24.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.14
Zungenrede und prophetische Rede
1Strebet nach der Liebe! Fleißiget euch der geistlichen Gaben, am meisten aber, daß ihr weissagen möget! 2Denn der mit Zungen redet, der redet nicht den Menschen, sondern Gott; denn ihm hört niemand zu, im Geist aber redet er die Geheimnisse. 3Wer aber weissagt, der redet den Menschen zur Besserung und zur Ermahnung und zur Tröstung. 4Wer mit Zungen redet, der bessert sich selbst; wer aber weissagt, der bessert die Gemeinde. 5Ich wollte, daß ihr alle mit Zungen reden könntet; aber viel mehr, daß ihr weissagtet. Denn der da weissagt, ist größer, als der mit Zungen redet; es sei denn, daß er’s auch auslege, daß die Gemeinde davon gebessert werde.
6Nun aber, liebe Brüder, wenn ich zu euch käme und redete mit Zungen, was wäre ich euch nütze, so ich nicht mit euch redete entweder durch Offenbarung oder durch Erkenntnis oder durch Weissagung oder durch Lehre? 7Verhält sich’s doch auch also mit den Dingen, die da lauten, und doch nicht leben; es sei eine Pfeife oder eine Harfe: wenn sie nicht unterschiedene Töne von sich geben, wie kann man erkennen, was gepfiffen oder geharft ist? 8Und so die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Streit rüsten? 9Also auch ihr, wenn ihr mit Zungen redet, so ihr nicht eine deutliche Rede gebet, wie kann man wissen, was geredet ist? Denn ihr werdet in den Wind reden.
10Es ist mancherlei Art der Stimmen in der Welt, und derselben keine ist undeutlich. 11So ich nun nicht weiß der Stimme Bedeutung, werde ich unverständlich sein dem, der da redet, und der da redet, wird mir unverständlich sein.
12Also auch ihr, sintemal ihr euch fleißiget der geistlichen Gaben, trachtet darnach, daß ihr alles reichlich habet, auf daß ihr die Gemeinde bessert. 13Darum, welcher mit Zungen redet, der bete also, daß er’s auch auslege. 14Denn so ich mit Zungen bete, so betet mein Geist; aber mein Sinn bringt niemand Frucht. 15Wie soll es aber denn sein? Ich will beten mit dem Geist und will beten auch im Sinn; ich will Psalmen singen im Geist und will auch Psalmen singen mit dem Sinn. 16Wenn du aber segnest im Geist, wie soll der, so an des Laien Statt steht, amen sagen auf deine Danksagung, sintemal er nicht weiß, was du sagst? 17Du danksagest wohl fein; aber der andere wird nicht davon gebessert.
18Ich danke meinem Gott, daß ich mehr mit Zungen rede denn ihr alle. 19Aber ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Sinn, auf daß ich auch andere unterweise, denn zehntausend Worte mit Zungen.
20Liebe Brüder, werdet nicht Kinder an dem Verständnis; sondern an der Bosheit seid Kinder, an dem Verständnis aber seid vollkommen. 21Im Gesetz steht geschrieben: »Ich will mit andern Zungen und mit andern Lippen reden zu diesem Volk, und sie werden mich auch also nicht hören, spricht der Herr.« 22Darum sind die Zungen zum Zeichen nicht den Gläubigen, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Gläubigen.
23Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkäme an einen Ort und redeten alle mit Zungen, es kämen aber hinein Laien oder Ungläubige, würden sie nicht sagen, ihr wäret unsinnig? 24So sie aber alle weissagten und käme dann ein Ungläubiger oder Laie hinein, der würde von ihnen allen gestraft und von allen gerichtet; 25und also würde das Verborgene seines Herzens offenbar, und er würde also fallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, daß Gott wahrhaftig in euch sei.
26Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeglicher Psalmen, er hat eine Lehre, er hat Zungen, er hat Offenbarung, er hat Auslegung. Lasset es alles geschehen zur Besserung! 27So jemand mit Zungen redet, so seien es ihrer zwei oder aufs meiste drei, und einer um den andern; und einer lege es aus. 28Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde, rede aber sich selber und Gott. 29Weissager aber lasset reden zwei oder drei, und die andern lasset richten. 30So aber eine Offenbarung geschieht einem andern, der da sitzt, so schweige der erste. 31Ihr könnt wohl alle weissagen, einer nach dem andern, auf daß sie alle lernen und alle ermahnt werden. 32Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. 33Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. 34Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt. 35Wollen sie aber etwas lernen, so lasset sie daheim ihre Männer fragen. Es steht den Weibern übel an, in der Gemeinde zu reden. 36Oder ist das Wort Gottes von euch ausgekommen? Oder ist’s allein zu euch gekommen?
37So sich jemand läßt dünken, er sei ein Prophet oder geistlich, der erkenne, was ich euch schreibe; denn es sind des Herrn Gebote.
38Ist aber jemand unwissend, der sei unwissend. 39Darum, liebe Brüder, fleißiget euch des Weissagens und wehret nicht, mit Zungen zu reden.
40Lasset alles ehrbar und ordentlich zugehen.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Das 14. Kapitel des ersten Korintherbriefes bietet eine detaillierte Anleitung des Apostels Paulus zur angemessenen Nutzung geistlicher Gaben in der christlichen Gemeinschaft. Der Schwerpunkt liegt auf der Gegenüberstellung der Zungenrede und der prophetischen Rede. Paulus hebt hervor, dass geistliche Gaben vor allem der Erbauung und Ordnung der Gemeinde dienen sollen. Seine Worte zielen darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen persönlicher Spiritualität und gemeinschaftlicher Nützlichkeit herzustellen. Dabei betont er, dass Liebe und Verständlichkeit zentrale Werte im christlichen Gottesdienst sind.
Kommentar
Die Überlegenheit der Weissagung (Verse 1–5):
Paulus erklärt, dass die Weissagung (prophetische Rede) gegenüber der Zungenrede bevorzugt werden sollte, da sie die Gemeinde direkt erbaut, ermahnt und tröstet. Zungenrede ist hingegen eine persönliche Kommunikation mit Gott, die nur durch Auslegung anderen zugutekommt.
Die Rolle der Verständlichkeit (Verse 6–19):
Paulus argumentiert, dass geistliche Kommunikation für die Gemeinde verständlich sein muss, um fruchtbar zu sein. Er vergleicht unverständliche Zungenrede mit unklaren Tönen eines Instruments, die keine Orientierung bieten. Das Ziel ist es, die Gemeinschaft aufzubauen, nicht Verwirrung zu stiften.
Zungenrede als Zeichen (Verse 20–25):
Paulus macht deutlich, dass Zungenrede ein Zeichen für Ungläubige ist, während die Weissagung den Gläubigen dient. Dies unterstreicht die Bedeutung des Kontextes und der Wirkung, die geistliche Gaben in verschiedenen Situationen haben.
Ordnung im Gottesdienst (Verse 26–40):
Paulus fordert eine geordnete Durchführung geistlicher Gaben. Jeder Beitrag, ob Zungenrede, Weissagung oder Lehre, soll mit Disziplin und Rücksichtnahme geschehen. Besonders betont er, dass Gott ein Gott des Friedens und nicht der Unordnung ist. Die Anweisung, dass Frauen in der Gemeinde schweigen sollen, ist im Kontext der damaligen gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten zu sehen und bleibt ein umstrittenes Thema in der Auslegung.
Zusammenfassung
Korinther 14 lehrt, dass geistliche Gaben auf die Erbauung der Gemeinde ausgerichtet sein müssen. Während Zungenrede einen Platz im persönlichen Glaubensleben hat, wird prophetische Rede höher geschätzt, da sie verständlich und gemeinschaftsfördernd ist. Paulus betont die Wichtigkeit von Ordnung, Frieden und Verständlichkeit im Gottesdienst. Alles soll in Liebe geschehen, damit es zur Stärkung der Gemeinschaft beiträgt. Seine Instruktionen mahnen dazu, persönliche Erfahrungen dem gemeinsamen Wohl unterzuordnen, um Gottes Wesen als Gott des Friedens widerzuspiegeln.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 81: Der Herr ist auferstanden!
Auf der Grundlage von Matthäus 28,2-4.11-15.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
Kapitel 81 aus der Betrachtung „Der Herr ist auferstanden!“ ist eine kraftvolle Schilderung der Auferstehung Jesu Christi, basierend auf Matthäus 28,2-4 und 11-15. Dieses Kapitel beleuchtet den triumphalen Moment, in dem Christus den Tod überwand, und die kosmischen Auswirkungen dieses Ereignisses. Es zeigt die Spannung zwischen den Mächten der Dunkelheit, die das Grab versiegeln wollten, und den himmlischen Kräften, die den Sohn Gottes zur Auferstehung riefen. Die Botschaft von Jesu Sieg über Tod und Grab ist eine Quelle der Hoffnung und Verheißung für alle Gläubigen.
Kommentar
Die göttliche Macht der Auferstehung:
Die Auferstehung Jesu wird mit großem Nachdruck als ein Werk Gottes dargestellt. Der Engel des Herrn, dessen Erscheinung die römischen Soldaten in Furcht und Schrecken versetzte, bewegt den Stein vom Grab und ruft den Sohn Gottes heraus. Dieser Moment verdeutlicht die absolute Überlegenheit göttlicher Macht über die Dunkelheit, sowohl physisch als auch geistlich. Der Ruf „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11,25) unterstreicht Jesu Göttlichkeit und seine Fähigkeit, Leben zu schenken.
Die Reaktion der Wächter und Priester:
Die Reaktionen der römischen Wächter und jüdischen Priester zeigen die Tragweite der Auferstehung. Während die Soldaten ehrfürchtig anerkennen, dass es der Sohn Gottes war, den sie gesehen hatten, reagieren die Priester mit Furcht und Verleugnung. Sie versuchen, die Wahrheit zu vertuschen und verbreiten Lügen über die Auferstehung. Diese Kontraste verdeutlichen, wie der Triumph Christi sowohl gläubige Herzen stärkt als auch die Ungläubigen erschüttert.
Bedeutung für die Gläubigen:
Die Auferstehung Christi ist nicht nur ein Ereignis, sondern eine Verheißung. Sie zeigt, dass Christus die Macht über Tod und Grab hat und den Gläubigen Unsterblichkeit und ewiges Leben schenkt. Die Auferstehung der Heiligen, die mit Christus aus den Gräbern hervorgingen, ist ein Vorgeschmack auf die endgültige Auferstehung bei seiner Wiederkunft. Dies ist eine Ermutigung für alle, die in Christus sterben, da der Tod für sie lediglich ein Schlaf ist.
Zusammenfassung
Kapitel 81 ist eine erhabene Darstellung der Auferstehung Jesu Christi und ihrer Bedeutung. Es hebt die Macht Gottes hervor, die Christus aus dem Grab rief, die Bestürzung seiner Feinde und die Freude der Gläubigen. Die Auferstehung wird als der zentrale Sieg über Tod und Finsternis beschrieben, der die Grundlage für die Hoffnung auf ewiges Leben bildet. Dieses Kapitel erinnert uns daran, dass die Auferstehung Jesu nicht nur ein historisches Ereignis, sondern ein fortwährender Triumph ist, der unsere Zukunft prägt.