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3.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.21
Das Scherflein der Witwe.
1Er sah aber auf und schaute die Reichen, wie sie ihre Opfer einlegten in den Gotteskasten. 
2Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein. 
3Und er sprach: Wahrlich ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr denn sie alle eingelegt. 
4Denn diese alle haben aus ihrem Überfluß eingelegt zu dem Opfer Gottes; sie aber hat von ihrer Armut alle ihre Nahrung, die sie hatte, eingelegt.
Das Ende des Tempels.
5Und da etliche sagten von dem Tempel, daß er geschmückt wäre mit feinen Steinen und Kleinoden, sprach er: 
6Es wird die Zeit kommen, in welcher von dem allem, was ihr sehet, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde. 
Die Vorzeichen.
7Sie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann soll das werden? und welches ist das Zeichen, wann das geschehen wird? 
8Er aber sprach: Sehet zu, lasset euch nicht verführen. Denn viele werden kommen in meinem Namen und sagen, ich sei es, und: »Die Zeit ist herbeigekommen.« Folget ihnen nicht nach! 
9Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Empörungen, so entsetzt euch nicht. Denn solches muß zuvor geschehen; aber das Ende ist noch nicht so bald da. 
10Da sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich erheben wider das andere und ein Reich wider das andere, 
11und es werden geschehen große Erdbeben hin und wieder, teure Zeit und Pestilenz; auch werden Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel geschehen. 
Die Verfolgung der Gemeinde.
12Aber vor diesem allem werden sie die Hände an euch legen und euch verfolgen und werden euch überantworten in ihre Schulen und Gefängnisse und vor Könige und Fürsten ziehen um meines Namens willen. 
13Das wird euch aber widerfahren zu einem Zeugnis. 
14So nehmet nun zu Herzen, daß ihr nicht sorget, wie ihr euch verantworten sollt. 
15Denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher nicht sollen widersprechen können noch widerstehen alle eure Widersacher. 
16Ihr werdet aber überantwortet werden von den Eltern, Brüdern, Gefreunden und Freunden; und sie werden euer etliche töten. 
17Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. 
18Und ein Haar von eurem Haupt soll nicht umkommen. 
19Fasset eure Seelen mit Geduld. 
Das Ende Jerusalems.
20Wenn ihr aber sehen werdet Jerusalem belagert mit einem Heer, so merket, daß herbeigekommen ist seine Verwüstung. 
21Alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf das Gebirge, und wer drinnen ist, der weiche heraus, und wer auf dem Lande ist, der komme nicht hinein. 
22Denn das sind die Tage der Rache, daß erfüllet werde alles, was geschrieben ist. 
23Weh aber den Schwangern und Säugerinnen in jenen Tagen! Denn es wird große Not auf Erden sein und ein Zorn über dies Volk, 
24und sie werden fallen durch des Schwertes Schärfe und gefangen geführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis daß der Heiden Zeit erfüllt wird.
Das Kommen des Menschensohns.
25Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein, und sie werden zagen, und das Meer und die Wasserwogen werden brausen, 
26und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte werden sich bewegen. 
27Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. 
28Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum daß sich eure Erlösung naht.
Vom Feigenbaum.
29Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet an den Feigenbaum und alle Bäume: 
30wenn sie jetzt ausschlagen, so sehet ihr’s an ihnen und merket, daß jetzt der Sommer nahe ist. 
31Also auch ihr: wenn ihr dies alles sehet angehen, so wisset, daß das Reich Gottes nahe ist. 
Ermahnung zur Wachsamkeit.
32Wahrlich ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß es alles geschehe. 
33Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht
34Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und komme dieser Tag schnell über euch; 
35denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf Erden wohnen. 
36So seid nun wach allezeit und betet, daß ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allem, das geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn.
37Und er lehrte des Tages im Tempel; des Nachts aber ging er hinaus und blieb über Nacht am Ölberge. 
38Und alles Volk machte sich früh auf zu ihm, im Tempel ihn zu hören.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Lukas Kapitel 21 thematisiert eine Reihe von Lehren Jesu, die sowohl spirituelle Weisheiten als auch prophetische Vorhersagen enthalten. Es beginnt mit der Geschichte der Witwe, die durch ihr Opfer ein Vorbild für aufrichtige Hingabe gibt, und führt zu einer Reihe von apokalyptischen Warnungen über die Zerstörung des Tempels, das Ende Jerusalems, und das Kommen des Menschensohns. In diesen Lehren ruft Jesus zur Wachsamkeit und Geduld im Angesicht der bevorstehenden Prüfungen auf.
Kommentar
Das Kapitel eröffnet mit dem bescheidenen Opfer einer Witwe, das von Jesus hervorgehoben wird. Ihre Gabe, obwohl klein im materiellen Wert, hat großen spirituellen Wert, da sie alles gegeben hat, was sie hatte. Hier zeigt Jesus, dass die Qualität der Hingabe nicht im äußeren Schein, sondern im Herzen des Gebenden liegt.
In den folgenden Abschnitten spricht Jesus über die bevorstehende Zerstörung des Tempels, was für seine Zuhörer schockierend sein musste. Der Tempel war nicht nur ein religiöses, sondern auch ein kulturelles Symbol. Doch Jesus warnt davor, dass kein Stein auf dem anderen bleiben wird, eine Prophezeiung, die sich später im Jahr 70 n. Chr. bewahrheitet hat.
Er gibt auch Einblick in die kommenden Schwierigkeiten: Kriege, Naturkatastrophen und Verfolgung der Gläubigen. Diese Verfolgungen werden jedoch eine Gelegenheit bieten, Zeugnis abzulegen. Trotz aller Bedrängnis versichert Jesus, dass Gott die Kontrolle behält und seine Jünger in Sicherheit bringen wird.
Das Kapitel gipfelt in der Ankündigung des Kommens des Menschensohns in Kraft und Herrlichkeit. Zeichen am Himmel und auf Erden werden seine Rückkehr ankündigen. Jesus ermutigt seine Jünger, wachsam zu bleiben und ihre Hoffnung auf die kommende Erlösung zu setzen, die nahe ist.
Zusammenfassung
Lukas 21 beschreibt sowohl die Hingabe einer armen Witwe als auch Jesu prophetische Ankündigungen über die Zerstörung Jerusalems, bevorstehende Verfolgungen und das Ende der Zeiten. Er mahnt zu Wachsamkeit und Gebet, während er die Gläubigen auf schwierige Zeiten vorbereitet und sie ermutigt, auf das kommende Reich Gottes zu vertrauen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 66: Kampf
Auf der Grundlage von Matthäus 22,15-46; Markus 12,13-40; Lukas 20,20-47.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 66 beschreibt die zunehmende Konfrontation zwischen Jesus und den religiösen Führern seiner Zeit, basierend auf den Berichten in Matthäus 22, Markus 12 und Lukas 20. Diese Auseinandersetzungen zeigen die Versuche der Pharisäer, Herodianer und Sadduzäer, Jesus durch trickreiche Fragen in Verlegenheit zu bringen und ihn zu Fall zu bringen. Jesus begegnet diesen Herausforderungen mit Weisheit und Autorität und legt fundamentale Prinzipien für das Verhältnis von Mensch zu Gott und zur weltlichen Obrigkeit dar.
Kommentar:
In diesem Kapitel versuchen die Pharisäer und ihre Verbündeten, Jesus mit einer Frage zur Steuerpflicht gegenüber dem römischen Kaiser in eine Falle zu locken. Jesus entlarvt ihre Heuchelei und gibt eine tiefgründige Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“. Er trennt die weltlichen Pflichten von den göttlichen, ohne jedoch die Loyalität gegenüber Gott zu schmälern. Dies zeigt die Dualität der Verantwortungen eines Gläubigen in der Welt.
Danach greifen die Sadduzäer an, indem sie eine Frage über die Auferstehung stellen, die sie selbst leugnen. Jesu Antwort hebt die spirituelle Natur des ewigen Lebens hervor und widerlegt ihre materialistische Sichtweise. Er betont, dass im Reich Gottes andere Prinzipien gelten als in der irdischen Existenz. Der Disput verdeutlicht den Unterschied zwischen äußerlichem Ritus und wahrem geistlichem Verständnis.
Schließlich stellt ein Schriftgelehrter Jesus eine Frage über das höchste Gebot im Gesetz. Jesus fasst die Gebote Gottes in zwei zusammen: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Dies ist die Essenz der göttlichen Gebote, und es zeigt, dass alle Gebote auf Liebe basieren. Diese Aussage hebt den inneren Kern des Gesetzes hervor und betont, dass Gehorsam nur durch Liebe wirklich erfüllt werden kann.
Zusammenfassung:
Kapitel 66 schildert die Konflikte zwischen Jesus und den religiösen Führern, die versuchten, ihn durch hinterlistige Fragen zu Fall zu bringen. Jesus durchkreuzt ihre Pläne mit klaren, weisheitsvollen Antworten, die tiefere Wahrheiten offenbaren: die Balance zwischen weltlicher und göttlicher Autorität, die Realität der Auferstehung und die Essenz der göttlichen Gebote, die in der Liebe zu Gott und dem Nächsten wurzeln. Am Ende dieser Auseinandersetzungen bleiben die religiösen Führer sprachlos, während Jesu Lehren weiterhin von Wahrheit und Klarheit zeugen.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 67: “Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer …”
Auf der Grundlage von Matthäus 23; Markus 12,41-44; Lukas 20,45-47; Lukas 21,1-4.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 67 beschreibt Jesu letzten Tag, an dem er im Tempel lehrt, und seine kraftvolle Verurteilung der Heuchelei und Scheinheiligkeit der religiösen Führer. Jesus spricht mutige Worte aus, in denen er die Pharisäer und Schriftgelehrten wegen ihres falschen, selbstsüchtigen Glaubenslebens anprangert und gleichzeitig die Demut und wahre Frömmigkeit lobt. Die Menge, die ihn beobachtet, ist von seinen Worten bewegt, während die religiösen Führer bloßgestellt und gedemütigt werden.
Kommentar:
Jesu scharfe Worte gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten betonen ihre Heuchelei, ihren Machtmissbrauch und ihre egoistischen Motive. Obwohl sie äußerlich fromm wirken und religiöse Pflichten betonen, halten sie sich selbst nicht an diese Regeln. Jesus prangert ihre Liebe zu Titeln, Ehren und äußerlicher Anerkennung an und stellt die wahre Frömmigkeit in den Vordergrund, die sich durch Demut, Barmherzigkeit und das Dienen zeigt.
Die Episode der armen Witwe, die ihre letzten Münzen in den Tempel wirft, hebt die Bedeutung des selbstlosen Opfers hervor. Während die Reichen aus ihrem Überfluss spenden, gibt die Witwe alles, was sie hat. Dies zeigt, dass Gott nicht den materiellen Wert eines Opfers bewertet, sondern das Herz und die Absicht dahinter.
Am Ende warnt Jesus vor dem geistlichen Verfall der religiösen Führung, der zur Zerstörung Jerusalems führen wird. Seine Klage über Jerusalem zeigt die tiefe Trauer Gottes über die Verstocktheit seines Volkes, das seine Propheten und schließlich auch seinen Messias ablehnt.
Zusammenfassung:
Kapitel 67 offenbart die scharfe Kritik Jesu an den religiösen Führern seiner Zeit. Er verurteilt ihre Heuchelei und ihren Machtmissbrauch und stellt klar, dass wahre Größe im Dienen und in der Demut liegt. Die Geschichte der armen Witwe zeigt, dass Gott das Herz und die Opferbereitschaft seiner Anhänger wertschätzt, während Jesus das drohende Gericht über Jerusalem prophezeit. Dieses Kapitel ist ein eindringlicher Aufruf zur inneren Umkehr, zur echten Frömmigkeit und zur Erfüllung von Gottes Geboten mit Liebe und Barmherzigkeit.