelle Bedeutung der Feier vertiefen. Ein feierlicher Altar mit Kerzen, Brot und Wein könnte die Zeremonie eindrucksvoller machen.
Wie können mehr Glieder in die Feier einbezogen werden?
  1. Kinder und Familien: Viele Kirchen haben spezielle Programme für Kinder während des Gottesdienstes. Eine Möglichkeit, mehr Mitglieder in die Abendmahlsfeier einzubeziehen, besteht darin, Kinder und Familien aktiv daran teilhaben zu lassen, indem man kindgerechte Erklärungen über die Bedeutung des Abendmahls anbietet und auch Familien ermutigt, gemeinsam daran teilzunehmen.
  2. Erweiterung der Rollen: Mehr Gemeindemitglieder könnten aktiv in die Feier eingebunden werden, z. B. durch das Austeilen von Brot und Wein oder das Lesen von Schriftstellen. Dies könnte auch dazu beitragen, dass sich die Gläubigen stärker mit dem Ritual verbunden fühlen.
  3. Einheit und Gemeinschaft fördern: Das Abendmahl könnte durch gemeinschaftliche Aktivitäten wie ein gemeinsames Essen oder eine Versammlung nach dem Gottesdienst ergänzt werden. Ein solcher Rahmen könnte die Gemeinschaft der Gläubigen stärken und ein tieferes Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln.
  4. Einladung zur aktiven Teilnahme: Die Kirche könnte Gläubige, die möglicherweise unsicher oder zögerlich sind, ermutigen, regelmäßig am Abendmahl teilzunehmen. Dies könnte durch pastorale Gespräche, Bildungsprogramme oder spezielle Gebetsabende unterstützt werden, um Barrieren abzubauen und die Teilnahme zu fördern.
Fazit
Das Abendmahl ist eine tief spirituelle und bedeutungsvolle Feier, die das Opfer und die Liebe Jesu in den Mittelpunkt stellt. Indem wir uns geistlich auf die Feier vorbereiten, die Symbolik betonen und alle Gemeindemitglieder aktiv einbeziehen, können wir die Bedeutung des Abendmahls vertiefen und mehr Menschen dazu ermutigen, daran teilzunehmen. Die Gemeinschaft, die durch das Teilen von Brot und Wein entsteht, ist ein starkes Symbol der Einheit im Glauben und erinnert uns an die zentrale Botschaft des Evangeliums.
4.Sprecht über die Tatsache, dass Gott zu Jesu Gebet in Gethsemane „nein“ sagte. Was bedeutet es, wenn Gott „nein“ zu uns sagt?
Gottes „Nein“ zu Jesu Gebet in Gethsemane
In Gethsemane betet Jesus kurz vor seiner Verhaftung:
„Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir. Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.“ (Markus 14,36)
Dieses Gebet zeigt die menschliche Seite Jesu, die den bevorstehenden Schmerz und das Leiden fürchtet. Er bittet Gott, den „Kelch“ des Leidens von ihm zu nehmen, aber gleichzeitig unterwirft er sich dem Willen Gottes. Am Ende wurde Jesu Gebet nicht in der Weise beantwortet, wie er es erhofft hatte: Gott sagte „nein“, und Jesus musste den Leidensweg bis zum Kreuz gehen.
Das „Nein“ Gottes zu diesem Gebet war jedoch nicht Ausdruck von Ablehnung oder Gleichgültigkeit gegenüber Jesu Schmerz, sondern Teil von Gottes größerem Plan für die Menschheit. Durch das Leiden und den Tod Jesu wurde die Erlösung für alle Menschen ermöglicht. Gottes „Nein“ diente letztlich einem höheren Zweck, den Jesus selbst im Gehorsam akzeptierte.
Was bedeutet es, wenn Gott „nein“ zu uns sagt?
  1. Gottes Wille ist größer als unser Verständnis: Wenn Gott „nein“ zu unseren Gebeten sagt, kann es oft schwer zu akzeptieren sein, weil wir es aus unserer begrenzten Perspektive nicht verstehen. So wie Jesus im Garten Gethsemane die bevorstehende Erlösung nicht ganz überblicken konnte, können auch wir nicht immer den größeren Plan Gottes sehen. Ein „Nein“ bedeutet oft, dass Gott etwas anderes für uns vorgesehen hat, was zu unserem Besten ist oder einem größeren Zweck dient.
  2. Vertrauen auf Gottes Plan: Ein „Nein“ von Gott lädt uns dazu ein, tieferes Vertrauen in seinen Plan zu entwickeln. So wie Jesus betete „nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“, fordert auch uns ein göttliches „Nein“ heraus, unseren eigenen Willen und unsere Wünsche dem Willen Gottes unterzuordnen. Es ist ein Aufruf, an Gottes Weisheit und Liebe zu glauben, auch wenn die Antwort nicht das ist, was wir erhoffen.
  3. Gott ist immer bei uns, auch im „Nein“: Jesu Gebet in Gethsemane zeigt, dass Gott trotz des „Neins“ nicht fern oder gleichgültig ist. Gott war bei Jesus während seines gesamten Leidenswegs, gab ihm Kraft und trug ihn durch das Kreuz. Ebenso ist Gott bei uns, auch wenn er „nein“ zu unseren Bitten sagt. Er verlässt uns nicht, sondern gibt uns die Kraft, mit den Herausforderungen umzugehen, die vor uns liegen.
  4. Ein „Nein“ kann zu etwas Größerem führen: Oft erfahren wir später, dass Gottes „Nein“ uns zu etwas geführt hat, das besser oder tiefer war, als wir es uns je hätten vorstellen können. In der Bibel gibt es viele Beispiele dafür, dass ein „Nein“ von Gott in der Gegenwart zu einem größeren Segen in der Zukunft führt. Gottes „Nein“ ist nicht das Ende, sondern oft der Anfang von etwas Neuem, das er in unserem Leben wirken möchte.
  5. Geduld und Gehorsam entwickeln: Ein „Nein“ von Gott ist auch eine Gelegenheit, Geduld und Gehorsam zu lernen. So wie Jesus sich dem Willen des Vaters unterwarf, sind auch wir dazu eingeladen, Geduld zu üben und darauf zu vertrauen, dass Gottes Zeitplan anders und besser ist als unserer. Es fordert uns heraus, unser Vertrauen nicht auf die Erfüllung unserer Wünsche zu setzen, sondern auf die Güte Gottes.
Fazit
Wenn Gott „nein“ zu uns sagt, mag das zunächst schmerzhaft oder enttäuschend sein. Doch Jesu Gebet in Gethsemane zeigt, dass Gottes „Nein“ Teil eines größeren Plans sein kann, den wir möglicherweise erst später verstehen. Es fordert uns auf, Vertrauen zu entwickeln, Gehorsam zu üben und Geduld zu haben, denn Gott bleibt bei uns und begleitet uns auch durch schwierige Zeiten. Ein „Nein“ von Gott ist nicht das Ende unserer Beziehung zu ihm, sondern oft der Beginn eines tieferen Verständnisses für seinen Willen und seine Liebe.
5.Obwohl Petrus Jesus durch seine Verleugnungen schwer enttäuschte, hat Jesus ihn nicht verstoßen. Welche Hoffnung kannst du für dich selbst aus dieser Tatsache schöpfen?
Die Geschichte von Petrus‘ Verleugnungen und seiner späteren Wiederherstellung durch Jesus ist eine kraftvolle Quelle der Hoffnung. Sie zeigt, dass selbst ein schweres Versagen nicht das Ende unserer Beziehung zu Gott bedeutet. Hier sind einige Aspekte, aus denen wir Hoffnung schöpfen können:
  1. Vergebung und Gnade: Jesus hat Petrus nicht verstoßen, obwohl er ihn dreimal verleugnet hat. Das zeigt, dass Gottes Gnade größer ist als unser Versagen. Egal, wie schwer unsere Fehler sein mögen, Gott bietet uns immer die Möglichkeit zur Vergebung und zur Erneuerung.
  2. Eine zweite Chance: Petrus bekam nach seinem Versagen eine neue Chance, Jesus nachzufolgen und eine bedeutende Rolle in der Kirche zu spielen. Das gibt uns die Hoffnung, dass Gott uns immer wieder neue Chancen gibt, unsere Berufung zu erfüllen und seine Pläne in unserem Leben zu verwirklichen.
  3. Gott sieht unser Potenzial: Jesus wusste um Petrus‘ Schwächen, aber er sah auch dessen Potenzial. Das gibt uns die Hoffnung, dass Gott uns nicht nur durch unsere Fehler definiert, sondern uns nach unserem wahren Potenzial beurteilt und uns auf den Weg bringt, das zu erreichen.
  4. Gott bleibt treu: Die Tatsache, dass Jesus Petrus nicht verstoßen hat, zeigt, dass Gott auch in unseren dunkelsten Momenten bei uns bleibt. Wir können sicher sein, dass Gott uns auch dann nicht verlässt, wenn wir versagen, sondern uns auf den Weg der Heilung und Erneuerung führen möchte.
Aus dieser Geschichte können wir also Hoffnung schöpfen, dass Gott uns liebt, uns vergibt und uns immer wieder die Möglichkeit gibt, neu anzufangen, unabhängig von unseren Fehlern oder Schwächen.