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2.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.3
Johannes der Täufer.
1Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste des jüdischen Landes 
2und sprach: Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! 
3Und er ist der, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat und gesprochen: »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und machet richtig seine Steige!« 
4Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. 
5Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und das ganze jüdische Land und alle Länder an dem Jordan 
6und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden. 
7Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch gewiesen, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?
8Sehet zu, tut rechtschaffene Frucht der Buße! 
9Denket nur nicht, dass ihr bei euch wollt sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. 
10Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 
11Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker denn ich, dem ich auch nicht genugsam bin, seine Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen. 
12Und er hat seine Wurfschaufel in der Hand: er wird seine Tenne fegen und den Weizen in seine Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit ewigem Feuer.
Jesu Taufe.
13Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. 
14Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf wohl, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? 
15Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lasse es jetzt also sein! also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ihm zu. 
16Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf über ihm. Und er sah den Geist Gottes gleich als eine Taube herabfahren und über ihn kommen. 
17Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Matthäus Kapitel 3 beschreibt die Anfänge des Wirkens von Johannes dem Täufer und die Taufe Jesu. Dieser Abschnitt der Bibel beleuchtet die zentrale Rolle von Johannes als Wegbereiter für das Kommen Jesu Christi und setzt den Rahmen für das Verständnis von Buße und göttlicher Gerechtigkeit. Johannes wird als charismatischer, aber auch herausfordernder Prediger dargestellt, der sowohl die Menschenmengen als auch die religiösen Führer seiner Zeit zu einem neuen Bewusstsein und einer Lebensänderung aufruft.
Kommentar:
Der Abschnitt beginnt mit der Beschreibung von Johannes dem Täufer, der in der Wüste predigt und die Menschen zur Buße aufruft, da das Himmelreich nahe sei (Verse 1-2). Johannes wird als derjenige identifiziert, der in der Prophetie Jesajas angekündigt wurde, als Stimme, die in der Wüste ruft und den Weg des Herrn bereitet (Vers 3). Diese Prophetie unterstreicht die Bedeutung von Johannes‘ Mission, das Volk auf die Ankunft Jesu vorzubereiten.
Johannes’ Erscheinung und Lebensweise sind bewusst einfach und asketisch, was seine Botschaft der Buße und Umkehr unterstreicht (Vers 4). Seine Kleidung aus Kamelhaaren und sein einfacher Speiseplan stehen symbolisch für seine Abkehr von den weltlichen Annehmlichkeiten und seinen Fokus auf das Göttliche.
Die Menschen aus Jerusalem, dem jüdischen Land und den umliegenden Gebieten kamen zu Johannes, um sich taufen zu lassen und ihre Sünden zu bekennen (Verse 5-6). Die Taufe im Jordan symbolisiert die Reinigung und die Bereitschaft zur Umkehr. Doch Johannes’ Botschaft richtet sich auch gegen die Pharisäer und Sadduzäer, die er als „Otterngezüchte“ bezeichnet (Vers 7). Er fordert sie auf, rechtschaffene Früchte der Buße zu bringen, anstatt sich auf ihre Abstammung von Abraham zu verlassen (Vers 8-9). Hier wird deutlich, dass wahre Buße mehr ist als äußere Rituale – sie muss sich in einem veränderten Leben widerspiegeln.
Johannes kündigt an, dass der, der nach ihm kommt, stärker ist und mit dem Heiligen Geist und Feuer taufen wird (Vers 11). Diese Ankündigung verweist auf die überlegene Macht und Autorität Jesu, der nicht nur äußerlich taufen wird, sondern auch innerlich durch den Geist transformiert. Die Metapher der Wurfschaufel und des Feuers (Vers 12) symbolisiert das Gericht, bei dem das Gute vom Bösen getrennt wird.
In den Versen 13-17 wird die Taufe Jesu beschrieben. Obwohl Johannes sich zunächst weigert, Jesus zu taufen, da er sich selbst als unwürdig betrachtet (Vers 14), besteht Jesus darauf, um „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“ (Vers 15). Dieser Akt zeigt Jesu Unterordnung unter den göttlichen Willen und markiert den Beginn seines öffentlichen Wirkens. Die Taufe Jesu wird von einer göttlichen Offenbarung begleitet: Der Himmel öffnet sich, der Geist Gottes kommt in Gestalt einer Taube herab, und eine Stimme aus dem Himmel verkündet Jesus als den geliebten Sohn Gottes, an dem Gott Wohlgefallen hat (Verse 16-17). Diese Szene bestätigt Jesu göttliche Sohnschaft und seine besondere Rolle im Heilsplan Gottes.
Zusammenfassung:
Matthäus 3 ist ein zentrales Kapitel im Neuen Testament, das die prophetische Mission von Johannes dem Täufer und die Taufe Jesu beschreibt. Es unterstreicht die Notwendigkeit der Buße, die Vorbereitung auf das Kommen Christi und die Bestätigung Jesu als den Sohn Gottes. Johannes der Täufer tritt als kraftvoller Vorläufer auf, der die Menschen zur Umkehr ruft und auf die Ankunft des Messias hinweist, während Jesu Taufe den Beginn seiner messianischen Mission markiert und seine göttliche Berufung bestätigt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.51: Das Licht des Lebens
Auf der Grundlage von Johannes 8,12-59; Johannes 9.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung: Jesus als das Licht der Welt (Johannes 8,12)
Jesus erklärt im Tempel, dass er das Licht der Welt ist, und verspricht, dass diejenigen, die ihm nachfolgen, nicht in der Dunkelheit wandeln, sondern das Licht des Lebens haben werden. Diese Aussage erfolgt während des Laubhüttenfestes, wo große Lampen im Tempelvorhof Jerusalem erleuchten und an die Feuersäule erinnern, die Israel in der Wüste geführt hatte. Jesus nutzt dieses Symbol, um auf seine Mission als geistliches Licht hinzuweisen, das die Dunkelheit der Welt erhellen soll.
Die Bedeutung des Lichts in der Bibel
Licht ist in der Bibel ein wiederkehrendes Symbol für Gottes Gegenwart und Offenbarung. Vom Schöpfungslicht bis zur Feuersäule, die Israel in der Wüste führte, und dem Licht, das die Einweihung des Tempels Salomos begleitete, steht Licht für Gottes Führung und Nähe. Jesus als das Licht der Welt verkörpert Gottes Wesen und seine Beziehung zur Menschheit. Er ist das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet (Johannes 1,9).
Jesus und Abraham (Johannes 8,56-58)
Jesus betont seine ewige Existenz und seine Beziehung zu Abraham, was die Pharisäer als Anmaßung empfinden. Er erklärt, dass Abraham sich über die Aussicht auf Jesu Tag gefreut hat. Mit der Aussage „Ehe denn Abraham ward, bin ich“ beansprucht Jesus die göttliche Existenz und Identität, was die Pharisäer als Gotteslästerung ansehen und ihn steinigen wollen.
Die Heilung des Blindgeborenen (Johannes 9)
In Johannes 9 heilt Jesus einen Mann, der blind geboren wurde. Diese Heilung verdeutlicht, dass die Werke Gottes durch Jesus offenbart werden. Die Jünger und die Pharisäer fragen nach der Ursache der Blindheit, aber Jesus lenkt den Fokus auf das Ergebnis: die Offenbarung von Gottes Macht und Gnade. Diese Heilung geschieht am Sabbat, was die Pharisäer veranlasst, Jesus erneut als Gesetzesbrecher zu verurteilen.
Die Reaktion der Pharisäer
Die Pharisäer versuchen, das Wunder zu leugnen und den geheilten Mann und seine Eltern einzuschüchtern. Der ehemals Blinde verteidigt jedoch Jesus mutig und weist auf die offensichtliche göttliche Herkunft seiner Heilung hin. Diese Verteidigung führt zu seiner Ausstoßung aus der Synagoge. Jesus sucht ihn auf und offenbart sich ihm vollständig, woraufhin der Mann Jesus als den Menschensohn anbetet.
Geistliche Blindheit der Pharisäer
Jesus nutzt die Heilung des Blindgeborenen, um die geistliche Blindheit der Pharisäer aufzuzeigen. Sie behaupten, sehend zu sein, lehnen jedoch das wahre Licht ab, das Jesus ihnen anbietet. Ihre Selbstgerechtigkeit und ihr Stolz verhindern, dass sie die Wahrheit erkennen, wodurch ihre Sünde bleibt.
Zusammenfassung
In Kapitel 51 wird die tiefe Bedeutung von Jesu Aussage „Ich bin das Licht der Welt“ herausgestellt. Jesus bringt nicht nur physisches, sondern auch geistliches Licht in die Welt, offenbart Gottes Wahrheit und rettet die Menschen aus der Dunkelheit der Sünde. Die Heilung des Blindgeborenen dient als praktisches Beispiel für Jesu Mission und die Notwendigkeit, das geistliche Licht zu akzeptieren. Die Pharisäer hingegen bleiben in ihrer Selbstgerechtigkeit gefangen und lehnen das lebensverändernde Licht ab, das Jesus bietet.