12.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.2
Die Predigt des Apostels vom Gekreuzigten
1Und ich, liebe Brüder, da ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch zu verkündigen die göttliche Predigt. 2Denn ich hielt mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch, als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten. 3Und ich war bei euch mit Schwachheit und mit Furcht und mit großem Zittern; 4und mein Wort und meine Predigt war nicht in vernünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft, 5auf daß euer Glaube bestehe nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.
Von der Weisheit Gottes
6Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergehen. 7Sondern wir reden von der heimlichen, verborgenen Weisheit Gottes, welche Gott verordnet hat vor der Welt zu unsrer Herrlichkeit, 8welche keiner von den Obersten dieser Welt erkannt hat; denn wo sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9Sondern wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.«
10Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit. 11Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also auch weiß niemand, was in Gott ist, als der Geist Gottes. 12Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott gegeben ist; 13welches wir auch reden, nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der heilige Geist lehrt, und richten geistliche Sachen geistlich. 14Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein. 15Der geistliche aber richtet alles, und wird von niemand gerichtet. 16Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen?« Wir aber haben Christi Sinn.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Der zweite Abschnitt des ersten Korintherbriefs bietet eine tiefe Einsicht in die Botschaft und Methode des Apostels Paulus. Hier stellt Paulus das Zentrum seines Dienstes heraus: die Verkündigung des gekreuzigten Christus, nicht durch die Weisheit der Welt, sondern durch die Kraft des Geistes Gottes. Er kontrastiert die menschliche Weisheit mit der göttlichen Weisheit und betont, dass die wahre Erkenntnis Gottes durch den Geist offenbart wird. Diese Passage fordert uns auf, unsere eigene Abhängigkeit von weltlicher Weisheit zu hinterfragen und uns der Führung des Heiligen Geistes anzuvertrauen.
Kommentar
Paulus zeigt in diesem Kapitel eine erstaunliche Demut und eine klare Fokussierung auf das Wesentliche: Jesus Christus und seine Kreuzigung. Er lehnt rhetorische Brillanz und menschliche Weisheit ab, um sicherzustellen, dass der Glaube der Korinther allein auf Gottes Kraft basiert (Verse 1–5). Diese Haltung stellt eine Herausforderung dar, besonders in einer Welt, die oft menschliche Errungenschaften und Intellekt glorifiziert.
Im zweiten Teil des Kapitels (Verse 6–16) vertieft Paulus seine Theologie der göttlichen Weisheit. Diese Weisheit, sagt er, bleibt verborgen für jene, die sich ausschließlich auf ihre weltliche Vernunft verlassen. Sie ist vielmehr ein Geschenk, das durch den Heiligen Geist offenbart wird. Der Geist ermöglicht es den Gläubigen, die tiefen Geheimnisse Gottes zu verstehen, während der „natürliche Mensch“ (Vers 14) diese Dinge als Torheit abtut. Die Aussage, dass Gläubige „den Sinn Christi“ haben (Vers 16), betont die transformative Kraft des Evangeliums: Es führt zu einer geistlichen Erneuerung und einer neuen Perspektive.
Dieser Abschnitt zeigt uns, dass echte geistliche Einsicht keine intellektuelle Leistung ist, sondern eine Offenbarung Gottes. Paulus’ Worte sind eine Erinnerung daran, sich dem Wirken des Geistes zu öffnen und demütig zu bleiben.
Zusammenfassung
Paulus macht deutlich, dass er die Botschaft von Jesus Christus, dem Gekreuzigten, nicht mit menschlicher Weisheit oder Überredungskraft verkündigt hat, sondern durch die Kraft des Geistes Gottes. Der Glaube der Gläubigen sollte nicht auf weltlicher Weisheit, sondern auf Gottes Macht beruhen. Er beschreibt die Weisheit Gottes als verborgen und nur durch den Geist offenbart. Diese Weisheit bleibt unverständlich für diejenigen, die sich allein auf weltliche Maßstäbe verlassen. Der Heilige Geist ermöglicht den Gläubigen jedoch ein tieferes Verständnis der Geheimnisse Gottes, wodurch sie fähig werden, geistliche Dinge zu erkennen und zu beurteilen. Paulus schließt mit der ermutigenden Feststellung, dass Gläubige „den Sinn Christi“ haben und dadurch an Gottes Weisheit teilhaben können.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 79: “Es ist vollbracht!”
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