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15.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.19
Paulus in Ephesus
1Es geschah aber, da Apollos zu Korinth war, daß Paulus durchwandelte die oberen Länder und kam gen Ephesus und fand etliche Jünger; 2zu denen sprach er: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben auch nie gehört, ob ein heiliger Geist sei. 3Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft? Sie sprachen: Auf die Taufe des Johannes. 4Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und sagte dem Volk, daß sie sollten glauben an den, der nach ihm kommen sollte, das ist an Jesum, daß der Christus sei. 5Da sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesu. 6Und da Paulus die Hände auf sie legte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Zungen und weissagten. 7Und aller der Männer waren bei zwölf.
8Er ging aber in die Schule und predigte frei drei Monate lang, lehrte und beredete sie von dem Reich Gottes. 9Da aber etliche verstockt waren und nicht glaubten und übel redeten von dem Wege vor der Menge, wich er von ihnen und sonderte ab die Jünger und redete täglich in der Schule eines, der hieß Tyrannus. 10Und das geschah zwei Jahre lang, also daß alle, die in Asien wohnten, das Wort des Herrn Jesu hörten, beide, Juden und Griechen. 
11Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus, 12also daß sie auch von seiner Haut die Schweißtüchlein und Binden über die Kranken hielten und die Seuchen von ihnen wichen und die bösen Geister von ihnen ausfuhren.
13Es unterwanden sich aber etliche der umherziehenden Juden, die da Beschwörer waren, den Namen des Herrn Jesu zu nennen über die da böse Geister hatten, und sprachen: Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus predigt. 14Es waren ihrer aber sieben Söhne eines Juden Skevas, des Hohenpriesters, die solches taten. 15Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesum kenne ich wohl, und von Paulus weiß ich wohl; wer seid ihr aber? 16Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie und ward ihrer mächtig und warf sie unter sich, also daß sie nackt und verwundet aus demselben Hause entflohen. 17Das aber ward kund allen, die zu Ephesus wohnten, sowohl Juden als Griechen; und es fiel eine Furcht über sie alle, und der Name des Herrn Jesus ward hoch gelobt. 
18Es kamen auch viele derer, die gläubig waren geworden, und bekannten und verkündigten, was sie getrieben hatten. 19Viele aber, die da vorwitzige Kunst getrieben hatten, brachten die Bücher zusammen und verbrannten sie öffentlich und überrechneten, was sie wert waren, und fanden des Geldes fünfzigtausend Groschen. 20Also mächtig wuchs das Wort des Herrn und nahm überhand. 
21Da das ausgerichtet war, setzte sich Paulus vor im Geiste, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und gen Jerusalem zu reisen, und sprach: Nach dem, wenn ich daselbst gewesen bin, muß ich auch Rom sehen. 22Und sandte zwei, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien; er aber verzog eine Weile in Asien.
Der Aufruhr des Demetrius
23Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht kleine Bewegung über diesem Wege. 24Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, der machte silberne Tempel der Diana und wandte denen vom Handwerk nicht geringen Gewinst zu. 25Dieselben und die Beiarbeiter des Handwerks versammelte er und sprach: Liebe Männer, ihr wisset, daß wir großen Gewinn von diesem Gewerbe haben; 26und ihr sehet und höret, daß nicht allein zu Ephesus sondern auch fast in ganz Asien dieser Paulus viel Volks abfällig macht, überredet und spricht: Es sind nicht Götter, welche von Händen gemacht sind. 27Aber es will nicht allein unserm Handel dahin geraten, daß er nichts gelte, sondern auch der Tempel der großen Göttin Diana wird für nichts geachtet werden, und wird dazu ihre Majestät untergehen, welcher doch ganz Asien und der Weltkreis Gottesdienst erzeigt. 28Als sie das hörten, wurden sie voll Zorns, schrieen und sprachen: Groß ist die Diana der Epheser! 29Und die ganze Stadt ward voll Getümmels; sie stürmten aber einmütig zu dem Schauplatz und ergriffen Gajus und Aristarchus aus Mazedonien, des Paulus Gefährten. 
30Da aber Paulus wollte unter das Volk gehen, ließen’s ihm die Jünger nicht zu. 31Auch etliche der Obersten in Asien, die des Paulus gute Freunde waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn, daß er sich nicht begäbe auf den Schauplatz. 32Etliche schrieen so, etliche ein anderes, und die Gemeinde war irre, und die meisten wußten nicht, warum sie zusammengekommen waren. 33Etliche aber vom Volk zogen Alexander hervor, da ihn die Juden hervorstießen. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten. 34Da sie aber innewurden, daß er ein Jude war, erhob sich eine Stimme von allen, und schrieen bei zwei Stunden: Groß ist die Diana der Epheser! 
35Da aber der Kanzler das Volk gestillt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, welcher Mensch ist, der nicht wisse, daß die Stadt Ephesus sei eine Pflegerin der großen Göttin Diana und des himmlischen Bildes? 36Weil nun das unwidersprechlich ist, so sollt ihr ja stille sein und nichts Unbedächtiges handeln. 37Ihr habt diese Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer eurer Göttin sind. 38Hat aber Demetrius und die mit ihm sind vom Handwerk, an jemand einen Anspruch, so hält man Gericht und sind Landvögte da; lasset sie sich untereinander verklagen. 39Wollt ihr aber etwas anderes handeln, so mag man es ausrichten in einer ordentlichen Gemeinde. 40Denn wir stehen in der Gefahr, daß wir um diese heutige Empörung verklagt möchten werden, da doch keine Sache vorhanden ist, womit wir uns solches Aufruhrs entschuldigen könnten. Und da er solches gesagt, ließ er die Gemeinde gehen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Apostelgeschichte 19 schildert den Aufenthalt des Apostels Paulus in der pulsierenden Stadt Ephesus, einer bedeutenden Metropole der antiken Welt. In dieser Passage begegnet Paulus einer Gruppe von Jüngern und lehrt sie über den Heiligen Geist. Er predigt zwei Jahre lang intensiv und bewirkt durch Wunder und Heilungen eine tiefe Transformation unter den Ephesern. Der Abschnitt gipfelt in einem Aufruhr, angezettelt von den Silberschmieden, die um den Kult der Göttin Diana fürchten. Diese Ereignisse unterstreichen die Ausbreitung des Evangeliums und die zunehmenden Spannungen zwischen dem christlichen Glauben und den etablierten religiösen und wirtschaftlichen Strukturen der damaligen Zeit.
Kommentar
Apostelgeschichte 19 ist ein bemerkenswertes Kapitel, das die Kraft des Evangeliums und seine Auswirkungen auf eine ganze Stadt aufzeigt. Paulus trifft in Ephesus auf Jünger, die zwar getauft wurden, aber noch nichts vom Heiligen Geist wissen. Mit seiner Lehre und der Handauflegung zeigt Paulus, dass der Heilige Geist eine zentrale Rolle im christlichen Glauben spielt, was auch durch die sichtbaren Zeichen wie Zungenrede und Weissagung bestätigt wird. Die Handlungen der Handwerker und der Priester im Tempel der Göttin Diana veranschaulichen, wie das Evangelium etablierte wirtschaftliche und religiöse Strukturen herausforderte und veränderte. Der Aufruhr des Demetrius zeigt, dass das Evangelium auch eine Gefahr für die lokale Wirtschaft darstellte, besonders für diejenigen, die ihren Wohlstand durch die Verehrung heidnischer Götter erwirtschafteten. Durch diese Begebenheiten wird deutlich, wie tiefgreifend der christliche Glaube in das soziale Gefüge der damaligen Gesellschaft eingriff.
Zusammenfassung
Apostelgeschichte 19 beschreibt, wie Paulus in Ephesus lehrt und das Evangelium mit großem Erfolg verbreitet. Er begegnet zunächst einer Gruppe von Jüngern, die den Heiligen Geist nicht empfangen haben und belehrt sie darüber. Mit der Verkündigung des Evangeliums durch Paulus geschehen zahlreiche Wunder, und viele Menschen bekehren sich. Diese Umbrüche stören jedoch das Geschäft der Silberschmiede, die kleine Statuen der Göttin Diana herstellen und durch den christlichen Glauben ihre Einnahmen bedroht sehen. Dies führt zu einem Aufruhr in der Stadt, bei dem die Anhänger des Paulus angegriffen werden. Schließlich greift der Kanzler ein und beruhigt die Menge, indem er sie auf die Rechtslage hinweist. Das Kapitel zeigt die Kraft des Evangeliums und dessen tiefgreifende Auswirkungen auf das soziale und religiöse Leben in Ephesus.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 75: Jesus vor Hannas und Kaiphas
Auf der Grundlage von Matthäus 26,57-75; Matthäus 27,1; Markus 14,53-72; 15,1 ; Lukas 22,54-71; Johannes 18,13-27.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 75 beschreibt die Ereignisse, als Jesus in den Häusern von Hannas und Kaiphas vor Gericht steht. Hier wird er von den jüdischen Führern verspottet, verhöhnt und vor ein illegitimes Verfahren gestellt, das den Tod zur Folge haben soll. Der Bericht beleuchtet die tiefen Gegensätze zwischen Jesu majestätischer Haltung und der Grausamkeit seiner Gegner. Die Einsicht, wie Jesus Verachtung und Leid ohne Zorn erträgt, zeigt seinen unerschütterlichen Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters und sein grenzenloses Mitgefühl für die Menschheit.
Kommentar:
In dieser Prüfungsszene wird die innere Kraft Jesu besonders deutlich. Er steht in unerschütterlicher Ruhe vor seinen Anklägern, während er beschimpft und körperlich misshandelt wird. Die Priester, die in ihrer Bosheit verfangen sind, versuchen alles, um Jesus der Gotteslästerung zu überführen und sein Wirken als aufrührerisch darzustellen. Doch Jesu Haltung, seine weise Zurückhaltung und seine Worte legen die Verderbtheit seiner Feinde bloß und führen sie letztlich selbst zur Anklage. Petrus’ Verleugnung Jesu verdeutlicht die menschliche Schwäche, die alle Gläubigen betrifft, und das Versagen, das ohne geistliche Wachsamkeit eintreten kann. Dieses Kapitel fordert dazu auf, die Bedeutung von Glaubensstärke, Gehorsam und Opferbereitschaft zu erkennen, besonders in Momenten größter Prüfung.
Zusammenfassung:
Kapitel 75 beschreibt, wie Jesus in der Nacht nach seiner Verhaftung von Hannas und Kaiphas vor Gericht gestellt wird. Während Jesus unbegründete Anklagen und Misshandlungen über sich ergehen lässt, zeigt er unerschütterliche Gelassenheit und Sanftmut. Die jüdischen Führer bemühen sich, eine Anklage gegen ihn zu konstruieren, die sowohl für die Römer als auch für das jüdische Volk akzeptabel ist, und behandeln ihn als Verbrecher, obwohl keine Schuld an ihm gefunden wird. Am Ende wird Jesus zum Tode verurteilt, während die Verachtung und Verleumdung weitergehen. Petrus, der zuvor mutig gesprochen hatte, verleugnet Jesus aus Angst. Die Ereignisse veranschaulichen Jesu bedingungslose Hingabe an seinen göttlichen Auftrag und das endgültige Scheitern der Menschen, die ihn verurteilen.