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2.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.20
Die Frage nach Jesu Vollmacht.
1Und es begab sich an der Tage einem, da er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten mit den Ältesten 
2und sagten zu ihm und sprachen: Sage uns, aus was für Macht tust du das? oder wer hat dir die Macht gegeben? 
3Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; saget mir’s: 
4Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen?
5Sie aber gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir: Vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? 
6Sagen wir aber: Von Menschen, so wird uns alles Volk steinigen; denn sie stehen darauf, daß Johannes ein Prophet sei. 
7Und sie antworteten, sie wüßten’s nicht, wo sie her wäre. 
8Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das tue.
Von den bösen Weingärtnern.
9Er fing aber an, zu sagen dem Volk dies Gleichnis: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und tat ihn den Weingärtnern aus und zog über Land eine gute Zeit. 
10Und zu seiner Zeit sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, daß sie ihm gäben von der Frucht des Weinberges. Aber die Weingärtner stäupten ihn und ließen ihn leer von sich. 
11Und über das sandte er noch einen andern Knecht; sie aber stäupten den auch und höhnten ihn und ließen ihn leer von sich. 
12Und über das sandte er den dritten; sie aber verwundeten den auch und stießen ihn hinaus. 
13Da sprach der Herr des Weinberges: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vielleicht, wenn sie den sehen, werden sie sich scheuen. 
14Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten, daß das Erbe unser sei! 
15Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinberges ihnen tun? 
16Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern austun. Da sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne! 
17Er aber sah sie an und sprach: Was ist denn das, was geschrieben steht: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden«? 
18Wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen. 
19Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten darnach, wie sie die Hände an ihn legten zu derselben Stunde; und fürchteten sich vor dem Volk, denn sie verstanden, daß er auf sie dies Gleichnis gesagt hatte.
Die Frage nach der Steuer.
20Und sie stellten ihm nach und sandten Laurer aus, die sich stellen sollten, als wären sie fromm, auf daß sie ihn in der Rede fingen, damit sie ihn überantworten könnten der Obrigkeit und Gewalt des Landpflegers. 
21Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, daß du aufrichtig redest und lehrest und achtest keines Menschen Ansehen, sondern du lehrest den Weg Gottes recht. 
22Ist’s recht, daß wir dem Kaiser den Schoß geben, oder nicht? 
23Er aber merkte ihre List und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich? 
24Zeiget mir einen Groschen! Wes Bild und Überschrift hat er? Sie antworteten und sprachen: Des Kaisers. 
25Er aber sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 
26Und sie konnten sein Wort nicht tadeln vor dem Volk und verwunderten sich seiner Antwort und schwiegen still.
Die Frage nach der Auferstehung.
27Da traten zu ihm etliche der Sadduzäer, welche da halten, es sei kein Auferstehen, und fragten ihn 
28und sprachen: Meister, Mose hat uns geschrieben: So jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat und stirbt kinderlos, so soll sein Bruder das Weib nehmen und seinem Bruder einen Samen erwecken. 
29Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib und starb kinderlos. 
30Und der andere nahm das Weib und starb auch kinderlos. 
31Und der dritte nahm sie. Desgleichen alle sieben und hinterließen keine Kinder und starben. 
32Zuletzt nach allen starb auch das Weib. 
33Nun in der Auferstehung, wes Weib wird sie sein unter denen? Denn alle sieben haben sie zum Weibe gehabt. 
34Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; 
35welche aber würdig sein werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen. 
36Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, dieweil sie Kinder sind der Auferstehung. 
37Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Mose gedeutet bei dem Busch, da er den Herrn heißt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. 
38Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott; denn sie leben ihm alle. 
39Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht gesagt. 
40Und sie wagten ihn fürder nichts mehr zu fragen.
Die Frage nach dem Davidssohn.
41Er sprach aber zu ihnen: Wie sagen sie, Christus sei Davids Sohn? 
42Und er selbst, David, spricht im Psalmbuch: »Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 
43bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße.« 
44David nennt ihn einen Herrn; wie ist er denn sein Sohn?
Warnung vor den Schriftgelehrten.
45Da aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: 
46Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die da wollen einhertreten in langen Kleidern und lassen sich gern grüßen auf dem Markte und sitzen gern obenan in den Schulen und über Tisch; 
47sie fressen der Witwen Häuser und wenden lange Gebete vor. Die werden desto schwerere Verdammnis empfangen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Lukas Kapitel 20 berichtet über eine Reihe von Konfrontationen zwischen Jesus und den religiösen Führern. Diese Kapitel umfasst Fragen zur Vollmacht Jesu, die berühmte Gleichnis der bösen Weingärtner, Diskussionen über Steuern an den Kaiser, die Auferstehung und die wahre Natur des Messias. Diese Ereignisse verdeutlichen, wie Jesus die menschlichen Herzen und Motive enthüllt und gleichzeitig tiefe Wahrheiten über das Reich Gottes und das Leben nach dem Tod lehrt.
Kommentar
Das Kapitel beginnt mit einer Herausforderung seitens der Hohenpriester und Schriftgelehrten, die nach der Autorität Jesu fragen. Statt einer direkten Antwort stellt Jesus ihnen eine Gegenfrage zur Taufe des Johannes, die sie in ein Dilemma bringt. Dies verdeutlicht Jesu Weisheit und seine Fähigkeit, die religiösen Führer in ihrer Heuchelei bloßzustellen.
Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern ist eine eindringliche Parabel, die die religiösen Führer Israels anklagt, die Gottes Propheten abgelehnt und schließlich seinen Sohn (Jesus) getötet haben. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, wird zum Eckstein – ein Bild für die Ablehnung Jesu und seine letztendliche Erhöhung.
In der Diskussion über die Steuerzahlung an den Kaiser demonstriert Jesus erneut seine göttliche Weisheit, indem er das Prinzip aufstellt, dem Kaiser zu geben, was ihm gehört, und Gott zu geben, was ihm gehört – eine Aussage, die sich um das Thema der Loyalität und Autorität dreht.
Die Sadduzäer, die die Auferstehung leugnen, stellen Jesus eine absurde Frage über die Ehe im Jenseits. Jesus erklärt, dass in der kommenden Welt die Menschen nicht mehr heiraten, sondern den Engeln gleichen, und Gott sei der Gott der Lebenden, nicht der Toten.
Zum Schluss gibt Jesus eine Warnung vor den Schriftgelehrten, die äußerliche Frömmigkeit demonstrieren, aber innerlich korrupt sind. Sie nutzen ihre religiöse Stellung zum persönlichen Vorteil, und Jesus prophezeit ihre Verdammnis.
Zusammenfassung
Lukas Kapitel 20 beleuchtet die Auseinandersetzungen zwischen Jesus und den religiösen Führern über seine Vollmacht, den Umgang mit weltlicher und göttlicher Autorität sowie die Auferstehung. Jesus antwortet klug auf ihre Herausforderungen, deckt ihre Heuchelei auf und betont zentrale Wahrheiten des Glaubens. Das Kapitel endet mit einer ernsten Warnung vor falscher Frömmigkeit, die zur schwereren Verdammnis führen wird.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 66: Kampf
Auf der Grundlage von Matthäus 22,15-46; Markus 12,13-40; Lukas 20,20-47.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 66 beschreibt die zunehmende Konfrontation zwischen Jesus und den religiösen Führern seiner Zeit, basierend auf den Berichten in Matthäus 22, Markus 12 und Lukas 20. Diese Auseinandersetzungen zeigen die Versuche der Pharisäer, Herodianer und Sadduzäer, Jesus durch trickreiche Fragen in Verlegenheit zu bringen und ihn zu Fall zu bringen. Jesus begegnet diesen Herausforderungen mit Weisheit und Autorität und legt fundamentale Prinzipien für das Verhältnis von Mensch zu Gott und zur weltlichen Obrigkeit dar.
Kommentar:
In diesem Kapitel versuchen die Pharisäer und ihre Verbündeten, Jesus mit einer Frage zur Steuerpflicht gegenüber dem römischen Kaiser in eine Falle zu locken. Jesus entlarvt ihre Heuchelei und gibt eine tiefgründige Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“. Er trennt die weltlichen Pflichten von den göttlichen, ohne jedoch die Loyalität gegenüber Gott zu schmälern. Dies zeigt die Dualität der Verantwortungen eines Gläubigen in der Welt.
Danach greifen die Sadduzäer an, indem sie eine Frage über die Auferstehung stellen, die sie selbst leugnen. Jesu Antwort hebt die spirituelle Natur des ewigen Lebens hervor und widerlegt ihre materialistische Sichtweise. Er betont, dass im Reich Gottes andere Prinzipien gelten als in der irdischen Existenz. Der Disput verdeutlicht den Unterschied zwischen äußerlichem Ritus und wahrem geistlichem Verständnis.
Schließlich stellt ein Schriftgelehrter Jesus eine Frage über das höchste Gebot im Gesetz. Jesus fasst die Gebote Gottes in zwei zusammen: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Dies ist die Essenz der göttlichen Gebote, und es zeigt, dass alle Gebote auf Liebe basieren. Diese Aussage hebt den inneren Kern des Gesetzes hervor und betont, dass Gehorsam nur durch Liebe wirklich erfüllt werden kann.
Zusammenfassung:
Kapitel 66 schildert die Konflikte zwischen Jesus und den religiösen Führern, die versuchten, ihn durch hinterlistige Fragen zu Fall zu bringen. Jesus durchkreuzt ihre Pläne mit klaren, weisheitsvollen Antworten, die tiefere Wahrheiten offenbaren: die Balance zwischen weltlicher und göttlicher Autorität, die Realität der Auferstehung und die Essenz der göttlichen Gebote, die in der Liebe zu Gott und dem Nächsten wurzeln. Am Ende dieser Auseinandersetzungen bleiben die religiösen Führer sprachlos, während Jesu Lehren weiterhin von Wahrheit und Klarheit zeugen.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 67: “Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer …”
Auf der Grundlage von Matthäus 23; Markus 12,41-44; Lukas 20,45-47; Lukas 21,1-4.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 67 beschreibt Jesu letzten Tag, an dem er im Tempel lehrt, und seine kraftvolle Verurteilung der Heuchelei und Scheinheiligkeit der religiösen Führer. Jesus spricht mutige Worte aus, in denen er die Pharisäer und Schriftgelehrten wegen ihres falschen, selbstsüchtigen Glaubenslebens anprangert und gleichzeitig die Demut und wahre Frömmigkeit lobt. Die Menge, die ihn beobachtet, ist von seinen Worten bewegt, während die religiösen Führer bloßgestellt und gedemütigt werden.
Kommentar:
Jesu scharfe Worte gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten betonen ihre Heuchelei, ihren Machtmissbrauch und ihre egoistischen Motive. Obwohl sie äußerlich fromm wirken und religiöse Pflichten betonen, halten sie sich selbst nicht an diese Regeln. Jesus prangert ihre Liebe zu Titeln, Ehren und äußerlicher Anerkennung an und stellt die wahre Frömmigkeit in den Vordergrund, die sich durch Demut, Barmherzigkeit und das Dienen zeigt.
Die Episode der armen Witwe, die ihre letzten Münzen in den Tempel wirft, hebt die Bedeutung des selbstlosen Opfers hervor. Während die Reichen aus ihrem Überfluss spenden, gibt die Witwe alles, was sie hat. Dies zeigt, dass Gott nicht den materiellen Wert eines Opfers bewertet, sondern das Herz und die Absicht dahinter.
Am Ende warnt Jesus vor dem geistlichen Verfall der religiösen Führung, der zur Zerstörung Jerusalems führen wird. Seine Klage über Jerusalem zeigt die tiefe Trauer Gottes über die Verstocktheit seines Volkes, das seine Propheten und schließlich auch seinen Messias ablehnt.
Zusammenfassung:
Kapitel 67 offenbart die scharfe Kritik Jesu an den religiösen Führern seiner Zeit. Er verurteilt ihre Heuchelei und ihren Machtmissbrauch und stellt klar, dass wahre Größe im Dienen und in der Demut liegt. Die Geschichte der armen Witwe zeigt, dass Gott das Herz und die Opferbereitschaft seiner Anhänger wertschätzt, während Jesus das drohende Gericht über Jerusalem prophezeit. Dieses Kapitel ist ein eindringlicher Aufruf zur inneren Umkehr, zur echten Frömmigkeit und zur Erfüllung von Gottes Geboten mit Liebe und Barmherzigkeit.