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Lektion 10.Der Weg, die Wahrheit und das Leben
Jesus: Der Weg zur Erlösung und die Quelle der göttlichen Wahrheit
In Lektion 10 stehen die Worte Jesu aus Johannes 14,6 im Mittelpunkt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Diese Aussage ist nicht nur eine der tiefgründigsten Offenbarungen Jesu, sondern sie enthält auch die Antwort auf die wichtigsten Fragen des menschlichen Lebens: Wie finden wir zu Gott? Was ist Wahrheit? Und was gibt unserem Leben Sinn und Ziel?
Durch diese Lektion entdecken wir:
  • Jesus als den Weg, der uns zu Gott führt und uns in unserem Glauben Orientierung gibt.
  • Jesus als die Wahrheit, die uns befreit, Klarheit schenkt und uns in einer Welt voller Unsicherheiten Halt bietet.
  • Jesus als das Leben, das uns nicht nur Hoffnung auf die Ewigkeit gibt, sondern auch unser tägliches Leben erfüllt und erneuert.
Diese Lektion lädt uns ein, Jesus als das Zentrum unseres Glaubens und Lebens zu erkennen, die Bibel als lebendiges Zeugnis für ihn zu schätzen und unser Vertrauen auf ihn zu setzen. Sie fordert uns heraus, die Verbindung zwischen seinem Anspruch und unserem Alltag zu verstehen, und inspiriert uns, unser Leben in seiner Wahrheit und Liebe zu gestalten.
10.1 Ich habe euch ein Beispiel gegeben
Demut und Dienst: Das Vermächtnis Jesu an seine Nachfolger
Lies Johannes 13,1–20. Was geschah hier und warum ist dieses ­Ereignis sehr wichtig? Welche Lehren wollte Jesus vermitteln?
Die Fußwaschung durch Jesus in Johannes 13,1–20 ist ein kraftvolles Symbol für Demut, Dienerschaft und die wahre Natur christlicher Führerschaft. In diesem Akt zeigt Jesus nicht nur seine Liebe zu den Jüngern, sondern er setzt auch einen Maßstab für das, was es bedeutet, seinem Beispiel zu folgen.
Die Handlung Jesu: Ein tiefgehendes Symbol
Zur damaligen Zeit war die Fußwaschung eine Aufgabe für Diener, die normalerweise keine Bedeutung oder Ehre mit sich brachte. Jesus, der Meister und Herr, übernimmt diese Aufgabe selbst. Seine Aktion stellt die gewohnte gesellschaftliche Ordnung auf den Kopf: Derjenige, der eigentlich bedient werden sollte, dient den anderen. Johannes berichtet dies in detaillierter Form, um die radikale Botschaft der Demut und der Liebe Jesu zu betonen.
Die Bedeutung der Fußwaschung
  1. Symbol der Reinigung: Jesus betont, dass die Fußwaschung eine geistliche Bedeutung hat. Sie weist auf die Reinigung von Sünde hin, die nur durch ihn möglich ist. Petrus’ anfängliche Weigerung, die Fußwaschung zu akzeptieren, verdeutlicht, dass auch die Jünger die tiefere Bedeutung erst später verstehen sollten.
  2. Lehre der Demut: Durch seine Handlung lehrt Jesus, dass wahre Größe im Dienen liegt. In Johannes 13,14 fordert er seine Jünger auf, diesem Beispiel zu folgen. Der Akt der Fußwaschung ist daher mehr als nur ein einmaliges Ereignis; er ist eine bleibende Lehre, die die Beziehung zwischen Nachfolge, Demut und Liebe verdeutlicht.
  3. Vorbereitung auf die Mission: Jesu Handeln ist ein Aufruf, sich in den Dienst anderer zu stellen, unabhängig von der eigenen Stellung oder Autorität. Die Jünger sollten verstehen, dass ihre künftige Mission nicht durch Macht oder Prestige, sondern durch dienende Liebe geprägt sein sollte.
Jesu Beispiel und die heutige Praxis
In der adventistischen Kirche wird die Fußwaschung als „Ritus der Demut“ gefeiert, ein bewusstes Nachahmen des Beispiels Jesu. Sie dient nicht nur als Vorbereitung auf das Abendmahl, sondern auch als Erinnerung daran, wie wir in unserer Gemeinschaft miteinander umgehen sollen: in Liebe, Demut und mit der Bereitschaft zu dienen.
Fazit
Jesus zeigt in Johannes 13,1–20, dass wahre Führerschaft und Größe darin bestehen, sich selbst zurückzunehmen und anderen zu dienen. Sein Beispiel ist ein Vorbild für jeden Christen, der aufgerufen ist, nicht nur Worte, sondern Taten der Liebe und Demut zu leben. Jesu Worte „Ich habe euch ein Beispiel gegeben“ fordern uns auf, sein Vorbild im täglichen Leben nachzuahmen und den Sinn des Dienens in die Praxis umzusetzen.
Was lehrt dich der Ritus der Demut darüber, wie du in die Fußstapfen Jesu treten und anderen demütig dienen kannst?
Der Ritus der Demut lehrt mich, wie ich das Beispiel Jesu im Alltag leben und anderen in Liebe und Demut dienen kann. Dabei zeigt er mir einige zentrale Lektionen:
  1. Echte Größe zeigt sich im Dienst an anderen
Der Ritus erinnert daran, dass wahre Größe nicht in Macht, Ansehen oder Autorität liegt, sondern in der Fähigkeit, anderen mit einem demütigen Herzen zu dienen. Wie Jesus, der selbst die niedrigste Aufgabe übernahm, bin ich aufgefordert, auch die kleinen, oft unbeachteten Dienste anzunehmen, die andere segnen und unterstützen.
  1. Demut ist die Grundlage christlicher Gemeinschaft
Der Akt der Fußwaschung symbolisiert die Bereitschaft, Stolz abzulegen und andere in ihrer Bedürftigkeit anzunehmen. Es fordert mich heraus, meine eigenen Wünsche und Meinungen zurückzustellen und die Bedürfnisse anderer in den Mittelpunkt zu rücken. Demut ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von geistlicher Stärke.
  1. Vergebung und Reinigung als Kern des Dienens
Jesus nutzte die Fußwaschung, um auf die geistliche Reinigung hinzuweisen, die er durch seinen Tod ermöglicht. Der Ritus lehrt mich, dass ich bereit sein soll, anderen zu vergeben und in meiner Haltung Versöhnung zu suchen. Dienen bedeutet oft auch, anderen zu helfen, ihre Lasten zu tragen, und dabei die Liebe Gottes spürbar zu machen.
  1. Praktische Liebe in die Tat umsetzen
Dienen ist mehr als gute Absichten oder Worte – es erfordert konkrete Handlungen. Der Ritus ermutigt mich, aktiv Wege zu suchen, wie ich anderen helfen, sie ermutigen und sie mit praktischer Liebe unterstützen kann, sei es durch Zeit, Ressourcen oder Mitgefühl.
  1. Gleichwertigkeit in der Gemeinschaft
Der Ritus der Demut erinnert daran, dass in der christlichen Gemeinschaft alle gleichwertig sind – niemand ist zu groß, um zu dienen, und niemand ist zu klein, um bedient zu werden. Dieses Bewusstsein fordert mich heraus, andere unabhängig von ihrem Status oder ihrer Rolle zu respektieren und wertzuschätzen.
  1. Nachfolge als tägliches Dienen
Jesus sagt in Johannes 13,15: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe.“ Der Ritus fordert mich auf, diese Haltung nicht nur in einem symbolischen Akt zu zeigen, sondern täglich nach Möglichkeiten zu suchen, Jesu Fußstapfen zu folgen und in meinem Umfeld zu einem demütigen Diener zu werden.
Fazit
Der Ritus der Demut ist eine ständige Erinnerung daran, wie ich in Jesu Fußstapfen treten kann: indem ich liebevoll, selbstlos und ohne Erwartungen diene. Es ist eine Einladung, mein Herz immer wieder prüfen zu lassen und durch mein Handeln anderen den Charakter Jesu zu zeigen.
Der Ritus der Demut, wie er in der Fußwaschung Jesu dargestellt ist, hat eine tiefe Bedeutung für unser alltägliches Leben und unseren Glauben. Er erinnert uns daran, dass die Nachfolge Jesu keine theoretische Idee ist, sondern durch praktische, liebevolle und selbstlose Handlungen in die Tat umgesetzt wird. Die Verbindung zeigt sich in mehreren Dimensionen:
  1. Alltag: Demut in unseren Beziehungen
Im Alltag fordert der Ritus uns auf, einander in Demut zu begegnen. Das bedeutet:
  • Respekt und Wertschätzung: Niemand ist zu groß oder zu wichtig, um anderen zu helfen. Ebenso ist niemand zu klein, um bedient zu werden. Dies fordert uns auf, in allen Beziehungen – Familie, Arbeit, Freundeskreis – gegenseitige Achtung zu zeigen.
  • Dienende Haltung: In unserer schnelllebigen Welt neigen wir oft dazu, zuerst an uns selbst zu denken. Der Ritus lehrt uns, die Bedürfnisse anderer bewusst wahrzunehmen und zu fragen: „Wie kann ich dir helfen?“
  1. Glaube: Die Nachfolge Jesu
Der Glaube an Jesus fordert von uns, seinem Beispiel zu folgen. Das bedeutet:
  • Aktive Nachfolge: Christsein bedeutet nicht nur, Glaubensbekenntnisse zu sprechen, sondern so zu leben, wie Jesus gelebt hat – durch liebevolles Dienen.
  • Demut als Kern des Glaubens: Der Ritus zeigt, dass wahre Größe im Dienen liegt, und fordert uns auf, unsere Glaubensüberzeugungen durch praktische Taten der Liebe zu untermauern.
  1. Alltag: Vergebung und Versöhnung
Der Ritus weist auf die Reinigung von Sünden hin. Im Alltag bedeutet dies:
  • Vergeben lernen: Der Akt der Fußwaschung ruft dazu auf, Konflikte beizulegen und anderen mit einem versöhnten Herzen zu begegnen.
  • Lasten teilen: So wie Jesus die Jünger reinigte, sollen wir bereit sein, anderen zu helfen, ihre Belastungen zu tragen und sie in schwierigen Zeiten zu unterstützen.
  1. Glaube: Vorbereitung auf die Mission
Der Ritus bereitet uns darauf vor, das Evangelium durch unseren Lebensstil weiterzugeben:
  • Liebe in Aktion: Der christliche Dienst wird durch konkrete Handlungen sichtbar, wie Jesus es vorgemacht hat. Das bedeutet, Menschen in ihrer Not zu helfen, sei es durch praktische Hilfe oder geistlichen Beistand.
  • Zeugnis der Demut: Ein Leben, das sich durch Demut und Dienst auszeichnet, ist ein kraftvolles Zeugnis für den Glauben.
  1. Alltag: Gemeinschaft stärken
In einer Welt, die oft von Egoismus und Konkurrenz geprägt ist, lehrt uns der Ritus:
  • Einheit und Gleichwertigkeit: Der Ritus hebt die Gleichwertigkeit aller hervor. Egal ob Führungskraft oder Angestellter, alle sind berufen, einander zu dienen und in Gemeinschaft zu leben.
  • Hilfe ohne Erwartung: Demut bedeutet, zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dieses Prinzip kann in Freundschaften, Familien und Gemeinschaften praktiziert werden.
Fazit: Ein Leben des Dienens
Die Fußwaschung Jesu ist eine Einladung, im Alltag wie im Glauben eine dienende Haltung einzunehmen. Es geht darum:
  1. Liebe und Demut in allen Lebensbereichen auszuleben.
  2. Konflikte durch Vergebung zu überwinden.
  3. Den Glauben durch praktische Taten sichtbar zu machen.
  4. Unsere Beziehungen durch Respekt und Hilfsbereitschaft zu stärken.
Der Ritus der Demut zeigt, dass ein Leben in den Fußstapfen Jesu kein einmaliger Akt ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Veränderung – ein Prozess, der uns näher zu Gott und unseren Mitmenschen bringt.

Wahre Größe zeigt sich im demütigen Dienen und in der Liebe zu anderen.