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29.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.2
Das Pfingstwunder
1Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig beieinander. 2Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. 3Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; 4und sie wurden alle voll des heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit andern Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen. 
5Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. 6Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen und wurden bestürzt; denn es hörte ein jeglicher, daß sie mit seiner Sprache redeten. 7Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen untereinander: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? 8Wie hören wir denn ein jeglicher seine Sprache, darin wir geboren sind? 9Parther und Meder und Elamiter, und die wir wohnen in Mesopotamien und in Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien, 10Phrygien und Pamphylien, Ägypten und an den Enden von Libyen bei Kyrene und Ausländer von Rom, 
11Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie mit unsern Zungen die großen Taten Gottes reden. 
12Sie entsetzten sich aber alle und wurden irre und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13Die andern aber hatten’s ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.
Die Pfingstpredigt des Petrus
14Da trat Petrus auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, das sei euch kundgetan, und lasset meine Worte zu euren Ohren eingehen. 15Denn diese sind nicht trunken, wie ihr wähnet – sintemal es ist die dritte Stunde am Tage –; 16sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel zuvor gesagt ist: 
17»Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Älteste sollen Träume haben; 18und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in denselben Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. 19Und ich will Wunder tun oben im Himmel und Zeichen unten auf Erden: Blut und Feuer und Rauchdampf; 20die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und offenbare Tag des Herrn kommt. 21Und soll geschehen, wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll selig werden.« 
22Ihr Männer von Israel, höret diese Worte: Jesum von Nazareth, den Mann, von Gott unter euch mit Taten und Wundern und Zeichen erwiesen, welche Gott durch ihn tat unter euch (wie denn auch ihr selbst wisset), 23denselben (nachdem er aus bedachtem Rat und Vorsehung Gottes übergeben war) habt ihr genommen durch die Hände der Ungerechten und ihn angeheftet und erwürgt. 24Den hat Gott auferweckt, und aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, daß er sollte von ihm gehalten werden. 25Denn David spricht von ihm: »Ich habe den Herrn allezeit vorgesetzt vor mein Angesicht; denn er ist an meiner Rechten, auf daß ich nicht bewegt werde. 26Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge freuet sich; denn auch mein Fleisch wird ruhen in der Hoffnung. 27Denn du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen, auch nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. 28Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freuden vor deinem Angesicht.« 
29Ihr Männer, liebe Brüder, lasset mich frei reden zu euch von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. 30Da er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott verheißen hatte mit einem Eide, daß die Frucht seiner Lenden sollte auf seinem Stuhl sitzen, 31hat er’s zuvor gesehen und geredet von der Auferstehung Christi, daß seine Seele nicht dem Tode gelassen ist und sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. 32Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen. 33Nun er durch die Rechte Gottes erhöht ist und empfangen hat die Verheißung des heiligen Geistes vom Vater, hat er ausgegossen dies, das ihr sehet und höret. 34Denn David ist nicht gen Himmel gefahren. Er spricht aber: »Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 35bis daß ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße.« 36So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zu einem Herrn und Christus gemacht hat.
Die erste Gemeinde
37Da sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz, und sprachen zu Petrus und zu den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? 38Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. 39Denn euer und eurer Kinder ist diese Verheißung und aller, die ferne sind, welche Gott, unser Herr, herzurufen wird. 
40Auch mit vielen andern Worten bezeugte er und ermahnte und sprach: Lasset euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! 41Die nun sein Wort gern annahmen, ließen sich taufen; und wurden hinzugetan an dem Tage bei dreitausend Seelen.
42Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. 43Es kam auch alle Seelen Furcht an, und geschahen viel Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44Alle aber, die gläubig waren geworden, waren beieinander und hielten alle Dinge gemein. 45Ihre Güter und Habe verkauften sie und teilten sie aus unter alle, nach dem jedermann not war. 46Und sie waren täglich und stets beieinander einmütig im Tempel und brachen das Brot hin und her in Häusern, 47nahmen die Speise und lobten Gott mit Freuden und einfältigem Herzen und hatten Gnade bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat hinzu täglich, die da selig wurden, zu der Gemeinde.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Das zweite Kapitel der Apostelgeschichte erzählt eines der wichtigsten Ereignisse der frühen Kirche: das Pfingstwunder. Pfingsten wird zur Geburtsstunde der christlichen Gemeinde, als der Heilige Geist auf die versammelten Jünger herabkommt und sie befähigt, das Evangelium in verschiedenen Sprachen zu verkünden. Das Geschehen ist so überwältigend, dass eine große Menge aus verschiedenen Nationen zusammenströmt und von der Kraft des Geistes Zeuge wird. Petrus tritt mutig als Sprecher auf und erklärt den versammelten Menschen die Bedeutung von Jesu Leben, Tod und Auferstehung. Diese Predigt und die kraftvolle Ausgießung des Geistes bilden den Ausgangspunkt für eine völlig neue Gemeinschaft von Gläubigen – die erste christliche Gemeinde. Die Ereignisse dieses Kapitels verdeutlichen, dass Gottes Geist lebendig in der Welt wirkt und alle Menschen vereint, die sich Ihm im Glauben zuwenden.
Kommentar:
Das Pfingstereignis in Apostelgeschichte 2 ist in mehrfacher Hinsicht bedeutend und wegweisend für das Verständnis der christlichen Gemeinde und des Wirkens des Heiligen Geistes. Die Apostel und Jünger hatten sich in Jerusalem versammelt, und als der Geist auf sie herabkam, erfüllte Er sie nicht nur persönlich, sondern rüstete sie kollektiv für die Verkündigung des Evangeliums aus. Dies zeigt, dass der Geist nicht allein die persönliche Beziehung zu Gott stärkt, sondern auch die Gemeinschaft der Gläubigen zusammenbindet und zur Verkündigung der Botschaft befähigt.
Das Brausen des Windes und die Feuerzungen, die sich auf die Anwesenden setzen, sind starke Symbole der Gegenwart und Kraft Gottes. Feuer steht im Alten Testament oft als Zeichen für die Heiligkeit und Reinigungskraft Gottes, während der Wind als Bild für den Lebensatem Gottes dient. Dass alle Anwesenden durch den Geist befähigt werden, in den verschiedensten Sprachen zu sprechen, zeigt, dass Gottes Botschaft alle kulturellen und sprachlichen Barrieren überwinden kann. Diese „Zungenrede“ dient nicht der Verwirrung, sondern der Verständigung und Offenbarung, sodass die Zuhörer die „großen Taten Gottes“ in ihrer eigenen Sprache hören können. Dies stellt eine symbolische Umkehr der babylonischen Sprachverwirrung dar und zeigt, dass Gottes Geist die Einheit in Vielfalt hervorbringt.
Petrus tritt mit den elf anderen Aposteln hervor und predigt mit neuer, vom Geist erfüllter Überzeugungskraft. Seine Worte sind nicht nur erklärend, sondern auch prophetisch. Er zitiert den Propheten Joel, um zu verdeutlichen, dass das Wirken des Geistes eine Erfüllung der Verheißung Gottes ist. Diese prophetische Ausgießung des Geistes schließt alle Gläubigen ein, ungeachtet ihres Alters, Geschlechts oder gesellschaftlichen Status. Dies ist ein revolutionärer Gedanke, der die Grundlage für das Verständnis der Kirche als inklusiver Gemeinschaft aller Gläubigen bildet.
Petrus nimmt die Zuhörer direkt in die Verantwortung für das Schicksal Jesu. Er spricht die Kreuzigung und Auferstehung Jesu an und erklärt, dass Gott diesen Jesus zum „Herrn und Christus“ gemacht hat. Diese klare Verkündigung der Auferstehung und Herrschaft Jesu rührt die Zuhörer tief. Sie fragen erschüttert: „Was sollen wir tun?“ Petrus antwortet mit dem Ruf zur Buße und Taufe im Namen Jesu Christi. Die Taufe wird hier zum Zeichen des Eintritts in die Gemeinschaft der Gläubigen und zur Voraussetzung für das Empfangen des Geistes.
Im zweiten Teil dieses Kapitels wird die Entstehung und Struktur der ersten christlichen Gemeinde beschrieben. Diese Gemeinde zeichnet sich durch ein Leben in Gemeinschaft, Lehre, Brotbrechen und Gebet aus. Die Gläubigen teilen ihre Güter, helfen einander und verbringen viel Zeit miteinander. Die Großzügigkeit und Gemeinschaftlichkeit dieser ersten Gemeinde stehen im starken Kontrast zur Selbstbezogenheit und sozialen Isolation der umgebenden Gesellschaft. Es entsteht ein Gemeinschaftsbild, das durch Gottes Geist geprägt ist und bis heute als Vorbild für christliche Gemeinschaften gilt.
Das Pfingstgeschehen wird in Apostelgeschichte 2 nicht nur als einmaliges historisches Ereignis dargestellt, sondern als Beginn eines fortdauernden Wirkens des Geistes. Die Kraft des Geistes manifestiert sich nicht nur in Wundern und Zeichen, sondern vor allem in der Einheit und Hingabe der Gemeinde. Pfingsten markiert eine Zeitenwende, in der das Evangelium zu allen Menschen geht, in der Kirche eine dynamische Gemeinschaft entsteht und in der der Geist Gottes immer wieder aufs Neue wirkt, um Glauben zu stärken und Gemeinschaft zu schaffen. Die tägliche Hinzufügung von Gläubigen zur Gemeinde zeigt, dass der Geist auch in den Herzen der Menschen wirkt und sie zur Umkehr und zum Glauben an Christus bewegt.
Zusammenfassung:
Apostelgeschichte Kapitel 2 beschreibt die Herabkunft des Heiligen Geistes am Pfingsttag und dessen transformative Wirkung auf die Jünger und die Zuhörer. Der Geist erfüllt die Apostel und befähigt sie, in verschiedenen Sprachen zu sprechen, sodass Menschen aus verschiedenen Nationen die Botschaft hören können. Petrus tritt mit einer kraftvollen Predigt auf und ruft die Menschen zur Umkehr und Taufe auf, was die Entstehung der ersten christlichen Gemeinde einleitet. Diese Gemeinde lebt in Einheit, teilt ihre Güter und steht in der Apostellehre, dem Brotbrechen und Gebet zusammen. Das Pfingstgeschehen markiert den Beginn einer neuen Ära des Glaubens, in der der Geist Gottes Menschen über alle kulturellen Grenzen hinweg vereint und sie zur lebendigen Verkündigung des Evangeliums beruft.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 73: “Euer Herz erschrecke nicht”
Auf der Grundlage von Johannes 13,31-38; Johannes 14-17.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Das Kapitel 73 schildert die tiefen, bewegenden Worte, die Jesus seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und seinem Tod gab. Diese Abschnitte der Schrift sind besonders bedeutsam, da Jesus seine Jünger auf die bevorstehende Trennung vorbereitet und ihnen Mut zuspricht, trotz der bevorstehenden Schwierigkeiten nicht zu verzweifeln. Er betont die Notwendigkeit des Glaubens an ihn und an Gott und spricht über die Bedeutung des Heiligen Geistes als Tröster. Die Verbindung zwischen den Jüngern und Jesus wird als lebenswichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens hervorgehoben, der auch heute noch Gültigkeit besitzt.
Kommentar
In diesem Kapitel wird besonders die innige Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern sichtbar. Trotz der Traurigkeit über seine bevorstehende Abwesenheit versucht Jesus, sie zu trösten und ihnen eine Perspektive der Hoffnung zu geben. Er offenbart die zentrale Bedeutung seines Opfers und betont, dass sein Fortgehen nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen Phase ihrer Mission ist. Die Verheißung des Heiligen Geistes zeigt, dass sie niemals allein sein werden, auch wenn er körperlich nicht mehr bei ihnen ist. Interessant ist auch, dass Jesus die Bedeutung der Liebe und des Gehorsams herausstellt. Die Liebe zu Gott und untereinander wird als Zeichen der Jüngerschaft hervorgehoben. Diese innere Verbindung zwischen Liebe, Glauben und Gehorsam ist ein Schlüssel, um die christliche Nachfolge zu verstehen und zu leben.
Zusammenfassung
Kapitel 73 beschreibt die letzten Momente, die Jesus vor seiner Verhaftung mit seinen Jüngern verbrachte. Er verspricht ihnen, dass sie nicht allein bleiben werden, sondern den Heiligen Geist als Tröster erhalten. Jesu Worte betonen die Notwendigkeit, in ihm zu bleiben und durch ihn das ewige Leben zu erlangen. Durch den Heiligen Geist werden die Jünger befähigt, das Werk Jesu fortzuführen, größere Dinge zu vollbringen und in Einheit miteinander zu leben. Die Kapitel heben die Bedeutung von Glauben, Liebe und Gehorsam hervor, die notwendig sind, um in der Verbindung zu Christus zu bleiben. Die Botschaft ist zeitlos: Auch in schwierigen Zeiten sollen die Gläubigen auf den Heiligen Geist vertrauen und sich durch die Liebe und das Wort Christi leiten lassen.