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17.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Sacharja Kap.5
Die sechste Vision: die fliegende Schriftrolle.
1Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und siehe, da war ein fliegender Brief. 
2Und er sprach zu mir: Was siehest du? Ich aber sprach: Ich sehe einen fliegenden Brief, der ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit. 
3Und er sprach zu mir: Das ist der Fluch, welcher ausgeht über das ganze Land; denn alle Diebe werden nach diesem Briefe ausgefegt, und alle Meineidigen werden nach diesem Briefe ausgefegt. 
4Ich will ihn ausgehen lassen, spricht der Herr Zebaoth, daß er soll kommen über das Haus des Diebes und über das Haus derer, die bei meinem Namen falsch schwören; und er soll bleiben in ihrem Hause und soll’s verzehren samt seinem Holz und Steinen.
Die siebente Vision: die Frau in der Tonne.
5Und der Engel, der mit mir redete, ging heraus und sprach zu mir: Hebe deine Augen auf und siehe! Was geht da heraus? 
6Und ich sprach: Was ist’s? Er aber sprach: Ein Epha geht heraus, und sprach: Das ist ihre Gestalt im ganzen Lande. 
7Und siehe, es hob sich ein Zentner Blei; und da war ein Weib, das saß im Epha. 
8Er aber sprach: Das ist die Gottlosigkeit. Und er warf sie in das Epha und warf den Klumpen Blei oben aufs Loch. 
9Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, zwei Weiber gingen heraus und hatten Flügel, die der Wind trieb – es waren aber Flügel wie Storchflügel –; und sie führten das Epha zwischen Erde und Himmel. 
10Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Wo führen die das Epha hin? 
11Er aber sprach zu mir: Daß ihm ein Haus gebaut werde im Lande Sinear und bereitet und es daselbst gesetzt werde auf seinen Boden.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Die sechste Vision: Die fliegende Schriftrolle
Vers 1-2: Die fliegende Schriftrolle
Sacharja hebt erneut seine Augen und sieht eine fliegende Schriftrolle. Diese ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit, was sie zu einem sehr großen Objekt macht. Die Dimensionen weisen darauf hin, dass die Botschaft, die sie trägt, von großer Bedeutung ist.
Vers 3: Der Fluch über das Land
Der Engel erklärt, dass diese fliegende Schriftrolle der Fluch ist, der über das ganze Land ausgeht. Die Schriftrolle enthält einen Fluch gegen Diebe und Meineidige. Die Größe und das Fliegen der Schriftrolle symbolisieren die umfassende und allgegenwärtige Reichweite des göttlichen Gerichts.
Vers 4: Das Gericht über die Sünder
Gott selbst lässt diesen Fluch ausgehen. Er soll über die Häuser der Diebe und derer kommen, die falsch bei Gottes Namen schwören. Der Fluch wird in ihren Häusern bleiben und sie samt ihrem Holz und ihren Steinen verzehren. Dies symbolisiert die vollständige und unausweichliche Zerstörung, die über die Sünder kommt, die gegen Gottes Gebote verstoßen.
Die siebente Vision: Die Frau im Epha
Vers 5-6: Das Epha und seine Bedeutung
Der Engel fordert Sacharja auf, seine Augen zu heben und zu sehen, was da herauskommt. Sacharja sieht ein Epha, ein Maß für Getreide. Der Engel erklärt, dass dies die Gestalt (wörtlich „Augen“ oder „Erscheinung“) der Gottlosigkeit im ganzen Land ist.
Vers 7: Die Frau im Epha
Ein schwerer Bleideckel wird angehoben, und im Epha sitzt eine Frau. Der Engel identifiziert diese Frau als die Gottlosigkeit. Der Bleideckel symbolisiert die Versiegelung und das Einschließen der Gottlosigkeit.
Vers 8: Die Gottlosigkeit eingeschlossen
Der Engel wirft die Frau zurück in das Epha und verschließt es mit dem schweren Bleideckel. Dies deutet darauf hin, dass die Gottlosigkeit unter Kontrolle gebracht und eingeschlossen wird, um sie daran zu hindern, sich weiter auszubreiten.
Vers 9: Die zwei Frauen mit Flügeln
Sacharja sieht zwei Frauen mit Flügeln, die wie die Flügel eines Storches sind. Der Wind treibt sie an, und sie heben das Epha zwischen Himmel und Erde. Die Frauen mit den Storchflügeln symbolisieren schnelle und mächtige Bewegung, oft in Verbindung mit dem Gericht.
Vers 10-11: Das Epha im Land Sinear
Sacharja fragt, wohin die Frauen das Epha bringen. Der Engel antwortet, dass es in das Land Sinear gebracht wird, wo ihm ein Haus gebaut und es auf seinen Boden gesetzt wird. Sinear, auch als Babel bekannt, war ein Ort der Rebellion gegen Gott (vgl. Turmbau zu Babel). Dies deutet darauf hin, dass die Gottlosigkeit an ihren Ursprung zurückgebracht wird und dort ihren Platz findet.
Zusammenfassung
Sacharja Kapitel 5 enthält zwei Visionen, die beide das Thema göttlichen Gerichts und der Entfernung der Sünde behandeln. Die fliegende Schriftrolle symbolisiert den Fluch und das Gericht über Diebe und Meineidige, während das Epha mit der eingeschlossenen Frau die Kontrolle und Entfernung der Gottlosigkeit darstellt. Diese Visionen betonen, dass Gott aktiv gegen Sünde und Ungerechtigkeit vorgeht und dass sein Gericht umfassend und unvermeidlich ist. Sie ermutigen die Gläubigen, in Gerechtigkeit zu wandeln und sich von Gottlosigkeit fernzuhalten, da Gott letztendlich alle Sünde bestrafen und die Gerechtigkeit herstellen wird.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.47: Fähig zum Dienst
Auf der Grundlage von Matthäus 17,9-21; Markus 9,9-29; Lukas 9,37-45.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Jesus hatte die ganze Nacht mit seinen Jüngern auf dem Berg verbracht. Als der Morgen anbrach, stiegen sie hinab in die Ebene. Die Jünger schwiegen ehrfürchtig, tief beeindruckt von den Ereignissen der Nacht. Der Ort, an dem sie das himmlische Licht und Jesu Herrlichkeit erlebt hatten, schien ihnen heilig. Doch unten wartete das Volk auf sie, das nach Jesus verlangte.
Am Fuß des Berges hatte sich eine Menschenmenge um die zurückgebliebenen Jünger versammelt. Keiner wusste, wo Jesus sich befand. Als er sich näherte, befahl er den Jüngern, über das Geschehene zu schweigen, bis er von den Toten auferstanden sei. Diese Offenbarung sollten sie im Herzen bewahren, um sie nicht den Spott und die Verachtung der Menschen preiszugeben. Auch die anderen Jünger sollten erst später davon erfahren, da sie das Ereignis noch nicht verstehen konnten.
Beim Anblick Jesu liefen viele ihm freudig entgegen, doch er bemerkte sofort die Verlegenheit und Unruhe in der Menge. Auch seine Jünger waren niedergeschlagen. Während ihrer Abwesenheit hatte ein Vater seinen von einem bösen Geist geplagten Sohn zu ihnen gebracht, doch die Jünger konnten ihn nicht heilen. Obwohl Jesus ihnen Macht über unreine Geister verliehen hatte, scheiterten sie diesmal, was den Schriftgelehrten Anlass gab, sie zu verhöhnen und als Betrüger darzustellen. Die Stimmung in der Menge kippte gegen die Jünger.
Als Jesus erschien, wendete sich das Blatt schlagartig. Seine Anwesenheit brachte Ruhe und Ehrfurcht. Er ging direkt auf den besessenen Jungen zu und fragte, worüber die Leute sich stritten. Der Vater des Jungen erzählte von seinen vergeblichen Bemühungen, Hilfe zu finden. Jesus, betrübt über den Unglauben, befahl, den Jungen zu ihm zu bringen.
Als der Junge vor Jesus gebracht wurde, warf der Geist ihn zu Boden. In diesem Augenblick standen sich wieder der Herr des Lebens und der Fürst der Finsternis gegenüber. Jesus ließ den bösen Geist seine Macht zeigen, um die anschließende Erlösung umso deutlicher zu machen. Der Vater, verzweifelt über das Leiden seines Sohnes, bat Jesus um Hilfe und wurde auf seine Zweifel hingewiesen. Jesus erklärte, dass alles möglich sei dem, der glaubt. Der Vater rief aus: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“
Mit einem Befehl trieb Jesus den Geist aus. Der Junge, zuerst regungslos, wurde von Jesus ergriffen und aufgerichtet. Er war vollständig geheilt, und Vater und Sohn lobten Gott. Die Menge war erstaunt und ehrfürchtig, während die Schriftgelehrten sich beschämt zurückzogen.
Jesu Macht war nicht beschränkt, und er zeigte, dass Glaube alles möglich macht. Der Glaube verbindet uns mit dem Himmel und gibt uns Kraft, die Mächte der Finsternis zu überwinden. Die Jünger hatten versagt, weil ihr Glaube schwach war. Ihre Zweifel und Eifersüchteleien hatten sie unvorbereitet gemacht. Jesus erklärte ihnen, dass diese Art von Geist nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden könne. Sie mussten ihren Glauben stärken und ihr Vertrauen auf Gott setzen.
Das Senfkorn, klein und unscheinbar, enthält das Potenzial zu großem Wachstum. So ist es auch mit dem Glauben. Wenn wir unseren Glauben nähren und pflegen, wird er wachsen und uns mit himmlischer Kraft erfüllen. Nichts wird unmöglich sein für den, der glaubt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.48: Wer ist der Größte?
Auf der Grundlage von Matthäus 17,22-27; Matthäus 18,1-20; Markus 9,30-50; Lukas 9,46-48.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Als Jesus nach Kapernaum zurückkehrte, suchte er nicht die bekannten Orte auf, sondern zog sich mit seinen Jüngern in ein Haus zurück. Sein Ziel war es, seine Jünger zu unterweisen, anstatt vor den Massen zu wirken.
Während ihrer Reise durch Galiläa hatte Jesus versucht, seine Jünger auf die bevorstehenden Ereignisse vorzubereiten. Er sprach erneut von seinem Tod und seiner Auferstehung und fügte hinzu, dass er verraten würde. Die Jünger verstanden ihn nicht und waren mehr mit Rangstreitigkeiten beschäftigt, wer im kommenden Reich der Größte sein würde. Diese Diskussionen versuchten sie vor Jesus zu verbergen.
Nachdem sie Kapernaum erreicht hatten, fragte der Steuerbeamte Petrus, ob Jesus den Tempelgroschen bezahle. Diese Abgabe war eine jährliche Zahlung für den Unterhalt des Tempels. Petrus, eifrig die Ehre seines Meisters zu verteidigen, antwortete ohne Rücksprache, dass Jesus die Steuer bezahlen werde.
Jesus nutzte diese Gelegenheit, um Petrus und die anderen Jünger zu unterweisen. Er fragte Petrus, ob die Könige der Erde von ihren eigenen Kindern oder von Fremden Steuern erheben. Petrus antwortete: „Von den Fremden.“ Jesus erklärte daraufhin, dass die Kinder frei seien. Dies bedeutete, dass Jesus als Sohn Gottes nicht verpflichtet war, den Tempelgroschen zu zahlen. Dennoch wies er Petrus an, den Betrag durch ein Wunder zu beschaffen, um keinen Anstoß zu erregen.
Kurz nach ihrer Ankunft in Kapernaum fragte Jesus die Jünger, worüber sie auf dem Weg diskutiert hatten. In Anbetracht seiner Gegenwart und Frage schwiegen sie beschämt, denn sie hatten über ihre Rangordnung gestritten. Jesus erklärte ihnen, dass derjenige, der der Größte sein will, der Letzte und der Diener aller sein müsse.
Um seine Lehre zu verdeutlichen, stellte Jesus ein kleines Kind in ihre Mitte und sagte: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Er betonte die Bedeutung von Schlichtheit, Selbstvergessenheit und zutraulicher Liebe.
Jesus wies darauf hin, dass wahre Größe nicht in irdischer Würde oder Machtentfaltung besteht. Reiche, Arme, Gelehrte und Unwissende sind in seinem Reich vereint und abhängig von ihm. Er erklärte, dass ein aufrichtiges und reumütiges Herz in Gottes Augen kostbar ist.
Ein Vorfall veranlasste Johannes, Jesus zu fragen, ob sie richtig gehandelt hätten, als sie einem Mann verboten, in Jesu Namen Dämonen auszutreiben. Jesus antwortete, dass sie es ihm nicht hätten verbieten sollen, denn niemand, der in seinem Namen ein Wunder tue, könne schlecht von ihm reden. Jesus betonte die Bedeutung von Mitgefühl und Offenheit gegenüber allen, die in seinem Namen wirken.
Jesus sprach auch über die ernste Verantwortung, keinen Anstoß zu geben, der andere zum Sündigen verleiten könnte. Er sagte, dass es besser sei, sich selbst zu verstümmeln, als eine Sünde zu begehen, die zum Tod führen könne. Er betonte, dass jeder Gläubige eine Verantwortung gegenüber den Schwachen habe.
Jesus erklärte den Jüngern die Schritte, die zu unternehmen sind, wenn ein Bruder sündigt. Sie sollten ihn zunächst unter vier Augen zurechtweisen, dann mit ein oder zwei Zeugen und schließlich die Gemeinde hinzuziehen, falls er nicht hört. Wenn der Sünder alle diese Schritte ablehnt, sollte er wie ein Heide und Zöllner behandelt werden, jedoch weiterhin mit Mitgefühl.
Jesus versicherte den Jüngern, dass ihre Handlungen auf Erden himmlische Konsequenzen haben. Er versprach seine Gegenwart und Unterstützung, wo immer sich zwei oder drei in seinem Namen versammeln und im Gebet eins werden.
Die Lehren Jesu betonen die Wichtigkeit von Demut, Mitgefühl und Einheit im Glauben. Er zeigte den Jüngern, dass wahre Größe im Dienst für andere und in der Hingabe an Gottes Willen besteht. Sein Beispiel und seine Worte sollten sie dazu inspirieren, sein Reich auf Erden durch Liebe und selbstlosen Dienst zu repräsentieren.